1. Bundesliga bald ohne deutsche Spieler?

[Günter]

In der Saison 2003/2004 spielen 29 Ausländer und 16 Deutsche in der 1. BL (die ersten 5 der Rangliste gezählt). Jeder Dritte der BL-Spieler ist Deutscher. Rechnet man dann noch die zwischenzeitlich mit deutschem Pass Spielenden raus (4), dann ist nur noch jeder vierte Spieler ein Deutscher.
Gänzlich ohne deutsche Spieler kommt Ochsenhausen aus. Würzburg ebenso, die haben aber einen dabei, der einen deutschen Pass hat. Plüdershausen hat zwei Spieler ausländischer Abstammung mit deutschem Pass und drei Ausländer.
Auf deutsche Spieler setzten so renommierten Vereine wie Gönnern (4), Grenzau (3, einer ausländischer Abstammung), Frickenhausen und Düsseldorf je 2.

Heute dem Nachwuchs zu empfehlen, er soll TT-Profi werden, ist sträflich. Mit dem gleichen Aufwand, sind die Chancen im täglichen Berufsleben etwas zu erreichen, wesentlich größer.

[TCLo]

Tja, ich würde sagen, es ist einfach mit die stärkste Liga der Welt, mal abgesehen vom Super-Circuit...

Da muß schon was kommen, wenn man da mitspielen will und wenn das Land nicht gerade China ist, so hat da wahrscheinlich jedes Land Schwierigkeiten mitzuhalten..

Das ist nunmal die Globalisierung...ich finde es prima!

[Bruder_M]

Welcher deutscher TT-Spieler konnte den bisher soviel verdienen, daß er auch nach den Sport davon noch leben kann?

Höchstens J. Roßkopf und aktuell Timo Boll! Wer jungen Spieler empfiehlt TT-Profi zu werden muß von diesen Spieler überzeugt sein ein ähnliches Talent wie Roßkopf und Boll zu haben. Anderen Spielern würde ich (wenn ich etwas zu sagen hätte) vom Beruf Tischtennisprofi abraten und das war früher schon so.

Nehmt Euch doch mal das Beispiel Sascha Köstner an. Hochgelobtes Talent, mehrfacher Schüler- und Jugendeuropameister, hatte u.a. in Düsseldorf beste Trainingsmöglichkeiten, ... Heute spielt er in Hagen 2. BuLi.

[Operator2]

Hallo,

das wichtigste ist doch, daß das Niveau stimmt. Wenn wir jetzt alle ausländischen Spieler rauswerfen würden, dann hätten wir halt eine bessere 2. Bundesliga die dann halt 1. Bundesliga heißen würde. Was hätte das denn für einen tollen Effekt?
Mit den Ausländern haben doch unsere jungen talentierten Nachwuchsspieler starke Trainingspartner, mit denen sie sich an das Topniveau der Ausländer anpassen können.
Ich würde sogar behaupten, daß Timo Boll niemals die Nummer 1 der Welt geworden wäre, wenn wir die Ausländer nicht in unserer Bundesliga hätten. So hat er nämlich jedes Wochenende starke Gegner an denen er seinen Trainingserfolg überprüfen kann.
Die deutschen Spieler würden auch nicht mehr verdienen, wenn sie in der 1. Bundesliga spielen würden, wenn es keine Ausländer geben würde. Das liegt wohl daran, daß die Spitzenvereine international nicht mehr Spitze wären und somit auch nicht mehr soviele Sponsorengelder an Land ziehen könnten.
Es ist schon gut so wie es ist. Man könnte vielleicht einführen, daß jeder Bundesligaverein eine bestimmte Anzahl von deutschen Spielern in den eigenen Reihen haben muß.

Gruss

P.S. Bin auf Gegenargumente gespannt

[Jancsi]

Ach, ich sehe das net so eng. Wenn ich in Rastatt durch die Straßen laufe, bin ich faktisch sowieso ein Ausländer, der "Landessprachen" Russisch, Türkisch und Serbokroatisch leider nicht mächtig. Außerdem sollen ja noch mehr "Ausländer" ins Land geholt werden, um dem drastischen Bevölkerungsrückgang vorzubeugen, warum also nicht auch im Tischtennis? Wenn die anderen besser sind, sollen sie doch spielen, wen stört das? Mich als "Ausländer" jedenfalls nicht

Gruß (was heißt das nochmal auf Russisch? )

Jancsi

[Reinhard R.]

Also grundsätzlich habe ich im Profi-Bereich nicht so viele Probleme mit der Zahl der Ausländer. Dennoch würde ich zur Bedingung machen, dass die Ausländer auch vor Ort wohnen und trainieren müssen, um ggf. den deutschen Spielern (so sie denn noch vorhanden sind...) gute Trainingspartner zu sein, aber auch, um ein Zugehörigkeitsgefühl zum Club zu entwickeln.
Gerade in Kleinstädten oder Dörfern halte ich das für besonders wichtig.

In den "Nicht-Profi-Klassen" hätte ich lieber eine Ausländer-begrenzung, aber das ist ja rechtlich nicht möglich, sondern nur über eine Solidarvereinbarung aller Vereine und die wird es wohl nie geben!

[geheimagentbond]

@ Reinhard R.

Wie definierst du denn Profi-Bereich bzw. ab welcher Spielklasse fängt dieser für dich an? Wenn man einen TT-Profi als jemanden ansieht, der von dem mit TT verdienten Geld seinen Lebensunterhalt bestreitet, gibt es sicherlich auch in der 5. oder 6. Liga noch den einen oder anderen Profi.

[Jancsi]

Offiziell gilt Oberliga aufwärts als Profisport. Deswegen ist Guo Ping Kong ja auch nach Rastatt gewechselt, da er sonst ins Reich der Mitte hätte zurückkehren müssen.

[macbean]

Darfich mal darauf hinweisen das es vor ein paar Jahen bis auf Rosskopf,Fetzner,Böhm,Wosik,Franz und 1-2 andere die Zahl der spielenden Deutschen viel geringer war.
Dahingehend finde ich es sogar schon sehr erstaunlich das sich eben die anderen jungen Deutschen (Hielscher,Stehle,Steger,Keinath,Feth,Boll,ZFK,Süss, hab ich noch jemanden vergessen ?) in dieser Liga mehr oder weniger etabliert haben.
Diese Spieler haben die Nachwuchskader des DTTB durchlaufen und stellen die Zukunft des Deutschen Tischtennis dar, welcher in absehbarer Zeit wohl als einziger die Chinesen ärgern könnte.
Also malt nicht so schwarz die Gegenwart ist deutlich besser als manch einer glauben will.

[Bruder_M]

Vor ein paar Jahren haben auch einige weiter deutsche in der Bundesliga gespielt. Fejer-Konnerth, Boll spielen z.b. nicht erst seit zwei Jahren Bundesliga.

Du hast hier die bekannteren genannt. Es gab z.b. auch Hansi Fischer, Thomas Roßkopf, Mirko Pawlowski, Jochen Lang, Andreas Fejer-Konnert, Adel Massaad, David Daus, Sascha Köstner, Michael Görsch ... die vor ein paar Jahren auch in der Bundesliga gespielt haben.