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Technik - Taktik - Training - Vorsätze und Zielerreichung Hier könnt Ihr Fragen und Tipps rund um die Themen Technik, Taktik und Training loswerden. Spieler und Trainer können hier Erfahrungen austauschen und Trainingswillige von ihren alltäglichen Problemen und Zielen berichten. |
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Themen-Optionen |
#1
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Training und Umgang mit AD(H)S-Kindern
Besteht Interesse an einem ernsthaften Erfahrungsaustausch zu diesem Thema?
Kurze Erläuterung: - ADS steht für "Aufemrksamkeits-Defizit-Syndrom" - Die Kinder können sich nicht oder nur für eine kurze Zeit konzentrieren, was häufig trotz hoher Intelligenz zu schulischem und sonstigem (auch sportlichen) Versagen führt - Das "H" ind ADHS steht für Hyper-Aktivität, was sich in ständigem Bewegungs-Drang und ständiger Unruhe ausdrückt. Vielleicht habt ihr in eurer Trainingsgruppe auch Betroffene und könnt darüber berichten Ganz sicher sind hier auch User, die beruflich damit befasst sein müssen (Lehrer, Erzieher, Psychologen usw) die hilfreiche Tipps geben können (Hallo Thomas R., bitte mitmachen!) @matze: vielleicht passt das besser woanders hin, dann bitte verschieben
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Große Leuchten (Sonnen) brennen schnell und sehr hell, aber meist nicht sehr lange (ein paar mio Jahre). Zum Glück bin ich nur ein kleines Licht |
#2
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AW: Training und Umgang mit AD(H)S-Kindern
hallo und moin,
klingt interessant... vorab: ich habe keine erfahrung mit solchen kindern oder jugendlichen... du hast zwar schon was geschrieben, aber wie äußert sich diese "krankheit"?? ist es überhaupt möglich mit diesen kindern eine solch anspruchsvolle sportart wie tischtennis, die ja sehr viel mit konzentration zu tun hat, zu betreiben?? wollen die kinder denn unbedingt tischtennis spielen?? oder war das nur deine idee?? du schreibst von ständigem bewegungsdrang. ist es denn so, das die kleinen ständig durch die halle huscheln, oder schaffst du es, sie 10-20 min auf etwas bestimmtes zu konzentrieren?? ich würde mit den kindern möglichst viele spiele machen, wo sie sich richtig austoben können. dabei finde ich es gar icht so wichtig, dass sie das tischtennisspielen bis ins kleinste detail kennenlernen bzw. lernen können. wichtig sind nur grobe regeln. dann versuch, die spiele tischtennisnah zu gestalten: - eierlauf (ball auf schläger) um hindernisse - tennis (badmintongroßes feld) mit tt-schläger und ball (evtl. auch tennisballgroßer softball) - diverse lauf- und fangespiele mit schläger und ball denk dir was aus... ... und vor allem: berichte uns von deinen erfahrungen und fortschritten grüsse und nen guten rutsch |
#3
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AW: Training und Umgang mit AD(H)S-Kindern
danke für die schnelle Antwort, du hast schol viele "Knackpunkte" angesprochen. Für eine fundierte Antwort brauche ich etwas mehr Zeit, ich werde deshalb erst heute nachmittag antworten, wenn die letzten Einkäufe erledigt sind
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#4
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AW: Training und Umgang mit AD(H)S-Kindern
Wieviele Übungsleiter seid ihr bei euch normalerweise im Training?
Wenn ihr zu 2. oder 3. seid hilft es evtl. eine Art Einzeltraining durchzuführen, d.h. (je nach dem wieviele Kinder mit ADS du in deiner Gruppe hast): Du schnappst dir einen oder zwei "Problemfälle" (klingt vielleicht ein bissl hart, sorry) und lässt einen weiteren "aktiven" mit den anderen ihre Übungen machen, evtl. mit einem 2. ÜL. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass sich die aktiven untereinander noch weiter anheizen und so noch mehr Unruhe entsteht. Mit dem anderen (oder den beiden anderen, je nachdem wieviele es sind) machst du Konzentrationsübungen wie z.b. den Ball auf den Schlägerblatt ruhig halten, dabei in den schneidersitz gehen und wieder aufstehen, etc. ...
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Gummi, rot, dicker - Holz, nicht zu schnell und nicht zu langsam - Gummi, schwarz, dünner |
#5
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AW: Training und Umgang mit AD(H)S-Kindern
Zitat:
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Wenn es wenige sind (1-3), die gleichzeitig da sind, mache ich auch kleine Entspannungsübungen vorher und zwischendurch, aber keine Tiefen-Entspannung, die sollen ja nicht einschlafen ![]() Gruppentraining mit ADHS-Kindern und den nicht betroffenen zusammen ist aber sehr schwierig, eigentlich unmöglich. Ich habe schon überlegt, alle ADHS-Kinder in einer Gruppe zusammenzufassen, das würde aber die Absonderung verstärken und wäre auf Dauer auch nicht hilfreich. Unser Kompromiss ist, dass sich nach Möglichkeit einer (Trainer oder älterer Spieler) ausschliesslich um die "Zappelphillippe" kümmert und der andere das normale Training macht. Mehr dazu im nächsten Beitrag
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#6
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AW: Training und Umgang mit AD(H)S-Kindern
Zitat:
In der Regel sind wir zu zweit Zitat:
Für alle, die mit diesen Kindern noch nicht bewusst zu tun hatten: Viele haben bisher in Schule uund Freizeit nur die Erfahrung gemacht, dass sie "Versager" sind, obwohl das absolut am Kern vorbei geht. Beim Einzeltraining macht man dann die Erfahrung, dass sie sich nichts zutrauen und schnell resignieren. Deshalb ist es wichtig, möglichst kleine Schritte zu machen, die immer mit einem Erfolgserlebnis abschliessen. Ein negatives Beispiel: hat das Kind es erstmal gelernt, den Ball halbwegs kontrolliert auf den Tisch zurückzuspielen, sollte man sich nicht dazu verleiten lassen, möglichst lange Ballwechsel mit dem Trainer/Zuspieler zu spielen. Wenn das Kind den Ball x-mal richtig getroffen hat und der Trainer den Ball x+1 mal zurückspielt, endet der Durchgang mit einem Fehler des Kindes = erfahrener Misserfolg ("Ich habe doch gewusst, dass ich wieder versage") Deshalb spiele ich den Ball nur 3 mal (angepasst auch öfter) zurück, erfüllt das Kind die Aufgabe, fange ich den Ball auf und es gibt einen Punkt dafür. Auf diesem Wege soll das Kind erfahren, dass es durchaus Erfolge haben kann, die auch belohnt werden. Die Dauer der Übungen passe ich der Aufmerksamkeits-Lage an und wechsle dann sofort die Aufgabe, auch wenn das nach der Trainingslehre zu diesem Zeitpunkt vielleicht falsch wäre. Unterbrochen werden die Übungen durch häufige kurze Pausen, möglichst mit Bewegungsinhalten ( Bälle sammeln, Koordinationsübungen, Erklären von Atem-Techniken, kurze Entspannungsübung im Sitzen, mentale Ablenkung) Auch Gespräche über schulische oder familiäre Probleme (bei entsprechender Vertrauenslage) können hilfreich sein. Wie steht ihr zur Ritalin-Verabreichung?
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#7
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AW: Training und Umgang mit AD(H)S-Kindern
Ritalin kann ! manchen Kindern sehr gut helfen, muss aber nicht.
Nicht wie früher auf jedes Kind mit Ritalin schiessen. mfg / totte |
#8
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AW: Training und Umgang mit AD(H)S-Kindern
Zitat:
Ich weiss nur, dass die H´s dann recht ruhig und friedlich werden, aber zu welchem Preis? Wahrscheinlich ist er es wert ...
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#9
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AW: Training und Umgang mit AD(H)S-Kindern
Zitat:
"Ritalin® ist ein Amphetamin und fällt damit unter das Betäubungsmittelgesetz. Benkert (1995) schreibt: "Kokain und die Gruppe der Amphetamine erzeugen Konzentrationssteigerung, Wachheit, Euphorie und verbessern die körperliche Leistungsfähigkeit". Wie Ritalin® wirkt, hängt davon ab, wer es bekommt. Ritalin® gehört als Amphetamin zur Gruppe der Stimulantien; diese wirken auf den Durchschnittsmenschen anregend, erregend, puschend. Im 2. Weltkrieg wurden z.B. Flieger damit ausgerüstet. Nachdem AD-H-D- Kinder oft übererregt und hyperaktiv sind, müßte eigentlich die Gabe von Ritalin® noch weiter erregungssteigernd wirken, was aber nicht der Fall ist. Das Amphetamin Ritalin® wirkt bei Kindern eher beruhigend, klärend und organisierend, bei Erwachsenen führt die Klarheit und Bewußtheit manchmal sogar dazu, daß die Auswirkungen der Störung auf einmal sehr viel deutlicher wahrgenommen werden können. Umgekehrt kommt es bei nicht wenigen AD-H-D Persönlichkeiten vor, daß Beruhigungsmittel, wie z.B. Valium® nicht beruhigen, sondern erregen und wach machen, was besonders Anästhesisten wissen sollten (Skrodzki 1997). " ihr wollt doch jetzt nicht etwa die kinder damit einfach vollpumpen????? wir sind doch tt-trainer und keine ärzte!!!!!!!!!! vielleicht hab ich das falsch verstanden, aber kann man sowas nicht den eltern und vor allem den verantwortlichen ärzten überlassen?? sorgen wir doch dafür, dass die kinder ihren bewegungsdrang ausreichend stillen und spass dabei haben... grüsse |
#10
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AW: Training und Umgang mit AD(H)S-Kindern
Zitat:
Das deckt sich mit meiner Meinung, ich bin gegen Medikamenteneinnahme. Aber: ich bin die Kinder nach 90 Minuten wieder los, die Eltern und Lehrer nicht. Und wenn es tatsächlich hilft, dass die Kinder zumindets in der Schule wieder leistungsfähigER werden und damit aus dem Versager-Kraislauf herauskommen, sollte man es auch nicht verteufeln, sondern die Entscheidung den Eltern und Ärzten überlassen. Ich selbst werde niemals zur Ritalin-Kur raten, aber ich wollte hier Meinungen zu diesem Thema hören. Der Google-Text ist ja auch in anderen Foren verfügbar, der Tenor geht eigentlich dahin, dass es in einigen Fällen segensreich sein kann, in anderen wieder nicht. Zu der merkwürdigen Wirkung: eine Mutter verpasst ihrem Sohn abends Kaffeee oder Cola, damit er einschlafen kann. Mich würde vor allem interessieren, ob der Einstieg in Ritalin zu einer lebenslangen Abhängigkeit führt oder ob man es -irgendwann nach der Pubertät- ohne gravierende Enzugserscheinungen wieder absetzen kann. Vielleicht ist ja hier ein Fachmann bzw eine Fachfrau im Forum, oder, was Gold wert wäre, ein selbst Betroffener oder ein Elternteil
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