Mitgliederentwicklung Sportart Tischtennis - Seite 8 - TT-NEWS Tischtennis Forum

Beaker · #71 10.01.2007, 22:26

Zitat:

Zitat von klugscheisser

Wenn die verbände eine Medienkampagne starten und die Vereine nichts machen ist das sinnlos.

Sehe ich auch so, nur...momentan sieht es für mich so aus, dass die Vereine tun und machen, aber die Verbände eben nicht...meine Kritik zielt ja genau darauf.
Zumindest lassen mich die Zahlen und der Eindruck darauf schliessen, dass es so ist.

Rudi Endres · #72 11.01.2007, 00:54

Zitat:

Zitat von Der Kroate

Sehe ich auch so, nur...momentan sieht es für mich so aus, dass die Vereine tun und machen, aber die Verbände eben nicht...meine Kritik zielt ja genau darauf.
Zumindest lassen mich die Zahlen und der Eindruck darauf schliessen, dass es so ist.

Die Verbandsfunktionäre schimpfen über die Vereine, die nicht mitziehen und die Vereine vermissen die großen Aktionen des Verbandes. Auf beiden Seiten stehen meist Ehrenamtliche, die weder die Zeit noch die Verbindungen haben, um was zu bewegen. Wir bräuchten 100 H.W. Gäbs. Daher bleibt uns nur, einfach anzufangen, in dem Bewusstsein, dass die Erfolge vielleicht nie kommen werden oder lange auf sich warten lassen. Wer schnelle Erfolge will, hat sich mit TT die falsche Sportart ausgesucht.

Ludwig · #73 11.01.2007, 09:13

Es geht nicht um die schnellen Erfolge, sondern darum, das ein erwachsener Anfäger bedingt durch den Drall des heutigen Materials gegen Leute, die damit schon länger spielen, nur Frust entwickeln kann. Ob man für diese Zielgruppe dann "klassisches TT" mit Brettchen oder "Japan Large Ball" mit Noppen außen anbietet, ist egal. In der heutigen TT-Welt in Deutschland gibt es nur die Zielgruppe Wettkampfsport, die Vereine sollten versuchen, etwas anzubieten, bei dem Geselligkeit und Gesundheit angesprochen wird und die Schwelle, ab wann es Spaß macht zu spielen, niedrig ist. Für einen TT-Wettkämpfer ist der Superdrall und die hohe Geschwindigkeit vielleicht der Hauptgrund zu spielen, als erwachsener Anfänger spiele ich gegen diese Leute einen Abend, gehe heim und komme nie wieder, weil ich das Gefühl bekomme, auch in 10 Jahren noch keinen Blumentopf gewinnen zu können. Spielen beide mit nichtgriffigen und langsamen Belägen, verliert der Anfänger genau so, hat aber das Gefühl, bald mithalten zu können.

Rudi Endres · #74 11.01.2007, 12:37

Zitat:

Zitat von Ludwig

Es geht nicht um die schnellen Erfolge, sondern darum, das ein erwachsener Anfäger bedingt durch den Drall des heutigen Materials gegen Leute, die damit schon länger spielen, nur Frust entwickeln kann. Ob man für diese Zielgruppe dann "klassisches TT" mit Brettchen oder "Japan Large Ball" mit Noppen außen anbietet, ist egal. In der heutigen TT-Welt in Deutschland gibt es nur die Zielgruppe Wettkampfsport, die Vereine sollten versuchen, etwas anzubieten, bei dem Geselligkeit und Gesundheit angesprochen wird und die Schwelle, ab wann es Spaß macht zu spielen, niedrig ist. Für einen TT-Wettkämpfer ist der Superdrall und die hohe Geschwindigkeit vielleicht der Hauptgrund zu spielen, als erwachsener Anfänger spiele ich gegen diese Leute einen Abend, gehe heim und komme nie wieder, weil ich das Gefühl bekomme, auch in 10 Jahren noch keinen Blumentopf gewinnen zu können. Spielen beide mit nichtgriffigen und langsamen Belägen, verliert der Anfänger genau so, hat aber das Gefühl, bald mithalten zu können.

Das ist richtig! Die "schnellen Erfolge" habe ich auf die MItgliederentwicklung bezogen.
Es interessiert sich kaum ein Verein für erwachsene Anfänger. Man will gute Spieler für die Mannschaften. Die Motivation sich um erwachsene Einsteiger zu kümmern, geht gegen Null. Seiteneinsteiger überlässt man sich selbst und diese lassen sich,völlig fruistriert, nach wenigen Wochen nicht mehr blicken. Ausschließlich auf die Jugendförderung zu setzen, reicht nicht. Die Zahlen zeigen es.

klugscheisser · #75 11.01.2007, 12:52

Zitat:

Zitat von Der Kroate

Sehe ich auch so, nur...momentan sieht es für mich so aus, dass die Vereine tun und machen, aber die Verbände eben nicht...meine Kritik zielt ja genau darauf.
Zumindest lassen mich die Zahlen und der Eindruck darauf schliessen, dass es so ist.

Doch, die Verbände machen was. Der HTTV hatte im letzten Jahr einige tolle Nachwuchsaktionen angeboten, z. B. diese hier:

"Jugendoffensive 2004/2005

Liebe Tischtennisfreunde,

mit einem Aktionsprogramm wollten die Verantwortlichen im HTTV Bewegung und neue Akzente in die Jugendarbeit der Vereine bringen.

Durch gezielte Aktionen haben rund 50 Vereine flächendeckend für Aufmerksamkeit gesorgt.
Zum Abschluss der Aktion ist am 16. und 17. Juli in Steinau eine Riesenfete geplant. Ich würde mich freuen, wenn Kinder und Jugendliche aus ganz Hessen daran teilnehmen.

Dr. Norbert Englisch

Präsident des Hessischen Tischtennis-Verbandes e.V."

Leider wurde diese Veranstaltung so schlecht angenommen, dass sie kurzfistig abgesagt werden musste. Ich bin der Meinung, die Aktionen müssen von den Vereinen ausgehen, der Verband ünterstützt sie nach meiner Erfahrung dann schon medienwirksam.

klugscheisser · #76 11.01.2007, 14:14

Klar, die Verbände unterstzen mehr die Förderung des Leistungs-Nachuchses. Aber mehr Nachwuchs geht auf Dauer nur, wenn mehr Erwachsene da sind, die sich darum kümmern. Fahren Trainieren, Betreuen, Material und Halle in Schuss halten usw. Idealerweise sind das Erwachsene, die nicht (mehr) ihre eigene Spielstärke im Kopf haben müssen.

Rudi Endres · #77 12.01.2007, 12:37

Zitat:

Zitat von klugscheisser

Klar, die Verbände unterstzen mehr die Förderung des Leistungs-Nachuchses. Aber mehr Nachwuchs geht auf Dauer nur, wenn mehr Erwachsene da sind, die sich darum kümmern. Fahren Trainieren, Betreuen, Material und Halle in Schuss halten usw. Idealerweise sind das Erwachsene, die nicht (mehr) ihre eigene Spielstärke im Kopf haben müssen.

In den meisten Vereinen zählt nur der Erfolg der Mannschaften. Aus diesem Erfolg beziehen die Vereins-/Verbandsfunktionäre ihre Motivation. Sich mit erwachsenen Einsteigern zu beschäftigen wird als lästig empfunden und daher nicht gemacht. Die aktiven Spieler interessiert in erster Linie der eigene Erfolg. Die Themenwahl in den TT-Foren belegt es. Sie wollen erst recht nichts mit erwachsenen Anfängern, die nur für ihren Spaß spielen, zu tun haben. Man akzeptiert höchstens Ehemalige, von denen man sich die Auffüllung der Reserveteams erhofft.
Was nützen die tollsten Jugendförderprogramme, wenn den Vereinen die Betreuer fehlen, die die von Klugscheisser genannten Aufgaben übernehmen. Ich kenne etliche gut geführte Vereine, die regelrecht abstürzten, nachdem der/die "Macher" zurücktraten.
Wir müssen Quereinsteigern den Zugang zum TT-Sport erleichtern. Neue Spielformen, wie Large Ball, könnten eine Hilfe sein. Alle bisherigen Maßnahmen die Mitgliederentwicklung zu stabilisieren sind kläglich gescheitert. Die Zahlen sind eindeutig und nicht mehr allein mit der demographischen Entwicklung zu erklären. Die Erfolge unserer Spitzenprofis scheinen sich nicht auszuwirken. Oder die Situation wäre ohne einen Timo Boll noch schlechter.
Regeländerungen, die TT möglicherweise attraktiver machen könnten, sind umstritten und ungewiss. Auf Vereinsebene hingegen könnten wir durchaus etwas bewirken.

mithardemb · #78 13.01.2007, 20:43

Zitat:

Zitat von Rudi Endres

In den meisten Vereinen zählt nur der Erfolg der Mannschaften. Aus diesem Erfolg beziehen die Vereins-/Verbandsfunktionäre ihre Motivation. Sich mit erwachsenen Einsteigern zu beschäftigen wird als lästig empfunden und daher nicht gemacht. Die aktiven Spieler interessiert in erster Linie der eigene Erfolg. Die Themenwahl in den TT-Foren belegt es. Sie wollen erst recht nichts mit erwachsenen Anfängern, die nur für ihren Spaß spielen, zu tun haben. Man akzeptiert höchstens Ehemalige, von denen man sich die Auffüllung der Reserveteams erhofft.
Was nützen die tollsten Jugendförderprogramme, wenn den Vereinen die Betreuer fehlen, die die von Klugscheisser genannten Aufgaben übernehmen. Ich kenne etliche gut geführte Vereine, die regelrecht abstürzten, nachdem der/die "Macher" zurücktraten.
Wir müssen Quereinsteigern den Zugang zum TT-Sport erleichtern. Neue Spielformen, wie Large Ball, könnten eine Hilfe sein. Alle bisherigen Maßnahmen die Mitgliederentwicklung zu stabilisieren sind kläglich gescheitert. Die Zahlen sind eindeutig und nicht mehr allein mit der demographischen Entwicklung zu erklären. Die Erfolge unserer Spitzenprofis scheinen sich nicht auszuwirken. Oder die Situation wäre ohne einen Timo Boll noch schlechter.
Regeländerungen, die TT möglicherweise attraktiver machen könnten, sind umstritten und ungewiss. Auf Vereinsebene hingegen könnten wir durchaus etwas bewirken.

Dass sich die meisten Vereine nur mit dem Erfolg der Mannschaften beschäftigen, kann aus meiner Erfahrung nicht bestätigen. Ich habe den Eindruck, das gilt maximal für Vereine, die eine höhere Spielklasse erreicht haben. Das ist aber die Minderzahl. Andere Vereine schreiben die Geselligkeit als oberstes Ziel. Integration von erwachsenen Einsteigern konnte ich bisher auch nicht als Problem erkennen, aber es gibt in der Regel sehr wenige von ihnen.

Bei der Begeisterung für Jugendarbeit und Betreuer sieht es aber schon anders aus. Immer weniger Leute sind bereit ihre Freizeit für Jugendarbeit zu opfern. Insbesondere für einen Sport mit derart geringem Renommee wie Tischtennis.

Ich glaube nicht, daß der Erfolge von Timo Boll einen positiven Einfluß hat. Er wird dazu einfach zu wenig in der Öffentlichkeit wahrgenommen.

Das mit den Machern kann ich auch so bestätigen. Viele Vereine hängen im wesentichen von ein oder zwei Personen ab. Zwar gibt es in der Regel mehr Menschen die irgend eine Tätigkeit übernehmen, aber die Leitung der Abteilung wollen sie in der Regel nicht übernehmen.

Becker · #79 13.01.2007, 23:49

Zitat:

Zitat von mithardemb

Andere Vereine schreiben die Geselligkeit als oberstes Ziel. Integration von erwachsenen Einsteigern konnte ich bisher auch nicht als Problem erkennen, aber es gibt in der Regel sehr wenige von ihnen.

Also diese Integration sehe ich als Beispiel aus unserem Verein zum Teil kritisch. Denn denen erwachsenen Einsteigern geht es wohl größtenteils um die Sportart Tischtennis. Die Entscheidung zum Tischtennis hin wird wohl selten Zufall sein. Auf der anderen Seite die Geselligkeit. Von daher gesehen sind diese zwei unterschiedlichen Aspekte als eine eher kritisch zu sehende Interessenverteilung. Der Neueinsteiger möchte vill. nur Sport treiben, um fit zu werden oder gar abzunehmen. Denen anderen Spielern geht es eher um das ein oder andere Bier danach und vill. noch die Portion Hähnchenschenkel mit Pommes. Daher treten auch häufig meiner Erfahrung her Integrationsprobleme auf...

MFG Becker

Edit: Ich rede hier jetzt von erwachsenen Neueinsteigern, die in unteren Klassen beginnen.

mithardemb · #80 14.01.2007, 13:43

Reden wir hier nicht eh, von einer verschwindent kleinen Gruppe. Erwachsene Neueinsteiger, die noch nie davor TT gespielt haben und weniger aus sozialen Gesichtspunkten kommen (kennt z.B. einen der anderen und ist dann in der Regel auch gerne bereit nach dem TT wohin mitzugehen ...), sondern um sich fit zu halten. Gehen diese Leute nicht eher in der Regel ins Fitness Studio?

Umgekehrt verstehe ich natürlich auch Mitglieder eines Vereines. Wenn jemand kommt, der in den nächsten Jahren kaum aktiv in der Runde mitspielen kann und der auch ansonsten nach dem Training gleich wieder geht, dann ist das Interesse der anderen an ihm verständlicherweise gering.