Antitop / Lange Noppen

[MaterialBoy]

Hallo zusammen,

Ich erfrage mal euren Rat in Sachen Schlägerzusammenstellung.
Kurz zu mir: Ich bewege mich im Bereich knapp unter 1300 Punkten und spiele seit meiner Schülerzeit ausschließlich Material. Bislang waren dies auf einem Friendship 729er Holz auf der RH ein Dawei Saviga V und auf der Vorhand ein Double Fish 820A, d.h. LN/KN.

In letzter Zeit, insbesondere bei den besseren Gegnern, kam es häufiger vor, dass ich zwei Sätze klar für mich entscheiden kann, anschließend jedoch die Gegner verstehen wie sie spielen müssen. Um variabler und gefährlicher zu sein empfahl mir einer unserer Top-Leute einen Antitop anstelle der KN zu spielen. Ich habe heute also mal den Versuch gestartet mit einem Yasaka Anti Power. An und für sich finde ich insbesondere die Möglichkeit durch Drehen des Schlägers Verwirrung zu stiften interessant. Leider fallen mir jedoch die Angriffsbälle mit dem Anti noch extrem schwer, sodass mir fast nur das Störspiel bleibt.

Meine generelle Frage ist, welche Kombination ihr interessanter bzw. erfolgsversprechender findet. Tatsächlich spiele ich mit dem Gedanken, den Antitop auf die Rückhand und dafür die LN auf die Vorhand zu tauschen, auch wenn das sehr unkonventionell wäre. Ich weiß, vielen wird weder LN/KN noch LN/Anti schmecken, aber geht einfach mal davon aus, dass es für mich schon ganz gut so ist.

[Matthias1234]

Verstehe nicht ganz, warum ein Anti dich variabler machen sollte. Eine kurze Noppe bietet viel mehr Möglichkeiten als ein Anti.

Interessant wäre es zu wissen, inwiefern sich die Gegner auf dich einstellen? Was machen sie anders, sodass du nicht mehr zum gewünschten Erfolg kommst?
Ohne das böse zu meinen, aber auf deinem TTR Niveau gibt es normalerweise nur wenige Spieler, die tatsächlich die technischen Möglichkeiten haben ihr Spiel besonders zu ändern un anzupassen.

[Power-Seven]

Zitat von Matthias1234

die technischen Möglichkeiten haben ihr Spiel besonders zu ändern un anzupassen.

Das mag so sein, aber beispielsweise konsequent nur noch über eine Seite zu spielen oder bestimmte Bälle nicht mehr zu spielen kriegt man schon hin.

Insofern ist deine Frage, was die Leute dann ändern, völlig richtig. Darauf dann eine Reaktion entwickeln, also was ändert man, wenn der Gegner sich umstellt. Auch da sollte taktisch was möglich sein, ohne dass erhöhte technische Anforderungen nötig sind.

[MaterialBoy]

Was in der Regel passiert ist, dass Spieler ihr Offensivspiel mehr oder weniger aufgeben und anfangen leere Bälle in die Ecken zu schieben. Klar hilft mir an der Stelle der Antitop nicht aber insbesondere durch das Drehen des Schlägers hätte ich die Hoffnung, dass es schwerer ist das Spiel zu "lesen", immer mal ausgehend vom Niveau auf dem ich spiele.

[topspinkrieger]

Sinnvoller wäre sicherlich ein dünner Chinese (NI), um auch mal mit Spin schieben zu können und Schnittwechsel zu haben.
Ein Anti ist mMn eher noch ungefährlicher als eine LN bzw KN.

[crycorner]

Zitat von MaterialBoy

Was in der Regel passiert ist, dass Spieler ihr Offensivspiel mehr oder weniger aufgeben und anfangen leere Bälle in die Ecken zu schieben. Klar hilft mir an der Stelle der Antitop nicht aber insbesondere durch das Drehen des Schlägers hätte ich die Hoffnung, dass es schwerer ist das Spiel zu "lesen", immer mal ausgehend vom Niveau auf dem ich spiele.

Drehen könntest Du auch jetzt schon, um Verwirrung zu stiften. Vielleicht sollte es bei LN/KN bleiben, aber Du brauchst Beläge, mit denen Du die leeren Bälle besser verwerten kannst. Oder einfach entsprechendes Training. Statt Drehen üben könntest Du das Verwerten von leeren Bällen üben.

Bei Noppenbelägen kenne ich mich nicht sonderlich aus. Ich selbst habe jetzt mal ein halbes Jahr den Dr. Neubauer Aggressor gespielt, eine Angriffsnoppe, die sich wie ein Mix aus KN/LN spielt, aber eben aktiv gespielt werden will. Mit der kannst Du leere Bälle einfach kontern und der Ball senkt sich hässlich. Habe ihn noch da. Falls Du Interesse hast: PN.

[MaterialBoy]

Ich fasse also mal zusammen, was ich bis hierhin rauslese:

Antitop haltet ihr alle für keine überzeugende Idee. Stattdessen eher eine KN oder einen dünnen NI-Belag um selbst Schnitt zu erzeugen. Ich kann nur schwer einschätzen, wie schnittanfällig ich mit einem NI bin, habe eben seit 8 Jahren nur LN/KN gespielt.

Vielleicht sollte ich noch ergänzen, dass mein Spiel mit Noppen oft als eher unkonventionell bezeichnet wird, weil ich nah am Tisch bleibe, teilweise sogar mit der LN leere Schüsse spiele und generell eher den Angriff mit der KN vorbereite. Also einfach nicht der klassische Defensivspieler.

[akosch]

Also ich selbst spiele auf der Vorhand NI und auf der Rückhand LN.
Auf der Vorhand bin ich recht offensiv unterwegs und auf der Rückhand ist es eher ein Störspiel mit defensiven Anteilen und aber auch ab und zu Noppenangriffen bei bestimmten Bällen.
Wenn ich mir jetzt überlegen würde, die NI durch Antitop zu ersetzen, dann könnte ich mich wohl gleich erschießen, denn dann kann ich selbst fast garnichts mehr offensiv machen.
Also auch ich bin der Meinung, dass du dir mit der Kombination Antitop und LN jegliche Variabilität nehmen würdest. Da wären die KN bei weitem die bessere Alternative.
Mit kurzen Noppen solltest du doch eigentlich irgendwie die leeren geschobenen Bällen der Gegnern offensiv verwerten können.