Schlägerhaltung???

[mjölk]

es gibt den penholder, die shakehand und was noch?
weil ein Bekannter von mir nimmt seinen schläger so komisch...
er hat seine finger nicht am griff, sondern am belag...

ist das nicht schädlich für den belag?
ich meine, wenn man schwitzt, was beim tt-spielen normal ist, dass der belag dann auf den schweiß reagiert...

[difu]

ja, aber dort, wo er seine finger hat, wird er den ball nicht treffen ...

[mjölk]

Zitat von difu

ja, aber dort, wo er seine finger hat, wird er den ball nicht treffen ...

und wie nennt man diese haltung?

[Bow]

Hmm, "komische Schlägerhaltung" vielleicht.
Wenn nur Dein Bekannter den Schläger so hält, muss es ja keinen Namen dafür geben.

Ansonsten kann Schweiß für Beläge gar nicht so schlecht sein. Ist euch mal aufgefallen, dass total abgespielte Beläge, die bereits glatt wie ein Anti sind, an den Stellen wo die Finger aufliegen, immer noch griffig sind?
Gruß

[wolfgang10]

Hallo mjölk,

es gibt nach allgemeiner Auffassung nur zwei grobe Unterscheidungen der Schlägerhaltung, die Du schon genannt hast. Darüber hinaus gibt es in manchen Büchern und Artikeln hierzu innerhalb der Shakehand-Schlägerhaltung noch eine weitere Unterscheidung: die sogenannte Vorhand-Schlägerhaltung und die Rückhand-Schlägerhaltung. Der Schläger liegt dabei im Vergleich zur "normalen" Shakehand-Schlägerhaltung so in der Hand, dass entweder Vorhand- oder Rückhandschläge bevorzugt werden.
Vorhand-Schlägerhaltung: Der Zeigefinger und manchmal sogar noch der Mittelfinger liegen auf der Rückhand-Seite des Schlägers, der Daumen auf dem Griff. Vorteil: gute Rückmeldung beim Schlagen mit der Vorhand. Nachteil: Schlägerblatt ist im Vergleich zur "normalen" Haltung so verdreht, dass man sich beim Spielen eines Rh-Blockballes beinahe das Handgelenk abdreht, weil man den Schläger sehr weit schließen muß. Solche Spieler können wunderbar Vh-Topspin auf Blockbälle oder Topspin des Gegners spielen, wegen des zur Handfläche veränderten Schlägerblattwinkels haben sie Probleme beim Ziehen von US-Bällen mit Vh-Topspin.
Rückhand-Schlägerhaltung: Der Daumen liegt eindeutig auf der Vh-Seite des Schläger, der Zeigefinger nur sehr wenig auf der Rh-Seite. Spieler mit dieser Schlägerhaltung spielen sehr gerne Rh-Bälle direkt vor dem Körper ohne große Ausholbewegung. Habe festgestellt, dass vor allem Anfängerinnen und junge Mädchen diese Schlägerhaltung bevorzugen, sie spielen 80% aller Bälle mit der Rückhand und bevorzugen dabei eine Schub-Bewegung, die dem Rh-Schupfball nahe kommt. Vorteil: Rh-Blocken von Topspins sehr einfach, Schupfen mit echtem US nur eingeschränkt möglich da Schlägerblatt senkrecht steht, Vh-Topspin auf US sehr einfach da Schlägerblatt sehr senkrecht steht und die von-unten-nach-oben-Bewegung unterstützt wird. Vh-Block auf Topspin und Topspin auf Blockbälle / Topspins des Gegners schwierig wegen zu stark geöffnetem Schlägerblatt.

Jetzt wird klar, dass der von Dir genannte Spieler die Vh-Schlägerhaltung bevorzugt, indem er mehr als nur den Zeigefinger auf das Schlägerblatt legt. Würde deshalb annehmen, dass er mehr Vh-orientiert ist. Stimmt das? Wenn er schon lange so spielt, wird es sehr schwierig werden, ihm diese Schlägerhaltung abzugewöhnen. Wie ist das mit seiner Rh? Hält er bei Rh-Schlägen den Schläger ebenfalls so? Wie in einem anderen Beitrag zu Deinem thread geschildert müßte er da hin und wieder einen Ball auf einen der Finger bekommen. Die Abnutzung der Belagoberfläche durch das Auflegen der Finger müßte sichtbar sein, die Eigenschaften der Oberfläche verändern sich natürlich zum Negativen hin, aber das spielt keine große Rolle, solange er die Finger dort läßt und den Ball nicht zu oft auf die Finger bekommt.
Der Spieler müßte Probleme haben, wenn er zwei verschiedene Schlägerhaltungen für Rh- und Vh-Bälle hat und deshalb die Schlägerhaltung beim Wechsel von der einen zur anderen Schlagart verändern muß. Dies läßt sich vor allem im Training beobachten, wenn der Spieler ganz gezielt einen Ball auf die Vh und den nächsten auf die Rh bekommt. Wird die Frequenz dabei erhöht, müßte die Zahl derjenigen Schläge zunehmen, bei denen er für eine korrekte Veränderung der Schlägerhaltung keine Zeit mehr hat.
Es gibt Shakehand-Spitzenspieler (BL, Weltklasse), die für Schläge mit der Rh bzw. mit der Vh die oben beschriebenen abweichenden Schlägerhaltungen bevorzugen und diese auch im Wettkampf unter großem Stress stets richtig wechseln. Das ist aber für den Durchschnittsspieler kaum machbar, so daß ich empfehlen würde, Anfängern und Jugendlichen davon abzuraten.
Ist der genannte Spieler ein Typ, der vielleicht in der Lage und bereit wäre, sich diese doch etwas ungewöhnliche Schlägerhaltung abzugewöhnen? Ich kenne 50jährige Spieler in der untersten Kreisklasse, die eine solche Schlägerhaltung haben und nicht im Traum daran denken, sich Gedanken über meine theoretischen Ausführungen und die Hintergründe zu machen. Eigentlich schade, aber das muß man akzeptieren.
wolfgang10

[Dragonspin]

@wolfgang10:

Ob VH- oder RH-Schlägerhaltung hat lediglich etwas mit der Verkantung des Schlägerblattes zu tun. Jedoch nix mit einer höheren Position der Finger oder gar dem Mittelfinger auf der RH-Seite.

[Aramis23]

Ist doch im Grunde egal was es alles gibt und wie es heisst. Halte den Schläger so wie du am besten klar kommst und ein gutes Händchen hast.

An die "Finger-auf-dem-Belag" Fraktion: Bitte schmeisst eure Beläge weg und verkauft sie nicht bei ebaij Hatte jetzt schon zweimal so eine Sauerrei.

[Doppelnull]

Ich kenne ein paar Leute, die umfassen den Griff mit den unteren drei Fingern und umklammern mit Daumen und Zeigefinger das Schlägerblatt an der Außenkante.
Einen Namen hat diese Schlägerhaltung aber vermutlich nicht.
Ich kenne noch jemand, der umfasst mit allen 5 Fingern den Griff. Diese Haltung würde ich Tennisschlägerhaltung nennen.

[Dragonspin]

Oder Bratpfannengriff.

[Uli-Noppe]

Kennt noch jemand den Kuhschwanzgriff???

War mal ein lustiger Tread! Also Suchfunktion!

Uli