Entschuldigung bei Netz- und Kantenbällen gebräuchliche Praxis / Regel die man abschaffen kann?

[Polarbaer]

Hallo,
selbstverständlich entschuldige ich mich, wenn mir ein Kantenball gelungen ist oder ein Netzroller... aber wenn ich genauer drueber nachdenke, so ist das eigentlich seltsam.... ich stell mir immer vor, wie ein Fussballer den Ball an den Innenpfosten schiesst (von wo der Ball ins Tor geht) und anstelle zu jubeln, betroffen stehen bleibt und entschuldigende Gesten in Richtung des Torhüters macht. Auch die Fans jubeln nicht sondern sind muxmäuschenstill.... oder ein Sportschütze hat genau in die Mitte getroffen, aber entschuldigt sich, weil es so genau dann doch nicht sein sollte....

Wir versuchen die Bälle so weit wie möglich nach außen zu spielen, aber wenn und das optimal gelingt (genau auf die Kante), so tut es uns leid? Ich würde da von meinem Gegner auch keine Entschuldigung erwarten. Man versucht so präzise wie möglich zu spielen und kann fast jeden Ball erreichen.

Wie seht Ihr das?

Ist das auch bei den Profisportlern so üblich, dass man sich da für Netz und Kante entschuldigt?

Und man muss sich ja eigentlich auch nicht für einen Glücksball entschuldigen, dazu sind mir keine Regeln bekannt. Das ist mehr gebräuchliche Praxis, also Tradition, so wie ich das sehe. Erwartet ihr, dass sich der andere entschuldigt? Sollte man diese Gewohnheit, also diese ungeschriebene Regel, nicht vielleicht abschaffen?

[TTFAN]

Ich halte den Vergleich zum Fussball für unzulässig. Nehm andere Sportarten zum Vergleich Tennis, Badminten etc. Da ist ein kurzes Schläger/Handheben zum Zeichen der Entschuldigung ebenfalls üblich.

Das "inoffizielle Klatschverbot" bei Saustarken Bällen, wo der Gegner eh nie mehr dran gekommen wäre, halte ich auch für überzogen.

Anders sehe ich das bei Punkten die nur durch das Treffen der Netz- bzw Tischkante zu Stande kommen.

Also alles so lassen wie es ist, aber nicht auf die Goldwaage legen.

[Rudi Endres]

Wer gut platziert, trifft eben häufiger die Tisch- und Netzkante.
Trotzdem, eine Entschuldigung dämpft die Aggressionen.

[sVeNd]

wenn man aus bedrängter situation, in der der punkt eigentlich schon verloren ist, noch mit einem kanten- oder netzball punktet, mag es sinnvoll sein, sich zu entschuldigen, aber bei einem topspin, den der gegner sonst auch nicht gekriegt hätte, finde ich das ziemlich sinnlos. vereinzelt gibt es ja auch spieler, die dann wegen solcher topspins rumlamentieren, obwohl sie den punkt eigentlich viel früher verloren haben. sowas finde ich dann doch unschön.

[Litermann]

Also ich endschuldige mich immer bei einem Netzroller oder Kantenball.

Allerdings passiert mir das öfters im Satz (so 4-5 mal) und dann finde ich es nicht gut vom Gegner was dann für Sprüche kommen. Das geht dann schon teilweise in Beleidigungen über.

Ich denke das muss ja nicht sein.

Nur weil ich immer versuche die Bälle möglichst mit viel länge zu ziehen oder bei der Angabe den Ball möglichst kurz hinters Netz zu setzen und dabei kommen schon öfters solche Netz und Kanten-Bälle zustande.

[ichmussweg]

Bei manchen Wettkämpfen sind die Gegner sogar so nett und entschuldigen sich bei allen krummen Bällen sowie sehr starken Schmetterschlägen. Das ist bei Wettkämpfen sehr höflich, aber vielleicht auch zu übertrieben. TT ist schließlich ein Kampfspiel 1 gegen 1 und da reicht wohl ein "Entschuldigung" bei echten Netz- und Kantenbällen. Bei uns im Verein gibt es leider etliche ältere Spieler, die bei jeden Netz- oder Kantenball "rumheulen". Ich sollte sauberer spielen und so weiter. Die begreifen halt nicht, dass manche Spieler eben sehr genau spielen. Genau Richtung weißer Linie oder knapp übers Netz. Ich bin froh dass mir das inzwischen gut gelingt, da benötigt man ein gutes Ballgefühl für.
Andere Spieler sind so im Spiel, dass sie es grundsätzlich vergessen sich zu entschuldigen.
Kurz: Zwangsentschuldigungen bei gewollten Netz- und Kantenbällen sind relativ sinnlos. Wenn ich mich über einen schönen Kantenball freue und mich gleichzeitig dafür entschuldige, kommt sich der Gegner oft verarscht vor.

[V.B.TUS BA]

Ja aber wenn man 4-5 mal einen netz oder kantenball in einem satz gegen sich hat, dann frustriert man leicht...ich hba mal einen gegner gehabt der gegen mich 9,9,10 gewonnen hat, und er von diesen 34 punkten sage und schreibe 17 netz oder kantenbälle gemacht hat...das ist dann schon frustrierend...
Und wenn ich einen Netz- oder Kantenball spiel, dann entschuldige ich mich schon sofort, weil es einfach sportlich fairer ist.
Wenn ich mit der Vorhand spiel, dann hab ich 80% Netz - Aus bälle...So viel glück mit dem Netz hab ich eher selten...

Aber ich finde eine "ENTSCHULDIGUNG" wäre schon angebracht wenn man einen NEtz- oder Kantenball spielt.

[CHE-MAN]

Fragt mal den Spieler "TT-RE" nach seinem Aufschlag. Wir kennen uns schon länger und machen gerne Spiele gegeneinander. Dieser Aufschlag ist in einem Bereich von 3-4 cm an der Kant gesetzt und kommt sehr konstant. Die Wahrscheinlichkeit, dass so ein Ball an die Kante geht ist sehr hoch.
Trotzdem entschuldigt er sich nach Kantenbällen. Warum auch nicht? Gerade solche Interaktionen fördern den Charakter, den ich am Tischtennis liebe, dieses 1 gegen 1, aber fair und sportlich, dazu kann man durch die Nähe zu seinem Gegner (im Vergleich z.B zu Tennis) seinen Sportsgeist noch mehr ausleben!

[ichmussweg]

Eine "Entschuldigung" nach echten Kanten- oder Netzbällen gehört sich natürlich, nicht dass ich mich da undeutlich ausgedrückt habe.
Vielleicht kann man sich ja einigen. Grundsätzliche Entschuldigung (so wie ich es praktiziere), dafür aber kein Gezeter des Gegenspielers.

Und grundsätzlich ein verbot für den Spruch "...du hast ja nur durch Glück gewonnen, eigentlich hast du ganz schwach gespielt!".

[Ricardo Schimassek]

Zitat von Polarbaer

Hallo,
selbstverständlich entschuldige ich mich, wenn mir ein Kantenball gelungen ist oder ein Netzroller... aber wenn ich genauer drueber nachdenke, so ist das eigentlich seltsam.... ich stell mir immer vor, wie ein Fussballer den Ball an den Innenpfosten schiesst (von wo der Ball ins Tor geht) und anstelle zu jubeln, betroffen stehen bleibt und entschuldigende Gesten in Richtung des Torhüters macht. Auch die Fans jubeln nicht sondern sind muxmäuschenstill.... oder ein Sportschütze hat genau in die Mitte getroffen, aber entschuldigt sich, weil es so genau dann doch nicht sein sollte....

Wir versuchen die Bälle so weit wie möglich nach außen zu spielen, aber wenn und das optimal gelingt (genau auf die Kante), so tut es uns leid? Ich würde da von meinem Gegner auch keine Entschuldigung erwarten. Man versucht so präzise wie möglich zu spielen und kann fast jeden Ball erreichen.

Wie seht Ihr das?

Ist das auch bei den Profisportlern so üblich, dass man sich da für Netz und Kante entschuldigt?

Und man muss sich ja eigentlich auch nicht für einen Glücksball entschuldigen, dazu sind mir keine Regeln bekannt. Das ist mehr gebräuchliche Praxis, also Tradition, so wie ich das sehe. Erwartet ihr, dass sich der andere entschuldigt? Sollte man diese Gewohnheit, also diese ungeschriebene Regel, nicht vielleicht abschaffen?

Naja, darum gehts ja garnet, sondern man entschuldigt sich, weil der Gegner nich die Chance hatte an den Ball zu kommen.

Z.B. beim Tennis entschuldigt man sich ja nich wenn der Ball haarscharf nocch die Linie berührt, weil danach hat der Ball ne normale Flugkurve, sondern nur wenn sein Verhalten beeinflusst wird, z.B. Netzroller oder ein unsauber getroffener Ball, Rahmenball etc. Wo der Gegner einfach nicht mit rechnen kann. Da is ne Entschuldigung absolut fair. Und beim TT gibt es nunmal Kanten, und die sind natürlich fies wenn da hingespielt wird. Ich entschuldige mich immer sehr fair, so ähnlich wie Samsonov, weil ich auch einfach kein Bock hab, dass Spiel durch Glück zu gewinnen und das auch klarmachen will.

Wer sich nich entschuldigt sind häufig arrogante Teenies, die meinen so ihren Gegner aus dem Konzept zu bringen.