Anfängertraing: Topspin, Konter, Schupf, Schuss

[XFlorian]

Ich wollte mal wissen welche Trainigsmethoden sich für obige Schlagarten am besten eignen? Ich mein für Anfänger, die neu mit TT anfangen

[Edward]

ball eimer + trainer

oder

roboter

[meteora]

roboter ist das schlechteste was man mit anfängern machen kann
so lernen kinder nicht anhand der bewegung des gegenüber den spin und die geschwindigkeit des balles einzuschätzen
der spin ist meistens unrealistisch und die flugkurve meistens auch.

balleimer is schon des beste oder man lässt die kinder mit anderen zusammen übungen spielen
das ist zwar am anfang noch müßig macht den kindern aber sehr viel spaß

[Dragonspin]

Naja, so schlecht ist Roboter nun auch nicht. Sicher, meteora hat mit seinen Argumenten Recht, dass die Bälle immer gleich kommen, aber genau das ist ja auch der Vorteil.
Die Kinder bekommen immer den gleichen Ball und können sich so voll auf die Schlagtechnik konzentrieren. In Kombination mit anderen Methoden (Balleimer, Partnerübungen) sicher ein durchaus sinnvolles Trainingsgerät.

Ansonsten: Benutze mal die Suchfunktion in diesem Forum, da findste schon einige Hinweise zu den verschiedenen Anfängermodellen.

[martinspin]

Hi XFlorian

Zitat von XFlorian

Ich wollte mal wissen welche Trainigsmethoden sich für obige Schlagarten am besten eignen? Ich mein für Anfänger, die neu mit TT anfangen

Ist ein bisschen zu viel für den Anfang. Wenn du alles diese Schläger sicher beherrschst, bist du schon ein recht guter Spieler. Von Null auf Hundert gibt's in wirklichkeit nicht.
An deiner Stelle würde ich mich erst mal mit den Eigenschaften jedes einzelnen Schlags beschäftigen. Was möchtest du mit dem Topspin, Konter, Schupf und Schuss überhaupt erreichen?

Ein langsamer Eröffnungstopspin ist etwas anderes wie ein harter Topspin über Tisch.

Wo bleibt bei der der Block mit all seinen Variationen?

Beim Schupf gibt es sehr viele Variationen: Kurz-Kurz-Spiel, temporeicher Schupf, stark unterschnittener Schupf und rotationsarmer Schupf. Die Frage ist doch die, was möchte man mit dem Schupf erreichen?

Aus meiner Sicht sind die folgenden Schläge absolute Basic: Schupf für's Kurz-Kurz-Spiel, Konter und Schuss, aggressiver Schiebeschupf (Push) und Eröffnungstopspin.

Mach dir doch erst einmal bewusst, welche Schläge du lernen willst und was für einen Nutzen sie dir bringen sollen. "Gadal", der Ex-Trainier von Gatien, sagt, dass Training letzlich immer auf das eigene Spiel zugeschnitten sein soll. Es nützt nichts, einen harten TS zu trainieren, wenn du aus deiner Sicht mit einem harten Schuss besser zu Punkten kommst.

Gruss
Martin

[Liping2008]

Hallo Martinspin, ich geh davon aus, und das ist jetzt kein persönlicher Angriff, dass du im Bereich Nachwuchstraining von ganz kleinen Kindern nicht wirklich tätig bist.

Wenn ich die oberen vier Schläge sehe, dann muss ich sagen, dass einzig beim Schupf die abwärts-Bewegung da ist und bei den anderen dreien das Aufwärts-Prinzip steht. Von dem her solltest du bei ganz kleinen Kindern und Anfängern dieses Prinzip zuerst beherzigen. Beim Konter und Topspin ist der Einsatz des Unterarmes, Gewichtsverlagerung vom rechten Bein auf das Linke (Rechtshänder), Rhytmusgefühl bei längeren Ballwechseln und eben das Spiel auch aus der Bewgung sehr wichtig. Am Balleimer solltest du auf diese beiden Schläge am Anfang sehr viel Wert legen. Konter-Spiel eignet sich bei den Kleinen auch sehr gut, obwohl dieser Schlag im Spiel fast nirgends, außer im Damen-TT zu sehen ist. Aber die Ballwechsel werden länger gespielt werden, was Motivation und das Spiel aus der Bewegung fördert. Topspin wird für Anfänger schwerer zum Erlernen und noch schwerer zu blocken sein, bis sie sich diese kognitiven Fähigkeiten angewöhnt haben. Methodische Wege um die o. g. Grundprinzipien zu erlernen:

- Der Spieler führt über eine schräggestellte Bande mit Schläger die Topspin-Bewegung aus, kann auch mit Konter gemacht werden.
- dann ohne Schläger; er geht in die Ausholphase und du bremst seine Hand leicht, er drückt dagegen und du gibst leicht nach und ihr geht beide bis an die Stirn von ihm, somit ist die Kraft, die er aufbringen muss nicht zu groß und trotzdem da. Wenn du eine Erklärung brauchst, dann frag mich nochmal!
- Es eignen sich Zudem Wettkämpfe mit Luftballon über Bande, mit und ohne Schläger, Wettkämpfe über Bande mit TT-Ball, wo du allerdings dann mitspielen solltest, damit Spielfluss in die Sache hineinkommt.
- Dann Ball gegen die Wand spielen, klappt dies, dann den Ball mit OS gegen die Wand spielen, damit er danach wieder gegen die Wand rollt
- Spielen über ein erhöhtes Netz beim BET, wo du auch die Aufwärtsbewegung des Unterarmes förderst. Oder tiefer gelegter Tisch, wenn ihr noch solche mit zwei Tischhälften habt.
- Wettkämpfe mit Balleimertraining (BET), wer trifft auf 10 Zuspiele am meisten über das erhöhte Netz und auf den Tisch.

Möglichst schnell solltest du Übungen am BET mit zwei Schlägen verbinden. z. B. VHT auf OS, damit solltest du immer Anfangen! Also VHT auf OS aus der VH und VHT auf OS aus der M oder VHT aus der M und RHT oder RHK! Somit wird die Technik auf den VHT verlagert und eben die Aufwärtsbewegung gefördert und die Beinarbeitstechnik und das Spiel aus der Bewegung ebenfalls gefördert. Du solltest am Anfang niemals Übungen spielen, wie VHT und danach VHK oder VHSchuss, da hier immer die Aufwärtsbewegung da ist, ein Anfänger aber die Differenzierung nicht besitzt und dann beim Konter evtl. immer noch zu lange ausholt wie beim Topspin oder umgekehrt, beim Topspin ohne Spin spielt und mit zu kurzer Bewegung. RH ist es ähnlich!!!

Schupf ist auch ein sehr wichtiger Ball für Anfänger. Hier kriegen sie am ehesten mit, dass sie dem Ball Rotation verleihen können und das wiederum ist auch ein wichtiges Element im TT. Schupfen heißt für Anfänger, wie eine Baggerschaufel sich unter den Ball zu graben und wenn der Schlag beendet ist zeigt die Schlägerspitze nach vorne, oder sie müssen am Ende der Schupfbewegung den Schläger auf den Tisch legen und erkennen somit, dass die Spitze nach vorne zeigt und das Handgelenk die Bewegung unterstützt hat oder eben vielleicht nicht. Feedback durch Eigenkontrolle ist am besten. Auch die Rotation, die erzeugt wird aufzuzeigen, indem dass der Ball zurückkommt ist für Anfänger ein Phänomen und es macht sie stolz, wenn sie sowas erreicht haben. Durch Rotationsparcours lässt sich dieser Effekt noch besser darstellen. Schupf lässt sich ebenfalls am Balleimer oder durch springen des Balles auf dem Tisch und dann Zuspiel zum Partner trainieren. Hier kann auch über das Netz ein Pfosten, Seil oder ähnliches gespannt werden und darunter durch muss gespielt werden. Kann auch zuerst gegen eine Bande spielen und der Ball muss max. zurückkommen. Da gibt es ettliche Möglichkeiten, die hier den Rahmen sprengen würden.

Lass dir gesagt sein, dass für Anfänger Konter, Topspin VH, aber auch RH sehr wichtig sind um die weiteren Grundschläge wie Schuss, Ballonabwehr, Block und Flip bei Angriffsschlägen, sowie eben der Schupf die Abwärtsbewegung schult, die ja dann auch für US-Abwehr und für Kurz-kurz Spiel benötigt wird.

Nicht bei jedem solltest du gleich trainieren. Du wirst merken, der eine macht keine korrekten Schupf, sondern einen Seitschnittschupf, dann hat der schon einen Vorteil bei RH-Seitschnittaufschlägen, der andere macht anstatt RH-Konter gleich RHTopspin, dann ist hier die Grobform gleich vorhanden, worauf man dann aufbauen soll. Hab dir ja gesagt, beim Balleimer schnell zwei Bälle miteinander zu verbinden um auch die wichtige Beinarbeit nicht zu vergessen. Schattentraining ist auch hier sehr wertvoll, allerdings kommt es da auf die Gruppe und deren Motivation an und wie du es eben interessant verpacken kannst. Wenn du wie gesagt nach individuellen Ansätzen trainierst, also am Anfang das was einer gut kann und dann immer mehr da rein fühlst, was er nicht so gut kann, wirst du schnell erkennen, was er eben gerne und gut macht und was eben nicht so gut. Vielleicht macht auch einer nur Abwärtsbewegungen, dann solltest du schnell austesten, wie er darauf reagiert, wenn er Aufwärtsbewegungen erlernen muss und ob er diese auch, wenn er machen darf was er will auch einsetzt oder eben dann wieder zur Abwärtsbewegung kommt. Dann hast du Glück, denn dann hast du einen Abwehrer gefunden, danach suche ich schon seit sechs Jahren Nachwuchsarbeit, der das höherklassig spielen kann, aber leider habe ich bis jetzt noch keinen aus meiner Gegend gefunden.

Denk also dran, Gewichtsverlagerung bei Angriffsschlägen und das Spiel aus der Bewegung solltest du ganz schnell in Angriff nehmen. Bei korrekter Gewichtsverlagerung stimmt die Schlagtechnik meistens auch. Deshalb zwei Bälle beim BET, Schattentraining, Beinarbeitstraining, spielerische Übungen mit Bande oder erhöhtem Netz und viele koordinative Dinge um die allgemeine Beweglichkeit zu fördern. Koordination und Beinarbeit, dazu gibt es jeweils eine sehr gute DVD im VDTT-Shop und Multimedia. Die helfen dir, für Anfänger das Training effektiver zu gestalten. Wenn noch Fragen sind, dann kann ich dir gerne helfen. Ciao

[martinspin]

Hallo Lipin2008

Zitat von Liping2008

Hallo Martinspin, ich geh davon aus, und das ist jetzt kein persönlicher Angriff, dass du im Bereich Nachwuchstraining von ganz kleinen Kindern nicht wirklich tätig bist.

Ich trainiere zur Zeit eine Gruppe mit neun bis elf Jährigen.

Wenn ich die oberen vier Schläge sehe, dann muss ich sagen, dass einzig beim Schupf die abwärts-Bewegung da ist und bei den anderen dreien das Aufwärts-Prinzip steht.

Nimm's nicht persönlich, aber ich trainiere mit den Kindern u.a. den Schupf ohne Rotation (Hebeschupf) und da findet auch eine Aufwärts-Bewegung statt und zwar mit geöffnetem Schlägerblatt. Ich trainiere mit den Kindern, so gut es halt eben geht, mit dem Hebeschupf das Kurz-Kurz-Spiel. Dabei können sie viele wichtige Dinge lernen: Oberarmbewegung dosieren, flach spielen und beobachten der Netzkante, Ball in der fallenden Phase spielen, Ausfallschritt zum Tisch, Sidesteps für weitere Wege an den Tisch, Platzierungen, Taktik, Strategien, usw.

Gruss
Martin

[Hurz67]

@Liping

Nichts für ungut, aber VH TS auf OS ist auf jeden Fall etwas, was erst später kommen darf, weil dies ein viel zu schwieriges Timingproblem darstellt.

Ich würde zunächst Konterschläge auf VH und RH üben, das sind beides geschlossene Schläge mit tlw. Aufwärtsbewegung. Hier können die Kinder schon den Zusammenhang von Blatt- und Schlagöffnungswinkel und Tempo erlernen und verinnerlichen. Erst danach wird über den Schupf der Begriff 'Rotation' eingeführt. Erst danach wird der VH TS eingeführt und zwar auf US !, weil die Kids da schon den Schupf können und das Tempo und Timing hierbei deutlich einfacher ist. Danach kann man überlegen, den RH TS auf US einzuführen oder den Block. Es muss zunächst der TS auf US gelehrt werden, da hier eine tangentiale Bewegung unumgänglich ist und hier eine absolute Differenzierung zum Konter aufzuzeigen ist. Würde man als zweiten OFF Schlag zum VH Konter, den VH TS auf OS einführen wäre die Ähnlichkeit zu stark und die Kids könnten schwieriger differenzieren. Die Gefahr wäre hier, das die Kids nur einen Ziehschuss lernen, der für US ungeeignet ist und in schnellen Situationen am Tisch auch zu aufwendig und langsam in der Ausführung...

...erst nach dem Block sollte der VH TS auf OS eingeführt und differenziert werden, hier sollte das Verständnis von Rotation so weit sein, das die Kids verstehen können warum dann der Schläger und Schlagwinkel trotz TS Bewegung weiter geschlossen werden muss.

[martinspin]

Hi Hurz67

Zitat von Hurz67

Ich würde zunächst Konterschläge auf VH und RH üben, das sind beides geschlossene Schläge mit tlw. Aufwärtsbewegung. Hier können die Kinder schon den Zusammenhang von Blatt- und Schlagöffnungswinkel und Tempo erlernen und verinnerlichen. Erst danach wird über den Schupf der Begriff 'Rotation' eingeführt. Erst danach wird der VH TS eingeführt und zwar auf US !, weil die Kids da schon den Schupf können und das Tempo und Timing hierbei deutlich einfacher ist. Danach kann man überlegen, den RH TS auf US einzuführen oder den Block. Es muss zunächst der TS auf US gelehrt werden, da hier eine tangentiale Bewegung unumgänglich ist und hier eine absolute Differenzierung zum Konter aufzuzeigen ist.

Sehe ich ausnahmsweise ähnlich wie du.

Schupf und TS auf US gehören doch zusammen. Man sollte sich auch bewusst sein, wie die ersten Punktespiele der Kids aussehen: In der Regel wird gekontert und geschupft. Ohne einen sicheren TS auf US geht's dann spielerisch nicht weiter. Ein weiteres Argument, was für den TS auf US spricht, ist der relative einfache Einsatz des Oberarms, der grundsätzlich nach oben bewegt werden soll. Das haben die Kids relativ schnell drauf.

Gruss
Martin