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  #1  
Alt 04.03.2003, 19:14
gje gje ist offline
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gje ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
TT-Arbeiter oder TT-Künstler?

Sieht man sich die Entwicklung im Nachwuchsbereich im TT an, so fällt auf, nur der Nachwuchs, der von einem persönlichen Trainer betreut und begleitet wurde/wird, hat das Zeug, ein Star zu werden.
Timo Boll, hat mit Herrn Hampel den Trainerguru schlechthin, hat vor der Haustüre sein „eigenes“ Trainingszentrum mit „eigener“ Trainingsgruppe.
Bastian Steger, hatte mit seinem Vater den eigenen Trainer und Partner vor Ort.
Christian Süß, im Heidelberger Internat von der hochqualifizierten Frau Jeler betreut und begleitet, Trainingspartner wurden nach Heidelberg geholt.
Patrick Baum wird von seinem Vater, der zugleich auch Landestrainer ist, bestens betreut.
Dimitrij Ovchtarov hat mit seinem Vater ebenfalls einen Glücksgriff getan. Nationalspieler, Landestrainer und Physiotherapeut, was will man mehr.
Bei allen Beispielen stand oder steht der Spieler im Mittelpunkt und eine hochqualifizierte Kraft im Hintergrund, die den Spieler trainiert und leitet. Das Training ist auf den Spieler zugeschnitten.
Im Gegensatz dazu, die Internate/Trainingsgruppen, wo der Trainer der Mittelpunkt ist und auch sein will. Hier wird ebenfalls gute Arbeit geleistet. Es wird aber nicht oder zuwenig auf die persönlichen Stärken und Schwächen der Trainierenden eingegangen. Hier trainieren alle nach dem gleichen Muster. Das Training ist vorgegeben, angepasst wird nicht. In diesen Internaten/Trainingsgruppen werden gute Arbeiter gemacht, aber sicher keine Künstler.
Lieg ich mit meiner Meinung richtig???
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  #2  
Alt 04.03.2003, 20:28
Benutzerbild von Joachim Voigt
Joachim Voigt Joachim Voigt ist offline
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Joachim Voigt ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
Nein.
Du widersprichst Dir ja schon selbst. Heidelberg ist sicher nicht für Christian Süß erschaffen worden, sondern die Mutter aller TT-Internate (oder gab´s schon vorher eines?).
Zitat:
Im Gegensatz dazu, die Internate/Trainingsgruppen, wo der Trainer der Mittelpunkt ist und auch sein will.
Woher nimmst Du diese Behauptung? Schon mal Training in diesen Internaten/Trainingsgruppen gesehen?
Zitat:
Es wird aber nicht oder zuwenig auf die persönlichen Stärken und Schwächen der Trainierenden eingegangen.
Sicher nicht. Auch dort wird - soweit ich es beurteilen kann - sehr stark auf die individuellen Stärken und Schwächen eingegangen.

Fakt ist das für den Spitzensport vieles stimmen muß und da ist es einfacher wenn die Eltern und Trainer zu 100% mitziehen. Außerdem wird ein Trainer immer mit seinem Schützling in Verbindung gebracht, obwohl er meistens auch noch andere trainiert.
Papa Ovtcharov z.B. Filus, Helmut Hampl war und ist Hessischer Verbandstrainer und hat damit mehr als nur Timo Boll, Eva Jeler war und ist für den Nachwuchs verantwortlich und hat mehr als nur Christian Süß, Papa Baum ist ebenso Landestrainer.

Viele Grüße
Joachim
Trainer und Papa
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  #3  
Alt 04.03.2003, 21:08
Christel Christel ist offline
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Christel ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
Hi Papa Joachim,

aber kann schon sagen, daß die Söhne oder Töchter von TT-Trainern schon eine stärkere Förderung erfahren als andere, eben weil sie eher oder stärker von ihren Eltern unterstützt werden.
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  #4  
Alt 04.03.2003, 21:16
Benutzerbild von Joachim Voigt
Joachim Voigt Joachim Voigt ist offline
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Beiträge: 2.278
Joachim Voigt ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
Das ist doch nur natürlich, oder nicht?
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  #5  
Alt 04.03.2003, 23:06
hennes hennes ist offline
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Beiträge: 2.810
hennes ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
@ gje

Internate können aber auch nicht so schlecht sein, wenn ich mich nicht täusche wurde J.P.Gatien auch im TT-Internat ausgebildet. Der wurde immerhin mal Weltmeister im Einzel.........
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  #6  
Alt 04.03.2003, 23:30
Bernd Beringer Bernd Beringer ist gerade online
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Registriert seit: 06.12.2000
Beiträge: 2.052
Bernd Beringer befindet sich auf einem aufstrebenden Ast (Renommeepunkte mindestens +40)
Arbeiter im Internat - Künstler mit persönlichem Trainer? So einfach lässt sich die Frage wohl nicht beantworten.

Natürlich kann sich ein "persönlicher" Trainer intensiver um seinen Schützling kümmern als zum Beispiel ein "Nur-Verbandstrainer". Trotzdem kommt das Talent um die regelmäßige Trainingsgruppe/den Verein/den Verband/die Lehrgänge nicht herum - es kann ja nicht, begleitet und behütet von seinem persönlichen Trainer, gegen die Wand spielen.

Entscheidend ist wohl, dass der/die Trainer die individuellen Fähigkeiten des Talents erkennen, sie fördern und nicht "wegtrainieren", weil sie vielleicht nicht dem Lehrbuch entsprechen. Gleichmacherei in einem Internat/einer Trainingsgruppe/einem Verein ist das Schlimmste, was einem Talent passieren kann. Und der schlimmste Fehler, den ein Trainer machen kann - aber leider auch der häufigste.

Es gibt nicht einen Weg, einen (Trainer)Stil, um gut zu werden. Aber es gibt ein Talent, dessen (einzigartige) Fähigkeiten ein Trainer erkennen und fördern muss. Das geht nur, wenn er das Talent wichtig und sich zurück nimmt. Der Trainer, der sich selbst für den wichtigsten Teil in der Gruppe hält, wird scheitern - selbst wenn er es sein sollte.
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  #7  
Alt 05.03.2003, 17:15
gje gje ist offline
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Beiträge: 122
gje ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
Zitat:
Original geschrieben von ausmzoo
Nein.
Du widersprichst Dir ja schon selbst. Heidelberg ist sicher nicht für Christian Süß erschaffen worden, sondern die Mutter aller TT-Internate (oder gab´s schon vorher eines?).
Du hast recht mit Heidelberg, ausmzoo. Was ich meinte, in Heidelberg wurde zu Süß`s Zeiten eine Trainingsgruppe um ihn aufgebaut. Klar trainiert Frau Jeler noch eine Menge anderer Talente.

Zitat:
Original geschrieben von ausmzoo
Nein.
Woher nimmst Du diese Behauptung? Schon mal Training in diesen Internaten/Trainingsgruppen gesehen?
Ja, und auch auf allen anderen Ebenen, angefangen im Verein bis hin zum Verband, mit den unterschiedlichsten Trainer/innen.


Zitat:
Original geschrieben von Ralf TT-Granate
@ gje

Internate können aber auch nicht so schlecht sein, wenn ich mich nicht täusche wurde J.P.Gatien auch im TT-Internat ausgebildet. Der wurde immerhin mal Weltmeister im Einzel.........
Das hast nur du behauptet lieber TT-Granate. Auch Süß kommt aus dem Internat und tritt den Beweis an, da wird sehr gute Arbeit geleistet.

Zitat:
Original geschrieben von Bernd Beringer

Entscheidend ist wohl, dass der/die Trainer die individuellen Fähigkeiten des Talents erkennen, sie fördern und nicht "wegtrainieren", weil sie vielleicht nicht dem Lehrbuch entsprechen. Gleichmacherei in einem Internat/einer Trainingsgruppe/einem Verein ist das Schlimmste, was einem Talent passieren kann. Und der schlimmste Fehler, den ein Trainer machen kann - aber leider auch der häufigste.

Es gibt nicht einen Weg, einen (Trainer)Stil, um gut zu werden. Aber es gibt ein Talent, dessen (einzigartige) Fähigkeiten ein Trainer erkennen und fördern muss. Das geht nur, wenn er das Talent wichtig und sich zurück nimmt. Der Trainer, der sich selbst für den wichtigsten Teil in der Gruppe hält, wird scheitern - selbst wenn er es sein sollte.
Bernd Behringer, du hast es auf den Punkt gebracht.
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  #8  
Alt 05.03.2003, 18:34
hennes hennes ist offline
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hennes ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
Re: TT-Arbeiter oder TT-Künstler?

Zitat:
Original geschrieben von gje
Im Gegensatz dazu, die Internate/Trainingsgruppen, wo der Trainer der Mittelpunkt ist und auch sein will. Hier wird ebenfalls gute Arbeit geleistet. Es wird aber nicht oder zuwenig auf die persönlichen Stärken und Schwächen der Trainierenden eingegangen. Hier trainieren alle nach dem gleichen Muster. Das Training ist vorgegeben, angepasst wird nicht. In diesen Internaten/Trainingsgruppen werden gute Arbeiter gemacht, aber sicher keine Künstler.
Lieg ich mit meiner Meinung richtig???
In diesen Sätzen sehe ich aber doch eine gewisse Kritik, Du hebauptest alle würden nach dem gleichen Muster trainieren und das Training würde nich angepasst und dadurch entstehen Arbeiter.

1. Was ist an Arbeitern schlimm?
2. Warum sollen Künstler erfolgreicher sein als Arbeiter?

Und in einem Internat wird sicherlich, wenn die richtigen Trainer da sind, genauso individuell auf den Spieler eingegangen wie es ein persönlicher Trainer es macht. Andererseits kann es aber auch passieren, dass ein persönlicher Trainer das Training nicht auf den Spieler anpasst.
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  #9  
Alt 06.03.2003, 22:56
D.G. D.G. ist offline
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Beiträge: 1.634
D.G. ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
gie hat hier ein Thema angeschnitten, dass hier im Thread eines Regionalverbandes bereits heiß diskutiert wurde.

Ein offensichtlicher Experte hat hier unter dem Pseudonym "Spatzenhirn" folgende Meinungen vertreten:

" Ein TT-Internat ist für alle Beteiligten eine Mehrbelastung!
..... Wenn Ihr die Kinder nur stark machen wollt, ist Internat der falsche Weg. Die besten Nachwuchskräfte L.Stumper, D.Ovtcharov, P.Baum, G.+M.Rohr wurden daheim von ihren Vätern aufgebaut.
Kernfrage: Wer außer dem Vater hat aufrichtiges Interesse daran, daß das Kind stark wird???
"Der Trainer!" Ja, aber ihm ist egal, ob das Kind Müller, Maier oder Schulz heißt. Deshalb herrscht im Internat meist "Einheitsbrei", bzw. "Trainerliebling" (aus welchem Grund auch immer) wird bevorzugt gefördert, die Anderen bleiben auf der Strecke. Selbst T.Boll wäre im Internat abgestumpft, das Klima ist zu roh, nichts für Sentimentale. Ausnahmen wie V.Samsonow oder auch Ch.Süß bestätigen die Regel - genau so gibt es aber andersherum A.Balduf (immerhin amtierende RL-Erste und Meisterin) zur Mahnung, wie es schnell umkippen kann.
Alle Internatkinder haben ähnlich Scheidungskindern psychische Defizite, früher oder später, mehr oder weniger
....
Ideal ist folgendes:
1. Du als Vater hast früher möglichst selbst 1.Liga gespielt. Du hast viel Zeit. Hast zu Hause `ne Platte und kannst mit DEINEM Kind täglich a) kontinuierlich auf das Kind zugeschnitten, b) entsprechend dem Befinden des Kindes und c) UNABHÄNGIG trainieren. Kannst jede Übung auch selbst spielen.
So haben es Rudi Stumper und Michail Ovtcharow gemacht.
2. Du hast viel Kohle. Kannst locker und jederzeit einen Spitzentrainer + Spitzenzuspieler für DEIN Kind bereitstellen und wie in Punkt 1 opperieren lassen.
So hat es Herr Rohr gemacht.
Deine Variante ist die Drittbeste. Sie kommt nur in Frage, wenn die Voraussetzungen von Punkt 1 u. 2 nicht gegeben sind. In ihr lauern viele Gefahren, gleichwohl gibt es sogar Vorteile: da überwiegend mit Gleichaltrigen trainiert wird, macht es dem Kind manchmal mehr Spaß als dauernd daheim bei Pappa. Dafür lernt es dann halt weniger. Ganz wichtig: Die Dreiecksbeziehung Trainer/Spieler/Elternhaus muß ständig sorgsam gepflegt werden.
Bestes Beispiel für eine ideale und extrem erfolgreiche "Dreiecksbeziehung" sind Helmut Hampel, Timo Boll und dessen Eltern. Aber das ist äußerst selten.
.............

Ch. Süß war das "Ziehkind" der von mir hochgeschätzten Eva Jeler.
Sie erkannte sofort sein außergewöhnliches Talent, schnitt die Trainingsprogramme total auf ihn zu. Er war (und ist noch heute) ihr absoluter "Liebling" - verständlicherweise.
Sie hat alles richtig gemacht.
Machen wir uns nichts vor: Noch nie hat ein Trainer GLEICHZEITIG mehrere Talente zur absoluten Spitze geführt.
Jeder Trainer hat sein eigenes Programm, seine "Handschrift", seine Individualität - und eben SEINE Lieblinge. Das ist nur allzu menschlich aber leider ein Tabu-Thema (auch deshalb "Spatzenhirn") Mit ständigen hochwertigen aber wechselnden Lehrgängen allein, ohne EINE Trainerhand über viele Jahre, kommt man kaum nach oben.
Auch die Spitzentrainer sind nur Menschen, unterliegen verschiedenen Auffassungen (vgl. z.B. Beitrag "Überflüssiges Stretchen"). Hand auf`s Herz : (fast) jede(r) von ihnen ist überzeugt, der/die Beste zu sein. Selbstbewußtsein ist im Individualsport TT auch unabdingbar! Und das gilt genau so für die Talente. "

Geändert von D.G. (06.03.2003 um 23:05 Uhr)
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  #10  
Alt 06.03.2003, 23:20
Walker Walker ist offline
P.v.D. (Poster vom Dienst)
Foren-Stammgast 4000
 
Registriert seit: 01.12.2000
Ort: Frankfurt
Beiträge: 4.069
Walker ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
Ob es so ideal ist, wenn die Eltern so stark hinter ihrem Kind stehen wage ich zu bezweifeln. Natürlich hat es gute Trainer und Trainingspartner, aber es wird auch ein starker Druck auf den Spieler aufgebaut, mit dem umzugehen sicher auch nicht leicht ist.

Ausserdem, was passiert, wenn der Spieler keine Lust mehr auf TT hat ?
Wird es von den Eltern in die Halle geprügelt ?
Oder reden sie kein Wort mehr mit ihrem Kind ?
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