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Schiedsrichter- und Regelbereich & Rechtliches Alles rund um Schiedsrichter, Regeln, rechtliches (Vereinsrecht, Gesetze). Regelfragen, strittige Situationen, zu viele Regeländerungen oder neue Ideen für TT, Erfahrungen als/mit Schiedsrichter(n), Ausbildung, usw. |
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Themen-Optionen |
#1
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Schiri zählt Aufschlag ab
Hallo,
mal wieder eine Frage: Wie würdet Ihr entscheiden? Gespielt wird in der KKA, normales Rundenspiel und die Mannschaftsmitglieder zählen (wie es in den unteren Klassen bekannt ist). Von den Gästen macht einer einen (regelgerechten) Aufschlag, der aber vom Schiri der Heimmannschaft abgezählt wird. Jetzt kommt die Begründung: Er kann als Schiri den Ball nicht sehen, wenn der Aufschläger mit dem Rücken zum Schiri steht. Die Platzverhältnisse sind in dieser Halle nicht gerade üppig, der Schiri steht vielleicht 1,5 m neben der Platte und wenn ein Spieler ihm den Rücken zudreht, dann kann er tatsächlich den Ball nicht sehen. Aber das muß er ja auch nicht, regelkonform könnte sein Schiriassistent den Aufschlag sehen und alles wäre in Ordnung. Den gibt es aber in den unteren Klassen nicht. In diesem Fall machte er es aber nicht nur einmal, sondern dreimal im Satz. Darf man als Zuschauer und Mannschaftskollege dem Schiri einen Schläger (natürlich gehört der der gegnerischen Mannnschaft) an den Kopf werfen ? Was kann man tun, wenn dies im entscheidenden 5 Satz passiert und man das Spiel dadurch verliert? Fragt Noppenfritz
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Mein Schläger: VH: Nimbus Sound max Holz: Tibhar Samsonov Technopower RH: Dr. Neubauer A-B-S |
#2
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AW: Schiri zählt Aufschlag ab
...dem "Schiri" das Regelbuch vor den Kopf klatschen...?
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#3
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AW: Schiri zählt Aufschlag ab
Zitat:
6.6 Es liegt in der Verantwortlichkeit des Spielers, so aufzuschlagen, dass der Schiedsrichter oder der Schiedsrichter-Assistent überzeugt sein kann, dass er die Bedingungen der Regel erfüllt, und jeder der beiden kann entscheiden, dass ein Aufschlag unzulässig ist. Ich vermute mal, dass der Sportkamerad diesen vor einiger Zeit geänderten Regletext nicht kennt. Früher hieß es mal Sinngemäß: Es liegt in der Verantwortlichkeit des Spielers, so aufzuschlagen, dass der Schiedsrichter oder der Schiedsrichter-Assistent zu jeder Zeit sehen kann, [...] Das einzige was in euerm Fall hätte helfen können, wäre ein in den Spielbericht eingetragener Protest des Mannschaftsführers wegen nicht regelgerechter Auslegung der TT-Regeln des SRaT gewesen. Grundsätzlich kann es allerdings nie schaden, wenn jede Mannschaft den aktuellen Regeltext mit sich führt. Das kann in solchen Fällen schnell und unaufgeregt zur Klärung beitragen. Allerdings hätte es mit dem aktuellen Text auch so kommen können, dass der schiedsrichtende Sportkamerad dann gesagt hätte: Mit dem Rücken zu mir gedreht aufschlagend, kann ich nicht überzeugt sein, dass der Aufschlag regelgerecht ist, also zähle ich die Aufschläge weiterhin weg Dann machste daran nix, denn dann ist das eine Tatsachenentscheidung, die man zu akzeptieren hat und gegen die auch kein Protest Sinn macht, da es keine Instanz gibt, die diese Tatsachenentscheidung revidieren kann. |
#4
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AW: Schiri zählt Aufschlag ab
Zitat:
Schiedsrichterassistenten haste übrigens nicht mal in der 2.BL. Dort gibt es nur einen SRaT ohne Assistent. Wobei in den Regeln steht: B 3.2 Schiedsrichter, Schiedsrichter-Assistent und Schlagzähler 3.2.1 Für jedes Spiel müssen ein Schiedsrichter und ein Schiedsrichter-Assistent eingesetzt werden. 3.2.2 Der Schiedsrichter sitzt oder steht in Höhe des Netzes, und der Schiedsrichter- Assistent sitzt ihm direkt gegenüber auf der anderen Seite des Tisches. |
#5
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AW: Schiri zählt Aufschlag ab
Brett13 hat es schon erläutert : zu dieser Spielrunde wurde der Regeltext geändert hin zum "überzeugt sein ..."
Dies ist z.B. gegeben wenn der Spieler z.B. im 1. Satz so steht dass der SRaT den Auifschlag in allen Phasen sehen kann und der Spieler im 2. Satz dann den gleichen Aufschlag macht. Als weiteres Indiz für die Korrektheit des Aufschlags gilt wenn der Gegenspieler diesen "akzeptiert". Hat der SRaT Zweifel dass der Aufschlag richtig ist sollte er zuerst einen Hinweis an den Spieler geben und nicht direkt abzählen. Letzters muss er aber wenn er überzeugt ist dass der Aufschlag nicht korrekt war. Zum Thema Schläger an den Kopf werfen : halte ich entsprechend 5.2.8 für "grob unfair" was von einem OSR mit einer Disqualifikation geahndet wird. Da in der KK kein OSR anwesend bleibt nur Protest auf dem Spielberichtsbogen zu formulieren um die (nachträgliche Disqualifikation zu erreichen) und der KL muss entscheiden oder an den Rechtsausschuss weitergeben.
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Cogito sum res cogitans |
#6
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AW: Schiri zählt Aufschlag ab
Wenn der SRaT vorher noch keinen Aufschlag weggezählt hat - Pech, Namen merken und fortan als SRaT ablehnen. Wenn doch, würde ich gleich beim ersten Vorfall dem SRaT die Leviten lesen und je nach (fehlender) Einsicht darauf bestehen, ihn auszuwechseln. Für Heimspiele haben wir übrigens im Schrank sämtliches offizielle Regelwerk im Ordner greifbar.
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#7
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AW: Schiri zählt Aufschlag ab
@Javaguru:
Wieso, was hat der Schiri denn so furchtbar falsch gemacht? Gut, er kann erstmal ein let geben. Aber wenn er den Ball nicht sieht und noch keine Vergleichssätze mit anderer Seiten-Ansicht hatte ist doch nichts dran falsch, dann abzuzählen. Richard |
#8
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AW: Schiri zählt Aufschlag ab
Hat er dann nach dem Seitenwechsel dem eigenen Spieler auch
jeden Aufschlag abgezaehlt? Ich kann mir nicht vorstellen wie er plausibel erklaeren kann, dass er dann auf einmal den Ball waehrend der gesamten Aufschlagphase sehen kann. |
#9
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AW: Schiri zählt Aufschlag ab
Zitat:
Wie man aus dem OP deuten kann (dabei war ja von hier keiner) hat der beschriebene SR offensichtlich die aktuellen Regeln nicht gekannt. tt-trommler hat ja schon beschrieben worum es eigentlich geht. Für mich ergibt sich das auch aus der Verhältnismäßigkeit. Es kann ja keinem Spieler auferlegt werden sich so hinstellen zu müssen, dass der SR den Ball beim Aufschlag in jeder Phase sehen kann. Dann würde man einem Spieler was abverlangen, was durch die bestehende und auch hier zu Lande gültige ITTF-Regel B 2.3.1 (Für jedes Spiel müssen ein Schiedsrichter und ein Schiedsrichter-Assistent eingesetzt werden.) nicht bräuchte. Schließlich kann auch kein Spieler was dafür, dass bis rauf zur 2.BL keine Schiedsrichterassistenten eingesetzt werden (können). Ausgebildete Schiedsrichter würden mMn niemals einen Aufschlag wegzählen, nur weil sich der Aufschläger mit dem Rücken zum SR befindet. |
#10
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AW: Schiri zählt Aufschlag ab
Wie bereits korrekt hier festgestellt, muss der SR den Ball nicht permanent sehen, sondern davon ausgehen können (wenn er den Aufschlag nicht komplett sieht), dass der Aufschlag für den Gegner nicht verdeckt und ansonsten auch vollständig korrekt ist. Einzig mit der Begründung, dass er den Aufschlag nicht gesehen hat, diesen dann wegzuzählen, ist einfach lächerlich und falsch. Dann müsste er JEDEN Aufschlag wegzählen, der mit dem Rücken zu ihm beginnt.
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