Tischnah / Tischfern?

[Max]

Was soll der Quark?
Da heißt es in den Brochuren immer, dass der Belag xy für das tischnahe oder tischferne Spiel geeignet sei!
Das ist doch Humbug! Ich sag doch meinem Gegner nicht:" Ey, lass mal lange Bälle spielen, weil mein Belag dafür bestens geeignet ist!" Wie will ich zum Beispiel den Gegner dazu bringen, dass er lang spielt, so dass ich aus der Halbdistanz meinetwegen Topspin ziehe? Man ja auch Topspins kurz blocken. Zu mindestens 50 Prozent bestimmt mein Gegner ja auch wie ich selbst spiele.
Generell frage ich mich wie man überhaupt vom Tisch kommen kann. Gut, man kann in die Passivität gedrängt werden und muss dann nach hinten, aber das geschieht ja notgedrungen. Wie komm ich denn da bequem in die Halbdistanz ohne hoch oder passiv zu spielen? Das fängt doch beim Aufschlag an. Da muss ich am TISCH stehen.

[Taugenichts]

Warum willst Du denn nach hinten? Wenn ich selber in der Offensive bin gehe ich nur soweit vom Tisch weg wie der Platzbedarf meiner Angriffsschläge ist (v.a. VH-Topspin). Wenn ich in der Defensive bin versuche ich gerade soweit wegzugehen damit ich mit der gewählten Rückschlagart (Block, Unterschnittabwehr, eventuell Gegentopspin) noch an den Ball komme. Das Ziel muss doch mit jeder Spielweise (inklusive Unterschnittabwehr) sein, so nah wie möglich am Tisch zu spielen, damit ich auch in der Defensive noch eine Chance habe, den Gegner unter Druck setzen zu können.

Ich denke mal ein Spieler wie z.B. Kreanga spielt seine Rückhandhämmer aus der Halbdistanz weil seine Schlagausführungen einen gewissen Zeitbedarf haben. Dieses "Zeitbudget" steht ihm näher am Tisch nicht unbedingt zur Verfügung (wenn ja, gibt's kaum eine Rückschlagchance für den Gegner).

MfG
Taugenichts

[Max]

Zur Definition:
Bein mir beginnt die Halbdistanz 2-3 Meter hinter der Platte.
Mein Frage: wie kann ich ein Spiel über die Halbdistanz aufziehen?
Im Training probiere ich das manchmal, aber dafür kommen die Bälle zu kurz vom Gegner.
Die Videos von Kreanga, in denen er aus der Halbdistanz zieht(zum Beispiel Kreanga gegen Korbel im Finale der dt. Klub-Meisterschaft 2002), zeigen deutlich, dass er davor weit durch gute Angriffsschläge vom Tisch getrieben wurde. Dass er da noch den Punkt macht ist erstaunlich, aber das kann ja wohl kaum seine Strategie sein, sich erst in die Defensive drängen zu lassen.

[Nacki]

Ab einer gewissen Spielstärke der Gegner ist es leicht, von etwas weiter hinten zu agieren. Diese spielen nämlich in der Regel mit VH und RH so harte Bälle, die nicht zu kurz kommen und einen hinten auch noch erreichen. Und wenn man sich 2-3m hinter dem Tisch wohler fühlt als direkt mit dem vielleicht dicken Bauch vorne zu kleben, ist das doch völlig okay.

[Walker]

Da heißt es in den Brochuren immer, dass der Belag xy für das tischnahe oder tischferne Spiel geeignet sei!
Das ist doch Humbug!

Definitiv kein Humbug, ein harter Friendship-Belag ist wegen des fehlenden Katapulteffektes nicht geeignet für ein Spiel aus der Halbdistanz.
Mit Noppen und Antis lässt sich in der Regel aus der Halbdistanz eh nur Abwehr spielen.

[Tharganoth]

Wah, immer diese Pauschalisierungen.
Die Beschreibungen in den Katalogen dienen in erster Stelle den Absatzzahlen und nicht der Wahrheit und ob man schnell vom Tisch wegkommt im Ballwechsel liegt an der eigenen Spielphilosophie und nicht an den Belägen, welche natürlich der Spielphilosophie angepaßt sein sollten.


Man kann sowohl mit Noppen als auch mit einem Anti sehr gut auch aus der Halbdistanz angreifen und das gerade, weil der gegner nicht damit rechnet und in dem ball entweder a.)nichts oder b.)spinumkehr drin ist.

[Walker]

Zitat von Tharganoth

Man kann sowohl mit Noppen als auch mit einem Anti sehr gut auch aus der Halbdistanz angreifen

Wenn überhaupt funktioniert das nur mit den griffigsten Kurznoppen, die einen dicken Schwamm haben und auch dann nicht "sehr gut".
Um aus der Halbdistanz anzugreifen, brauche ich die bögenförmige Ballflugkurve von Topspins und die lässt sich mit weniger griffigen Belägen nunmal kaum erzeugen.

[Tharganoth]

Ich habe auch nie behauptet, daß es mit glatten Noppen gut funktioniert, nur hast du alles über einen Kamm geschoren, was nunmal nicht den Tatsachen entspricht.
BTW kann ich dir auch einige Meter hinter der Platte einen "leeren" TS mit einem Anti ziehen, mit dem ein Noppenspieler nichts anzufangen weiß, wenn er mit seinem Belag nicht umgehen kann.

[Max]

Leute beruhigt euch!
Alles wieder OK?

[Walker]

Zitat von Tharganoth

nur hast du alles über einen Kamm geschoren

Habe ich nicht:

Zitat von Walker

Mit Noppen und Antis lässt sich in der Regel aus der Halbdistanz eh nur Abwehr spielen.

Zitat von Tharganoth

BTW kann ich dir auch einige Meter hinter der Platte einen "leeren" TS mit einem Anti ziehen

Dann muss das aber ein Anti sein, der noch etwas griffig ist.