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allgemeines Tischtennis-Forum Dies ist unser Hauptforum. Hier geht es um Tischtennis allgemein und hier gehört alles rein, was nicht in die Fachforen oder sonstigen Foren passt. |
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#71
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Ja, da sind wir uns ja einig, dass beide Schuld sind, wie eigentlich immer bei einem Streit. Der Verband sagt, die Vereine wuedren Verzoegerungstaktik betreiben, die Vereine schieben diese dem Verband in die Schuhe. Es ist wirklich langsam laecherlich. Und der TT-Sport leidet darunter. Was denkst du denn, wieviel Spass die letzte Saison in der Regionalliga gemacht hat. So eine Saison habe ich seit 17 Jahren nicht gespielt. Und so wie es aussieht, geht es ja naechste Saison genauso weiter. Da koennen wir nur froh sein, aufgestiegen zu sein. Denn welcher Sponsor soll denn fuer so einen Kindergarten Geld ausgeben.
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#72
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In dieser Sache bin ich unbeteiligt, von keinerlei Detail- oder juristischen Kenntnissen belastet und deshalb wohl unverdächtig, mit einer der Parteien zu sympathisieren. Was mich aber stört, sind diese Prozesshanseleien, mit denen einige versuchen, ihre Meinung ohne Rücksicht auf andere durchzudrücken.
Ich fühle mich von der neuen Zählweise auch "erpresst" bzw. "vergewaltigt", anderen wird das mit der Aufschlagregel ähnlich gehen. Und ich werde auch weiter gegen die 11 argumentieren oder gegen Sachen ankämpfen, die ich für falsch halte. Trotzdem können doch jetzt nicht einige Vereine per einstweiliger Verfügung weiter bis 21 spielen und ein heilloses Chaos verursachen - ob sie nun recht haben oder nicht. Was ich mit diesem zugegebenermassen sehr hinkenden Vergleich sagen will ist, dass die richtige Vorgehensweise in meinen Augen wäre, sich an die für alle geltenden Regeln zu halten, aber gleichzeitig weiter für eine Änderung zu kämpfen - ohne dem Ansehen des Sports und speziell ohne den anderen Vereinen zu schaden. |
#73
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Ich habe das Gefühl, daß hier nicht nur unterschiedliche Meinungen, sondern auch unterschiedliche Wissensstände diskutiert werden. Ich versuche daher mal das zusammenzufassen, was ich als Unbeteiligter und Nichtjurist verstanden zu haben glaube.
1. Schritt : Der DTTB versucht, eine Ausländerregelung einzuführen, die nur einen Nicht-EU-Ausländer pro Spiel zulässt. Meine Meinung: Die Absicht, die Jugendarbeit zu stärken, indem die Anzahl der TT-Touristen aus dem Ausland eingedämmt wird ist durchaus löblich, zumal auch die Begleiterscheinungen wie Schwarzarbeit und Steuerbetrug nicht von der Hand zu weisen sind. Die Problematik: - Die Regelung wurde viel zu spät beschlossen, bzw. sollte zu früh eingeführt werden, der Wechseltermin war verstrichen, einige Verträge unterzeichnet (Parallelen zu anderen kurzfristigen Entscheidungen des DTTB drängen sich auf). - Nicht alle Ausländer sind TT-Touristen, es gibt einige Fälle in denen gerade die Ausländer als Trainingspartner sowohl für die Aktiven, als auch für die Jugendlichen eine wichtige Rolle spielen, hier wird Jugendarbeit also sogar negativ beeinflußt - Die Regelung behandelt nicht alle Ausländer gleich, Franzosen, Holländer, Belgier usw. sind "gute" Ausländer, weil EU-Staatsbürger, Polen, Tschechen u.ä. dagegen sind weniger gut, da sie nicht aus einem EU-Staat kommen. Hieraus erklärt sich auch die lokale Begrenztheit der Streitigkeiten, da die Grenznähe zu den osteuropäischen Staaten hier eine Rolle spielt, während in Norddeutschland oder im Westen ja keine Probleme mit den dort grenznahen Staatsbürgern bestehen. Ergebnis: Alberto Amann vom TTC Eilenburg klagt, bekommt Recht und der DTTB muß die Regelung fallen lassen, bzw. überarbeiten. 2. Schritt : Der DTTB macht knapp ein Jahr später den nächsten Versuch mit einer geänderten Fassung. Meine Meinung: Wieso hat sich der Verband so lange Zeit gelassen, bis die Wechselfrist wieder fast erreicht wurde, obwohl man dafür bereits beim ersten Mal Prügel bezog ? Wieso war man beim DTTB trotz rechtsanwaltslastiger Personalstruktur nicht in der Lage eine klare, rechtlich einwandfreie Regelung zustande zu bringen ? Die Problematik : - Einführung zeitlich wieder viel zu knapp - Ungerechtigkeiten wurden nicht beseitigt Ergebnis: Diesmal klagen mehrere Vereine und wieder mit Erfolg. Die meisten bekommen eine Einstweilige Verfügung, die wohl besagt, daß aufgrund der zweifelhaften Rechtmäßigkeit der Ausländerregelung des DTTB diese von dem betroffenen Verein nicht eingehalten werden muß. 3. Schritt : Die Saison läuft unter sportlich zweifelhaften Rahmenbedingungen. Meine Meinung: Der Verband bringt außer Drohungen und strikter Nichtbeachtung gerichtlich ausgesprochener EV's nicht Konstruktives, geht in keinster Weise auf die Vereine zu und bemüht sich auch nicht, die Rechtmäßigkeit seiner Regelung feststellen zu lassen. Nachgebessert wird schon gar nicht. Ergebnis: Nach der Saison hat sich nichts an der grundsätzlichen Situation geändert, das Chaos ist perfekt. Wer steigt auf, wer ab ? Wer spielt wo und in welcher Aufstellung ? 4. Schritt : Kurz vor dem ersten Gerichtstermin zur Klärung der Zulässsigkeit der Ausländerregelung schließt der Verband mit dem betroffenen Verein einen Vergleich, der den Klassenerhalt zusagt, wenn die Klage zurückgezogen und zukünftig regelkonform angetreten wird. Meine Meinung: Der Verband war sich seiner Sache vor Gericht absolut nicht sicher. Da man dies in solchen Kreisen nicht zugibt, wurde nach der bestmöglichen Lösung gesucht, die eine Niederlage erspart. Hier wird versucht die Vereine einzeln zur Aufgabe zu bewegen, obwohl deren Chancen die ganze Regelung zu kippen m.E. als gut einzuschätzen sind. Daß dies dann noch in Form einer Erpressung geschieht ist nur typisch für das Allmachtsgefühl unserer Verbände. Die Problematik: - Mit Erpressung lassen sich nur wenig Menschen "zur Vernunft" bringen. Die Entschlossenheit, für sein Recht zu kämpfen wird wohl durch solche Aktionen eher steigen. - Der Vergleich würde ja lediglich einer Amnestie gleichkommen, in der Sache aber voll dem DTTB-Standpunkt entsprechen. Wofür hätte man dann gekämpft ? - Inzwischen sind auch noch andere Unbeteiligte in den Strudel dieser Problematik geraten, da Auf- und Abstieg in allen Klassen durcheinander geraten. Mein Fazit: - Der Verband ist für die Regeln verantwortlich, die einen reibungslosen Ablauf der Rundenspiele garantieren / ermöglichen sollen. Wenn er es nicht schafft, die Regeln so zu beschließen, daß sie unzweifelhaft gültig sind (abgesehen davon, daß die Mehrheit sie auch wollen sollte), dann hat er die daraus resultierenden Probleme zu verantworten. - Nicht alle Vereine, die gegen die Ausländerregelung Sturm laufen, haben das Wohl des TT-Sports im Sinn, aber nicht alle Vereine, die mehr als einen Nicht-EU-Ausländer einsetzen, sind egoistische, nicht Jugendarbeit betreibende Schurkenvereine. - Wer aktiv wird, sollte die Folgen abschätzen (können), wer's nicht oder ungenügend tut ist für die Folgen verantwortlich. - Das Befolgen der Regel, solange bis deren Ungültigkeit gerichtlich verordnet wird, ist so einfach nicht, wie es hier mehrfach dargestellt wurde. Spieler, die zwischenzeitlich nicht eingesetzt werden können, verlassen den Verein oder kosten Geld ohne zu spielen. Wer einmal weg ist, kommt u.U. nicht gleich wieder zurück, nur weil die Regelung seinen Einsatz im alten Verein wieder zuläßt. - Aufgrund der Komplexität der Zusammenhänge werden sich die gerichtlichen Auseinandersetzungen bei gleichbleibender Sturheit beider Parteien noch lange hinziehen. - Das Image unserer Sportart wird massiv beschädigt und dies gerade von denen, die eigentlich für das Wohl unserer Sportart sorgen wollen und sollen. Da böse Absicht in diesem Fall wohl ausgeschlossen werden kann, zeigt sich hier wieder die Unfähigkeit unserer höchsten Funktionäre. Nicht ztum ersten Mal und wohl auch nicht zum letzten Mal, solange wir diese Akteure gewähren lassen. Ich bitte, mich zu korrigieren, wenn ich etwas falsch verstanden oder wiedergegeben habe. |
#74
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Bravo, Jaskula, genau so isses!
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#75
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gibt es eine lösung?
gibt es den im moment, nachdem vielschichtige interessenslagen entstanden sind noch eine lösung mit der man in eine richtung am gleichen "strang" zieht oder wie soll´s denn weitergehen?
(bitte nicht von rechthaben und schuldigen sprechen sondern lösungsvorschläge die eine vielleicht aufkommende popularität des tischtennis unterstützt und nicht das öffentliche ansehen total zerstört!) thomas hösl |
#76
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wie sollte dieser lösungsvorschlag denn aussehen?
der letzte vorschlag von seiten der vereine wurde mit vertretern des dttb und des südd. ttv besprochen. dieser ist aber durch den beschluss des südd. ttv hinfällig, da dieser nicht im geringsten darauf eingeht. die vertreter des dttb haben nach meiner auffassung (und nicht nur meiner) die ganze problematik anders gesehen, als es der beschluss des verbandes zum ausdruck bringt. mehr will ich dazu nicht sagen!!! @ ino das problem an der sache ist, daß die vereine nicht nur den "krumen" nehmen können -selbst wenn sie wollten- da sie sich bei annahme des "vergleiches" (der "vorschlag" des südd. ttv hat mit einem vergleich nichts gemein) nicht mehr gegen die regelung wehren könnten. sie müßten diese befolgen - so will es zumindest der vorschlag. warum es im fall altshausen zu einem vergleich gekommen ist und der verein diesen angenommen hat, will und darf ich hier nicht erklären. nur soviel - im fall altshausen lag nach der verhandlung beim olg stuttgart die sache ganz anders, als in allen anderen fällen. zum "vergleichsvorschlag" des südd. ttv muß man sagen, daß dieser den vereinen schon vor dem beschluß des verbandes unterbreitet wurde. damals aber auf ausdrückliche nachfrage nur für die vereine, welche eine eV haben. für weil und wehr wäre die sache ja entschieden - hieß es. soweit ich weiß, ist nach dem beschluß aber dann auch diesen vereinen der vorschlag unterbreitet wurden. als in einem gerichtsverfahren der "vergleich" nicht angenommen wurde, sagte der prozeßvertreter eines verbandes, daß der südd. ttv auf seiner sitzung am 27.04.2002 dann den vereinen die punkte aberkennen wird. dies war offensichtlich schon vorher "beschlossene sache". mehr will ich heute zu diesem thema nicht mehr schreiben. die zukunft wird zeigen, was passiert. mfg mathias |
#77
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Mathias, eines solltest Du in jedem Fall noch schreiben: was nämlich im Fall Altshausen - Grundlage für den "Vergleich" und den Beschluss des Südverbandes - ganz anders ist als in allen anderen Fällen. Ich hoffe zwar, dass nach Jaskulas und Deinen Beiträgen jetzt viele die Problematik, aber auch die Vereine besser verstehen. Zur weiteren Erhellung könnte eine Antwort jedoch wohl Entscheidendes beitragen.
Im übrigen wäre es gut, wenn sich hier z.B. auch mal jemand aus Eilenburg zu Wort melden und etwas zur Aufklärung beitragen könnte. Von Verbandsseite dürfen wir in dieser Hinsicht ja (leider) nichts erwarten. |
#78
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Zitat:
Was die ominöse Andeutung mit Altshausen soll, weiß ich nicht; darunter kann sich wahrscheinlich keiner was vorstellen. Was ist denn da sonst noch gemauschelt worden, was den Fall einzigartig macht. Das hört sich nach unsauberen Geschäften an... Wenn ein Verein ohne eV gegen die Regelung verstösst und auch noch einen Vergleich ablehnt, wie hätte der Verband reagieren sollen?(solange es keinen Gerichtsentscheid zur Regelung gibt). Das dann nur noch eine Möglichkeit bleibt, ist doch klar. Und das wissen alle schon seit langem |
#79
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TTVWH-Newsletter 23/2002:
* Erdmannhausen und Weil nehmen Vergleichsangebot an Am 27. April hatte der Süddeutsche Tischtennisverband über die Wertung der Spiele in den Regionalligen und Oberligen entschieden. Allen Vereinen, die in der abgelaufenen Saison entgegen der Wettspielordnung mit mehr als einem Nicht-EU-Ausländer angetreten waren, wurden mit 0:9-Wertungen für die betreffenden Spiele belegt und hatten gleichzeitig folgendes Angebot erhalten: Klassenerhalt bei gleichzeitiger Anerkennung der Wettspielordnung in der nächsten Saison. Nachdem die Frist für die Erklärung der Vereine verstrichen ist, ergibt sich folgendes Bild: Der TTV Erdmannhausen (Regionalliga Herren) und der ESV Weil am Rhein (Oberliga Herren) haben den Vergleich angenommen; dagegen gaben die Vereine TTC Wehr, TTC Eilenburg, DJK SB Rosenheim und DJK Offenburg (alle Regionalliga Herren; Offenburg auch Damen) keine Erklärung ab, womit die 0:9-Wertungen greifen. Am kommenden Wochenende wird die Klasseneinteilung für die Ligen des Süddeutschen Verbandes vorgenommen.
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http://www.tt.tsg-eislingen.de |
#80
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Was bedeutet es dann für die Abstiegsfrage ?
Welche Mannschaft aus dem 3er Kreis Wehr, Offenburg und Rosenheim ist denn dann die Beste ? Schließlich haben alle "Null zu" ? Und folglich: wenn es einen "besten Absteiger" gibt - wer ist denn das ? |
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