Religion und Tischtennis

[stefan.s]

Zitat von Jaskula

Oder eben doch pervers ?

Das ist die Antwort.

Und das perfide an der Sache ist, das unter dem Deckmantel von Aufklärung, Moderne, Offenheit genau das systhematisch unterwandert wird, was erreichen zu wollen das 'System' vorgibt.

Heute wird bspw. immer noch von gleichen Bildungschancen geschwafelt. Diese existieren de facto nicht, im Gegenteil.

Es wird alles getan, das klein zu halten, was Klein 'gehört'.

Und wenn jemand doch mal was dagegen sagt, wird auf die eigene immense Verantwortung und das unermessliche Arbeitsvolumen hingewiesen.

Dass 'Macht' und 'Verantwortung' an sich schon Güter sind, die nicht noch pekuniär geadelt werden müssen, ist in Vergessenheit geraten.

Herr Westerwelle hat 'n Traumjob, er hat nämlich was zu sagen. Was tut er?
Besitzstand schützen. Feige, doofe S..

Und er hat definitiv niemals das 'verdient', was der dreischichtmalochenden Krankenschwester, die ihm im Falle eines Falles seine Pickelfresse verbindet, eigentlich zustünde.

[Peter Igel]

Zitat von Jaskula

Wenn ich solche Aussagen lesen muss kommt mir die Galle hoch.

Mir auch beim Lesen solcher aus dem Zusammenhang gerissenen Sätze...

Nur dass das nicht nur gelten sollte, wenn man einen Ausbeuter mit dem anderen vergleicht, sondern diesen Vergleich sollte man zur Erlangung von gerechtigkeit auch einmal machen, wenn es um die kleinen Leute geht.

"Ausbeuter", soso.
"Abteilungsleiter, Vertriebsspezialisten, Unternehmensberater, Geschäftsführer von Kleinbetrieben", alles "Ausbeuter".
Bischöfe sowieso.

Wie rechtfertigt man ein Gehalt von 130.000 Euro im Jahr gegenüber der Krankenschwester, dem Altenpfleger der Briefträgerin oder dem Mitarbeiter der Müllentsorgung, die sich mit ca. 15 % dieser Summe begnügen müssen.

Muss man das?

Gerecht ?

Darüber steht dir kein Urteil zu.

Von deutlich darüber liegenden "Einkünften" (ich würde eher von Aneignungen sprechen) ganz zu schweigen.

Darüber kann man in der Tat geteilter Meinung sein.
Aber das war weder CC's noch meine Intention, diese Form von Einkünften gutzuheißen.

Jetzt stelle sich einer der Autoren solcher Sätze oben noch den Diplom-Ingenieur vor, der nach erfolgreichem Studium einen guten Job gemacht und gut verdient hat, dann aber mit Anfang 50 diesen verloren hat (z.B. weil wildgewordene Banker seinen Betrieb in den Ruin getrieben haben). Nach einem Jahr völliger, unverschuldeter Chancenlosigkeit an einem nahezu nicht mehr vorhandenen Arbeitsmarkt, fällt er nun in Hartz 4. Sein Jahreseinkommen beträgt dann knapp 5000.- Euro im Jahr.

War der dann auch ein "Ausbeuter"?
Davon ab: kann mir zB (theoretisch) auch passieren....(ohne dass ich (bislang) in solchen Gehaltsdimensionen liege wie oben erwähnt....daher ja auch meine Forderung nach nem Mindestlohn für leitende Angestellte)

Oder eben doch pervers ?

Das sind ganz andere Dinge.
Vgl den Parallelthread.

[stefan.s]

Zitat von Jaskula

Und noch eine Frage an Guido:

Was passiert eigentlich, wenn man bei der Reise nach Jerusalem bei gleichbleibender Stuhlzahl versucht, die Motivation und die Anzahl der Mitspieler zu erhöhen ?

Herr Westerwelle setzt sich vor Beginn des Spiels selbst auf einen solchen.

[stefan.s]

Zitat von Peter Igel

Darüber steht dir kein Urteil zu.

Klar steht ihm das zu. Unbedingt. Wie Dir ja auch.

Übrigens, um nicht falsch verstanden zu werden, ich habe nix dagegen, dass Leute wie Du ganz viel Geld kriegen, im Gegenteil.

Wenn aber von Politikern, die mehr als ein Butterbrot nach Hause bringen, mit Verweis auf ihre tolle Leistung immer mehr Kohle wollen - und sich diese durch diverse Aufsichtsratpöstchen auch holen, dann kommt mir die Galle hoch.

Käufliches Pack, vor nicht allzulanger Zeit gab's für sowas die Guillotine.

Also: privatwirtschaftlich muss wohl jeder am 'Markt' orientiert bezahlen oder bezahlt werden. Ist halt so.

Im staats- oder ländergetragenen Verantwortungsbereich sollte das aber nicht so sein.

Darum geht es - mir zumindest.

[ruedi5]

Zitat von Jaskula

Und noch eine Frage an Guido:

Was passiert eigentlich, wenn man bei der Reise nach Jerusalem bei gleichbleibender Stuhlzahl versucht, die Motivation und die Anzahl der Mitspieler zu erhöhen ?

ich könnte echt jeden deiner Sätze so unterschreiben. Kann mich nur nicht so gut ausdrücken, sonst hätt ichs längst auch geschrieben.

@Peter:

deine Argumentation hab ich ehrlich gesagt noch nicht ganz verstanden...

[crycorner]

Zitat von Jaskula

Wenn ich solche Aussagen lesen muss kommt mir die Galle hoch.
Denn:
Nur dass das nicht nur gelten sollte, wenn man einen Ausbeuter mit dem anderen vergleicht, sondern diesen Vergleich sollte man zur Erlangung von gerechtigkeit auch einmal machen, wenn es um die kleinen Leute geht.

Wie rechtfertigt man ein Gehalt von 130.000 Euro im Jahr gegenüber der Krankenschwester, dem Altenpfleger der Briefträgerin oder dem Mitarbeiter der Müllentsorgung, die sich mit ca. 15 % dieser Summe begnügen müssen.
Gerecht ?
Von deutlich darüber liegenden "Einkünften" (ich würde eher von Aneignungen sprechen) ganz zu schweigen.

Jetzt stelle sich einer der Autoren solcher Sätze oben noch den Diplom-Ingenieur vor, der nach erfolgreichem Studium einen guten Job gemacht und gut verdient hat, dann aber mit Anfang 50 diesen verloren hat (z.B. weil wildgewordene Banker seinen Betrieb in den Ruin getrieben haben). Nach einem Jahr völliger, unverschuldeter Chancenlosigkeit an einem nahezu nicht mehr vorhandenen Arbeitsmarkt, fällt er nun in Hartz 4. Sein Jahreseinkommen beträgt dann knapp 5000.- Euro im Jahr.
Gerecht ?
Selbst schuld ?
Verantwortung ?

Oder eben doch pervers ?

Na hör mal, ich habe doch nirgends geschrieben, dass alle Menschen in allen Berufen genau das bekommen, was ihnen zusteht...
Aber man sollte bei aller Sympathie für diejenigen, die für ihre Leistung tatsächlich unterbezahlt sind - wie z.B. die Krankenpfleger(innen) - auch ein bisschen realistisch bleiben. Schau Dir doch die entsprechenden Gehaltstabellen an. Glaubst Du, die Gewerkschaften würfeln ihre Vorschläge aus? Da wird ganz klar zwischen den Verantwortungsbereichen und der der Stelle vorausgesetzten Ausbildung abgegrenzt. Und ein Sachbearbeiter, der seinen Job nach einer kurzen Anlernphase ausüben kann, verdient halt nicht so viel, wie ein Angestellter mit kaufmännischer Ausbildung. Und der wiederum verdient halt nicht so viel wie ein Abteilungsleiter, der dafür Sorge zu tragen hat, dass seine Abteilung bestimmte Ziele erreicht.
Als Abteilungsleiter im kleinen Mittelstand bist Du ruckzuck bei Gehältern zwischen 50 und 80 Tausend, je nach genauem Verantwortungsbereich. Gerne auch mal mehr. Das sind Standardgehälter.
Auch die Größenordnung 120 Tausend ist nicht selten zu finden. Die Top-3 Aussendienstler einer mittelgroßen Firma verdienen diese Beträge relativ oft.

Der Markt macht die Preise. Bei einigen Branchen, wie z.B. in der Alten- und Krankenpflege ist der Markt halt ein Schlechter. Und das ist doof und muss den unterbezahlten Menschen zuliebe korrigiert werden. Dafür kämpfen die Gewerkschaften. Aber aus diesen Gründen anderen Menschen ihr Gehalt abzusprechen und sogar von Aneignung zu sprechen, ist Neid und Missgunst.

Ich bin Abteilungsleiter. Willst Du mein Gehalt? Wahrscheinlich schon. Willst Du auch meine Aufgaben und meine Ziele?

LG, crycorner

[crycorner]

Zitat von Peter Igel

Aber das war weder CC's noch meine Intention, diese Form von Einkünften gutzuheißen.

Jetzt sprichst Du auch schon für mich...
Ich mache mir echt Sorgen...

[Peter Igel]

Zitat von stefan.s

Übrigens, um nicht falsch verstanden zu werden, ich habe nix dagegen, dass Leute wie Du ganz viel Geld kriegen, im Gegenteil.

"Leute wie ich"?
aha.
"Ganz viel Geld" find' ich das übrigens nicht.
Und wie gesagt: in solchen Regionen beweg' ich mich nicht.
Aber schön, dass ich mich auch dann nicht rechtfertigen brauche, wenn's so mal so sein sollte.
Du hast ja "nix dagegen".
Ich auch nicht übrigens...

Ansonsten verweis' ich auf meinen "Zweitnick".

[lustig2]

Also . Diese ganzen diskossionen über das Geld, was Leute so verdienen werden eigentlich immer nur geführt von Leuten, die sozialneudisch sind.

-Dich Peter mal ausgenommen. -

Das ist das schlimmste ! Das Leute sich es immer nötig haben sich über andere aufzuregen und nicht versuchen selbst viel zu verdienen ! Dabei ist es doch in 80 % der Fälle so das die meisten Leute die mehr verdienen, auch mehr verantwortung haben.

Was nütz es einem ob andere leute mehr od weniger geld haben.
Außerdem zeugt es von schlechtem Charakter, Leuten ihr geld zu missgönnen.

im übrigen geht es uns einen scheissdreck an was die käßmann verdient.
Es sei denn wir sitzen bei der besoldungsstelle.

Außerdem über gelb spricht man nicht ,Geld hat man !

[ruedi5]

Zitat von Peter Igel

Ansonsten verweis' ich auf meinen "Zweitnick".

Breaker3? Breaker4? oder doch crycorner