Guter Topspin...und dann ??

[smukketorsten]

Moin Moin...

mir ist in meinen letzen Spielen etwas aufgefallen und möchte das jetzt im Training verbessern, weis aber im ersten moment nicht wie, daher frage ich hier mal.

Situation :

Ich spiele zu 95 % offensive, d.h. spätestens der 2. Ball wird von mir gezogen, ziehe Topspin VH sowie RH sehr sicher auf jedliche Art von Schnittbällen. Wenn mein Gegner dann den Ball äußerst schnell zurückblock kommt mein Problem ins Spiel, meistens stehe ich noch dort wo ich den Ball gezogen hab und staune meinem Schlag hinterher. Ich weiß dann mit dem schnellen harten Block nix anzufangen, spiele den dann einfach zurück um den nächsten, langsameren Ball dann wieder zu ziehen. Mein Problem ist das wenn ein Block zurückkommt und auch trifft, das Spiel irgendwie zu schnell für mich wird.

Was kann ich tun meine Reaktion zu verbessern ??

Gruß Torsten

[JanMove]

Generell ist es so, dass das Tempo des gegnerischen Blocks abhängig von Deinem ersten Topspin ist. Wenn Du einen arg tempolastigen Top spielst, ist die Wahrscheinlichkeit auch gross, dass der gegnerische Block entsprechend schnell zurückkommt. Deswegen würde ich mal versuchen, den ersten Topspin nicht ganz so schnell aber mit sehr viel Spin zu spielen. In unteren und mittleren Ligen haben die Leute mit solchen Tops viel mehr Probleme als mit den schnellen. Es ist sehr viel schwieriger diese Dinger agressiv zu blocken. Also wirst Du entweder direkt punkten oder öfters einen relativ langsamen Passivblock zurückbekommen. Den kannst Du dann auf den Punktgewinn nachziehen, d. h. hart und platziert.


JanMove

[smukketorsten]

Moin...

danke für die Antwort, das Problem ist nur, das in meiner Liga ziemlich viele sich nur aufs Schupfen beschränken, teilweise mit recht heftiger Säge. Daher hab ich mir schon angewöhnt, solche aggressiven Schupfbälle dementsprechend zu ziehen, das klappt ohne Probleme, kommt der Ball dann als Block zurück, ob hart oder weich, liegt das Problem darin, das ich auf diesen Ball keinen Druck machen kann, oder ich verschlage oder verziehe den Ball. Dabei ist mein Schuss gar nicht so schlecht...

Gruß Torsten

[JanMove]

Dann liegt's vielleicht daran, dass Du dem Ball zu lange nachschaust wie Du oben ja geschrieben hast. Wichtig ist dann einfach, dass Du nach dem Schlag sofort wieder in die Grundstellung zurückgehst und auf den nächsten Ball gefasst bist. Das hat zunächst einmal gar nichts mit der Reaktionsfähigkeit zu tun. Da Du ja beidseitig ziehen kannst, bist Du eigentlich auch nicht darauf angewiesen zu spekulieren, wo der gegnerische Ball als nächstes hinkommt. Aus der Grundstellung heraus sollltest Du im Prinzip problemlos weiterspielen können. Ist dies nicht der Fall, dann hast Du ein anderes technisches Problem.

JanMove

[Timo]

Hallo!
Habe häufig ein ähnliches Problem wie du. An guten Tagen gelingt es mir oft den Blockball zu schießen wenn im ersten Topspin genug Effet war. An schlechteren Tagen helfe ich mir dann oft mit einem Konterschlag bei dem ich vor allem auf die Platzierung achte. Das bereitet vielen Gegnern (hab von KK bis BL gespielt) schon Probleme.
Gruß!
Timo

[Villert]

Du musst die Situation gezielt im Training trainieren...

z.B. so:
Du machst einen kurzen US Aufschlag den dir dein Partner in die VH schupft, den Ball ziehst du dann in seine VH, dann blockt dir dein Partner in VH, Mitte oder RH zurück, jenachdem wie es vorher abgesprochen wurde und wie du es willst, diesen Ball musst du dann weiter angreifen, so kannst du ganz gezielt solche Spielsituationen trainieren.
Mach das einfach mal 10-20 Minuten in jedem Training, evtl auch 2 Übungen, z.B. bei der 2. Übung darf dir dann der Partner in VH ODER RH zurückblocken.
Wenn du das regelmässig machst wirst du sicherlich schnell Fortschritte erzielen.
Wichtig ist das dieselben Spielsituation oft hintereinander gespielt werden um die
Reaktionen zu automatisieren!

[Nacki]

Wie sieht es überhaupt aus mit dem Topspin auf Block beim Einspielen?
Läuft das einigermaßen?

[Spinshot]

Also, ich finde nicht, das es jetzt grundsätzlich die Sorte Spin gibt, die den Blocker zu zwangsläufig schlechteren Returns veranlassen. Ich liebe z.B. langsamere effetreiche Eröffnungsspins, die lassen sich als lahme und leere Bällchen recht kurz abtropfen und die liegen vielen Spinangreifern überhaupt nicht!
Grundsätzlich ist das Duell zwischen Zieher und Blocker immer 2-lagig. Einmal der Killerzugball bzw. dessen Vermeidung durch Platzierung und des weiteren der variantenreiche Zugball bzw. auf der Seite des Blockers das richtige Einschätzen des selben.
Mir kann man also mit dem Killerzugball beikommen oder mit variablen Zugbällen. Wenn der Angriff zu gleichmäßig ist, am besten nicht all zu hart - manche spielen wirklich so - , dann wird Blocken richtig locker.

Ich selbst halte mich gegen Blocker nicht mit philodendronischen Gedanken auf und spiele hart mit unregelmäßiger Plazierung möglichst schon den ersten Ball durch sie durch! Das schickt für mich, weil ich hart/riskant sowieso effektiver spiele.

Gruß, Nik

[Taugenichts]

Ich glaube, alle Angreifer haben im Verlauf ihrer Karriere mehr oder weniger dasselbe Problem. Wie schon geschildert, kann man sich natürlich je nach Gegner mit langsameren, spinreichen Topspins oder soweit möglich mit harten Bällen taktisch behelfen.
Aus meiner Sicht stecken dahinter aber v.a. drei Problemkreise:
- Schlagtechnik in Verbindung mit dem Laufen/Stellung suchen
- Antizipation des nächsten gegnerischen Balles
- Platzierung v.a. des ersten Angriffsballes

ad Schlagtechnik:
Der Topspin sollte technisch so ausgeführt werden, dass das Ende des Schlages quasi die Ausgangsposition für den nächsten Ball wird und eine automatische Positionierung möglich wird. D.h. keine zu extreme, lange, ausladende Bewegung womöglich noch mit Ueberdrehen des Rumpfes, sondern zeitsparende möglichst kurze Abläufe aus kompakter Stellung (so ähnlich wie gute Skifahrer die Dynamik des Endes eines Schwunges als Ausgangsbasis für den nächsten Schwung nutzen). So wird der Zeitdruck plötzlich viel geringer.

ad Antizipation und Platzierung:
Man sollte mal drauf achten, wo die Trainingspartner die Topspins in Trainingssätzen am häufigsten zurückspielen. Es gibt da durchaus erklärbare Muster, die eigentlich mit wenigen Ausnahmen fast immer gelten. Schnellere Bälle werden sehr häufig automatisch mehr oder weniger punktsymmetrisch über den Tischmittelpunkt zurückgespielt, weil das der einfachste Ball ist ("der Ball kommt dahin zurück, wo er herkommt"). Harte Tops aus der RH kommen diagonal zurück, harte VH-Tops ebenfalls, etc.
Ein stärkerer Spieler orientiert sich nach seinem letzten aktiven Ball aufgrund seiner Erfahrung (und weils im Training sicher auch so eingeschliffen wurde) automatisch am wahrscheinlichsten nächsten Ball. Das wäre dann Antizipation und lässt gewisse Ballwechsel stärkerer Spieler so leicht aussehen. Als Topspinspieler hat man sowieso den Vorteil gegenüber dem Blocker, dass man grundsätzlich der aktive Part ist, man weiss also, wo man hinspielt, und damit eigentlich auch, wohin der nächste Rückschlag kommt.

Daraus ergibt sich v.a. für die Unter- bis Mittelklassespieler das Grundprinzip, dass die Mehrzahl der Topspins irgendwo in die Tischmitte gespielt werden sollten: Ergibt unangenehme "Handgelenkbrecherblocks" für die Gegner um den Wechselpunkt herum, die zudem meistens auch irgendwo in die Mitte zurückkommen, so dass man bequem mit der VH weiterziehen kann. Man gibt dem Gegner so auch weniger Möglichkeiten zum Winkelspiel ohne Risiko (auch ein Timo Boll spielt z.B. nicht selten und ausgezeichnet gerade in die Tischmitte/auf den WP).

Häufig wird halt zu früh in eine Ecke gezogen, was gute Blocker in der Regel freut und dazu führt, dass der Topspinspieler den Bällen hinterher nach links und rechts rennt und sich eigentlich selber ausspielt.

Also: Schlagtechnik nach modernen Prinzipien perfektionieren; gute Platzierung und Antizipation bewusst schulen.

MfG
Taugenichts

[Weltklasse]

[QUOTE=Taugenichts]

Daraus ergibt sich v.a. für die Unter- bis Mittelklassespieler das Grundprinzip, dass die Mehrzahl der Topspins irgendwo in die Tischmitte gespielt werden sollten: Ergibt unangenehme "Handgelenkbrecherblocks" für die Gegner um den Wechselpunkt herum, die zudem meistens auch irgendwo in die Mitte zurückkommen, so dass man bequem mit der VH weiterziehen kann. Man gibt dem Gegner so auch weniger Möglichkeiten zum Winkelspiel ohne Risiko (auch ein Timo Boll spielt z.B. nicht selten und ausgezeichnet gerade in die Tischmitte/auf den WP).

Häufig wird halt zu früh in eine Ecke gezogen, was gute Blocker in der Regel freut und dazu führt, dass der Topspinspieler den Bällen hinterher nach links und rechts rennt und sich eigentlich selber ausspielt.


Nun mein Teil, irgendwie kann ich nicht zitieren, so das sich das farblich absetzt, kann mir das mal jemand erklären???

Also Leute dem ist so gut wie nichts hinzuzufügen , auch ich bin ein Spieler der einen ziehmlich harten Topspin zieht. Weich ziehen kann ich nicht so gut und ist nur sinnvoll wenn man es beherrscht diesen weichen Topi auch nahezu an die Grundlinie zu spielen. Es gibt auch so ein Blockmonster in einem benachbarten Verein, da kommt man rechts und links nicht durch. Aber alle guten Blockspieler haben Probleme mit dem WP.

Es freut mich zu hören, das auch Timo Boll diese Platzierung oft einsetzt, dann kann ich ja nicht so falsch liegen ;-))