Richtlinie zur Schlägerkontrolle im DTTB

[klugscheisser]

Einheitsschläger, vom OSR mitgebracht, ausgelost, bleibt beim Seitenwechsel auf der Seite. Dafür längere Einspielzeit. Wetten, dass der bessere trotzdem gewinnt?

[Setz-It]

Naja, das miniRAE soll ja wohl die Regel umsetzen, nach der ein Belag nicht mit VOC-Kleber geklebt oder mit VOC getunt werden soll. Eine andere Regel zum Schläger und dessen VOC-Gehalt gibt es nicht, auch wenn es sicher eine klarere Regelung wäre, wenn man das einfach so festlegen würde.

Das ist aber nicht der Fall und damit muss man akzeptieren, dass das miniRAE in bestimmten Situationen falsch-positive Ergebnisse liefern kann, die dann nicht zur Disqualifikation führen sollten, genau wie beim ENEZ.

Was ist denn so schwer daran, per Regel festzulegen, dass ein Schläger einfach mal keine VOC ausdünsten darf und man dann genauer definiert, wie das zu messen ist? Dann fallen doch gleich ein paar Probleme bei der Auslegung weg...

[ph]

Irgendwie ging es ursprünglich mal um Gesundheitsgefärdung der Spieler. Davon scheint mir nichts mehr übrig geblieben zu sein. Plötzlich gehts nur noch um Doping und Manipulation und wie sanktioniere ich wen und "Werksgetunte" Schläger müssen auch erwischt werden,....

Was davon wirklich gesundheitsgefährdend ist, interessiert keine Sau mehr.
Ich fand die Kleberäume mit den hohen Konzentration an Lösungsmitteln schon problematisch. Ab dem Outdoor-Kleben war das Thema eigentlich schon zu 95% gelöst und ab dem Frischklebeverbot ist das Thema eh abgelitten - es dürfte doch nur noch drum gehen, das Frischkleben zu identifizieren und das hat das ENEZ-Gerät meines Wissens nach gut gemacht.

Ob da jetzt noch einer mit Olivenöl o.ä. tunt, ist doch wurscht und hat mit Gesundheitsgefährdung nichts zu tun - andere essen das sogar :-)

Gruss ph

[Rudi Endres]

So ist es.
Es geht darum Wettbewerbsvorteile durch Tunen zu verhindern und nur darum. Rein theoretisch könnten zwar Tuner verwendet werden, die im Bereich um 4 ppm giftige Dämpfe absondern. Aber das ist unwahrscheinlich.
Klassische Beläge liefern nach einem Tag Auslüftung Ergebnisse von unter 0,5 ppm.
Die Hersteller behaupten, man könne "bereits mit 0,2 ppm den gewünschten Effekt erzeugen". Ich halte dies für eine Schutzbehauptung, um die Verschärfung der Messgrenze zu verhindern. Schließlich könnten die anvisierten 2 ppm das Ende für eine ganze (sehr teure) Belagsgattung bedeuten.

Man könnte das Tunen völlig freigeben. Doch wo ist die Grenze? Es würde auf die Wiedereinführung des Frischklebens durch die Hintertür hinauslaufen.

[Florry]

Zitat von Rudi Endres

... Es würde auf die Wiedereinführung des Frischklebens durch die Hintertür hinauslaufen.

Aber diese Hintertür gibt es doch schon längst, dadurch, dass nur in den oberen Klassen geprüft wird.

Wir haben nächstes Wochenende Kreismeisterschaften...ich bin mir sehr sicher dort weder Mini-RAE noch (inzwischen ja unzulässiges) ENEZ vorzufinden.

[Rudi Endres]

Zitat von Florry

Aber diese Hintertür gibt es doch schon längst, dadurch, dass nur in den oberen Klassen geprüft wird.

Wir haben nächstes Wochenende Kreismeisterschaften...ich bin mir sehr sicher dort weder Mini-RAE noch (inzwischen ja unzulässiges) ENEZ vorzufinden.

Stimmt! Aber letzten Endes entscheidet der Profisport wo es lang geht.

[Florry]

Ja, ist ja auch ok...aber die Regeln sind für ALLE Spielklassen da und nicht nur für die "Elite".
Ich mach ja auch korrekte Aufschläge obwohl ich "nur" Kreisliga spiele (bzw. versuche es zumindest...klappt auch meistens )...v.a eben auch weil es "Zähler" gibt, die auf soetwas achten (und eben auch achten können, da die Regel klar ist und ebenso klar einsetzbar ist).

Es bleibt das alte Lied: Wenn ich eine Regel aufstelle, soll sie auch kontrollierbar sein...IN ALLEN KLASSEN.

Daher weiterhin mein Plädoyer:
Zulassen von Tunen und Frischkleben, Zulassungsverfahren für entsprechende "Mittelchen"...klar, wird es auch dann Leute geben, die sich ihr eigenes Süppchen "brauen", aber dann gibt es wenigstens eine legale Alternative die keinen wettbewerbsnachteil mit sich bringt.

[Norbi]

Wenn ich das Zitat richtig verstehe, gab es nicht mal bei den Europameisterschaften regelgerechte Kontrollen:
> Kritik übte Weikert auch an den durchgeführten Schlägerkontrollen. „Hier wird mit dem enez-Gerät getestet. Das entspricht nicht mehr den Regularien. Überspitzt gesagt, kann hier jeder kleben wie er lustig ist. Da muss die ETTU klare Vorgaben machen."<

Quelle: http://www.tischtennis.de/aktuelles/meldung/11052

Überhaupt würde ich mich Florrys Plädoyer anschließen. Das Kleben müsste halt nur in geschlossenen Räumen verboten werden. Das kann der Veranstalter sehr einfach kontrollieren.

[ph]

@Rudi: Genau das mein ich. Du sagst "...Man könnte das Tunen völlig freigeben. Doch wo ist die Grenze? Es würde auf die Wiedereinführung des Frischklebens durch die Hintertür hinauslaufen....." Es geht nicht mehr um die eigentlich Intention.

Aber davon ab ist Tunen ist ja nicht Kleben. Und für mich ist die einzig sinnvolle Grenze, da wo es ernsthaft gesundheitliche Bedenken gibt. Wenn 4, 5 oder 6 ppm - was das auch immer dann genau ist - gesundheitsmäßig unbedenklich sind, dann sollte man das als Wert nehmen und fertig.

"Wettbewerbsvorteile durch Tunen" find ich an sich ja auch zunächst mal nicht schlimm.
Gibt ja auch Wettbewerbsvorteile durch mehr Training, gesundes Essen oder sportlichere Figur ;-)

[Halbdistanz]

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