Wo sind die Vorbilder?

[DerMitDemBallTanzt]

Boris Becker, die Schumachers, Beckenbauer - sportliche Größen, die ihre Millionen auch durch ihre vielen deutschen Fans machen, verlegen ihren Wohnsitz ins Ausland, um Steuern zu sparen. Sollen doch andere die Leistungen des deutschen Staats finanzieren.

Der Chef der Deutschen Bank, Ackermann, sackt Millionenprämien ein und streicht Tausende von Arbeitsplätzen.

Für mich sind das sportliche und wirtschaftliche Lichtgestalten, aber moralische Nullen.

Geld verdirbt also doch den Charakter?
Wer kennt Gegenbeispiele, die mein Weltbild korrigieren???

[Red]

Ich kassiere keine Miljonen, habe kaum Fans (geschweige denn welche die etwas zahlen würden), entlasse Niemanden aber gehe trotzdem des Geldes wegen in das Umland. Ein Teil des dort verdienten Geldes kommt dann der hiesigen Wirtschaft zugute, sodaß ich wohl in sehr kleinem Maßstab als Gegenpol gelten kann.

Aber die genannten Vorbilder sind - - -

[Sascha Eichmann]

Ein Gegenbeispiel wäre z.B. Bernhard Langer.

Allerdings kann ich es keiner der genannten Personen übel nehmen, dass sie so gehandelt hat, wie sie gehandelt hat.

Überlege mal ganz genau: wenn du- nehmen wir das Beispiel Becker während seiner noch aktiven Zeit- aufgrund beruflicher Verpflichtungen kaum Zeit hättest, zu Hause zu sein ( und ich denke, dass kann man bei einem Spitzensportler wie Becker es war durchaus unterstellen), du also ohnehin kaum noch die Möglichkeit hättest, dein bisheriges soziales Umfeld in gewohnter Weise zu pflegen, würdest du dann nicht auch, wenn du die Möglichkeit hättest, 95% deiner Steuern sparen?
Ich denke, ich wäre genauso verfahren und viele, viele andere Personen auch; gerade ein Becker hat ja auch kaum an den Fans selbst verdient, sondern wurde gesponsort. Insofern solltest du deine Umfrage ohnehin auf Personen wie M.Schumacher einschränken, die in großen Umfang direkt an das Geld der Fans gekommen sind.

[DerMitDemBallTanzt]

@ Red

Ich verstehe Dich so, daß Du zum Geld verdienen ins Umland gehst. Dagegen ist nix zu sagen. Ich habe nur was gegen das Vorenthalten von Steuern.

@ Sascha

Langer ist als Gegenbeispiel akzeptiert.

Verständnis für die anderen habe ich aber nicht. Sie haben sicher alle deutsche Kindergärten und Schulen besucht, überhaupt alle Annehmlichkeiten genossen. Jetzt sich aus der (moralischen) Verantwortung zu stehlen, nur um (fiktiv) statt netto 10 Millionen im Jahr 15 Millionen zu verdienen, wo doch ohnehin schon weitere Milliönchen gut investiert sind - finde ich einfach mies.

[aleol]

Vor allem wenn man überlegt, wie denn der Verdienst, gerade von Sportlern zustandekommt.
Es ist ja nicht so, daß sie dementsprechende Werte für die Volkswirtschaft direkt herstellen. Nein, sie verdienen nur so viel weil die (deutschen) Fans sie unterstützen bzw unterstützt haben und die Stars somit von von dem Geld der Fans direkt (Eintritt etc), Werbeeinahmen und Fernsehgeldern (wobei das ja indirekt auch Werbeeinahmen sind) leben.
Und wer bezahlt die Werbung im Endeffekt ? Wieder die Fans, die die Produkte zu Preisen kaufen, die duch den Werbeetat deutlich "überhöht" sind.
Und nun drücken sich diese "Stars" auch noch davor, in Deutschland Steuern zu zahlen. Der Staat aber braucht ein gewisses Einnhamenniveau, also müssen die "normalen" Leute , (die größtenteils mit den identisch sind, die sowiese für die Einnahmen der Stars sorgen) mehr zahlen, bzw erhalten weniger Leistungen.
Vielleicht sollten sich Leute wie Becker, Schumacher etc mal überlegen, woher denn das ganze Geld kommt und ob es moralisch haltbar ist, sich aus der Verantwortung zu stehlen, was den schlechter verdienenden Menschen gar nicht möglich ist.
Und vielleicht sollten sich Medien und Fans auch mal überlegen, ob man solche Leute auch noch weiter durch einen extremen Star-Hype unterstützen soll.

[Sascha Eichmann]

Original von DerMitDemBallTanzt:

finde ich einfach mies.

Ich habe nicht gesagt, dass ich es gut finde.
Machen würde ich es wohl aber trotzdem. Und du?

[DerMitDemBallTanzt]

Original von Sascha Eichmann:

Ich habe nicht gesagt, dass ich es gut finde.
Machen würde ich es wohl aber trotzdem. Und du?

Es ist natürlich schwer, solche hypothetischen Fragen zu beantworten. Ich bilde mir aber ein, daß ich es nicht so machen würde (10 Millionen müssen einfach genügen).