Welche Partei wählt ihr bei der Bundestagswahl 2021? Wer soll Kanzler/in werden? Welche Koalition?

[D. Lirium]

Welche Partei wählt ihr bei der Bundestagswahl 2021?

Die aktuelle Umfrage ist aus Sicht der Union erschreckend.

Bundestagswahl-2.png


Der Wahl-O-Mat für die Bundestagswahl 2021 ist online:

https://www.wahl-o-mat.de/bundestags.../main_app.html


Mein Ergebnis:

CDU/CSU 75,6 %

FDP 67,9 %

AfD 64,1 %

SPD 48,7 %

Grüne 39,7 %

Die Linke 38,5 %


Wer soll Kanzler/in werden?

Armin Laschet, Olaf Scholz oder Annalena Baerbock?

Die CDU hat den Fehler gemacht, dass sie die Meinung der Bürger ignoriert hatten und Armin Laschet statt Markus Söder ins Rennen geschickt haben. Dadurch hat die CDU in den Umfragen verloren und das ganze wurde so spannend. Ich möchte nicht sagen, dass es mit Markus Söder ein einfacher Start-Ziel-Sieg geworden wäre, aber es wäre eine relativ sichere Angelegenheit geworden.

Bundestagswahl-2021-Umfragen-Gewinne-und-Verluste-2.png


Welche Koalition?

Das wird dieses Jahr wahrscheinlich die schwierigste Regierungsbildung, seit langem oder seit jeher.

Moegliche-Koalitionen-nach-der-Bundestagswahl-Koalitionsrechner-2.png

Rot-grün ist zum Glück momentan nicht erreichbar. Ansonsten mache ich mir nur Sorgen vor einer Ampelkoalition oder der Höchststrafe rot-rot-grün.

Was passiert eigentlich, wenn CDU + FDP zusammen auf 32-36 % kommen und SPD + Grüne + Linke auf 45-48 % kommen und es keine "Überläufer" geben sollte, also dass die FDP bei den rot-rot-grün als vierte Kraft mitmacht oder die SPD oder die Grünen bei schwarz-gelb mitmachen? Wird dann die Partei mit den meisten Stimmen den Kanzler stellen und kann dann auch eine Minderheitsregierung machen?

[Peter Igel]

@DLirium
Du passt in die Welt.
Sehr vernünftige Ansichten

[jimih1981]

Also ich befürchte Rot-Rot-Grün. Am wenigsten Schaden gäbe es bei einer Deutschlandkoalition. Scholz als Kanzler ist noch weniger tragbar als Laschet. Egal wie es kommt entweder viel Mist oder weniger Mist. Es ist zu befürchten dass es eher schlimmer wird als besser...

[Chris Kratzenstein]

Die Bildung einer Minderheitsregierung ist immer möglich. Wäre vielleicht auch nicht das Schlechteste. Dann müsste man für jedes Thema nach Mehrheiten suchen. Nur in Deutschland sehr unwahrscheinlich. Da wird es eher Neuwahlen geben, wenn man keine mehrheitsfähige Koalition findet.

[mithardemb]

Zitat von Chris Kratzenstein

Die Bildung einer Minderheitsregierung ist immer möglich. Wäre vielleicht auch nicht das Schlechteste. Dann müsste man für jedes Thema nach Mehrheiten suchen.

Das wäre vielleicht ein tragfähiges Modell, wenn Parteien rein sachorientiert agieren würden. Die Erfahrung zeigt aber, dass man den politischen Gegner keinen Erfolg gönnt und wenn, dann muss der dafür zu einem anderen Thema zustimmen.

Dazu kommt in Deutschland auch noch, dass viele Gesetze entweder Zustimmungspflichtig von den Ländern sind oder bei Unstimmigkeit den in den Vermittlungsausschuss müssen.

Ich fürchte eine Minderheitsregierung würden vier Jahre stillstand bedeuten.

Ich stelle mit auch die Außenpolitik sehr schwierig vor, wenn der Kanzler oder der Minister eben keine Regierungsmehrheit im Rücken hat.

[Glücksball]

Zitat von mithardemb

Das wäre vielleicht ein tragfähiges Modell, wenn Parteien rein sachorientiert agieren würden. Die Erfahrung zeigt aber, dass man den politischen Gegner keinen Erfolg gönnt und wenn, dann muss der dafür zu einem anderen Thema zustimmen.

Dazu kommt in Deutschland auch noch, dass viele Gesetze entweder Zustimmungspflichtig von den Ländern sind oder bei Unstimmigkeit den in den Vermittlungsausschuss müssen.

Ich fürchte eine Minderheitsregierung würden vier Jahre stillstand bedeuten.

Ich stelle mit auch die Außenpolitik sehr schwierig vor, wenn der Kanzler oder der Minister eben keine Regierungsmehrheit im Rücken hat.

Ganz so pessimistisch bin ich da nicht. Es ist doch heute oft so, dass die Regierungskoalition eine Gesetzesvorlage einbringt, die Oppositionsparteien aber jeweils eigene Vorlagen haben, mit nur relativ geringen Abweichungen.
Wenn die Regierungskoalition auf eine oder mehrere der Oppositionsparteien zugehen würde, um Kompromisse zu finden, dann wäre das durchaus möglich.

Ob "Durchregieren" so toll ist, ist auch nicht sicher. Diese Regierungen können auch mehr Schaden anrichten, s. Rot-Grün mit Hartz 4.

Bei der Außenpolitik wäre man dann auch nur in der Lage, in der die US-Präsidenten meistens sind. Sie machen Zusagen unter Vorbehalt, weil sie keine Mehrheit in beiden Häusern haben.

[mithardemb]

Zitat von Glücksball

Ganz so pessimistisch bin ich da nicht. Es ist doch heute oft so, dass die Regierungskoalition eine Gesetzesvorlage einbringt, die Oppositionsparteien aber jeweils eigene Vorlagen haben, mit nur relativ geringen Abweichungen.
Wenn die Regierungskoalition auf eine oder mehrere der Oppositionsparteien zugehen würde, um Kompromisse zu finden, dann wäre das durchaus möglich.

Bei Regierungsmehrheit ist es zumindest in vielen Bundesländern gang und gäbe gewesen, den Vorschlag der Opposition rundweg abzulehnen um kurze Zeit darauf im Wesentlichen das Gleiche vorzuschlagen.

Zitat von Glücksball

Ob "Durchregieren" so toll ist, ist auch nicht sicher. Diese Regierungen können auch mehr Schaden anrichten, s. Rot-Grün mit Hartz 4.

War damals leider notwendig. Abgesehen davon wäre das vermutlich auch nicht an Union oder FDP gescheitert.

Zitat von Glücksball

Bei der Außenpolitik wäre man dann auch nur in der Lage, in der die US-Präsidenten meistens sind. Sie machen Zusagen unter Vorbehalt, weil sie keine Mehrheit in beiden Häusern haben.

Wäre wohl noch sehr viel schwieriger wenn er den Vorbehalt mit 1-2 Koalitionspartner, der Opposition und den einzelnen Staaten besprechen müssen. Darüber hinaus gibt das amerikanische Präsidialsystem dem Staatsoberhaupt deutlich mehr direkte Macht.

[Glücksball]

Zitat von mithardemb

Bei Regierungsmehrheit ist es zumindest in vielen Bundesländern gang und gäbe gewesen, den Vorschlag der Opposition rundweg abzulehnen um kurze Zeit darauf im Wesentlichen das Gleiche vorzuschlagen.

Ja eben, das meine ich doch. Bei einer Minderheitsregierung besteht ein viel größerer Antrieb für beide - Regierung und Opposition - einen Kompromiss hinzubekommen. Dass alle Oppositionsparteien Fundamentalopposition machen und das auch länger durchhalten, kann ich nicht ausschließen, halte ich aber für nicht so wahrscheinlich. Ob sich so ein Verhalten in der Wählergunst auszahlen würde, kann man auch bezweifeln.

Zitat von mithardemb

War damals leider notwendig. Abgesehen davon wäre das vermutlich auch nicht an Union oder FDP gescheitert.

Viele notwendige Rahmenbedingung wurden (ggf. absichtlich) übersehen, wie die Abwärtsspirale bei den niedrigen Gehältern (Gegenmaßnahme Mindestlohn), Verunsicherung weiter Teile der Mittelschicht (größeres Schonvermögen oder Sonderregeln ab einem gewissen Alter), etc.
Es ist natürlich kaum davon auszugehen, dass gerade Union oder FDP diese notwendigen Mitigationen mitgetragen hätten. Aber generell ist ein Setup, bei dem Kompromisse eine Rolle spielen, eher geeignet, schlechte Details eines Gesetzesvorhaben einzufangen.

Zitat von mithardemb

Wäre wohl noch sehr viel schwieriger wenn er den Vorbehalt mit 1-2 Koalitionspartner, der Opposition und den einzelnen Staaten besprechen müssen. Darüber hinaus gibt das amerikanische Präsidialsystem dem Staatsoberhaupt deutlich mehr direkte Macht.

Auf der anderen Seite gibt es da schon so etwas wie Staatsräson. Die Opposition kann nicht das Interesse haben, das Ansehen und die internationale Position des Landes zu unterminieren. Ich denke nicht, dass die Außenpolitik (in der D sowieso extrem selten unilateral handelt) der entscheidende Punkt bei einer Minderheitsregierung wäre. YMMV.

[Kyuss]

Die jedenfalls nicht !

https://www.stern.de/panorama/bochum...-30716370.html

[Gandalf446]

Meine Stimme ging an die SPD
Worst-Case-Szenario: Schwarz-Gelb (Zum Glück nach aktuellen Umfragen quasi ausgeschlossen)
Wunschkoalition: Rot-Grün