Änderungen TTBL: Ligasollstärke, Playoff-Modus, Bruttospielzeit

[tsb]

Die TTBL hat heute bekanntgegeben (Link zum Volltext bei der TTBL), dass sich die Ligasollstärke ab 2017/2018 auf 12 Mannschaften erhöhen wird.

Außerdem wird der Playoff-Modus bereits ab der kommenden Saison 2016/2017 verändert: Das Halbfinale wird im Best-of-Three-Modus durchgeführt.

Und zuletzt soll auch die Bruttospielzeit reduziert werden, indem die Dauer von verschiedenen Spielunterbrechungen geregelt wird.

Hier die meines Erachtens wichtigsten Zitate aus der Mitteilung:

Mit der Aufstockung der Ligasollstärke auf zwölf Mannschaften verfolgt die TTBL in Abstimmung mit dem DTTB folgendes Ziel: Der Abstand zwischen der ersten und zweiten Liga soll verkleinert werden, wodurch die Durchlässigkeit nach oben und unten erhöht werden soll. Damit perspektivisch mehr Mannschaften in der Tischtennis Bundesliga aufschlagen, sollen die finanziellen Hürden durch die Reduktion von Lizenzgebühren für Aufsteiger im ersten Jahr abgebaut werden. Die Anhebung der Ligasollstärke auf 12 Heimmannschaften bedeutet für die Vereine der TTBL eine höhere Zahl an zu vermarktenden Heimspielen und generiert mehr Erstligaplätze für deutsche Nachwuchsspieler.

Nach der Saison 2016/2017 verbleiben alle TTBL-Teams in der 1. Bundesliga. Dazu steigen aus der 2. Bundesliga die drei besten Teams in die TTBL auf. Ist die Sollstärke von zwölf Mannschaften in der Saison 2017/2018 erreicht, müssen ab dann der 11. und 12. der TTBL in die Zweitklassigkeit. Der Meister und Vize-Meister der 2. Bundesliga steigen dafür auf.

In der kommenden Saison wird im Play-off-Halbfinale nach dem „Best-of-Three-Prinzip“ gespielt. Für den Einzug in das TTBL-Finale müssen die Teams also zwei Spiele gegen den Kontrahenten gewinnen. Die Mannschaften, die in der Abschlusstabelle der Hauptrunde auf den Positionen 1 und 2 stehen, haben im ersten und in einem möglichen entscheidenden dritten Play-off-Halbfinale Heimrecht. Mit dieser Modifikation wird der Erfolg der Vereine in der Hauptrunde in einem höheren Maße berücksichtigt, indem die nach der Hauptrunde besser platzierten Mannschaften das erste und ggf. entscheidende dritte Play-off-Halbfinale vor eigenem Publikum austragen können. Des Weiteren verhindert die Modifikation des Play-off-Modus, dass die Play-off-Begegnung bereits nach dem Hinspiel quasi entschieden sein kann.

Die folgenden Bestimmungen wurden in die Spielordnung der TTBL aufgenommen: Die Pausen zwischen zwei Individualspielen und zwischen zwei Sätzen sowie die Dauer von Time-Outs dürfen nunmehr einheitlich maximal eine Minute und die Zeit zur Wiederaufnahme zwischen zwei Ballwechseln soll in der Regel 25 Sekunden betragen. Ausnahmefälle sind: Lange, intensive Ballwechsel sowie die „Handtuchpause“ nach sechs gespielten Punkten, hier liegt die Wiederaufnahmezeit im Ermessensbereich der Schiedsrichter.

Meinungen?

Das klingt meines Erachtens alles sehr gut, einige der drängendsten Probleme aus der vergangenen Spielzeit 2015/2016 (keine Absteiger/Aufsteiger; zum Teil langweilige Playoff-Rückspiele) werden damit angegangen. Es bleibt zu hoffen, dass die veränderten Lizenzbedingungen attraktiv genug gestaltet werden, sodass sich in einem Jahr tatsächlich 12 Mannschaften für die TTBL finden.

[Vollblutprofi]

Das mit den Spielzeiten hört sich nicht an, als würde es viel bringen.
25 Sekunden zwischen zwei Ballwechseln sind recht viel. Noch dazu kann diese Zeit bei anstrengenden Ballwechseln sogar noch darüber liegen.
Zu der Timeout-Uhr: Wenn die schon überall verfügbar sein muss, dann kann man sie doch auch zwischen den Sätzen und den Spielen (alles eine Minute) verwenden, oder?

[NicoZ]

Zitat von Vollblutprofi

Zu der Timeout-Uhr: Wenn die schon überall verfügbar sein muss, dann kann man sie doch auch zwischen den Sätzen und den Spielen (alles eine Minute) verwenden, oder?

Theoretisch ja. Ich frage mich pragmatisch, wie schnell die Schiedsrichter durchwechseln sollen. Mit Ballholen, Ergebnis notieren, Abwarten, Zählgerät stellen, Aus-Box-Gehen, neues Gespann In-Box-Gehen, Spielbedingungen prüfen, Wahl ausführen, diverses ... kann mir schwer vorstellen, wie man das in eine Minute quetschen soll.

[Vintage]

Aus meiner Sicht ein richtiger, vernünftiger Schritt. Aufstockung auf 12 Teams, Reduzierung der Lizenzgebühren für Aufsteiger (sehr guter Schritt) etc.

Hierdurch rücken 1. u. 2. BL wieder näher zusammen, Hürden die einen potentiellen Aufsteiger zum Verzicht auf einen Platz in Liga 1 abgeschreckt haben - werden angegangen. Und der sportliche Wettkampf um Aufstieg u. Klassenerhalt könnte wieder in Focus rücken.

[1600i]

Die Auszeiten und die Satzpausen wurden von den Schiedsrichtern schon immer streng auf eine Minute begrenzt. Da ergibt sich also überhaupt nichts Neues. Und die Zeit zwischen den Spielen? Zwischen dem 2. und dem 3. Spiel gibt es ohnehin 15 Minuten Pause, und die anderen Spiele sind doch auch immer so zügig wie möglich gestartet worden. Das einzig Interessante sind die 25 Sekunden zwischen den Ballwechseln. Aber 25 Sekunden scheint mir da eher lang zu sein. Mein Fazit: Es ändert sich nichts, muss es sich aus meiner Sicht aber auch nicht.

[Flachschupfer]

Zitat von NicoZ

Theoretisch ja. Ich frage mich pragmatisch, wie schnell die Schiedsrichter durchwechseln sollen. Mit Ballholen, Ergebnis notieren, Abwarten, Zählgerät stellen, Aus-Box-Gehen, neues Gespann In-Box-Gehen, Spielbedingungen prüfen, Wahl ausführen, diverses ... kann mir schwer vorstellen, wie man das in eine Minute quetschen soll.

Jetzt komm hier mal nicht mit Details und Fakten; so etwas interessiert doch niemanden - schon gar nicht die Erfinder der neuen Regelungen, deren Genialität über jeden Zweifel erhaben ist.

[Trillian]

Zitat von NicoZ

Theoretisch ja. Ich frage mich pragmatisch, wie schnell die Schiedsrichter durchwechseln sollen. Mit Ballholen, Ergebnis notieren, Abwarten, Zählgerät stellen, Aus-Box-Gehen, neues Gespann In-Box-Gehen, Spielbedingungen prüfen, Wahl ausführen, diverses ... kann mir schwer vorstellen, wie man das in eine Minute quetschen soll.

Die 2 Minuten Einspielzeit entfallen dann auch...
Muss man wirklich zwischen jedem Spiel die Spielbedingungen prüfen und das Zählgerät stellen?

[tsb]

Zitat von NicoZ

Theoretisch ja. Ich frage mich pragmatisch, wie schnell die Schiedsrichter durchwechseln sollen. Mit Ballholen, Ergebnis notieren, Abwarten, Zählgerät stellen, Aus-Box-Gehen, neues Gespann In-Box-Gehen, Spielbedingungen prüfen, Wahl ausführen, diverses ... kann mir schwer vorstellen, wie man das in eine Minute quetschen soll.

Zitat von Trillian

Die 2 Minuten Einspielzeit entfallen dann auch...
Muss man wirklich zwischen jedem Spiel die Spielbedingungen prüfen und das Zählgerät stellen?

Naja, entscheidend ist hier natürlich, wie die "Pause zwischen zwei Individualspielen" überhaupt definiert ist.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass damit die Zeit zwischen dem letzten Ballwechsel des einen Spiels und dem ersten (gezählten oder zumindest Einspiel-) Ballwechsel des nächsten Spiels gemeint ist -- was ihr ja suggeriert. Denn das wäre in 60 Sekunden eher nicht zu machen.

Gemeint ist vermutlich sowas wie die Zeit von "Spielerpaar A und Schiedsrichtergespann A verlassen die Box" bis zu "Spielerpaar B und Schiedsrichtergespann B betreten die Box", oder? Wenn das innerhalb von 60 Sekunden passiert, wäre eine Partie doch nennenswert beschleunigt. Und es klingt auch prinzipiell machbar.

[Trillian]

Viel länger ist es bisher aber auch nicht. Wenn sich eine spürbare Verkürzung ergeben soll, muss man schon die Einspielzeit weglassen.

[K123]

Im Tennis gibt es auch diese 25 Sekunden Regel zwischen den Ballwechseln. Ich finde 25 Sekunden im Tischtennis noch zu hoch gegriffen, 20 Sekunden wären angemessener.