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Schiedsrichter- und Regelbereich & Rechtliches Alles rund um Schiedsrichter, Regeln, rechtliches (Vereinsrecht, Gesetze). Regelfragen, strittige Situationen, zu viele Regeländerungen oder neue Ideen für TT, Erfahrungen als/mit Schiedsrichter(n), Ausbildung, usw. |
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Themen-Optionen |
#1
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Befolgung der Regeln
Ich möchte mal folgendes zur Diskussion stellen:
In einem anderen Thread hab ich gerade gelesen, daß, wenn Spieler 1 einen Aufschlag macht, der Schiri den Aufschlag nicht bemängelt und Spieler 2 den Aufschlag mit der Bemerkung auffängt, der Aufschlag sei falsch gewesen, man den Punkt im Interesse eines spannungsfreien Spiels wiederholen lassen solle. Dies verstößt eigentlich gegen die Spielregeln, denn solange der Tischschiedsrichter das Spiel nicht unterbrochen hat, muß der Punkt weitergespielt werden. M. a. W.: Punkt für den Aufschläger. Meine Frage: Findet ihr es korrekt, daß entgegen der Regeln verfahren wird? Es lassen sich sicherlich noch andere Beispiele finden. Hier liegt m. E. auch einer der zentralen Punkte dafür, warum TT immer noch dieses Hobbykellerimage anhängt. Wir haben Regeln, jeder meint aber im kleinen, diese für sich umbiegen zu können ( ich auch: Kleben in der Halle etc. ), etwa indem er sein Trikot nicht anzieht, weil es ihm nicht gefällt usw. Und noch eins vorweg: Das "Freizeitargument" ( das ist mein Hobby und da kann man das ja machen - wir sind hier ja keine Profis ) zieht m. E. nicht. Zum Vergleich: Im Fußball käme kein ernstzunehmender Spieler in keiner Spielklasse auf die Idee, den Ball aus dem laufenden Spiel in die Hand zu nehmen ( es sei denn Torrwart und im Strafraum ) und den Schiri darauf hinzuweisen, daß der Ball 20m weiter hinten schon im Aus war und er deswegen Einwurf pfeiffen muß. Das gäbe wohl rot ( wenn er gnädig ist: gelb ) und Freistoß / Elfer für die anderen. Das führt mich noch zu einer zweiten Frage: Glaubt ihr, daß es sinnvoll wäre, im TT bei jedem Spiel einen offiziellen Schiri zu haben, der auch über den Tischschiri hinweg eingreifen darf? Die setzt natürlich auch eine Reform des Schiedsrichterwesens voraus. Aber die Fußballer haben einen wesentlich komplizierteren und größeren Spielbetrieb und da klappt es auch, sogar in den untersten Klassen Ok, es gibt auch mehr Fußballer. Aber selbst wenn ich das nicht mit Zahlen belegen kann: Das Verhältnis von aktiven Spielern zu benötigten Schiedsrichtern dürfte nicht viel anders sein als beim TT. Es ist ja auch längst nicht jeder Fußballer nebenbei Schiedsrichter. Bin ja mal auf Eure Meinungen gespannt.
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Gazelle 2.0 |
#2
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Sicherlich wäre es wünschenswert, wenn sich alle an die bestehenden Regeln halten würden und diese nicht nach Belieben und v.A. eigenen Vorlieben jeweils als mehr oder eben weniger gültig angesehen werden. Bestes Beispiel: die verdeckten Aufschläge des Gegners reklamieren, aber gleichzeitig den Ball erkennbar weniger als 16cm hochwerfen mit dem Argument, der Ball sei doch eindeutig zu sehen gewesen.
Um dies tatsächlich umzusetzen, würdest du aber in der Tat bei jeder Partie ( merke: nicht bei jedem Mannscahftsspiel, sondern an jeder Platte) einen neutralen Schiedsrichter benötigen, der z.B. die korrekte Einhaltung der Aufschlagregeln beachten müsste usw. Ich halte dies, so sehr ich mir den Schiri an jedem Tisch auch wünschen würde, für schlechterdings unbezahlbar. Zu deinem Beispiel: Der "Schiri" am Tisch ist in 90% aller Fälle nur Zähler und kann damit gar nicht abzählen oder auf Wiederholung ( gegen die Regeln) entscheiden.
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Gänzlich frei von Signaturen... |
#3
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Manchmal sieht man das (den Fehler) wirklich nicht. Ich sehe auch nicht immer, ob es Netzroller ist, da der Ball von der Seite aus gesehen normal "fliegt/springt".
Wenn dann selbst der Aufschläger sagt "Stopp! Der war Netzroller." und der Rückschläger bejaht, ich meine, dass man dann es wiederholen kann. Was anderes ist es beim Aufschlag: Wenn der Schiri meint, dass der Aufschlag korrekt war, dann war er korrekt. ![]() Wenn der Schiri meint, dass der Aufschlag falsch ist, dann ist er falsch. Und wenn der Rückschläger einfach den Ball auffängt und sagt "Punkt für mich. Seine Angabe war falsch!" dann tut es mir leid. Ich würde dem Aufschläger den Punkt zuteilen. Aber auch nur, wenn ich als Schiri NICHT der Meinung bin. Der Spieler spielt, der Schiri macht alles andere. ![]() Zu deiner Idee: Nicht Schlecht. Aber meinst du dann, dass es an jedem Tisch 2 Schiedsrichter geben sollte oder, dass es einen bzw. mehrere Schiedsrichter geben sollte, die "höhere Rechte haben"? |
#4
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Re: Befolgung der Regeln
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#5
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@ Pinguin
Das "Freizeitargument" hört man immer wieder, auch in höheren Klassen. Es wird argumentiert: "Ich lass mich doch nicht gängeln, ich mach das, was ich für richtig halte; hauptsache, ich bin mir mit dem Gegner einig". Das ist zumindest meine Erfahrung. Außerdem sind die meisten von uns Freizeitspieler, denn beruflich machen wir fast alle etwas anderes. Ist eine Definitionsfrage, denke ich. Weiterhein hab ich schon etliche Male bei Turnieren in Umkleiden etc. geklebt. Das machen nach wie vor noch sehr viele Spieler, gerade, wenn es keinen Kleberaum gibt. Viele denken sich halt, daß der Veranstalter gefälligst einen Kleberaum zur Verfügung stellen soll, wenn er auf diese Regel wert legt. Denn keinen Kleberaum zu stellen, geht wohl angesichts der heute dominierenden Frischkleber an den Anforderungen der Ralität vorbei. Was die Schiedsrichtermotivation angeht, stimme ich Dir zu, nicht aber sonst. Zwar mag es sein, daß beim Fußball nur ein Schiri für 22 Mann erforderlich ist, beim TT aber ein Schiri für 12 Mann da sein muß. Du übersiehst aber, daß es beim Fußball wirklich nicht jeder Interessierte zum Schiri bringen kann. Dafür braucht es schon allein eine ordentliche körperliche Fitness, die der TT-Schiri so nicht braucht. Der Kreis der "tauglichen" Personen ist beim TT sogar noch weiter zu ziehen als beim Fußball. Und wenn das Amt des Schiedsrichters etwas mehr angesehen wäre, würden sich sicherlich einige bereit erklären, als Schiedsrichter zu fungieren, da bin ich mir sicher. Eine Vereinfachung des Schiedsrichterwesens insgesamt und eine Stärkung der Befugnisse des einzelnen Schiedsrichters wäre ein Schritt in diese Richtung. @ all Ich denke nach wie vor, daß das Schiedsrichterwesen reformiert werden muß. Es sollte, wie beim Fußball auch, pro Partie mindestens einen neutralen Schiedsrichter mit allen Befugnissen geben, der für die Durchführung des Spiels verantwortlich ist. Genau wie beim Fußball. Da klappt es doch auch und der Spielbetrieb ist wesentlich komplizierter und umfangreicher als beim TT.
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Gazelle 2.0 |
#6
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Zitat:
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#7
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Bei uns in der 1.KK macht einer von drei Spielern falsche Angaben (auch in unserer Mannschaft gibt es da einen Spezialisten).
Wenn ich als Schiri da anfangen würde die Aufschläge abzuzählen, wäre jedes zweite Saisonspiel wegen Streitereien im Eimer. Da spiele ich lieber gemütlich Tischtennis und trinke danach mit den Gegnern ein Bier. Bei Turnieren sehe ich das jedoch nicht ganz so locker. Wer den Ehrgeiz hat zu solchen Turnieren zu fahren, sollte auch den Ehrgeiz haben, vernünftige Aufschläge zu lernen. |
#8
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@ Pinguin
Was das Kleben angeht, hast du ja Recht. Aber es macht halt eben niemand und so schwimme ich auch in der Masse mit. Vielleicht ist es auf Ranglisten etc. was anderes, aber bei den normalen Turnieren hält sich meines Wissens keiner an die Klebevorschriften. Und wenn ich es als einziger täte, würde mich das halbe Turnier wohl auslachen, Veranstalter inklusive. Das macht den Regelverstoß nicht wett, aber das scheint mir die herrschende Einstellung zu den Regeln zu sein: Regeln sind schön und gut, aber jeder nimmt sich das Recht heraus, sie für sich ein wenig zu verbiegen. Und ich frag mich halt, ob das richtig ist. So gibt es das wohl in kaum einer anderen Sportart, oder täusche ich mich da? Es hat sich halt ein Gewohnheitsrecht entwickelt, daß teilweise in direktem Widerspruch zum Regelwerk steht. Das kann es doch nicht sein, oder? Das kommt mir schon so vor, als fördere dies das Klischee vom Tischtennissport als Freizeitevent, wo man das alles nicht so eng sehen soll........... @ NicheHO Du sprichst ein weiteres Problem an: Wenn einer die Regeln des Spiels mal vollständig ernst nimmt, dann kriegt er direkt Stress. Ich versteh das einfach nicht. Warum ist das beim TT so? In allen anderen Sportarten ist es doch selbstversändlich, daß die Regeln komplett befolgt werden. Vielleicht liegt es aber auch daran, daß dort ( z. B. Fußball ) jeder die Regeln kennt und außerdem die Regeln traditionell eingehalten werden. Beim TT ist das eben nicht so. Aber sollte es nicht so sein? @ all Ich kann mir gar nicht vorstellen, daß der Rest von Euch dazu keine Meinung hat. Entweder es gab schonmal einen Thread zu diesem Thema oder es müßten sich bald die ersten melden, die mich als Spießer und Regelreiter verbrennen wollen........ ![]() ![]() ![]()
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Gazelle 2.0 |
#9
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Zitat:
Das mit dem Gewohnheitsrecht stimmt leider, aber wenn dir wirklich an der Einhaltung der Regeln etwas liegt, brauchst du dann jemanden, der dir ständig auf die Finger klopft? Warum gehst du nicht als leuchtendes Beispiel voran und klebst an der frischen Luft - der Veranstalter wird dich deshalb bestimmt keinesfalls verhöhnen - und selbst wenn, kannst du dir immer noch sagen "ich mach's doch richtig - die haben doch keine Ahnung" ![]() |
#10
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@ Pinguin
Es geht ja hier gar nicht um mich persönlich. Selbst wenn ich mit geklebtem Schläger anreise oder halt draußen klebe, dürfte ich mich damit wahrschinlich in einer sehr exclusiven Gesellschaft befinden. Das macht doch sonst kaum einer. Ich stimme Dir zu, die Regeln müßten einfach konsequenter durchgesetzt werden und dazu bedarf es m. E. mehr geprüfter Schiedsrichter, die auch wirklich konsequent durchgreifen. Dann würde sich schnell was ändern, glaube ich.
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Gazelle 2.0 |
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