(neues?) Ligasystem für 6er Mannschaften

[Bekmes]

Hallo,

ich mag das 6er Paarkreutz system nicht so gerne und wenn ich hier im Forum so herumlese, habe ich den Eindruck, dass ich damit nicht alleine bin.

Meine Kritikpunkte an dem aktuellen System sind im Einzelnen:

1. Die langen Pausen zwischen den einzelnen Einsätzen
2. Die wenigen Einzel-Einsätze für Spieler des unteren Paarkreutzes
3. Der große Unterschied in der Gegnerstärke zwische Pos 2 und 3 sowie 4 und 5.

Das Werner-Scheffler-System, dass bei den 4er Damenmannschaften eingesetzt wird, gefällt mir diesbezüglich schon deutlich besser. Dass es aber sinnvoll ist, im Herrenbereich mit 6er Mannschaften anzutreten, verstehe und unterstzütze ich.

Aus diesem Grund habe ich folgende Anforderungen an ein neues System gestellt:

1. Es sollte für 6er Mannschaften konzipiert sein
2. Jeder Spieler sollte mindestens zu zwei Einsätzen in Einzelbegegnungen kommen
3. Es sollte eine Paarkreutz-Durchmischung stattfinden
4. Die durchschnittliche Gegnerstärke sollte sich analog zur Aufstellungsposition verhalten
5. Eine Partie sollte nicht länger dauern als es nach dem 6er Paarkreutz-System der Fall ist
6. Eine Partie sollte entweder einen Sieger ermitteln oder unentschieden ausgehen.

Aus dem Punkt 2 lässt sich schlussfolgern, dass das neue System mindestens 12 Siegpunkte benötigt.
Aus Punkt 6 lässt sich Schlussfolgern, dass eine Partie auch 12-12 ausgehen kann. Die Maximale Spielanzahl muss demnach mindestens 24 betragen.
Zusammen mit Punkt 5 ergibt sich, dass die einzelbegegnungen über 2 Gewinnsätze gehen sollten.

Bei diesen Annahmen ergeben sich volgende Kennzahlen:
(bisheriges System / neues System):

Gewinnpunkte: 9 / 13
Maximale anzahl Spiele: 16 / 24
Maximale anzahl Sätze: 80 / 72

Um die restlichen Anforderungen zu erfüllen, habe ich folgenden Spielplan entwickelt:

Spielplan

• Eine Meisterschaftswettkampf besteht aus maximal 18 Einzelbegegnungen und 6 Doppelbegegnungen
• Jede Begegnung wird nach dem Modus "Best of 3" (2 Gewinnsätze) ausgegtragen
• Der Wettkampf ist beendet, sobald eine Mannschaft 13 Begegnungen gewonnen hat oder sämtliche 24 Begegnungen ausgespielt worden.
• Der Wettkampf besteht aus folgenden Phasen:
  1. 12 Einzelbegegnungen
  2. 3 Doppelbegegnungen
  3. 6 Einzelbegegnugnen
  4. 3 Doppelbegegnugnen

Im Folgenden werden alle 24 Begegnungen eines Mannschaftswettkampfes aufgelistet. Hierbei werden folgende Abkürzungen verwendet:
Hx ==> Einzelspieler des Heimvereins an Position x
Gx ==> Einzelspieler des Gastvereins an Position x
HDx ==> Doppelpaarung des Heimvereins an Position x
GDx ==> Doppelpaarung des Gastvereins an Position x

1. H1 - G1
2. H2 - G2
3. H3 - G3
4. H4 - G4
5. H5 - G5
6. H6 - G6
7. H1 - G2
8. H2 - G1
9. H3 - G5
10. H5 - G3
11. H4 - G6
12. H6 - G4
13. HD1 - GD2
14. HD2 - GD1
15. HD3 - GD3
16. H1 - A3
17. H3 - A1
18. H2 - A4
19. H4 - A2
20. H5 - A6
21. H6 - A5
22. HD1 - GD1
23. HD2 - GD3
24. HD3 - GD2

Ein Paar Kennzahlen

Bei einem Wettkampf über 24 Begegnungen messen sich die Spieler mit folgenden Gegnern (in Klammern steht der Durchschnittswert der gegnerischen Platzziffer)

im Einzel:

• E1: 1, 2, 3 (2,0)
• E2: 2, 1, 4 (2,3)
• E3: 3, 5, 1 (3,0)
• E4: 4, 6, 2 (4,0)
• E5: 5, 3, 6 (4,7)
• E6: 6, 4, 5 (5,0)

im Doppel:

• D1: 2, 1 (1,5)
• D2: 1, 3 (2,0)
• D3: 3, 2 (2,5)

Nach diesem System kommt jeder Spieler zu mindestens 2 Einsätzen im Einzel und spielt hierbei mindestens 4, höchstens 6 Sätze. (Zum Vergleich: 1 Einsatz, 3-5 Sätze beim bisherigen System)
Die Doppel machen 25% der Gesamtpunkte aus, jede Doppelpparung hat den selben Einfluss auf das Endergebnis. (Zum Vergleich: 22% und Doppel 1 hat die selbe Gewichtung wie beide anderen Doppel zusammen beim bisherigen System)

Minimale Spiele: 13 / 9
Minimale Sätze: 26 / 27
Minimale Spielzeit (annahme: 1 Satz = 3 min): 1:18 h / 1:21 h

Minimale Einsätze pro Spieler: 2E, 0,3D / 1E, 1D
Maximale Eeinsätze pro Spieler: 3E, 2D / 2E, 1.3D

Maximale Spiele: 24 / 16
Maximale Sätze: 72 / 80
Maximale Spielzeit (annahme: 1 Satz = 3 min): 3:36 h / 4:00 h

Ich finde dieses Sysmten insgesamt deutlich ausgewogener. Das Ergebnis spiegelt stärker die Mannschaftslistung wieder. Bisher hat ein 9:2 eine vollkommen unterschiedliche Bedeutung - abhängig davon, ob die Einzel im oberen oder im unteren Paarkreutz gewonnen wurden. Ein 13:2 nach diesem System spiegelt hingegen genau die Mannschaftsleistung wieder.

Natürlich ist das System auch nicht perfekt. Auffällig ist, dass bei einem 13:0 die Einzelpositionen 4 schwächere Gegner hatte als die Einzelposition 5. Das ist aber besser als bisher - da hatte bei einem 9:0 die 2, 4 und 6 bessere Gegner als (jeweils) die 1, 3 und 5.

Vielleicht gibt es das System ja schon. - Dann würde mich sein Name interessieren. Ansonsten würde ich durch dieses Posting gerne die Namensrechte an dem System anmelden... ;-)

Vor allem interessiere ich mich aber natürlich über eure Meinung dazu. Sicherlich werden einige auch ihre Probleme damit haben, nur 2 Gewinnsätze zu spielen. Mir persönlich würde das allerdings gefallen, weil dadurch eine stärkere Abwechsulng erkauft wird.

Vielen Dank für eure Zeit.

[jimih1981]

also ich finds gut.

allerdings sind bei zwei gewinnsätzen ein einzel recht schnell vorbei, was vielleicht ein kleiner nachteil ist.

vorteil man spielt eben dafür öfter. gegen zwei doppel hätt ich auch nichts, da ich gerne doppel spiele.

denke es ist ein guter vorschlag wie ich finde.

mighty wird wieder über den doppelzwang schimpfen xD.

[Die Macht im Norden]

Nüchtern betrachtet spiele ich bei diesem System doch nur einen Satz mehr: Vorher ein Einsatz mit 3-5 Sätzen, jetzt zwei Einsätze mit 4-6 Sätzen.
Dazu werden die späteren Begegnungen (1-3, 3-1, 2-4,...) zu regelmäßigen Klatschen führen, was der Spannung im Spielverlauf nicht unbedingt zuträglich ist. Dann spiele ich lieber im Paarkreuzsystem gegen zwei mehr oder weniger ebenbürtige Gegner.
Dazu wird bei einem 12:0 das Doppel komplett gestrichen. Beim jetzigen System spiele ich bei einem 9:0 mindestens 6 Sätze (3 Doppel, 3 Einzel), bei dem hier vorgestellten System spiele ich beim 12:0 nur 4 Sätze.
Ich denke unser jetziges System ist schon recht gut, allerdings habe ich auch noch nie tiefer als Pos.3 gespielt und bekomme deshalb fast immer meine zwei Einsätze.

[Bekmes]

Zitat von Die Macht im Norden

Dazu werden die späteren Begegnungen (1-3, 3-1, 2-4,...) zu regelmäßigen Klatschen führen, was der Spannung im Spielverlauf nicht unbedingt zuträglich ist. Dann spiele ich lieber im Paarkreuzsystem gegen zwei mehr oder weniger ebenbürtige Gegner.

Die Begegnungen 1-3, 2-4 gibt es nach dem Werner-Schäffler System im Damenbereich ja auch schon. Natürlich ist dabei die Favoritenrolle deutlicher vergeben, aber gerade das kann auch zu spannenden Spielverläufen führen.
Ich habe mal in unserem Verband auf LL und VL - Ebene nach knappen Ergebnissen gesucht, bei welchem die Außenseiter solche Spiele gewonnen haben und bin sehr schnell (beim zweiten Versuch) fündig geworden:
http://ttvn.click-tt.de/cgi-bin/WebO...1&group=141548(in dieser Begegnung wurde das Ergebnis genau in diesen letzten Paarungen gedreht)

Und auch im Herrenbereich habe ich schon öfters Kommentare gehört wie ("ich muss oben spielen, weil ich mit den Styl, den die in der Mitte oder Unten spielen, nicht zurecht komme")

Außerdem habe ich in großen Vereinen (6 + X Herrenmannschaften) oft erlebt, dass es von der Spielstärke her ein sehr breites, ähnlich starkes Mittelfeld gibt. Solche Mannschaft, die mit 6 gleichstarken Spielern antreten, verlieren dann oft den Großteil der Spiele im oberen PK, sind ausgeglichen im MP und positiv im UP. - Egal, wie nach Umstellungsforderungen aufgestellt wird. Die Spielstärken dieser Spieler können nach dem System differenzierter betrachtet werden.

Zu den Doppeln:
Es stimmt, dass bei einem 13:0 nur ein Doppel gespielt wird. Eine Mannschaft, die extrem Doppelstark ist und alle einzel verliert, bekommt aber trotzdem 3 Punkte.
Für viele Spieler ist die Einzelbilanz wichtiger als die Doppelbilanz. auch bei den Mannschaftsaufstellungen sowie Umstellugnsforderungen wird den Doppelbilanzen keine Beachtung geschenkt. Deshalb konzentriert sich das System darauf, die Einzelbegegnungen ausgewogen zu spielen.

Wenn man aber Nachteile für das untere PK abbauen will hat das natürlich zur Folge, dass man dabei die Vorteile des oberen PK auch verringert. Deshalb ist nach diesem System die Wahrscheinlichkeit auf ein 3tes Einzeln für Spieler an Pos1 geringer als die wahrscheinlichkeit auf ein 2tes Einzel nach dem bisherigem System. Das finde ich aber gar nicht schlimm sondern fair!

[mufukuli]

2 gewinnstätze ist schon zu kurz.
außerdem wird sich das ganze spiel trotzdem mehr in die länge ziehen, da man sich vor jedem spiel einspielt.

und: bei 13:0 zählt nur 1 doppel, die anderen kommen nicht mehr doppel zu spielen, finde ich schlecht

mir gefällt vor allem nicht, dass man hier nur 2 gewinnsätze spielt.

[JanMove]

Am besten ist es, wenn man das bisherige System beibehält und einfach immer alle Partien auspielt. Damit hast Du automatisch alle Deine Anforderungen erfüllt und müsst am System selber gar nichts ändern! So einfach ist das.

[Marcel Werthmann]

Die Idee ist an sich nicht schlecht und auch Gut durchdacht.

Aber
Meine Meinung dazu ist das 2 gewinnsätze zu kurz sind.
Da hat ein Spiel noch nicht richtig begonnen und schon ist es vorbei.
Mit 3 Gewinnsätzen Sprengt das Systems den Zeitrahmen. Beim spielen auf 3oder4 Platten sprengt es die meisten Hallenkapazitäten.
Das Durchmischen der Paarkreuze bei den Spielen ist Ok. Den oft ist es so das auch ein Spieler aus der Mitte im vorderen Paarkreuz schlagen kann.

Finde das Wener Scheffler System für 4er Mannschaften sehr Ideal. Nur ist es nicht Reallistisch von 6er auf 4er Mannschaften umzustellen. Wurde ja schon 1000 mal diskutiert warum.

Also ein sehr Interesanntes System das natürlich auch nicht Perfekt ist.

[Bekmes]

Zitat von JanMove

Am besten ist es, wenn man das bisherige System beibehält und einfach immer alle Partien auspielt. Damit hast Du automatisch alle Deine Anforderungen erfüllt und müsst am System selber gar nichts ändern! So einfach ist das.

Das stimmt leider nicht. Dann würde erheblich mehr Zeit benötigt (Durchschnittlich) und es gäbe gerade keine Paarkreutz-Durchmischung. Wenn ein Punktspiel durchschnittlich 3-4 Stunden dauert, kriege ich Arbeit, Sport und Familie mit 2 kleinen Kindern nicht mehr unter einem Hut und würde wahrscheinlich gar nicht mehr am Punktspielbetrieb teilnehmen.

Total blöd am momentanen System ist doch auch, dass eine Mannschaft total geschwächt werden kann, wenn im oberen PK jemand ausfällt, weil die 3 und die 5 auf einmal eine komplett andere Gegnerqualität bekommen. Nach diesem System wäre das nicht mehr der Fall - die Gegner würden sich wie folgt verändern:

E3 wird E2: 3, 5, 1 (3,0) --> 2, 1, 4 (2,3)
E5 wird E4: 5, 3, 6 (4,7) --> 4, 6, 2 (4,0)

[Bekmes]

Ich verstehe ja, dass ein Spiel über 3 Gewinnsätze vielen mehr Spaß macht.
Das mir persönlich 3 Einzel und 2 Doppel Einsätze über 2 Gewinnsätze mehr spaß machen würden als 2 Einzel und 1 Doppel Einsatz über 3 Gewinnsätze ist logisch, sonst würde ich nicht versuchen, Unterstützer für dieses System zu finden.

Rational betrachtet - vom Endergebnis her - ist die wesentliche Kennziffer aber die "Fehlentscheidungsquote". - Wie viele Spiele würden also bei 2 Gewinnsätzen anders enden als wenn 3 Gewinnsätze gespielt würden?

Dem kann man sich natürlich auch nur nähern, weil der 3te Satz momentan bei einem Stand von 1:1 eine viel geringere Wertigkeit hat als wenn es der Entscheidungssatz wäre. Ich habe mir aber mal den Spaß gemacht und diese Quote für meine Mannschaft in der aktuellen Saison ausgerechtet. Und da ist der Anteil an potentiellen Fehlentscheidungen wirklich marginal:

1. 1 von 6 (16,7 %)
2. 0 von 11 (0 %)
3. 0 von 11 (0 %)
4. 0 von 6 (0 %)
5. 0 von 4 (0%)
6. 0 von 4 (0%)
7. 1 von 6 (16,7%)

gesamt: 2 von 48 (4,2%)
5-Satz Quote: 7 von 48 (14,6%)

Fehlentscheidungsquote bei 5-Satz Matches: 2 von 7 (28,6%)

[Fastest115]

Also das ganze scheitert an den 2 Gewinnsätzen.

Wie andere ja auch schon gesagt haben spielt man dadurch eher weniger als mehr bzw es macht dann nur einen Satz mehr aus.

Dazu kommt das man ja eigentlich versucht soweit wie möglich immer nen Spiel gleich zu gestalten. Jetzt gibt es ja schon Spiele mit 3 und welche mit 4 Gewinnsätzen. Jetzt noch um das Spielsystem einführen zu können ein Spiel mit 2 Gewinnsätzen einzuführen halte ich für falsch.

Denke da würde ich dann lieber sagen das Spiel wird durchgespielt und wie bei anderen Systemen gibt es eine gewichtete Wertung. Wobei ich durchspielen aus anderen Gründen nicht so gut finde.

Zur Paarkreuzdurchmischung: Man könnte 2 Dreierkreuze machen und dann an den beiden Tischen quasi 2 Pokalspiele nebeneinander spielen.
also Quasi:
1-2
4-5
2-1
5-4
3-3
6-6
D1-D1
D2-D2
1-1
4-4
2-3
5-6
3-2
6-5

Dann hat man auch eine Durchmischen bzw man hat nur noch 2 3er Kreuze statt 3 zweier

2 Leute spielen dann aber kein Doppel

oder man spielt eben Doppel wie vorher vorne 3 und hinten 1 und dann die 12 genannten Einzel dazwischen ion welcher Reihenfolge auch immer.

Fazit: Ohne Durchspielen und nur mit 2 gewinnsätzen spielt man im neuen System nur unwesentlich mehr als vorher nämlich nur einen Satz im Schnitt und bei einem 13-0 haben sogar 4 Leute kein Doppel gespielt.

Halte das nicht für gut.