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Technik - Taktik - Training - Vorsätze und Zielerreichung Hier könnt Ihr Fragen und Tipps rund um die Themen Technik, Taktik und Training loswerden. Spieler und Trainer können hier Erfahrungen austauschen und Trainingswillige von ihren alltäglichen Problemen und Zielen berichten.

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  #1  
Alt 12.07.2004, 07:24
Aramis23 Aramis23 ist offline
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Aramis23 ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
Topspin, VH

Moin!

Mir fällt immer wieder gerade auf Turnieren auf, dass es zwar eine Menge verschiedene Techniken für den VH Topspin gibt, aber sich alle in 3 Kategorien einordnen lassen.
Extremer Handgelenkeinsatz oder Sidespin berücksichtige ich hier mal nicht, es geht um den ganz normalen Topspin aus dem Lehrbuch.
Nur leider habe ich noch nie ein Lehrbuch gesehen, deswegen male ich euch mal die von mir beobachteten Kategorien auf.
Also Zeichnung 1) Kategorie: Lehrbuch, der "normale" Topspin, bei Bällen mit wenig oder ohne Unterschnitt. Im Idealfall schnell bis sehr schnell. Kann also auch statt einem Schuß verwendet werden.
Zeichnung 2) Kategorie: Ebenfals Lehrbuch, der "normale" Topspin, bei Bällen mit starkem Unterschnitt. Der Ball wird später angenommen und stärker nach oben gezogen. Im Idealfall langsam und enorm viel Spin (?).

Nun zu den Customs

Zeichnung 3: Etwas aufrechtere Körperhaltung, die rechte Schulter heraus gedrückt, die Arme ein wenig eingefahren, das Handgelenk mehr eingeknickt und die Schlagtechnik direkt zum Ball und dann erst nach oben. Sieht man oft beim einspielen, ist aber für viele der einzigste "Topspin". Diese Technik sieht man z.B. beim Samsonov.

Zeichnung 4: Hier für späte Ballannahme gezeichnet, gibt aber Spieler die jeden Topspin so spielen. Also erst den Ball anheben und dann nach vorne.
Das Handgelenk ist im Gegenteil zur Zeichnung 3 nach innen geknickt.

Sagt mal was dazu,
danke
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  #2  
Alt 12.07.2004, 13:59
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martinspin martinspin ist offline
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AW: Topspin, VH

Hi Aramis23

Die Krux an der Sache könnte eben das von dir vernachlässigte und trotzdem beobachtete Handgelenk sein.

Auszug aus dem Lehrbuch (DTTB):

"Schläger und Unterarm werden durch ein Beugen im Ellbogengelenk und Hangelenkeinsatz explosiv nach vorne oben beschleunigt."

"Der Schläger bleibt auf einer Ebene."

Deine gezeichneten Typen 3 und 4 kennzeichnen sich ja gerade dadurch, dass nicht mit aktivem Handgelenk gespielt wird. (Samsonov). Vermute mal, das die bogenförmige Kurve der Schlagbewegung den Einsatz des Handgelenks kompensiert.

Lehrbuchmässig ist auch klar, dass die Bewegung auf einer Ebene stattfinden soll. Andererseits gibt es einige Spitzenspieler, die nicht "lehrbuchmässig" spielen. Entscheidend an der Sache ist letztlich nicht die ganze Kurve, sondern der Moment des Treffpunkts. Da würde man dann weniger Unterschiede zwischen den Spitzenspielern festellen können.

Wenn jemand glücklich ist mit bogenförmigen Bewegungen und damit klarkommt, soll er das doch behalten.

Strebt jemand eine Verbesserung der Technik an, müsste das schon in Richtung Lehrbuch gehen.

In Nachwuchstraining sollte umbedingt nach Lehrbuch unterrichtet werden.

Gruss
Martin
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  #3  
Alt 13.07.2004, 07:50
Aramis23 Aramis23 ist offline
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AW: Topspin, VH

Hallo martinspin,

erstmal danke für die Antwort.

Zitat:
"Schläger und Unterarm werden durch ein Beugen im Ellbogengelenk und Hangelenkeinsatz explosiv nach vorne oben beschleunigt."
Sehr schön, genau so habe ich mir das im Lehrbuch vorgestellt.

Zitat:
"Der Schläger bleibt auf einer Ebene."
Bedeutet entweder mehr nach vorne (als Schlagspin?) oder mehr nach oben (gegen US), aber immer eine gerade Linie?

Zitat:
Deine gezeichneten Typen 3 und 4 kennzeichnen sich ja gerade dadurch, dass nicht mit aktivem Handgelenk gespielt wird. (Samsonov).
Bei Typ 3 bin ich unsicher, auf jeden Fall wird das Beugen im Ellbogengelenk stark vernachlässigt. Die Kraft kommt hier aus der Schulter.
Nicht besonders sinnvoll oder?

Bei Typ 4 kann ich das nicht behaupten. Ich erinnere mich an einen Spieler der seht stark mit Ellbogenbeuge und Handgelenk "zieht", aber eben nicht auf einer Ebene gerade nach oben, sondern im Halbkreis.
Ist das eine psychologische Sache, den Schnitt erst durch anhegen zu entschärfen und dann wegzuschlagen?

Aramis
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  #4  
Alt 13.07.2004, 08:13
Aramis23 Aramis23 ist offline
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AW: Topspin, VH

Hier kann man es ja schön sehen:

http://www.vsbw.com/~terry/99-go/MVC-773X.JPG

Ich denke dies ist bereits die Ausgangsposition.
Pro: Das Handgelenk wird sehr gut eingesetzt
Contra: Der Arm ist bereits gebeugt

Veränderung zum Lehrbuch:
Handgelenk ein bischen "normalisieren"
Arm weiter ausstrecken.
Dann sowohl Handgelenk und Arm beugen.
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  #5  
Alt 13.07.2004, 14:15
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Hi Aramis23

Zitat:
Zitat von Aramis23
Ich denke dies ist bereits die Ausgangsposition.
Pro: Das Handgelenk wird sehr gut eingesetzt
Contra: Der Arm ist bereits gebeugt
Das Handgelenk wird eben nicht gut eingesetzt. Das sieht nur so aus. Du müsstest mal die Schlussphase der Bewegung sehen. Seine Hand schnellt eben nicht nach vorne wie bei Timo Boll, sondern sie verharrt in dieser Position. Darum glaub ich auch, dass die bogenförmige Bewegung entsteht.

Die Schulmeinung ist schon, dass die ganze Bewegung in einer geraden Ebene verläuft.

Gruss
Martin
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  #6  
Alt 06.09.2004, 07:49
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AW: Topspin, VH

Nochmal meine neusten Beobachten. Alles auf relativ hohem Niveau, also Landesliga aufwärts.

Bei Unterschnitt ziehen im Grunde alle mehr oder weniger gerade nach oben (Abbildung 2).
Interessant wird es beim Spiel von weit(er) hinten. Die einen nutzen einen effektreichen Topspin (Abb. 1, Technik im Grunde wie auf Unterschnitt) die anderen den schnelleren ohne viel Spin (Abb. 3). Bei Schlag 1 ist die Rückenarbeit von unten nach oben, bei Variante 3 sieht man das die Spieler fast nur auf einer Ebene schlagen und den Oberkörper mit nach vorne bewegen. Fokus ist hier das Tempo der Arm wird nach ganz hinten bewegt und mit der Schulter nach vorne katapultiert. Dies ist meiner Meinung nach die moderne Ablösung von dem Schuss, denn ein richtiger Topspin mit feinem Bogen ist es sicherlich nicht.
Trotzdem sieht man vermehrt diese Bälle, einige Spieler versuchen den sogar bei Unterschnitt.
Variante 4 ist ausgestorben.

Ich hoffe jemand versteht den Unterschied - spielt evtl. beides - und kann mir sagen wo der Vorteil ist. Ich spiele auch von weiter hinten den klassischen Topspin, zwar langsamer, aber wesentlich mehr Effekt.
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  #7  
Alt 06.09.2004, 08:13
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AW: Topspin, VH

Also ich spiel den Topspin generell eher klassisch, d. h. relativ spät und von relativ weit unten bzw. hinten mit ner relativ langen Armbewegung. Dies mach ich auch beim Halbdistanztopspin. Grund ist, dass ich das einfach so gelernt habe insbesondere das Spiel auf Unterschnitt. Deswegen spiel ich auch auf Unterschnitt besser als auf Ueberschnitt. Vorteil ist, dass mir das mehr Zeit gibt, da ich auch nicht gerade der schnellste an der Platte bin. Ausserdem ist die Rotation stärker und die Ballkontrolle besser. Klarer Nachteil ist einfach der fehlende Druck. Ich würde auch lieber die moderne Variante mit aggressivem Schlagspin in einer Ebene spielen (bzw. beide Optionen haben), habe aber enorme Probleme damit. Bei Kollegen, die eher diesen schnellen Topspin aus der Halbdistanz spielen, stelle ich oft fest, dass die Bälle quasi spinlos sind und die Trefferquote (Kontrolle) eher nicht so hoch. Naja, aber dies ist natürlich nur ne Frage des Niveaus.

JanMove
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  #8  
Alt 06.09.2004, 09:57
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Also würdest du sagen: Wenn man passend steht: Schlagspin (der Name täuscht, die Bewegung ist gleich lang, nicht langsamer halt nur auf einer Ebene)
Wenn man nicht richtig steht: Dies als Vorteil nutzen und einen effetreicheren Ball bringen.

Denke auch die Abwechslung machts, einen Topspin weit links, einen Schlagspin longline

Werde das nach dem Kriterium des Standes mal trainieren, danke dir!!!
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  #9  
Alt 06.09.2004, 10:19
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AW: Topspin, VH

Es ist generell von Vorteil, wenn man unter Druck steht und wenig Zeit hat (klassische Notsituation), einen sehr spinreichen, langsameren Ball zu spielen (insbesondere mit Sidespin versehen). Dies gibt einem die Zeit, wieder in ne bessere Position zu kommen. Ein schneller Schlag ist oftmals der Selbstkiller, wenn er nicht brachial durchschlagend ist!

JanMove
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  #10  
Alt 06.09.2004, 10:35
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Zitat:
Zitat von Aramis23
Also würdest du sagen: Wenn man passend steht: Schlagspin (der Name täuscht, die Bewegung ist gleich lang, nicht langsamer halt nur auf einer Ebene)
Wenn man nicht richtig steht: Dies als Vorteil nutzen und einen effetreicheren Ball bringen.

Denke auch die Abwechslung machts, einen Topspin weit links, einen Schlagspin longline

Werde das nach dem Kriterium des Standes mal trainieren, danke dir!!!
Der Schlagspin ist für mich die moderne Variante des Schusses. Da die modernen und frischgeklebten Beläge sehr viel Spin erzeugen, sind sie in der Regel auch anfälliger auf die ankommende Rotation. Spielt so einer wie ich mit einem Max-Belag der ein elastisches Obergummi aufweist, kommt der reine Schuss in meinem Repertoire kaum mehr vor. Das Risiko, dass der Schuss im Netz landet oder weit über den Tisch hinaus fliegt ist einfach zu hoch.

Flache Unterschnittbälle am Tisch ziehe ich klar fast senkrecht in die Höhe.

Hohe Unterschnittbälle am Tisch ziehe ich (wenn's geht) hart mit einem Schlagspin.

Aus der Halbdistanz gegen Angriffsbälle versuche ich eher den Topspin über Tisch, da ein solcher Schlag druckvoller ist. Da bin ich aber gerade in einer Umstellung. Oft lasse ich den Ball in der Halbsdistanz fallen und ziehe mit der klassischen Methode. Ich merke immer mehr, dass mein Material auf der RH (Tackifire SP in einer harten Version ) besser geeignet ist, für den schnellen Topspin nach vorne. Da die VH des gleichen Belags deutlich weicher ist, ziehe ich so eine Mischung aus klassischem TS und Schlagspin.

Ich denke, dass es unbestritten Sinn macht, den rotationsreichen und flachen US-Ball fast senkrecht zu ziehen.

Ob einer aus der Halbdistanz eher klassisch oder eher modern zieht, hängt unter anderem auch vom verwendeten Material ab. Je weicher und katapultiger das Teil, umso bogenförmiger wird der TS ausfallen und umgekehrt.

Gruss
Martin
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