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Technik - Taktik - Training - Vorsätze und Zielerreichung Hier könnt Ihr Fragen und Tipps rund um die Themen Technik, Taktik und Training loswerden. Spieler und Trainer können hier Erfahrungen austauschen und Trainingswillige von ihren alltäglichen Problemen und Zielen berichten. |
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Themen-Optionen |
#1
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Da wir gerade hier über Material und Spielsysteme diskutieren:
Wo kann man eine Technikbeschreibung für Penholder erhalten? Ich hätte mal Lust einen Penholderspieler auszubilden. Ich hab in Westdeutschland einen (recht guten) Schüler gesehen, der auf dieses Spielsystem ausgebildet wurde. |
#2
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Hi
Ich kann dir da nicht so gut helfen aber geh doch nach Frickenhausen und frag mal Ding Yi ob er dich trainiert! Aber was mich erstaunt das ein Schüler mit Penholtergriff Tischtennis gelernt hat! Jörg ------------------ Es lebe das Angriffspiel! |
#3
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naja, ich will ja nicht Penholder spielen!
Ich brauche eine gute Technikbeschreibung. Ich hab ja bereits eine eigene Vorstellung, aber ein Technikkatalog wäre da schon besser. Und wieso sollte ein Schüler das nicht lernen? Wenn er einen Trainer hat, der sich damit auskennt. ------------------ |
#4
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Hallo,
ich bin vermutlich einer der wenigen deutschen Penholder-Spieler. Eine grundlegende Information zu dieser Spielweise ist in dem Buch: Alles über Tischtennis, von Radivoj Hudetz, Tibhar, 1984 zu finden. Die neuen Entwicklungen wie Rückhand-Topspin fehlen natürlich, doch das sollte meiner Meinung nach auch erst nach einiger Erfahrung mit dem Griff versucht werden. Selbst die Topspieler benutzen den Schlag recht selten. Ich würde auf jeden Fall die chinesische Version empfehlen, bei der die Rückhandseite als Spielfläche frei bleibt. Zum Griff: Klemme das Blatt zwischen Zeigefinger und Mittelfinger ein. Der Daumen liegt locker und beweglich auf der anderen Seite des Griffes. Bei Rückhandblocks wird der Scläger durch Vorschieben mit dem Daumen mehr zugedeckt, bei der Vorhand kann der Daumen durch Anpressen einen festeren Griff erzeugen. Im Training viel Beinarbeit, z.B. alles mit Vorhand, egal wohin platziert wird. Immer auf ein lockeres Handgelenk achten, dies ist der Hauptvorteil beim Penholder -> überraschende Platzierungen. Ich hoffe, das hilft ein bischen weiter. Bis dann Ludwig Gross, gross01@de1.vdogrp.de ------------------ |
#5
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Zitat:
@ Cheftrainer Versteh´ mich bitte nicht falsch, aber diese "Ich würde mal gerne" - Attitüde gefällt mir gar nicht. Das klingt ja gerade so, als ob Deine Spieler nur der "Werkstoff" sind, an denen Du Deine Trainingsexperimente machst. Etwas anderes ist es bei Material- oder Abwehrspielern, da sieht man eben die Anlage zum einen oder anderen und kann sich danach ausrichten. Aber sich einfach einen zu nehmen und zum Penholder auszubilden, weil man Lust drauf hat - naja. Aber wie gesagt: Nichts für Ungut. Wahrscheinlich habe ich Dein Statement einfach überinterpretiert. Dann versteh es einfach als Plädoyer für den würdevollen Umgang mit Schülern im Allgemeinen . ------------------ Rock Hard, Ride Free, Hau rein! |
#6
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Also den Wunsch von Cheftrainer kann ich sehr gut verstehen und ich habe das im Forum ja kürzlich auch schon angesprochen.
Wir als Trainer werden über die üblichen Angriffstechniken aufgeklärt und etwas ungewöhnlichere Spielsysteme fallen raus. Bei der C-Trainer Ausbildung von mir ging man zum Bleistift gar nicht auf Noppentechnik oder sonstiges Material ein. Ich glaube ein Satz je Material für die Unterlagen und das wars. und jetzt? Zugebenermaßen ist das vermutlich auch schwer beizubringen, wenn der entsprechende selbst kein Material spielt. Was die Frage angeht, ob man einem Spieler den Penholder-Griff beibringen soll: Im Grunde wäre ich davon begeistert! Das ist doch dann mal was neues. Wo man Informationen dazu herbekommen könnte, weiß ich auch nicht. Ob man das einfach so darf, ist auch eine Frage. Aber in China macht man es so (habe ich zumindest mehrfach gehört): die Spieler bekommen Penholder und Shakehand gezeigt und in Grobformen beigebracht, später entscheiden sie sich dann für ihr bevorzugtes System... Feststeht, dass man sich für so jemanden außerordentlich viel Zeit nehmen muss, sehr viel Zeit... Der Spieler sollte über eine große Laufbereitschaft verfügen, ebenso wie er fleißig beim Training sein sollte... Aber wie kann man das so früh wissen? Es ist ein Experiment und ein Risiko, zugegeben Ryker. Aber wenn man niemals Risiken eingeht, kommt man nie weiter. Vielleicht gelingt es auch und ich muss ehrlich sagen, dass ich mir das auch schon einmal überlegt habe. Es wäre eine nette Sache und ich denke, dass dieses Spielsystem, abgesehen davon, dass es etwas Neues wäre, auch halbwegs erfolgversprechend wäre. ------------------ |
#7
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Penholder ist auf jeden Fall auch heute noch erfolgversprechend. Die Spitzenspieler Liu Guiliang, Ma Lin, Kim Taek Soo, Chiang P.L. und auch die in der Bundesliga aktiven Spieler wie Toshio Tasaki und Ding Yi (der überigens in den Playoffs 1999 mit über vierig Jahren noch gegen Samsonov gewinnen konnte zeigen das deutlich. Die Vorhand ist stärker als bei der Shakehand-Griffhaltung, weshalb die meisten Shakehandspieler zum Aufschlagen auch eine Griffhaltung nutzen, die stark der Penholder-Griffhaltung angenähert ist. Das Blocken auf den Ellbogen gespielter Bälle ist möglich, auf der Rückhand wird meist Block und Schupf gespielt. Die meisten Penholder-Spieler nutzen am Tisch nur die Vorhandseite, was schnelleres Reagieren möglich macht. Mit Rückhand-Topspin lassen sich Schupf-Bälle anziehen und eventuell ein beidseitiges Halbdistanzspiel durchführen. Bei Penholder-Spielern sind kurze Noppen recht beliebt, da das platzierte Blockspielen mit kleinen Drehungen des Handgelenks sehr leicht ist und zusammen mit dem harten Schmetterschlag ein erfolgversprechendes System bietet für Leute, die mit Topspin nicht so gut klar kommen (z.B. Ding Yi, Qian Qianli).
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#8
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@Ryker
Warum ist es bei einem Materialspieler etwas anderes? Du solltest Penholder einfach als eine mögliche Alternative sehen. Der einzige Unterschied ist eben, dass man bei Abwehrspielern die nötigen Voraussetzungen vielleicht besser kennt. Ich versuche ja gerade rauszufinden, welche das im Einzelnen sind. Dass ein Penholderspieler jemand sein sollte, der recht schnell auf den Beinen ist, dürfte klar sein. Aber was noch? Wie auch immer, ich versuche ja gerade Informationen zu sammeln. Und Deine negative Einstellung liegt vielleicht auch nur daran, weil es in Deutschland fast niemanden gibt, der Penholderspieler ausbildet. Eine Beschreibung der Schlägerhaltung ist leider nicht ausreichend. Die verschiedenen Alternativen (japanische, chinesische) sind mir bereits bekannt und ich hatte sowieso an die chinesische Griffhaltung gedacht. Ein Buch von 1984 dürfe wohl auch nicht ausreichend sein. Wenn ich mir 16 Jahre alte Technikbeschreibungen ansehe und diese mit dem Lehrplan 2000 vergleiche, dann finde ich auch sehr große Unterschiede. Bei Penholder dürfte sich auch einiges getan haben. Bleibt nur die Variante einen chinesischen Trainer zu fragen. In meiner Gegend gibt es ja den ex-Weltmeister Wang. Der ist eben nicht "nur" Spieler sondern war früher auch der verantworliche Trainer für einen chinesischen Kanton (etwa 100 Millionen Einwohner!). Bleibt nur die Frage zu stellen, warum er als erfolgreicher Penholderspieler seine eigenen Kinder auf Shakehand trainiert? :-)) Aber die Antwort kann wohl nur er mir geben... [Diese Nachricht wurde von Cheftrainer am 23-10-2000 editiert.] |
#9
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@Cheftrainer:
wenn Du Informationen zum Penholder bekämst, wäre ich froh, wenn Du mich davon unterrichtest, weil ich mich auch sehr dafür interessiere. Irgendwann dann, 2009 zwei Penholder-Spieler im Finale der Hessischen Meisterschaften der Jugend! ------------------ |
#10
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Leider ist das alte Buch von Tibhar das einzige deutsch- oder englischsprachige Buch, in dem auf das Spielen mit Penholder etwas näher, nicht nur eine kurzen Miniatur-Beschreibung, eingegangen wird. Es gibt darin auch Bilder zu den Penholder-Schlägen mit Zoran Kalinik und Tipps zum Training von Anfängern mit dieser Schlägerhaltung. Damit sollte sich das Spiel zumindestens in den Grundzügen erlernen lassen (Shakehand kann man doch wohl auch als Anfänger mit den Technikbeschreibungen aus den achziger Jahren erlernen, oder ?). Ansonsten gibt es einige Videos, z.B. die leider etwas teure Serie von den Mannschaftsmeisterschaften 2000 mit vielen Penholder-Spielern, die man als Vorbild nehmen kann. Ich wünschte mir auch eine bessere und moderne Beschreibung und Anleitung, aber dafür muß man wohl nach Asien gehen. Generell ist zu sagen, das beim Halbdistanz- und Abwehrspiel fast ausschließlich Shakehand gespielt wird, während Penholder für Angriffsspielern relativ dicht am Tisch Vorteile zu bieten scheint. Nach einem Artikel, den ich irgendwo gefunden habe, dauert es auch länger, das Penholderspiel zu perfektionieren. Hier in Deutschland hilft es derzeit leider nur, diese Griffhaltung einige Wochen auszuprobieren und danach zu entscheiden, ob man sie nutzen will. Da der Winkel des Schlägers zum Tisch bei den Griffhaltungen unterschiedlich ist, dauert es einige Zeit, bis man nach einer Griffumstellung wieder sicher spielt. Der Hauptvorteil für mich ist, das ich zu einem Bewegungsspiel gezwungen bin. Ein Standspiel mit Blocken, wie es sich bei mir mit der Shakehandhaltung eingeschlichen hatte, führt ziemlich schnell zu Punktverlusten.
Als Voraussetzung bei Jugendlichen würde ich gute Athletik, eine Tendenz zum schnellen, graden Spiel und Spaß am Ausplatzieren des Gegners sehen. ------------------ [Diese Nachricht wurde von Ludwig am 24-10-2000 editiert.] [Diese Nachricht wurde von Ludwig am 24-10-2000 editiert.] |
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