Richtlinie zur Schlägerkontrolle im DTTB

[RedStar]

Wir sind uns doch einig, dass das Problem nicht die Sportler sind. Das Problem sind die Regeln, die Materialhersteller und die WTTV-Offiziellen, die solche strengen Kontrollen trotz Kenntnis des Problems kritikresistent anordnen. Motto: Augen zu und durch.

Solche Kontrollen und Disqualifikationen unschuldiger Sportler dürfte es gar nicht geben, bis die Beteiligten das Problem gelöst haben.

[TT&DT]

Was am Wochenende bei den Westdeutschen Einzelmeisterschaften der schülerInnen passiert ist, ist in vielerlei Hinsicht ebenso enttäuschend wie ärgerlich. Die Fakten sind inzwischen bekannt - ich werde hier mal meine Meinung kund tun rein aus Elternsicht und versuchen, ein paar neue Gesichtspunkte dieses Themas zu beleuchten.

1. "Tischtennis ist der fairste Sport der Welt". Das kann man spätestens nach solchen Erfahrungen wie an diesem Wochende nicht mehr so stehen lassen. Allerdings - und das macht die Sache fast schon tragisch - sind an dieser Entwicklung nicht die jungen Sportlerinnen und Sportler schuld, sondern die Industrie, die unflexiblen, ja bornierten SchiedsrichterInnen sowie möglicherweise auch die verantwortlichen Verbandsfunktionäre, die nicht in der Lage waren, bereits im Vorfeld der Veranstaltung im Dialog und in Kooperation mit den Schiedsrichtern und der Industrie dafür zu sorgen, dass solche Probleme gar nicht erst auftauchen können. Wenn man schon technische Hilfsmittel bei der Schlägerkontrolle einsetzen will, dann muss man durch entsprechende Testläufe mit unterschiedlichen Schlägern schon lange vor dem Turnier sicherstellen, dass diese Geräte keine "Kinderkrankheiten" haben. Und darauf hätten möglicherweise auch die Verbandsfunktionäre im Interesse des Sports, den sie verbandlich vertreten, insistieren müssen (wohl gemerkt: falls sie das nicht getan haben, was ich nicht weiß).

2. Nachdem auf dieser Veranstaltung entsprechende eklatante Ungereimtheiten der technischen Prüfung evident geworden sind, hätte man konsequent die Tests beenden müssen und alle auf Basis dieses Tests gemachten Entscheidungen revidieren müssen. So aber müssen alle Beteiligten das Gefühl haben, dass nicht "in dubio pro reo" gilt, sondern "in dubio pro machina". Dass im Zweifel die "Aussage" einer nachweislich fehlerhaften Maschine mehr Wert zu sein scheint als die glaubwürdigen Aussagen der (unter Generalverdacht stehenden "angeklagten") Spielerinen und Spieler und deren Trainer sowie Eltern - das ist meiner Meinung nach der größte Skandal. Aus Sicht der Kinder war die Situation geradezu kafkaesk. Alleine dieses Bild: Unsere Kinder standen im Prüfraum zitternd und mit einem unheimlichen Gefühl der Ungewissheit (und in der Regel wohl völlig unschuldig!) vor dieser rätselhaften Maschine, "gesteuert" von einem dunkel gekleideten Schiedsrichter und waren dieser Situation völlig hilflos ausgeliefert. Kurz danach mussten sie sich - wenn es gerade dennoch gut ging und die Maschine es gnädig mit ihnen meinte - dann wieder auf ihren Sport konzentrieren, weil sie gleich spielen mussten. Und für die, deren Schläger eingezogen wurde, war das natürlich noch viel schlimmer (siehe T. Körnig). Franz Kafka hätte sicher eine wunderbar abscheuliche Kurzgeschichte a la "Strafkolonie" (http://www.textlog.de/strafkolonie.html) aus den Ereignissen am Wochenende gemacht...

3. Das Ganze muss ein Nachspiel haben.Die für die beschämenden Ereigneisse bei den "Westdeutschen" Verantwortlichen müssen (vielleicht auch sportgerichtlich) zur Rechenschaft gezogen werden.

Beste sportliche Grüße
Marcus Höreth

[Variatio]

Zitat von TT-Prof

Meine Tochter hat sich vor den WSM einen neuen Schläger mit neuen Belägen gekauft. Der Händler wurde darauf hingewiesen, daß der Schläger 100% "sauber" sein muss. Normal bekommen wir die Ware immer am nächsten Tag. In diesm Fall musste sie 3 Tage warten. Der Schläger liegt immer noch unbenutzt in ihre Tasche. Warum: er ist mit ihrem alten Schläger nicht zu vergleichen, viel langsamer.

Das KOENNTE natuerlich auch Indiz fuer ein Problem sein:

• Haendler sollten mit non-VOC-Kleber kleben
• Kunde spielt das erste Mal mit non-VOC-Kleber
  --> klappt nicht, Beschwerde an Haendler: "was hast du mir fuer einen Murks verkauft"
• Haendler hat noch VOC-Kleber auf Lager und weiss Rat
  --> an Kunden: "bring ihn nochmal vorbei, ich mach' das"
• Kunde ist gluecklich

--> Messgeraet ist ungluecklich

Das muss natuerlich nicht Ursache des von TT-Prof geschilderten Problems sein, und ich weiss auch nicht, ob seine Tochter "sauber" war, aber ich kann mir den obigen Ablauf bei vielen Spielern/Haendlern bildhaft vorstellen!

Das aendert natuerlich nichts an der Tatsache, dass auch die Hersteller dafuer Sorge tragen muessen, messbar regelkonformes Material auf den Markt zu bringen.

[Rana-Hunter]

Ähhm, schonmal frischgeklebt ?
Die Wirkung hält nur wenige Stunden und mit nur einer Lage VOC-haltigem "Normalkleber" , merkt man kaum was.

[refabs]

Hi..

Eines muss man ja sagen, das ganze hat nicht wirklich Hand oder Fuss..meine die Regel
Ich Persönlich nutze Normalen Kleber sprich mit VOC, geht bei Rendler Hölzern nicht anders bzw. Latexkleber und co funzen auf den Hölzern nicht wirklich..
Habe bis jetzt keine Probleme gehabt, lasse denn Schläger 3 Tage ohne Kantenband auslüften, thats it.
Wenn ich FKE Beläge nutze lasse ich Sie mind. 24 Stunden auslüften bzw ausgepackt herumliegen.
Sofort nach dem Auspacken aufkleben, vielleicht noch mit meinem verdünnten (Isopropyl) Montagekleber, wäre glaube ich Tödlich für ein Turnier

Gruß refabs

[Variatio]

Zitat von Rana-Hunter

Ähhm, schonmal frischgeklebt ?
Die Wirkung hält nur wenige Stunden und mit nur einer Lage VOC-haltigem "Normalkleber" , merkt man kaum was.

Hm, kommt drauf an:
Da ich noch VOC-Normal-Kleber zu Hause habe, habe ich meine Testsessions in der Winterpause mit genau diesem Kleber performt, wobei ich die Belaege einige Stunden habe auslueften lassen, bevor ich sie auf's Holz geklebt habe. Nach den ersten Tests stellte ich fest, dass ich damit definitiv einige Tage einen (natuerlich moderaten) FK-Effekt hatte, und erst nach ~1 Woche war ich mir sicher, dass die Belageigenschaften stabil bleiben.

[Rana-Hunter]

Es ist aber nicht so, dass die gleichen Beläge einmal mit voc-normalkleber und einmal mit voc-freiem montiert einmal megaschnell und spinnig sind und mega Sound haben und einmal "Murks" und unspielbar, schon garnicht über längeren Zeitraum.

[Variatio]

Zitat von Rana-Hunter

Es ist aber nicht so, dass die gleichen Beläge einmal mit voc-normalkleber und einmal mit voc-freiem montiert einmal megaschnell und spinnig sind und mega Sound haben und einmal "Murks" und unspielbar, schon garnicht über längeren Zeitraum.

Klar ist der Unterschied nicht riesig, aber fuer manchen eventuell entscheidend!

Ist aber im Endeffekt eine andere Diskussion, mein Einwand war nur als Indiz gedacht - dass das Problem komplexer ist, steht ausser Frage ...

[Rana-Hunter]

Beläge sollten wirklich ab Werk ausreichend "ausgelüftet" werden, bevor sie verpackt und verkauft werden. Am besten schon beim Verkleben von OG und Schwamm möglichst keine VOC-haltigen Kleber benutzen.
Regellücke des "Factory Tuning" schließen, jegliches Behandeln , was nicht fest eingebaut ist und im Laufe der Zeit ausdunstet, verbieten.

[zabel]

Das Problem ist der FKE, den es ohne Vocs nunmal nicht gibt.
Wer kauft schon einen FKE-Belag und lüftet ihn dann aus,
dann ist der Effekt nämlich weg
und man hätte sich besser nen Klassiker für schmales Geld gekauft.
Auch die Normalbeläge dünsten noch Vocs aus, so isses halt und die Verbände wissen das auch.