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Technik - Taktik - Training - Vorsätze und Zielerreichung Hier könnt Ihr Fragen und Tipps rund um die Themen Technik, Taktik und Training loswerden. Spieler und Trainer können hier Erfahrungen austauschen und Trainingswillige von ihren alltäglichen Problemen und Zielen berichten. |
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#71
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AW: Training mit Kindern , die "nicht wollen" ?!
Wo ich gerade wieder die Überschrift des Themas lese :
Das scheinbar nächste Problem : Die Trainingseinheit, die ich montags gebe liegt zeitlich sicherlich etwas ungünstig (16.00-17.30), doch anfangs waren oftmals mehr als 12 Kinder da, also schon relativ voll für diese zeitlichen Verhältnisse. Nun aber , seit 3-5 Wochen sind standartmäßig nur 7 Kinder da, meistens immer die Gleichen. Ich habe mir da natürlich schon selber einige Vorwürfe gemacht, und fragte die Kinder einfach mal, ob sie eine Idee haben, warum das so ist. Antworten kamen nur wenige. Einer meinte, dass ein anderer, der auch im Verein spielt bei uns, ihm letztens gesagt hätte , dass er kein "Bock" auf das Training hat. Montags und teilweise auch freitags nach meiner Trainingseinheit (die Spieler können dann noch 2 Stunden bleiben) wenn der andere Trainer "trainiert" (ja, die Anführungsstriche haben hier einen Sinn) ist die Halle meistens voll. Ausgenommen von den Jugendlichen (die ja sowieso erst nur dann kommen dürfen) sind teilweise bis zu 14 der Kiddies da, die ich auch beim Training erwarte. Natürlich unterscheidet sich mein Training schon extrem von dem Training des anderen Trainers. Bei mir gibt es eine klare Strukturierung und Planung des Trainings, ich mache Balleimertraining,bei mir spielen die Kinder Übungen, ich gehe rum, wenn die Kinder Übungen spielen und korrigiere, ich lasse zielgerichtete Aufwärmspiele spielen (bspw. beim RH-TS Frisbeewerfen), ich mache Vorübungen, die nicht am Tisch stattfinden, teilweise richte ich Stationenlernen (typisches Anfängertraining) ein,Kraft/koordinations/konditionstraining usw. usf. Viele (all) diese Sachen gibt es beim anderen Trainer nicht. Ich kann also wirklich mit besten Gewissen behaupten , dass ich mich da richtig reinhänge und versuche, mit Hilfe anderer Trainer auch (hier im Forum) ein "optimales" , gut geplante Training aufzuziehen. Auch wenn ich die Kinder befrage (Fragebogen : Wie hat euch das und das beim Training gefallen) kamen bisher fast NUR positive Antworten.Dasselbe von den meisten Eltern (der Standartanwesenden). Auch sage ich immerwieder das ich als unerfahrener Trainer unbedingt die Hilfe/Rückmeldung der Kiddies brauche. Doch die Kinder kommen nicht, mögen mein Training scheinbar doch nicht, oder was weiß ich. Ich habe auch schon versucht , dem entgegenzuwirken und mehr Spaß ins Training zu bringen (Vereinsrangliste, viele Wettkämpfe, andere Tipps aus diesem Thread usw.) doch das alles fruchtet irgendwie scheinbar nicht. Ich sträube mich noch gegen den Gedanken , der sich langsam anbahnt (Training umstruktrieren , die Kinder einfach spielen lassen), doch wenn das so weiter geht sehe ich keinen anderen Weg. Langsam werde ich so ziemlich sauer auf mich selber , was mache ich falsch , wenn ich doch versche allles richtig zu machen Hoffe wieder auf gute Tipps/Lösungsvorschläge (Einzeltraining und Trennen zwischen denen , die Training wollen und denen , die freies Spiel wollen halte ich für nicht machbar. Als ich das fragte sagten alle "Ja wir wollen richtiges Training") Herzlichen Dank schonmal im Vorraus Gruß Kevin PS : Um wieder einige Kinder reinzuholen habe ich schon Werbeaktionen an Schulen gestartet und plane (siehe anderen Thread) jetzt auch eine TT-AG durchzuführen. Geändert von Obachecka (28.01.2008 um 21:46 Uhr) |
#72
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AW: Training mit Kindern , die "nicht wollen" ?!
Ja, ein ähnliches Problem habe ich mit meiner Trainingsgruppe auch. Sind immer die gleichen da und das ist ca. die Hälfte. Kommt auch mal vor, dass dann mehrere nach der Hälfte der Zeit urplötzlich "früher gehen" müssen (meistens nach einer schweren Übung) und das wirft natürlich auch den ganzen Plan durcheinander.
Wenn es Anfänger sind: Überfordere sie nicht. Ich mache schon von Anfang an immer nur eine Stunde Übungen/Balleimer und die andere Stunde Spiele oder Wettkampforientiertes, manchmal auch Spaß-Sachen wie Hanuta-Schießen. Plan zurechtlegen ist schon okay, aber nicht zeitlich auf die Minute abgestimmt. Habe ich zweimal probiert und ist in die Hose gegangen. Schreibe dir vorher ein paar Übungen auf, die gut zusammenpassen und auf die du Lust hast, sie durchführen zu lassen, alles andere entscheidest du lieber spontan in der Halle. Inzwischen haben wir auch einen weiteren Trainingstag. Hierzu habe ich den Jungs auch gesagt: Wer Übungen spielen will, kommt bitte Freitag, wer frei Spielen will, kommt Dienstag. Klappt momentan noch nicht ganz, aber hoffentlich pendelt sich das noch ein. |
#73
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AW: Training mit Kindern , die "nicht wollen" ?!
Du machst wirklich alles richtig.
Ich kämpfe mit den selben Problemen, und bin zu dem Entschluss gekommen es nun ruhiger anzugehen - weniger zu bevormunden und den Kindern ihren eigenen Freiraum zu lassen. Die die wirklich TT-verinnnerlichen wollen nun von selbst kommen zu lassen. Ich glaube dann weniger Kinder zu verlieren. Einfach weniger Lehrmeinung und perfektion anstreben, da viele dieses Leistungsstreben satt haben. Nach der Schule einfach nur mal Spass haben wollen. Welche die mehr wollen kommen dann von selbst, oder wollen bald mit besseren Trainingpartnern spielen. Mal sehen, ich probiere es jetzt einfach mit viel Feingefühl, und denke mir weniger ist für viele mehr. Es ist für viele ansonst zu frustrierend gerade im technisch so anspruchsvollen Tischtennis nach perfektion zu streben. |
#74
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AW: Training mit Kindern , die "nicht wollen" ?!
Du kannst nicht alle gleich motivieren. Konzentriere dich auf die paar wenigen, die wirklich wollen. Wenn diese dann schnell besser werden, werden einige zurück kommen. Oder sie hören sowieso bald auf. Ergänze deine Trainingsgruppe lieber mit neuen Spielern.
Es ist immer schwierig, wenn man noch "Trainer" im Verein hat, die nur Spiele machen. Wenn die Kinder aber nur "Spielchen" machen wollen, sind sie früher oder später sowieso weg. |
#75
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AW: Training mit Kindern , die "nicht wollen" ?!
Hoi zäme
Negative Schiene Jeder, der schon Kinder trainiert hat, kennt diese ganzen Probleme. Man macht erst einmal den Trainerschein und geht motiviert an die Sache ran. Die Lektionen sind durchdacht und man geht mit den besten Absichten zum Training. In der Realität sieht es dann etwas anders aus. Die einen Kinder kommen später, die andern gehen früher und andere kommen nur unregelmässig. Im Training fehlt oft die nötige Disziplin und Ruhe, um das Vorgenommene umzusetzen. Als Trainer bist du oft damit beschäftigt, für Ruhe und Ordnung zu sorgen und du kannst dich nur schlecht auf die Trainingsinhalte konzentrieren. Das Ganze scheint nach einer gewissen Zeit sinnlos zu werden und du fragst dich ernsthaft, ob das überhaupt noch Sinn macht. Da du ab einem gewissen Punkt mit deinem eigenen Beruf oder deiner Ausbildung stark beschäftigt bist, hörst du auf, die Kids zu trainieren und konzentrierst dich wieder mehr auf dein eigenes Spiel... Positive Schiene Du kommst in die Halle und freust dich, viele bekannte Gesichter zu sehen. Dir ist bewusst, dass Tischtennis für die meisten Kids ein Ausgleich zum "stressigen" Schulalltag ist. Du machst ein paar Vorschläge für Aufwärmspiele und lässt die Kinder letztlich darüber entscheiden, was sie spielen möchten. Nachdem die Tische aufgebaut sind, lässt du die Leute einspielen. Wieder zeigst du Möglichkeiten, wie man sich auch noch anders einspielen kann. Einige probieren das aus, andere spielen einfach drauf los und wieder anderen ist das "Quatschen" während der Ballwechsel fast wichtiger wie das Tischtennis selbst. Nach dem Einspielen lässt du die Kids frei spielen und gehst von Tisch zu Tisch. Bei einem Jungen bemerkst du, dass er gerne aus der Halbdistanz spielt. Da du erkennst, dass sein Bälle für den Mitspieler eher "harmlos" daher kommen, zeigst du ihm verschiedene Möglichkeiten auf, sinnvoll aus der Halbdistanz zu spielen (Treibschlag, Topspin, Ballonabwehr, US-Abwehr). Er entscheidet sich für die Ballonabwehr und du vermittelst ihm die Grobform. Für seinen Partner ist das natürlich die Gelegenheit, das Schiessen auf hohe Bälle zu trainieren. Auch ihm vermittelst du, die Grobform für den Schuss auf hohe Bälle. Die beiden sind eifrig damit beschäftigt und irgenwann möchte der Schussspieler sich auch mal in der Ballonabwehr versuchen und umgekehrt... Möglicher Ansatz Das Training ist dann optimal, wenn es auf die einzelnen Akteure zugeschnitten ist. Es braucht vom Trainer erst mal ziemlich grosses Gespür für jeden einzelnen. Die einen stehen nahe am Tisch und versuchen das Spiel schnell zu machen, andere sind die typischen "Bringer" und versuchen möglichst Fehler zu vermeiden. Wieder andere machen gerne Druck aus der Halbdistanz und ein paar Jugendlich albern bloss herum. Für alle diejenigen, die eine Vorstellung davon haben, was sie spielen möchten, würde ich dringend empfehlen, darauf einzugehen. Wieder andere habe überhaupt keine Vorstellung davon, was sie "trainieren" möchten. Für diese ist es sinnvoll, wenn du Übungen zu den verschiedenen Grundschläge in der Grobform anbieten kannst. Auf jeden Fall würde ich das Training individuell gestalten. Dabei kann es durchaus zu Gruppenbildungen kommen. Die einen sind mit freiem Spiel und herumalbern zufrieden, andere möchten was bestimmtes trainieren und wieder andere möchten Match spielen. Da das Training individuel ist, kann so allen Rechnung getragen werden. Du schaust bei allen vorbei und es darf auf keinen Fall geschehen, dass gewisse Kids abgeschrieben werden, nur weil sie nicht in das "Schema" passen. Der Horizont des Trainers sollte so breit sein, dass es für jedes Kind und jeden Jugendlichen eine sinnvolle Möglichkeit gibt, in einem Verein Tischtennis zu spielen. Gruss, Martin PS Argumente in die Richtung "Mit solchen Methoden werden wir den hohen Ansprüchen, europäische Spitze im Nachwuchsbereich zu sein, nicht gerecht" sind auf dieser Ebene völlig unrelevant.
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TIBHAR Evolution MX-S 1.8 | STIGA Hornet | DER MATERIALSPEZIALIST Hellcat OX |
#76
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AW: Training mit Kindern , die "nicht wollen" ?!
Zitat:
Ich sehe das aber genauso wie du. Im Anfängerbereich stellt sich so eine Frage gar nicht. Hier geht es erstmal darum die Motivation für TT zu wecken. Wenn dann einzelne die Motivation entwickeln mehr machen zu wollen, dann sollte man entweder andere Gruppen im Verein haben oder mehrere Trainer für die Gruppe haben... |
#77
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AW: Training mit Kindern , die "nicht wollen" ?!
Hoi Cheftrainer
So etwas habe ich mir tatsächlich vorgestellt Ich bin einfach nicht begeistert davon, wenn internationale Standards bis ins Anfängertrainer hinunter transportiert werden. Die Basis sind immer die Kinder und Jugendlichen und die haben in der Regel noch keinen Bezug zum Spitzentischtennis auf Weltniveau. Völlig unsinnig fände ich es auch, wenn nur noch bestimmte Spielsystem vermittelt würden. Die Kunst eines guten Trainers ist es, das schlummernde Potential des jeweiligen Schützlings zu wecken und die einzigartige Persönlichkeit jedes Kindes mit zu berücksichtigen. Da kann eine Trainingseinheit noch so sorgfälltig geplant sein. Es hilft nichts, wenn der Stoff bei den Kids nicht ankommt. Aus den unterschiedlichen Vorstellung zwischen Trainer und den Kids entstehen dann die entsprechenden "Probleme", die eigentlich keine wären, würde man die Kids ernst nehmen und ihnen mehr Selbstverantwortung für ihr Tun zutrauen. Ich gehe davon aus, dass jedes Kind am Besten weiss, was gut für es ist. Natürlich gehört da von der Seite der Trainer her eine riesige oder gar unendliche Portion an Vertrauen (in das Leben) mit dazu. Gruss, Martin
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#78
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AW: Training mit Kindern , die "nicht wollen" ?!
Man muss beim Nachwuchstraining zwei Gruppen unterscheiden: Kinder im Grundschulalter und Jugendliche.
Kindern im Grundschulalter sind in der Regel daran interessiert, eine Sportart richtig zu lernen. Sie wollen die Techniken gut lernen und somit in Leistungsvergleichen mit Gleichaltrigen besser sein. Sehen sie den Erfolg, dann trainieren sie auch weiterhin leistungsorientiert. Sie entwickeln Ziele, auf die sie hintrainieren. Fangen Jugendliche mit Tischtennis an, steht vor allem der Spass im Vordergrund. Sie für ein leistungsorientiertes Training zu gewinnen ist bedeutend schwerer. Bei ihnen gebe ich Martin recht. Hier muss meistens das von Martin genannte Konzept umgesetzt werden. Einige entwickeln dann von sich aus den Leistungsgedanken und kommen auf Umwegen zum "Leistungstischtennis". Deutlich sehen wir es beim Fussball. Ich kenne kein Kinder- und Jugendtraining, bei dem die Kinder und Jugendlichen nur spielen dürfen. Trainer, egal wie schlecht sie sind, vermitteln Grundtechniken. Die Kinder/Jugendlichen lernen etwas gezielt - und das macht ihnen Spass. Daher spielen auch viel mehr K/J Fussball als Tischtenns. Geändert von Siegmund Freud (29.01.2008 um 12:05 Uhr) |
#79
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AW: Training mit Kindern , die "nicht wollen" ?!
Danke für eure zahlreichen Antworten. Haben mir sehr geholfen
Ich werde jetzt versuchen (müssen) das alles etwas lockerer anzugehen, weniger leistungsorientiert. |
#80
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AW: Training mit Kindern , die "nicht wollen" ?!
Hi Leute
Möchte euch ja auf dem Laufenden halten. Kleiner Rückschlag : Letzten (oder war es vorletzten ?) Montag fehlt einer meiner "Stammgäste". Sein Freund meinte dann zu mir , dass dieser nicht da sei weil er meint , dass das Training ihm nichts bringen würde. Haben wir also wieder das Problem : unterschiedliche Spielstärken. Bei einer Übung wo Spieler A schon voll ausgelastet ist , wird Spieler B gerade erst warm Nachdem ich mich also in letzter Zeit mehr auf den Spaßfaktor im Training gekümmert hatte , sollte ich mich jetzt wohl wieder auf den Lernfaktor konzentrieren. Eine schwierige Mischung. Habe daraufhin bei demjenigen angerufen und mit ihm zusammen eine Lösung gefunden. Er bekommt jetzt ein paar Extraaufgaben im Training und wird von mir ein bisschen mehr gefordert. Positives gibt es zum Glück auch zu vermelden : Zwei neue Spieler, die schon Tischtennis im Verein gespielt haben, haben sich durch meine Werbeaktion an einer Schule zum Training angefunden und sind ganz begeistert, die Eltern die mitgekommen waren auch. Die Trainingsbeteiligung steigt auch wieder , durchschnittlich 10-11 Leute waren wir in den letzten zwei Wochen Ich kann jetzt schon eines sagen : Die Weisheit "Aus Fehlern lernt man" ist wahr Hoffe nur , dass ich es jetzt schaffe den richtigen Weg zwischen "Spaß" und "Leistung" im Trasiningsbetrieb zu finden und möglichst allen gerecht zu werden. Gruß Kevin |
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