Rückhand zu ungefährlich und zu unsicher - Umstieg auf Noppe?

[mymomo]

Ich möchte mal auf den Klischee-Zug aufspringen: Meine Rückhand ist einfach nicht gut genug, sodass dies natürlich gerne ausgenutzt wird.
Wenn ich damit angreife, dann meistens nur die Angabe des Gegners. Danach wird nur noch beblockt oder passiv zurück gegeben.

Da ich persönlich Noppe als sehr unangenehm empfinde und gleichzeitig halt oben genannte Probleme habe, dachte ich mir, ob dies nicht vielleicht die Lösung vieler meiner Probleme sein könnte.

Meint ihr eine Noppe wäre hier vielleicht mal eine Alternative für mich? Nach was für einen Belag sollte ich mich mal umschauen? Ich denke an etwa spielstörendes und blockgefährliches. Ich versuche gerne mal den Ball gut zu platzieren, was nach meinen bisherigen Erfahrungen Noppenspielern ebenfalls gut gelingt.

[AWOS]

hmm, eine kurze Noppe möchte recht aktiv gespielt werden. für mich klingt es erstmal danach, dass du während des spiels deinen rh-aktivitäten einstellst, weil die unsicherheit steigt. willst du nicht die abteilung MLN/LN probieren? das störpotential ist dann auch höher.

mich hat man auch immer auf der rh (NI) festgenagelt. da ich auf der vh schon KN spielte, habe ich als test LN und KN auf der rh querverglichen und habe mich auf LN festgelegt (diese sommerpause) und bereue es nicht.
es gibt LN die lassen sich recht KN-mässig spielen und bieten meist mehr fall-effekte (stör) als KN. nur zur info...

[mymomo]

nun, ich dachte die KN wäre eventuell was für mich, wenn es um das Thema Block, bzw flottere Platzierungen in die Ecken geht.
Wobei ich mir da auch direkt wieder vorstellen könnte, dass mir die gewünschte Sicherheit flöten geht...

Derzeit gleiche ich meine schwache Rückhand und somit defensive Haltung damit aus, dass ich ziemlich in die Bälle hacke und die Bälle in der Regel auch schön tief kommen. Leider aber passiert es mir nicht selten, dass die Bälle dann auch gerne mal ins Aus oder ins Netz gehen...

Ich möchte halt auch nicht als Schussopfer dastehen... Sicherheit soll natürlich da sein, aber ein wenig Druck sollte schon dahinter sein...

Wäre die goldene Mitte, MLN, also die nahegelegenste Alternative?

[AWOS]

passiv mit KN wirst du vermutlich abgeschossen.ich würde einen schritt weiter gehen, aber da ich dich nicht kenne, ist es natürlich schwer von aussen ratschläge zu geben.

ich habe beim umstieg von NI auf LN einen LN-Kurs von Sebastian Sauer besucht, der mir sehr geholfen hat. wenn dir einer die techniken beibringen kann (im verein) wäre das von vorteil und auch machbar. den KN-umstieg auf der VH habe ich im grunde selber vollzogen, das schafft man mit trainingsfleiss.

aber um dir ratschläge zu geben, muss man schon deinen spielstil kennen.
zB: versuchst die deine punkte mit einer starken VH zu holen? rückhand soll passiv bleiben (blocken, schupfen und stören) ? wenn du beides mit ja beantworten solltest, dann schreit es schon eher nach einer LN. aber es wird wohl noch weitere kommentare geben, vielleicht gibts ja eine tendenz...

viel erfolg!

[mymomo]

ja, ich hoffe auch, dass sich vielleicht der eine oder andere hier nochmals zu Wort melden wird. Ich bin sehr unentschlossen was ich mit meiner Rückhand anfangen soll.
- Zähne zusammenbeißen und sie offensiv trainieren
- Defensiveren langsamen und kontrollieren NI Belag
- Noppe ausprobieren

Ich meine, ich spiele nun auch nicht weltüberragend. Ich fange gerade erst an und stufe mich auf 2. oder vielleicht auch 1. Kreisklasse ein. Und sind wir mal ehrlich, wenn man da was mit der Vorhand reißen kann und ansonsten schlicht sicher den Ball ein paar mal zurückbringt, wird der Gegner von sich aus schon irgendwann Fehler machen.

Wenn es für mich Sinn macht Noppe zu spielen, würde ich das vielleicht auch gerne in Betracht ziehen wollen. Dann sollte das Spiel aber dahingehend ausgelegt sein, dass die Noppe blockgefährlich und störend wirkt. Ich möchte nicht zu einem dieser Noppespieler mutieren, wo sich das Spiel zu einem langweiligem PingPong entwickelt.

Diese Spieler haben durchaus ihre Daseinsberechtigung, denn egal wie man seine Punkte macht, die Hauptsache ist man macht sie irgendwie, aber Spielfreude kommt dabei einfach nicht auf.

[Stefan77]

Zum Blocken ist eine kurze Noppe schon einfacher zu spielen als die meisten LN. MLN gibt es auch ganz gute, ist aber immer noch eine ganz andere Technik nötig. Dafür stören die beim einfachen Rüberspielen schon etwas mehr. Das passiert bei KN nicht,da muss man schon aktiver spielen.

[M3rlin]

Das spielen und plazieren mit Langnoppen ist am Anfang sehr schwierig, Da Du eher plazieren möchtest und Blockst kann ich nur kurze Noppen empfehlen, da der Umstieg hier um einiges einfacher ist. Aber nur Material wird an einer grundsätzlichen Rückhandschwäche nix ändern. Mit Noppen wird der Trainingsaufwand eher höher. Mittellange Noppen sind nix halbes und nix ganzes, früher oder später entscheiden sich alle entweder für mehr Ekelfaktor( Langnoppen) oder Tempo und Plazierung (Kurznoppe).

[pibach]

Ich fand den Umstieg auf LN einfacher, weil das Spiel langsamer bleibt. Und man auch alles mögliche an Gefudel spielen kann, das bleibt halbwegs spielstark. Umstieg auf KN dagegen deutlich trainingsintensiver, da nur wenige Spielvarianten Punkte bringen, sonst wird man abgeschossen. Rüberlümmeln und dann Block funktioniert nicht wirklich. Stattdessen ist schnelles Spiel am Tisch erforderlich. Da muss man nicht nur paar Schläge ändern, sondern das ganze Timing und Stellungsspiel anpassen.

[Kämpfer17]

Die Frage ist halt, ob man durch den Umstieg auf Noppe mit den Einschränkungen der Spielmöglichkeiten in der Halbdistanz leben kann?

Will man mit kurzer Noppe einen Topspin von weiter hinten effektiv zurückblocken wird es wohl schon ein sehr schnelles Holz sein müssen und verteidigen ist nicht jedermanns Sache.

[Zigeuner]

Rückhand zu ungefährlich und unsicher - also Noppe versuchen - ist für mich der typische Trugschluss.

Klar, versuchen kann man es allemal, aber dann sollte es auch eine gewisse Grundsicherheit geben, sonst bringt das nichts.
Wenn man schon nach vielen Jahren mit demselben Belagtyp die verschiedenen Schläge nur unbefriedigend ausführen kann, wie soll das dann erst mit einem anderen Belagtyp werden, wo sich jeder Schlag anders verhält als vorher?

Bei folgenden Leuten habe ich gesehen, dass ein Umstieg erfolgreich funktioniert hat:

Wenn die Rückhand fast ausschließlich zum Reinhalten und Verteilen (also tischnahes Block-Konter) genutzt wurde, aber das mit einer hohen Grundsicherheit -> Kurze Noppe

Wenn die Rückhand sehr passiv war und derjenige dort schnell in die Defensive geriet und sich auch oft in die Halbdistanz wiederfand, aber durchaus mit Bringer-Qualitäten -> Lange Noppe

Im ersten Fall mit der kurzen Noppe konnten einige ihr Spielniveau sogar ordentlich steigern.

Im zweiten Fall wurde das Niveau selten deutlich stärker, aber es war möglich die Stärke mindestens zu halten und offensichtlich einen höheren Spaßfaktor zu haben, was ja auch nicht ganz unwichtig ist dabei.


p.s. Bei Nachwuchsspielern ist das nochmal was anderes, aber ich bin jetzt von Erwachsenen ausgegangen, die schon länger spielen und einen Umstieg versuchen