Was tun bei Streit an der Platte?

[manfred1]

Am Freitag erwarten wir zum Heimspiel eine "verfeindete" Gastmannschaft. Die ist berüchtigt wegen mehrerer leicht erregbarer Spieler osteuroäischer Herkunft, die gern verbal ausfällig werden, lange Diskussion wegen falscher Aufschläge führen (die sie dann ggf garnicht annehmen), mit überlangen Satzpausen auffällig werden, das Spiel unterbrechen, weil sie angebliche Störer ausgemacht haben etc.

Deshalb ein paar Frage:
1. Gibt es eigentlich die Verpflichtung, dass ein "Zähler" am Tisch sein muss, oder geht es auch ganz ohne?

2. Sind Entscheidungen des "Zählers" Tatsachenentscheidungen, oder haben sie keine bindende Wirkung?

3. Was passiert eigentlich, wenn eine Mannschaft das Spiel abbricht, weil z.B ein Gegenspieler ein Spiel nicht fortsetzen will, beleidigt oder droht (alles vor meiner Zeit schon vorgekommen)?

[appelgrenfan]

Das wichtigste dürfte sein, dass ihr euch vorher darüber einig werdet, wie ihr mit den potenziellen Problemen umgehen wollt. Das schlimmste wäre, wenn ihr euch während des Spiels nicht einig seid.

Es gibt keine "Zähler", sondern Schiedsrichter am Tisch (SRaT), deren Entscheidungen Tatsachenentscheidungen sind. In der geschilderten Situation würde ich nicht ohne SRaT spielen wollen, denn dann fehlt eine "neutrale" Instanz am Tisch und die Situation dürfte noch leichter eskalieren. Der SRaT muss dann natürlich die Regeln auch durchsetzen. Fängt also ein Spieler den Ball, weil er meint, es sei ein falscher Aufschlag, so ist das ein Punkt für den Aufschläger. Wenn der SRaT das aber nicht macht, wäre ein OSR hilfreich, den ihr beantragen könntet; ich habe aber keine Ahnung, wie's da mit den Fristen aussieht.

Ohne OSR bleibt euch wohl nur, alles detailliert zu protokollieren und evtl. Protest einzulegen. Ihr könntet dazu einen Helfer einladen, der die Dinge in Ruhe mitschreiben kann, dann könnt ihr euch aufs Spiel konzentrieren.

Ich hätte aber auf den ganzen Zirkus keine Lust und würde die Ersatzersatzspieler proforma antreten lassen.

[manfred1]

Zitat von appelgrenfan

...Der SRaT muss dann natürlich die Regeln auch durchsetzen. .....Ihr könntet dazu einen Helfer einladen, der die Dinge in Ruhe mitschreiben kann, dann könnt ihr euch aufs Spiel konzentrieren...

Ich hätte aber auf den ganzen Zirkus keine Lust und würde die Ersatzersatzspieler proforma antreten lassen.

Ja danke schon mal. Das mit dem Protokollieren ist ein guter Tipp, das werde ich mal vorbereiten. Ersatzspieler haben auf diese Mannschaft auch keinen Bock, deshalb müssen wir wohl in der Stammbesetzung ran.

Und kann der SRaT eigentlich auch ein anderer Spieler des Vereins sein (da hätten wir nämlich noch einen nervenstarken und durchsetzungsfähigen Kollegen), oder muss es zwangsläufig jemand aus der Mannschaft sein?

[markx]

SRaT kann natürlich jemand sein, der nicht selbst aktiv am Spiel beteiligt ist.

[Fastest115]

Ich würde beim Kreis/Bezirk/Verband einen OSR anfordern. KOstet dann ein paar Euro (hier so um die 30) der dann ggf eingreifen kann.
Besonders in so Fällen wie eine Mannschaft will nicht weiter spielen oder Drohungen Beleidigungen usw wird das von dem WO Konform protokolliert und geahndet. Sonst muss man ggf unter Protest weiter spielen-das bekommen viele nícht formgerecht hin und am Ende stehen dann in einem Verfahren Aussage gegen Aussage..

Nachteil: Dann sollte man natürlich selbst alles 100% regelkonform haben. Da kann man dann nicht mit "Kleinigkeiten" an Verstößen, die sonst keinen interessieren kommen und erwarten, dass der da ein Auge zudrückt. (ZB Schläger 100% in Ordnung, also zb nicht Belag zu klein usw, Boxen groß genug, Licht hell genug, unterschiedliche Tische/Netze, unterschiedliche Trikots usw)

SRaT: Auch so eine Sache...natürlich kann man jeden den man geeignet hält an den Tisch schicken. Also zb auch einen aus einem anderen Verein der vielleicht geprüfter SR ist und da etwas professioneller aggiert und sowas kennt und weiß was er machen kann...
ABER...am anderen Tisch zählt ja dann ein "abgeordneter" des Gegners. Und da kann es dann natürlich zu Retourkutschen kommen.
Sprich da zählt der SRaT den ihr stellt regelgerecht einen Aufschlag weg....kein Problem eigentlich...aber dann zählt man euch am´anderen Tisch auch Aufschläge weg..wenn der das begründet selbst wenn es nicht so war, ist das eine Tatsachenentscheidung!!! Da kannst du den Ball 50 cm hoch werfen. Wenn der SRaT sagt es waren nur 10 cm und deshalb falscher Aufschlag dann ist das ein falscher Aufschlag...klingt doof ist aber so..und da kann auch der OSR nichts machen. ggf nachträglich den SRaT auswechseln lassen...

Vielleicht kann man ja auch 2 SRaT beim Verband anfordern (Kosten?) - habe ich aber noch nie in unteren Klassen gehört. OSR schon öfter.
Aber auch da sollte dann natürlich bei euch alles in Ordnung sein-habe schon erlebt, dass Spieler gegnerische Aufschläge zurecht moniert haben aber selber auch was (anderes) beim Aufschlag falsch machten und sich wunderten, dass das dann auch moniert wurde...und die bekamen das dann nicht ohne diesen Fehler gut hin...

[Power-Seven]

Zitat von Fastest115

dass Spieler gegnerische Aufschläge zurecht moniert haben aber selber auch was (anderes) beim Aufschlag falsch machten und sich wunderten, dass das dann auch moniert wurde

Klassiker.

Und selbst bei den Diskussionen der "leicht erregbaren Ost-Europäer" über falsche Aufschläge sollte man aufpassen, dass die nicht etwa berechtigt sind.

Insgesamt klingt das allerdings nach einer auf Krawall gebürsteten Gastmannschaft, obwohl ich die beschriebenen Dinge im Lauf der Jahre eigentlich ALLE auch ohne "böse Absicht" erlebt habe.

Was man machen kann und worauf man dabei aufpassen sollte hat fastest in seinem Beitrag eigentlich umfassend erläutert.

Frieden schafft das aber leider auch nicht.

Bei verbalen Ausfälligkeiten als direkte Beleidung könnte man übrigens auch mit Anzeigen eskalieren. Ein reines Abfeuern von Schimpfwörtern in der Box würde ich dagegen mal als Lokalkolorit tolerieren, weil eh niemand da ist, um das mit Gelb zu ahnden

[D. Bahr]

Mit Eskalationen ist das natürlich so eine Sache
Ich wurde vor einigen Jahren von einem "Sportkameraden" der Gastmannschaft als *ein in Menschenhaut gepresstes Stück Scheiße* tituliert. Einige meiner Sportler sprangen schon auf, wobei ich mich bei ihm freundlich lächelnd für das Kompliment bedankt habe...

[ChrFeMi]

Oje..
Für mich hört sich das auch so an,als wäre die Gastmannschaft auf Krawall aus.

Mein Sohn als Rechtsverteidiger im Fussball hatte den Gegner spielerisch so genervt,daß dieser zu ihm sagte "willst Faust auf Fresse".
Mein Sohn reagierte nicht darauf, spielte einfach weiter.
Was ich damit sagen will ist,dass man auf aggressiv verbale Attacken nicht reagieren sollte.
Schwieriger wird natürlich die Sache mit falschen,regelwidrigen Aufschlägen etc.
Ob da bei dieser Gastmannschaft,falls sie wirklich auf Krawall aus sind, hilft ein SRat auch nicht viel. Dann wäre ja ein Chaos perfekt,wenn der SRaT einmischt und gegen die Gastmannschaft Punkte zählt,das die Gastmannschaft nicht hinnehmen will.
Daher wären sogar 2 SRaTs besser. Dann kostet das sicher was,aber man ist dann "auf der sicheren Seite",um Krawall zu vermeiden.

[ChrFeMi]

Hi Manfred1,

aus Neugier würde ich gern wissen,wie es gelaufen ist..
Alles jut oder was?

[Alex_TGM]

Zitat von manfred1

Am Freitag erwarten wir zum Heimspiel eine "verfeindete" Gastmannschaft. Die ist berüchtigt wegen mehrerer leicht erregbarer Spieler osteuroäischer Herkunft, die gern verbal ausfällig werden, lange Diskussion wegen falscher Aufschläge führen (die sie dann ggf garnicht annehmen), mit überlangen Satzpausen auffällig werden, das Spiel unterbrechen, weil sie angebliche Störer ausgemacht haben etc.

Deshalb ein paar Frage:
1. Gibt es eigentlich die Verpflichtung, dass ein "Zähler" am Tisch sein muss, oder geht es auch ganz ohne?

2. Sind Entscheidungen des "Zählers" Tatsachenentscheidungen, oder haben sie keine bindende Wirkung?

3. Was passiert eigentlich, wenn eine Mannschaft das Spiel abbricht, weil z.B ein Gegenspieler ein Spiel nicht fortsetzen will, beleidigt oder droht (alles vor meiner Zeit schon vorgekommen)?

Mal hier antwortend und dann aus dem Nähkästchen weitergegeben:

1: Ein Zähler sollte am Tisch sein. Und ja, wie im Threat bereits erwaehnt, das kann auch ganz jemand anders sein.

2: Ich interpretiere jetzt mal, daher ist die antwort etwas Theoretisch: Ja und Nein
Ball ist an der Kante / nicht an der Kante: Tatsachenentscheidung, da könnte nicht mal ein OSR was gegen machen
Aufschlag ist falsch; Hier KÖNNTE man die Entscheidung in frage stellen, wenn der Schiedsrichter aufgrund einer falschen regelauslegung entscheidet. Das ist aber theoretisch, in den unteren ligen ist ja nie ein OSR da.

3: Rein aus Schiedsrichtersicht: Ich sag immer zu meiner Mannschaft: Prio 1 ist immer ALLES fertig zu spielen, abweichungen zu dokumentieren.
Heisst, wenn andere abbrechen, immer selber das spiel zu ende spielen anbieten, sauber dokumentieren.
letztendlich entscheidet der Spielleiter.


Zu empfehlen ist hier tatsächlich, beim Verband einen OSR anzufordern oder sogar schiedsrichter am Tisch.
Ich habe das in der Tat mal in der Bezirksliga gesehen, da sind OSR und 2 schiedsrichter am Tisch angefordert worden, weil man eben ein ganz schwieriges spiel erwartet hat - was es dann auch war.
Die Kosten sind überschaubar, man zahlt (nagelt mich jetzt nicht genau fest, ich müsst nachsehen) pro schiedsrichter (man unterscheidet da nicht zwischen OSR und SRaT) ca. 20 euro aufwand plus kilometergeld.
Ist also gar nicht so teuer.