Wechsel zur Rückrunde

[tripplem]

Liebe Mitglieder,

Wir haben folgenden Fall zur Zeit im Verein:

Ein Spieler (folgend Vater genannt) bringt seinen Sohn in unseren Verein. Dieser spielt in der einzigen Jugendmannschaft, die wir im Verein haben. Der Vater will nun auch zur Rückrunde in den Verein wechseln. Er ist zudem Abteilungsleiter in seinem derzeitigen Verein. Der Wechsel kommt nicht zustande, da der Vater aufgrund seines Verhaltens kein Rückhalt von mehreren Mitgliedern im Verein findet. Es sollte ein klärendes Gespräch statt finden, da der Vater jedoch bereits den Wechselantrag für den Jungen gestellt hat, macht es keinen Sinn dieses Gespräch stattfinden zu lassen. Die Krux ist, dass der Jugendmannschaft nun ein Spieler fehlt. So kurz vor dem Wechseltermin wird es schwer einen Spieler zu finden, der auch die entsprechende Punktzahl hat (TTR). Es ist nach unserer Meinung davon auszugehen, dass der Vater als Abteilungsleiter seines derzeitigen Vereins, den Wechsel des Jungen zu diesem Verein bestätigen wird. Wir gehen davon aus, dass dies auch zulässig sein wird. Es klingt jedoch sehr stark nach einem In-sich-Geschäft (§ 181 BGB). Das ist wahrscheinlich nicht relevant Ich würde aber gerne auf folgendes Problem aufmerksam machen: Der in der Jugend spielende Spieler hat sich dahingehend geäußert, dass er dem Verein erhalten bleiben will. Er wird zwar nicht viel machen können, weil er sich aller Wahrscheinlichkeit nach nicht gegen seinen Vater stellen wird. Jedoch besteht folgendes Problem: Wir müssen aller Wahrscheinlichkeit nach die Jugendmannschaft zurück ziehen. Ich bin nun nicht so regelkundig, wie manch ein Experte von euch. Ich frage mich auch selber, welchen Sinn dieses Thema machen wird, weil es wahrscheinlich keine Handhabe geben wird. Das Einzige, worauf ich einmal aufmerksam machen möchte: Das Mitspracherecht des Jugendlichen scheint so gut wie nicht vorhanden zu sein. Wie ich das finde aus Vereinssicht sollte klar sein. Wie findet ihr die Situation? Ich brauche einmal neutrale Meinungen :-)

[Partner]

Ähnliches gab es doch schon in der BL.
Auch im Herrenbereich gab es schon solche Situationen. Dort ist es aber einfacher zu regeln, da die Unterschrift vorhanden sein muß.
Wenn noch nichts im click-tt eingegeben ist, oder ein Wechselantrag vorliegt, kann alles geregelt werden.
Ich schlage vor, dass beide Vereine eine Fusion mit der Jugendmannschaft machen. Dann sind genug Jugendliche vorhanden.
Im Vordergrund steht der Jugendliche, nicht der Vater.

[Fastest115]

Ist etwas verwirrend deswegen frag ich nochmal nach?
Sohn S spielt bei euch im Verein A. Vater V spielt im Verein B ist und ist das Vorsitzender.
V wollte zur RR von B nach A wechseln aber einige in A sind dagegen und deswegen hat A keinen Wechselantrag gestellt.
Daraufhin hat B einen Wechselantrag gestellt das S von A nach B wechselt...
Das bringt A in Probleme , da S der Jugendmannschaft fehlt und man die dann abmelden muss.
Soweit richtig?
1. Was will S? Will der wechseln oder bei euch bleiben?
2. Formalie (Thema Mitbestimmung des Jungen) : Der Wechselantrag ist an Schriftform gebunden auch wenn das Formular erstmal beim antragstellenden verein bleibt. Hat S diesen Wechselantrag unterschrieben????
Sollte er nicht unterschrieben haben, dann könnt ihr den Wechsel anfechten. Dann bleibt S für A spielberechtigt und nicht für B...aber der Vater kann natürlich seinem Sohn untersagen weiter für A zu spielen.
3. Gibt es eine Unterschrift und der Wechsel ist formal richtig (Und in click schon bestätigt), gibt es (zumindest im WTTV solte aber in den meisten Verbänden so sein daher nachfragen) die Möglichkeit bis zum 31.12. den zurück zu nehmen, wenn alle Beteiligten dem zustimmen.
Also diese Punkte mal abklären und falls der Junge bei euch bleiben will ein klärendes Gespräch führen und gucken ob da was geht.
Ob das ganze moralisch so richtig ist kann ich schlecht sagen. Wir kennen jetzt nur eine Seite der Schilderung und was da wie warum im Hintergrund noch passiert ist, weiß man ja nicht. Deswegen kommt es natürlich immer auf den kompletten Einzelfall an
Ich kenne auch ähnliche Fälle, wo Vater und Sohn verschiedenes wollten. Bei manchen hätte ich gesagt der Vater hat nen Knall, bei anderen (zb wenn der Vater gemobbt wurde) kann ich das verstehen. Wenn ich als Vater Angst hätte, dass mein Sohn da irgendwann genauso behandelt wird wie ich, dann würd ich ihn da auch nicht mehr spielen lassen.

@ Partner
Fusion ist schwierig
1. geht das meines Wissens zur RR nicht
2. Ist Verbandsabhängig eine Fusion nur eines Bereiches zb Jugend nicht möglich sondern nur komplette TT-Abteilung
3. Bedeutet Fusion immer, dass ein verein alle Rechte aufgibt
4- Sollen nur die Jugendlichen rüber, müssen die vereine erhalten bleiben und eben 4 Jungs wechseln
5. Wenn A 4 Jungs hat und B hat nur 3 und will nur einen vierten haben macht es wenig Sinn wenn dann ein verein 7 hat wo 3 nicht spielen können oder alle nur teilweise.
6. Und dann noch zwischen 2 Vereinen wo der Vorstand von B im Clinch mit Verein A ist???

[Zuni]

Ehrlich gesagt sehe ich die Schuld da erstmal allein bei euch, denn euch hätte von Anfang an klar sein müssen, dass ihr mi dieser Schiene Probleme provoziert.
Entweder ist dieser Jugendliche euch so wichtig, dass ihr auch den Vater akzeptiert und das dann auch euren Leuten deutlich macht die ein Problem mit dem Vater haben oder aber ihr nehmt es in kauf, dass dann auch der Jugendliche vielleicht nicht bei euch spielen wird.

Den Wechsel anfechten würde ich vermeiden und eher nochmals auf ein Gespräch mit dem Vater setzen. Ihr verhärtet mit offiziellen Anträgen nur die Fronten und zudem bleibt das Formular beim Antrag stellenden Verein. Ergo: Selbst wenn der Jugendliche noch nicht unterschrieben haben sollte kann er das sobald ihr mit dem offiziellen Hammer kommt immer noch nachtäglich machen ohne, dass ihr das nachweisen könnt. Und dass er sich nicht gegen seinen Vater stellen wird wurde ja schon bereits erwähnt...

Im übrigen ist Mitbestimmungsrecht relativ - selbst wenn er nicht unterschreiben sollte (unwahrscheinlich) wäre immer noch der Vater der Erziehungsberechtigte und ohne diesen wäre selbst eine Spielberechtigung für euren Verein nicht das Papier wert auf dem sie steht, denn allein die Spielberechtigung bedeutet noch lange nicht, dass der Jugendliche auch nur einen Einsatz für euren Verein wahr nimmt / nehmen darf. Und dass der Vater dies dem Son untersagt bzw anderweitig unterbindet könnt ihr definitiv nicht verhinern !

Nicht, das ich das für sehr wahrscheinlich halte, dass der Vater dies macht, aber andererseits habe ich auch noch nie erlebt, dass Familien von Spielern derart vor dem Kopf gestoßen werden und jemandem eine reguläre Mitgliedschaft (geht ja nicht darum, dass er direkt einen Posten übernimmt) zu verweigern ist schon echt hart....

[Fastest115]

Kann Zuni da nur zustimmen, weil er das nochmal klarer sagt was ich schon geschildert habe.
1. Das Problem liegt erstmal darin , dass der Verein nicht in der Lage war den Vater zu integrieren.
Er wurde dadurch vor den Kopf gestoßen (gemobbt) und hat daraufhin logischerweise auf Gegenwehrgeschaltet.
2. Dinge wie Unterschrift prüfen usw sind rein rechtlicher Natur. Aber praktisch nutzen sie nichts (wie ich auch schon geschrieben hatte). Der Vater sitzt da am längeren Hebel...
3. Wenn man solche Entscheidungen trifft wie dem Vater abzusagen, muss man sich eben drüber im klaren sein, dass der gegenüber das ganze nicht einfach so hin nimmt und zurück schießt nach seinen Möglichkeiten. Wie ein weiser TT Kollege immer sagt: man sieht sich immer mindestens 2 mal im Leben.
4. Ich denke in eurem Verein ist da im Bereich Soziales, Zwischenmenschliches, Verein/Mitgliederführung einiges nicht ganz optimal (siehe auch deinen Thread zum Thema Rechte des MF/Aufstellung von Spielern, wo sie nicht spielen wollen).
5. Was bleibt ist ein klärendes Gespräch mit dem Vater und eine gute Lösung finden-vielleicht mit einer Entschuldigung anfangen auch wenn es schwer fällt...
6. Zum Auslöser....OK der Vater hat Verhaltensmuster die einige im Verein nicht toll finden...kenne ich zur Genüge...Denkansatz: Hätte man nicht mit dem Vater sprechen können und ihm die Bedenken aufzeigen und dann mit ihm vereinbaren: Du kannst gerne zu uns kommen und bekommst eine Chance dich von einer besseren Seite zu zeigen, aber wenn du die angesprochenen Verhaltensmuster nicht ablegst, dann wirst du hier auf viel Gegenwind treffen und nicht glücklich werden und es wird dann von uns entsprechend sanktioniert (Keine Aufstellung zu Spielen, Vereinsausschluss usw)

[tripplem]

Das mit den Rechten des Mannschaftsführers hat nichts mit meinen Verein zu tun. Die Frage stellte ich nur so, als ob es mein Problem wäre ;-) Das nur zur Klarstellung.

Von dem Vater ist im Übrigen folgendes bekannt:

Er hat bereits bei drei Vereinen eine Woche vor Wechselfrist zur Rückrunde Wechselanträge gestellt. Wie man das finden kann ist so eine Sache. Bei dieser Häufigkeit halte ich es aber für fraglich, zumal ein Wechsel zur Rückrunde immer einen negativen Schein auf den Spieler werfen KANN (Motivlage). Ich wurde darüber informiert, dass dies immer ohne vorherige Abstimmung geschehen ist. Als ich das zum ersten Mal hörte wurde ich kritisch und erfragte dies bei befreundeten Spielern von des Vaters Altvereinen. Alle sagten das Gleiche außer ein Verein, der mir zutrug, dass er dies wohl auch bei ihnen gemacht hätte, wenn sie nicht rechtzeitig informiert worden wären.

Welchen Geschmack diese Situation auch immer hat.

[Zuni]

Soll das jetzt die Bergündung sein warum einige gegen die Aufnahme des Vaters waren ? Dann ist sie meiner persönlichen Meinung nach schlichtweg lächerlich !

1. Die Fristen für einen Wechsel sind aus meiner Sicht eh schon sehr klein. Da dann noch jemandem vorwerfen zu wollen den Antag erst gegen Fristende und nicht bereitszu Fristbeginn abgeschicht zu haben...naja....
2. Wenn jemand aus welchen Gründen auch immer in unseren Verein wechseln möchte nehme ich ihn aus Vorstandsseite erst einmal mit Kusshand. Was soll der Vater da bitte machen ? DerPersonsagen "nein, du kannst jetzt noch nicht zu uns kommen, weil dein Ex-Verein etwas dagegen haben könnte ?"
3. In Anlehnung an Punkt 2: Der Vater ist was das Stellen der Wechselanträge betrifft lediglich ausführende Instanz. Sollte ein Verein durch so einen Wechsel Problme bekommen sollte er dies wohl eher mit dem wechselndem Spieler ausmachen,denn in erster Linie ist dieser für den Wechsel verantworlich, er kennt die Situation in seinem Ex-Verein under hat den Bezug zu diesem, so dass es wenn an ihm und nicht dem anderen Verein oder dem Vater wäre zu sagen "ok, dann bleibe ich halt noch 6 Monate, wenn ihr jetzt keinen Ersatz für mich finden könnt."

Und bitte Punkt 3 jetzt nicht mit eurem Fall vergleichen, denn der ist wirklich ziemlich speziell....

[mithardemb]

Ich finde es kurios, dass ein Abteilungsleiter den Verein zwischen Vor- und Rückrunde verlassen will. Üblicherweise haben Leute, die so ein Amt übernehmen, eine gewissen Verbundenheit mit dem Verein und brechen nicht so schnell die Zelte ab.

Ob man den Wechsel jetzt de-jure verhindern kann oder nicht ist eine Frage. Auf was man sich einläßt, wenn man sich auf diese Art und Weise durchsetzt, ist eine andere.

181 BGB wäre interessant, wenn es hier um ein Geldgeschäft gehen würde. Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein Gericht sich mit den Wechselmodalitäten eines Sportvereins auseinandersetzen will, solange es sich nicht um Spielergehälter oder Zahlungen für Spielervermittlung dreht.

Außerdem müsstet ihr dann ja eine entsprechende Klage einreichen. Wollt ihr wirklich diesen Weg bestreiten?

[crycorner]

Ich finde auch, es wird hier nicht deutlich, warum genau der Vater nicht wechseln darf? Hat er einen schlechten Ruf? Sorgt Ihr Euch um den Verein, den er "im Stich" lässt? Findet Ihr es generell verwerflich, einen Verein zur RR zu verlassen? Oder habt Ihr einfach nur Angst, dass er das Mannschaftsgefüge innerhalb der Saison sprengt?

Und kennst Du die Beweggründe, warum er bei den vorherigen Vereinen zur RR gewechselt hat? Irgend etwas wird ihn ja dazu veranlasst haben.

[Zuni]

Zitat von crycorner

Und kennst Du die Beweggründe, warum er bei den vorherigen Vereinen zur RR gewechselt hat?

So weit ich das Verstehe hat nicht der Vater selbst gewechselt, sondern vielmehr in seiner Funktion als Sportwart (oder was auch immer) vielmehr zur Rückrunde Wechselanträge für andere Spieler gestellt, damit diese in seinen Verein wechseln können.