Wie geht es mit dem BTTV weiter?

[Quizard]

Ich denke auch, dass es ohne Internat moeglich ist, ein gutes Training und Erfolge zu bekommen. Ich glaube, dass wenn man das Geld, das man fuer das Internat benoetigt, fuer eine dezentrale Struktur hernimmt, koennten mehrere Spieler damit gefoerdert werden und nicht nur ein paar, die bereit sind, ins Internat zu gehen. Das hat ja vor dem Internat in Wurzburg auch einigermassen geklappt. Das Wichtigste ist, dass man versucht, besser mit den hoeherklassigen Vereinen zusammen zu arbeiten. Ich weiss, dass das teilweise recht schwierig ist, da oft die Spieler nicht vor Ort trainieren.
Ausserdem sollte es auf jeden Fall einen (oder zwei) Verbandstrainer geben, da irgendeiner ja die Gesamtorganistion uebernehmen muss. Ohne VT ist dies wohl nicht moeglich und wuerde zu Chaos fuehren.

@D.G.
Angelina koennte doch mit der zweiten Mannschaft aus Wuerzburg trainieren oder mit anderen Maennern, die dort in der Naehe wohnen. Ich kenn mich zwar nicht besonders aus, aber ich glaube, dass in Bayern das Training von Jungen und Maedchen ziemlich trennt. Warum koennen nicht die besseren Maedchen bei den Jungen mittrainieren? Falls diese Behauptung falsch ist, bitte korrigieren.

[alyahmed]

servus bin wieder im lande und somit auch wieder bei der diskussion dabei is ja einiges vorgefallen
sau guter beitrag von Quizzard!!!!
denke das sehr viel mehr wieder (mit den vereinen, dttb, bezirke ) zusammen gearbeitet werden muß!!

[Lukas K.]

Hallo D.G. & all,

ich probiere es mal aus meiner Sicht. Die Strukturen in Wü. und Umgebung kenne ich aber nicht besonders gut, daher wird es nicht sehr konkret sein. Angelina ist nicht am Internat sie trainiert eben nur dort, nahe an ihrem Wohnort. Dort wurden Bedingungen geschaffen wo sie eben in ihrer Nähe häufig und gut trainieren kann, ohne aus dem familiären Umfeld gerissen zu werden. A. hat von der Trainingsgruppe des Internats und der Sparringpartner aus Wü profitiert. Das ist genau das was viele, auch ich, sich vorstellen. Man baut Stützpunkte auf, die mehrmals in der Woche in Zusammenarbeit mit starken Vereinen deren Spielern und den Vereinstrainern durchgeführt werden. In Gegenden wo es diese Vereine nicht gibt, versucht man zumindest einmal wöchentlich Stützpunkte aufzubauen um diese Gegenden nicht ganz brach liegen zu lassen.

Wie die Kooperation mit Würzburg funktioniert und warum das Koop.konzept nicht weitergeführt wurde, weiß ich nicht. Ich denke, wenn man vernünftig miteinander redet, sollte es möglich sein, dass A. mit den Regionalligaspielern trainiert. Der Verein Würzburg hat vom BTTV profitiert, viele gute Jugendspieler spielen / spielten in Wü, die sonst nicht dort gespielt hätten. Umgekehrt haben auch die Spieler profitiert. Mit gegenseitigem vertrauen, kann man auch Lösungen finden für Dinge, die nicht unmittelbar dem Verein nutzen, sofern dieser an anderer Stelle profitiert. Ein Gegenseitiges geben und nehmen. Dazu Bedarf es eines VT, der in erster Linie die Koordination und die Kommunikation fördert und regional vorhandene Strukturen flexibel nutzt und Trainerkollegen motiviert und ihnen hilft in ihrer Umgebung Strukturen aufzubauen. Diese kennen Strukturen oft besser, da sie aus der Gegend kommen und können Schwierigkeiten eher abwenden oder Möglichkeiten nutzen.

Zum Thema Internate. Ich bin nicht grundsätzlich gegen Internate. Internate sollten jedoch meiner Meinung nach vom DTTB für den Hochleistungsbereich (anstreben internationaler Ziele im Erwachsenenbereich) betrieben werden. Die Kinder sollen frühestens mit 15 Jahren und nur bei Int. Perspektive (Schülereuros) dahin gehen, ansonsten rechtfertigt der Aufwand nicht die Mittel.

A. wird dieses Jahr 17 und möchte International erfolgreich sein, hat durchaus internationale Perspektive. Für diese Zielsetzung und in diesem Alter halte ich Internate für sinnvoll, sofern die Spielerin das möchte. Warum ist Heidelberg oder das zukünftige TT Zentrum in Düsseldorf keine Alternative? Ich denke, dass bei A. der Schritt von der Verbandsförderung (Zielsetzung: heranführen an die deutsche Spitze im Jugendbereich) zu primär Bundesförderung (sie ist ja schon lange im Bundeskader) (Zielsetzung: Ausrichtung an Int. Zielen im Erwachsenenbereich, Hochleistungstraining) vollzogen werden sollte. Warum sollen die beiden Systeme nebeneinander existieren? Das ist nur ein möglicher Weg den ich sehe, es mag andere geben.

Warum stärkere Dezentralisierung?
Bayern hat viele Einwohner und ist ein Flächenstadt (5 Euro ins Phrasenschwein) Um möglichst viele Talente zu entdecken und in der ersten Zeit zu fördern brauchen wir ein flächendeckendes System (sonst nutzen wir den Vorteil der Größe Bayerns nicht). Dies kann nur von einem großen Team in dem die Kommunikation stimmt bewerkstäligt werden. Möglicherweise gab es im Jahrgang '88 um beim Beispiel zu bleiben noch ein oder mehrere Talente die das Potential hatten. Da die meisten Mittel jedoch in das Zentralinternat fließen, bleibt für Maßnahmen zur dezentralen Sichtung und Förderung nicht viel übrig. Die Mittel werden in den nächsten Jahren aber noch weniger werden. Dies ist absehbar. Was würde uns aber ein Internat bringen, wenn wir keine Kinder finden und ausbilden, die dahin gehen sollen?

[Gerhard Schauer]

Hallo Gerd,

schön von Dir zu hören.

Ausserdem sollte es auf jeden Fall einen (oder zwei) Verbandstrainer geben, da irgendeiner ja die Gesamtorganistion uebernehmen muss. Ohne VT ist dies wohl nicht moeglich und wuerde zu Chaos fuehren.

Kurz nur nochmal von mir:

Ich sehe das auch so... in einem Trainer-TEAM - wie schon diskutiert - sollte es einen "Leithammel" geben, der die Arbeit koordiniert. Wie die Befugnisse aussehen sollen, soll diskutiert werden, genauso wie seine Qualitäten Beachtung finden müssen.
Hier hat Paul schon einmal einiges geschrieben und es wurde dazu schon kräftig diskutiert. Und ich habe auch schon formuliert, daß die Trainer (das Team) "gleichrangig" miteinander reden können sollten, Meinungen gehört werden sollen usw. Ich platziere hier den Verweis auf die Seite.

Jugendarbeit in Bayern

Gruß, Gerhard

[Quizard]

Zitat von Lukas K.

Die Strukturen in Wü. und Umgebung kenne ich aber nicht besonders gut, daher wird es nicht sehr konkret sein.

Ich kann nur sagen, wie das in der Gegend von Ochsenhausen aussieht. Es gibt fast jeden Tag irgendwo im Umkreis von 50 km von Ochsenhausen ein Stuetzpunkttraining (jeweils mit D. Mazunov als Trainer). Ausserdem sind oft mehrere Trainer fuer relativ wenige Leute anwesend (u.a. A. Mazunov, M. Friebe, A. Kienle). Ich denke, dass es in Wuerttemberg wirklich ein flaechendeckendes Stuetzpunktsystem gibt.
Das Problem in Bayern wird sein, dass dafuer nicht genug Geld da ist (nehme ich mal an). Optimal waere es auf jeden Fall.

Warum stärkere Dezentralisierung?
Bayern hat viele Einwohner und ist ein Flächenstadt (5 Euro ins Phrasenschwein) Um möglichst viele Talente zu entdecken und in der ersten Zeit zu fördern brauchen wir ein flächendeckendes System (sonst nutzen wir den Vorteil der Größe Bayerns nicht). Dies kann nur von einem großen Team in dem die Kommunikation stimmt bewerkstäligt werden.

Hier gebe ich dir voellig Recht. Vor allem bei jungen Kindern bzw. bei Jugendlichen kann man sehr schwer voraussehen, wie gut er oder sie wirklich werden kann. Bei manchen kommt der Leistungssprung auch frueher, bei anderen spaeter. Deswegen macht es sicher Sinn, viele Talente in Bayern zu foerdern und sich nicht auf ein paar zu konzentrieren. Wie ich mitbekommen habe, ist ja zum Besipsiel im Raum Kempten, Memmingen eigentlich fast gar kein Stuetzpunkt (das gleiche gilt wahrscheinlich fuer manche Regionen in Bayern). Und das hier dann ein paar nicht beruecksichtigt werden, die eventuell sehr gut wuerden, liegt wohl auf der Hand.

[Markus Cansever]

Zitat von D.G

Somit kämen wohl nur noch einmal pro Woche der Bezirksstützpunkt (mit wem sollte sie da trainieren?) und vielleicht einmal ein Sondertraining mit einem Honorartrainer in Frage. Statt bisher 5 bis 7 wöchentlichen Trainingseinheiten, wären dies dann weniger als die Hälfte.
Es war z.B. nicht möglich für sie über Pfingsten einen Trainingspartner zu vermitteln (sie hatte von Donnerstag bis Montag = 5 Tage kein Training und geht deshalb morgen ziemlich unvorbereitet zum C-Kaderlehrgang nach Heidelberg).
Ich denke, dass man unter diesen Voraussetzungen nicht weiter Hochleistungssport betreiben kann bzw. sehr schnell den Anschluss an die deutsche Spitze verliert.

Stimm ich dir zu!

Zitat von Quizard

Ich kann nur sagen, wie das in der Gegend von Ochsenhausen aussieht. Es gibt fast jeden Tag irgendwo im Umkreis von 50 km von Ochsenhausen ein Stuetzpunkttraining (jeweils mit D. Mazunov als Trainer). Ausserdem sind oft mehrere Trainer fuer relativ wenige Leute anwesend (u.a. A. Mazunov, M. Friebe, A. Kienle). Ich denke, dass es in Wuerttemberg wirklich ein flaechendeckendes Stuetzpunktsystem gibt.
Das Problem in Bayern wird sein, dass dafuer nicht genug Geld da ist (nehme ich mal an). Optimal waere es auf jeden Fall.

Kenn die Strukturen eigentlich sehr gut dort, auch durch persönliche Gespräche, etc. Da kam eigentlich immer nur die Aussage, das es suboptimal wäre, sehr teuer, und man wünsche sich auch ein Internat wie es in Würzburg aufgebaut wurde . . .

Zitat von Quizard

Das Wichtigste ist, dass man versucht, besser mit den hoeherklassigen Vereinen zusammen zu arbeiten. Ich weiss, dass das teilweise recht schwierig ist, da oft die Spieler nicht vor Ort trainieren.
Ausserdem sollte es auf jeden Fall einen (oder zwei) Verbandstrainer geben, da irgendeiner ja die Gesamtorganistion uebernehmen muss. Ohne VT ist dies wohl nicht moeglich und wuerde zu Chaos fuehren.

100% Zustimmung

[Motzer]

Zitat von Markus Cansever

...Kenn die Strukturen eigentlich sehr gut dort, auch durch persönliche Gespräche, etc. Da kam eigentlich immer nur die Aussage, das es suboptimal wäre, sehr teuer, und man wünsche sich auch ein Internat wie es in Würzburg aufgebaut wurde . . .

Natürlich ist in Wü das Training optimal, 5 – 7 Einheiten die Woche ist gut, vor allem weil keine oder nur kurze Anfahrtswege dazukommen. Einen eigenen Kraftraum und eine eigene Sauna im Internat ist schon super. Ein Krafttrainer, der einmal die Woche dabei ist, auch.
Die physioterapeutische Versorgung ist sehr gut gelöst, Massagen einmal wöchentlich sind Standard, bei Bedarf auch öfters.
Nachteilig ist, es gibt keine wirkliche Zusammenarbeit zwischen Schule und Sport. Es gibt zwar Hausaufgabenbetreuung im Internat, die Internatler sind aber über Schulen ihrer Wahl verstreut und werden von den Schulen nur zu Lehrgängen/Nominierungen freigestellt, das Aufholen des entgangenen Stoffes liegt allein beim Schüler.
Noch mehr nachteilig ist, diese Vorzüge genießen halt nur ein paar Wenige, die nicht alle zu den Besten des Landes zählen, weil das bisher praktizierte Auswahlkriterium sehr verbesserungswürdig ist, bzw. weil nicht alle Förderungswürdigen ins Internat wollen.

Ich halte dieses System, fast das ganze Geld in die Förderung von ein paar Wenigen zu investieren, für falsch. Das sollte Aufgabe des DTTB sein, da schließe ich mit der Meinung von Lukas K. an. Bei nicht flächendeckender Förderung werden notgedrungen zu viele Talente übersehen.

[Helmut B.]

ich verfolge eure beiträge mehr oder weniger regelmäßig und bin über die intensive beteiligung angenehm überrascht .
ich habe leider aus zeitgünden nicht alles mitbekommen und kenne leider auch nicht alle beteiligten;
hat sich eigentlich schon ein verantwortlicher (BTTV) mit ergebnissen oder zumindest mit vorschlägen gemeldet???
oder wie geht es wirklich mit dem BTTV weiter?

gruß an alle

ein spielervater

[hipothalamus]

ergebnisse oder vorschläge wird es vorerst nicht geben. die entscheidung, wie es in der trainerfrage weitergeht, wird wohl in den nächsten wochen entschieden. vorschläge von verantwortlichen wird man hier nicht finden. das macht ja auch keinen sinn, denn die vorschläge müssen ja bei den kommenden gesprächen auf den tisch und dann muss entschieden werden.

ich wünsch mir nur, dass dieser hochinteressante thread, in dem nahezu sämtliche interessenvertreter - spieler, trainer, eltern - ihre meinung und ihre vorschläge äußern, in den entscheidungsprozess des präsidiums miteinfließt.

[Quizard]

Zitat von Markus Cansever

Stimm ich dir zu!
Kenn die Strukturen eigentlich sehr gut dort, auch durch persönliche Gespräche, etc. Da kam eigentlich immer nur die Aussage, das es suboptimal wäre, sehr teuer, und man wünsche sich auch ein Internat wie es in Würzburg aufgebaut wurde . . .

Natuerlich ist es suboptimal, kein Internat zu haben, sondern "nur" ein flaechendeckendes Stuetzpunktsystem. Genauso ist es suboptimal, ein Internat zu haben, aber kein flaechendeckendes Stuetzpunktsystem. Das Problem ist ja auch, das bestmoegliche System zu haben unter den gegebenen Voraussetzung (mit den finanziellen Moeglichkeiten). Das optimale ist sicher nicht realisierbar.

Ein Internat ist sicher eine gute Einrichtung, wenn die auesseren Bedingungen stimmen. Ob das in Wuerzburg der Fall ist, darueber kann ich nichts sagen, da ich da keinen Einblick habe. Das Wichtigste ist, dass wegen dem Internat (besser gesagt: generell wegen Tischtennis), die Schule und die Ausbildung nicht leidet. Denn das lohnt sich in Deutschland bei nur sehr, sehr wenigen Jugendlichen. Die Frage ist, ob man nicht auch ohne ein Internat ein aehnliches Training fuer die Jugendlichen gewaehrleisten kann. Das sollte doch vor allem in Staedten, in denen es gute Vereine gibt (z.B. Wuerzburger Regeionalligateam) moeglich sein (falls die Spieler vor Ort sind). Man muss sich auch die Frage stellen, wo kann man Geld sparen und es vielleicht besser einsetzen. Braucht es z.B. wirklich einen "personal trainer", der mit den wenigen Jugendlichen und Schueler Krafttraining macht (nichts gegen Krafttraining, ist ein wichtiger Bestandteil des TT-Training)? Mich wuerde mal interessieren, welche Kosten durch das Internat pro Jahr entstehen (mit allem drum und dran)? Kann man das irgenwo nachlesen?