Olympiaausschluss russisches Tischtennisteam? McLaren-Report Staatsdoping Russland

[Terme]

Der unabhängige McLaren Report über Staatsdoping in Russland wurde jetzt veröffentlicht.

Es gibt auch einen Dopingfall im russischen Tischtennis.


McLaren Independent Investigations Report into Sochi Allegations

https://wada-main-prod.s3.amazonaws....ort_final3.pdf


Number of Disappearing Positive Test Results by Sport Russian Athletes:

Athletics - 139

Weightlifting - 117

Non Olympic Sports - 37

Paralympic Sport - 35

Wrestling - 28

Canoe - 27

Cycling - 26

Skating - 24

Swimming - 18

Ice Hockey - 14

Skiing - 13

Football, Rowing - both 11

Biathlon - 10

Bobsleigh, Judo, Volleyball - each 8

Boxing, Handball – both 7

Taekwondo - 6

Fencing, Triathlon - both 4

Modern Pentathlon, Shooting - both 3

Beach Volleyball, Curling - both 2

Basketball, Sailing, Snowboard, Table Tennis, Water Polo - each 1


Ein Bericht in der FAZ:

http://www.faz.net/aktuell/sport/spo...-14347886.html

Unabhängig von diesem Dopingfall im russischen Tischtennis, kann es sein, dass von Olympia 2016 nicht nur die russischen Leichtathleten ausgeschlossen sind / werden, sondern alle russischen Sportler? Rio 2016 ganz ohne Russland?

Ist etwas über den Dopingfall im russischen Tischtennis bekannt, wer da erwischt wurde?

[jimih1981]

Für mich der Gipfel der Heuchlerei. Es gibt kein Land wo nicht systematisch gedopt wird. Von wem das ausgeht ist ziemlich irrelevant. Man sollte sich mit weniger zufrieden geben, nicht immer höher, schneller, weiter, immer bessere Leistungen. Leistungssport ist ein unmenschliches Geschäft, wo die Teils hohen Vergütungen eben das Schmerzensgeld für die Gladiatoren in der Arena sind. Das ist eben Brot und Spiele.

[Doxnuggle]

@Terme:
Soweit ich gehört habe wird Dienstag beschlossen was mit den "restlichen" Olympioniken ist.
Ich vermute und befürchte mal, das Bauernopfer der Leichtathleten wird wohl erstmal reichen (68 Leichtathleten/387 Sportler gesamt).

Den Beitrag von jimih1981 verstehe ich nicht.
"Heuchlerei"... ja klar machen das alle, aber was heißt das ?
"...Man sollte sich mit weniger zufrieden geben, nicht immer höher, schneller, weiter..."
? Also keinen Wettbewerbssport mehr machen ?
Nebenbei, dies ist ein TT Forum - was erstens sagt, wir sind auch Wettbewerbs-Leistungssporter (mehr oder weniger )
- und zweitens... das kratzt hier am OT, wenn also keiner was zum Doping-TT-Athleten weiß, sollte das vllt ab ins OT-Unterforum.

[AllesineinerPerson]

Ein kompletter Ausschluss kann meiner Meinung nach nur erfolgen, wenn die Systematik die hier vorgeworfen wird unzweifelhaft besteht, einerseits oder aber wenn man die russische Sportförderung zuvor in die Pflicht genommen hat, selbst gegen Doping einzutreten und dies überwiegend im internationalen Vergleich keine Maßnamen dafür erfolgten.

Alleine eine im Vergleich erhöhte Anzahl an positiven Dopingproben lässt noch auf keine Systematik im Sinne bewusst herbeigeführt worden zu sein schließen. Das kann so sein, es kommen aber auch andere Gründe in Frage, die etwa mit der natürlichen Esskultur im Lande zu tuen haben kann, jenachdem was eine positive Dopingprobe verursachte. Um mal einen eher harmlosen Grund bezogen auf eine Absichtlichkeit zu nennen.

Leider weiß ich noch kaum etwas über Hintergründe und Einzelheiten.
Meine bisherige Meinung ist, eine gewisse Konsequenz insgsamt walten zu lassen, aber dennoch auch eine Einzelfallprüfung durchzuführen, wo sie Sinn macht, aber eben eher hart darin zu sein, Sperren der des Dopings überführten Sportler durchzuführen.

Eine Sperrung des Nationalverbandes halte ich generell für problematisch. Auch wäre es schön, mal herauszufinden welche Leistungen die hoffentlich nicht gedopten russischen Sportler in der Lage sind abzurufen, die dann nominiert werden.

Spezielle im TT-Sport scheint Doping weniger erfolgversprechend als in anderen weniger komplexen Sportarten. Man kann natürlich die körperliche physisch schneller verbessern. Kann aber auch nicht so sehr viel mit allgemeinen Powermuskeln anfangen. Im Bereich die Konzentrationsfähigkeit und Wahrnehmung zu verbessern ist da schon etwas mehr möglich, zeitweilig hilfreich zu wirken. Aber am besten wird auch da sein, ein Leben gemäß den Anforderungen des Sportes zu führen, statt etwas sich aufzuputschen oder künstlich zu beruhigen, worauf man sich auch kaum verlassen kann, dass dies positiv nutzbar sein wird.

[Zigeuner]

Zitat von jimih1981

Für mich der Gipfel der Heuchlerei. Es gibt kein Land wo nicht systematisch gedopt wird. Von wem das ausgeht ist ziemlich irrelevant. Man sollte sich mit weniger zufrieden geben, nicht immer höher, schneller, weiter, immer bessere Leistungen. Leistungssport ist ein unmenschliches Geschäft, wo die Teils hohen Vergütungen eben das Schmerzensgeld für die Gladiatoren in der Arena sind. Das ist eben Brot und Spiele.

Mit dieser typischen Auffassung "wird doch eh überall beschissen" kommt man aber nicht weiter, finde ich auch zu billig.

Es gibt eben nicht überall dasselbe Ausmaß und dieselbe Qualität des Dopings. Systematisches Doping gibt es auch nicht flächendeckend, das sind bestimmte Verbände, bestimmte Länder, bestimmte Sportarten und bestimmte Sportler.

Man kann den Kampf gegen Doping gerne heuchlerisch nennen, da weiterhin gedopte Sportler am Start sind und Medaillen abräumen, aber einfach weggucken und aufgeben sehe ich als keine Alternative an.

[jimih1981]

Doch der Kampf gegen Doping ist unmenschlich da es absolut menschlich ist sich etwas zu erleichtern. Mit Betrug hat das nix zutun es ist menschlich veständlich man sollte es erlauben und fertig. Dann wissen die Eltern wenigstens was Sache ist und raten ihrem Kind davon ab Leistungssport zu machen. Würde ich auch tun.

[crycorner]

Es ist nochmal ein Unterschied, ob man sich etwas erleichtern möchte, oder ob man einen maximalen Erfolg, der mit Ruhm und Geld zusammenhängt, erreichen will.

[cloud 9]

Es ist eigentlich schon lange bekannt, dass gewisse Leistungen ohne Doping gar nicht zu erreichen sind...

Mit oder ohne Staatsdoping! Der neueste Schrei soll Micro-Doping sein - abends gedopt, morgens schon wieder nicht mehr nachweisbar... Sportler, die "bessere" Wissenschaftler in der Hinterhand haben, sind dabei natürlich immer klar im Vorteil!

[crycorner]

Ja, das Problem ist, dass die Wissenschaftler, die die neuen Dopingmittel erfinden, immer einen oder sogar viele Schritte voraus sind. Ein richtiger Schritt war das neue Anti-Doping- Gesetz, das nun auch die Strafverfolgung von Sportlern ermöglicht und nicht nur die der Hintermänner. Dadurch wird die Hürde für die bewusste Doping- Entscheidung höher.

[Tackiness]

Zitat von Terme

Es gibt auch einen Dopingfall im russischen Tischtennis.

They Were Doping for Ping-Pong?

New report could put Russia’s status at the Rio Olympics in jeopardy.

http://www.bloomberg.com/news/articl...-for-ping-pong