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Technik - Taktik - Training - Vorsätze und Zielerreichung Hier könnt Ihr Fragen und Tipps rund um die Themen Technik, Taktik und Training loswerden. Spieler und Trainer können hier Erfahrungen austauschen und Trainingswillige von ihren alltäglichen Problemen und Zielen berichten. |
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Themen-Optionen |
#1
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Frischkleben: Klebetechniken, Tips
Ich wurde von Freddie in der Inbox gefragt, was ich für Tips bezüglich Klebetechniken habe, da sein Sohn das jetzt auch mal ausprobieren will. Ich denke meine Antwort ist vielleicht auch für andere interessant.
Mit verschiedenen Klebetechniken und dem Variieren der Klebermenge kann man mehr oder weniger genau die Stärke des Frischklebe-Effekts einstellen. Wer zum ersten Mal frischklebt und noch keine Erfahrung mit TENSOR-Belägen hat, der sollte sich erstmal langsam an die Effekte durch das Frischkleben gewöhnen. Die mit Normalkleber montierten Beläge vorsichtig abziehen, wessen Holz noch nicht versiegelt ist, der sollte das jetzt tun, z.B. mit dem TSP Racket Coat das Holz dünn einreiben (das reicht vollkommen). 1.) Dann Einfach das Holz ganz dünn und gleichmäßig mit Frischkleber einstreichen und dann auf den Belag "einen dicken Pinsel voll" verteilen, gleichmäßig verstreichen. Dann mal so spielen. Das ein paar Tage hintereinander machen, denn der Frischklebe-Effekt kommt erst nach dem zweiten oder dritten Training richtig zum Tragen wenn der Schwamm den Kleber richtig aufgenommen hat, dadurch kann man innerhalb dieser Tage einen sanften Umstieg von normalen zu frischgeklebten Belägen machen. Auf dem Holz sollte der Kleber so angetrocknet sein, daß man überhaupt keine feuchten Stellen mehr sieht, auf dem Belag sollte sich der Kleber (Test mit den Fingerkuppen) nicht mehr feucht anfühlen sondern klebrig. Der Belag sollte jetzt einfach gefühlvoller zu spielen sein, etwas weicher werden und spinfreudiger sein und etwas mehr Katapult, aber kaum Kontrollverlust. Würde ich Leuten empfehlen, die z.B. einen Belag spielen mit dem sie hochzufrieden sind, aber denen etwas der „Kick“ fehlt und natürlich Frischklebe-Einsteigern. 2.) Als nächste Steigerung kann man dann mal den Kleber auf dem Belag nicht nur einfach so gleichmäßig draufstreichen, sondern den Kleber richtig mit kreisenden Bewegungen in den Schwamm einarbeiten. Hierfür sind eventuell zwei Pinsel voll Kleber nötig. Der Belag sollte hier normal dann schon einen leichten Bauch machen, d.h. die Ränder des Belages sollten auf dem Tisch liegen bleiben, der Bauch sollte sich leicht anheben. Man sollte einen deutlichen Geschwindigkeitszuwachs feststellen und mehr Spin, mehr Katapult, einfach mehr Power. Beim Kurz-Kurzspiel oder der Aufschlagannahme mit einem Schupfball merkt man jetzt aber schon, daß die Kontrolle etwas nachgelassen hat und man gefühlvoller spielen muß, aber sollte für den einigermaßen geübten Spieler kein Problem sein. 3.) Die nächste Steigerung wäre dann schon, sich "eine Rakete zusammenzukleben", indem man die Klebetechnik mit den kreisenden Bewegungen macht und diesmal aber zwei Klebevorgänge beim Belag vornimmt und zwar in der Reihenfolge: erst Belag dick, dann Holz dünn und dann nochmal Belag dick. Der Belag sollte jetzt einen deutlichen Bauch machen. Viel viel mehr Spin, Power, Tempo, Aggressivität, Durchschlagskraft, aber man muß den Schläger gut beherrschen und häufig trainieren, denn so schnell der Schläger auch ist, so sehr muß man ihn auch vor allem bei passiven Schlägen kontrollieren können. 4.) Ich hätte noch eine weitere Steigerung, aber das ist nicht einfach diese Klebetechnik zu beherrschen und auch immer gleichmäßig hinzubekommen. Den Klebevorgang daheim vornehmen und dann eine richtig fette Schicht auf den Belag, dann eine bisschen dickere Schicht (wie normal) auf das Holz, dann Belag und Holz noch in feuchtem Kleberzustand verkleben (Achtung: Belag "schwimmt"), ich würde dann sogar noch ein dickes Buch (Lexikon) drauflegen, mich dann kurz auf dieses Buch mit dem Körpergewicht drauflehnen, dadurch wird der Kleber richtig in den Schwamm reingepresst, dann Schläger in die Hülle und ab in die Halle. In der Halle dann einfach mal ein paar Bälle zum Warmspielen spielen, ich habe schon gemerkt daß diese Klebetechnik sich bei verschiedenen Belägen (Schwämmen) auch verschieden gut eignet b.z.w. auswirkt, z.B. klebe ich meine VH immer mit Methode 3.) und meine RH (da der Schwamm meines RH-Belages normal nicht so gut den Kleber aufnimmt) mit Methode 4.). Wenn man beim Warmspielen schon gute Spieleigenschaften bemerkt, dann ist es ja ok. Wenn nicht, dann (es ist ja jetzt seit dem Klebevorgang etwa eine halbe Stunde vergangen) nochmal die Beläge abziehen. Diese dürften jetzt schon mit einem ziemlich gewölbten Bauch daliegen, dann auf das Holz eine dünne Schicht auftragen und auf den Belag nur noch 1 Schicht und es reicht auch eigentlich den Kleber auf den Belag ohne Druck aufzutragen (also einfach einzupinseln). Dann dürfte es wirklich einen extremen Bauch geben, Belag und Holz sollten dann nicht bei feuchtem sondern klebrigen Kleberzustand verklebt werden, und ein Kantenband zur Fixierung hingemacht werden. Mit dieser Klebetechnik hat man jetzt normal einen unglaublichen ausgeprägten Klebe-Effekt. Kann ich nur für Kenner empfehlen, welche schon ein gutes Vorwissen im Bereich Frischkleben haben. Das Anbringen eines Kantenbandes empfehle ich auch noch aus anderen Gründen, natürlich auch zum Schutz des Holzes, aber auch aus anderen Gründen wie leichte Tischberührung beim Kurz-Kurz-Spiel (ohne dass das Holz beschädigt wird) wo die Verbindung von Belag und Holz sich lösen kann und der Schläger danach beim jedem Schlag vibriert weil es nicht mehr hält. Ein weiterer Grund „pro Kantenband“ ist, dass die Lösemittel im Schwamm nicht so leicht verdampfen können, sondern besser im Belag gehalten werden und man so einen längeren Frischklebe-Effekt hat und ganz wichtig finde ich ein Kantenband aber auch wenn es um den richtigen Zeitpunkt des „Klebeschichtabziehen“ geht. Wenn irgendwann mit der Zeit mal zu viel Kleberrückstände auf dem Belag sind, dann muß man diese entfernen, damit der neue Frischkleber auch wieder richtig zum Schwamm und dann durch den Schwamm durchdringen kann. Nach dem Spielen, wenn man die Beläge abzieht, dann bemerkt man den richtigen Zeitpunkt wann man die Kleberschicht entfernen sollte, wenn man zwischen Belag und Holz mit dem Kantenbandabziehen eine richtige Haut (Kleber) rauszieht. Dann sofort beginnen von der entsprechenden Stelle des Belages an den Kleber abzuziehen. Das sollte jetzt ganz leicht gehen, ohne das der Schwamm beschädigt wird. Sollte der Kleber während dem Klebeschichtabziehen zu schnell wieder anziehen (er wird hart) und man hat Probleme mit der Entfernung der Kleberrückstände (man "pobelt" Schwammstückchen ab), dann hilft es etwas neuen Frischkleber auf die entsprechenden Stellen des alten Klebers zu streichen, dieser wird dann wieder weich und läßt sich leicht abziehen. Grundsätzlich würde ich jedem empfehlen, so schnell wie möglich (so lange es nämlich leicht geht) die Schwammstellen vom Kleber zu befreien wo die Schlägerballkontakte stattfinden. Wenn dann nachher an anderen Stellen das Entfernen schwerer geht und man eventuell (nicht nötig mit dem gerade genannten Tip!) den Schwamm beschädigt, dann ist das an diesen Stellen nicht so schlimm. Es gilt beim Frischkleben genauso Erfahrungen zu sammeln wie überall anders auch, diese Tips müssen nicht für jeden die besten sein, aber ich denke dass sie für den ein oder anderen schon sehr hilfreich sein werden.
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Ich finde das vom ml einfach voll genial, wenn ihr alle wüsstet wie lange ich gebraucht habe um mir dieses ganze Wissen allein anzueignen. Wieviele Beläge ich versaut habe, ich möchte da gar nicht dran denken !!!
Und auch in diesem Beitrag habe ich wieder viel dazugelernt !!! Ich finde wir sollten mal einen Threat einrichten, indem wir ml mal so richtig für seine Bemühungen danken, die er immer an uns weitergibt !!! ml mach bitte weiter so !!! Geändert von Milkyway (13.05.2001 um 17:44 Uhr) |
#3
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ML wird Papst...
ML unser Papst im Forum...
Hehe... nee ist schon gut das Forum da kann man es sich sparen Sachen auszuprobieren wenn es einem andere Leute schon sagen können, die es für einen probiert haben ;-) Aber noch zum Beitrag von ML: Ich stimme in den Bereichen 1-3 zu. Die Methode 4 ist mir bekannt, aber ich halte sie für schlecht. Zugegeben ist es unglaublich was für eine Spannung sich so in den Belägen aufbaut. Aber eine echte Steigerung erkenne ich dabei nicht zur Methode 3. Bevor ich genauer darauf eingehe eine Einschränkung: Ich habe dieses Klebeverfahren (4) bisher nur beim Sriver FX ausgeführt und daher kann es sein, das weniger aufnahmefähige Schwämme sich anders verhalten. Also wenn ich meinen FX nach Verfahren 4 klebe, dann bekommt der Belag eine ganz andere Konsitenz und sogar das Obergummi verändert sich. Ich kann die Noppen durch den Belag sehen. Die Spannung im Schwamm mus unglaublich sein. Doch beim Spielen zeigt sich, daß der Belag nicht schneller ist als bei Methode 3 sondern eher zwischen 2 und 3 liegt. Die Kontrolle ist nach Methode 4 überhaupt nicht mehr vorhanden. Also ich persönlich bekomme da gar nichts mehr mit hin. Die Bälle gehen überall hin aber nicht dahin wo ich sie haben will... Mir persönlich ist die Kontrolle sehr wichtig und daher klebe ich meist nach den beschriebenen Methoden 2 oder 3 von ML. Dennoch kann ich eine weitere beisteuern, die meiner Meinung nach den Effekt von MLs Methode 4 hat aber weniger negative Nebenwirkungen mit sich bringt. Indirekt hat er sie selber schon beschrieben: 4a) Man klebt den Belag nach Methode 2 oder wenn man das absolute Maximum rausholen will sogar mit Methode 3 vor. Das heisst ich mach das so wie von ML beschrieben schon zu Hause, pack den Schläger in die Hülle und geh zur Halle. Dort ca 30 Min später oder so pack ich den Schläger wieder aus. Dadurch das der Schläger auf dem Holz war konnten die restlichen Dämpfe nicht einfach in die Luft verschwinden (Holz stört) und gehen daher in den Belag rein. Nun ziehe ich den Belag wieder ab und klebe erneut nach Methode 2 oder 3 von ML. Wichtig ist hierbei wirklich den Kleber weit genug einziehen zu lassen bzw. ihn richtig klebrig werden zu lassen sonst läuft man Gefahr das der Belag nicht hält. Dadurch das der Schläger hierbei nie in nassem Kleberzustand zusammengesetzt wurde ist die Kontrolle deutlich besser als bei Methode 4 von ML. Der Nachteil jedoch ist, dass bei jedem Training ne ganze Menge Kleber bei drauf geht.
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"Abwehr ist die beste Verteidigung" Kai Ströde 2006. Alles zu meinem Verein: www.tvhude.de |
#4
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Re: ML wird Papst...
Zitat:
Ich sehe das auch so wie Du und bin mit meiner Vh ebenfalls bei Methode 3 geblieben weil die für meinen "frischklebetauglichen" Belag einfach die beste ist. Die Möglichkeit 4 wende ich in der Tat nur bei Belägen mit kompakterem Schwamm an, durch welche der Kleber nicht so gut durchdringen kann.
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#5
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Hätt ich das vor ein paar Jahren gewusst hätt ich mir auch ne Menge Geld gespart...*g*
Papst...? Gott!
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Immer ruhig und gediegen, was nicht fertig wird bleibt liegen! |
#6
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Frischkleben
Hi ML,
wirklich spitze dein Posting. Da ich früher nicht frischgeklebt habe und nun nach 5 Jahren Pause mit TT nun wieder angefangen habe und nun "frischklebe", ist die Beschreibung der unterschiedlichen Methoden und die damit verbundenen Effekte eine gute Hilfe. Danke Gruß Norman |
#7
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Wie ist es mit ganz neuen Belägen? Wie sollte man die frischkleben?
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#8
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Neue Beläge Frischkleben
Wichtig ist, meiner Meinung nach, dass man neue Beläge ausreichen vorklebt (mit Normalkleber). Ansonsten wie gehabt verfahren oder meintest Du etwas anderes?
Paka |
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Re: ML wird Papst...
Zitat:
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#10
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écht super beitrag !!!!
aber was spielst du für beläge die beim kleben einen bauch bekommen ???????????? ich spiele beiderseits thibar rapid soft und die kann ich 3 mal kleben und die bekommen keinen bauch ! |
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