Anziehen von langen Unterschnittbällen

[ppplayer]

Hallo,

ich habe immer noch Probleme, lange Unterschnittbälle, vor allem mit der Rückhand, anzuziehen (also mit Topspin zurückzuspielen). Mit der Vorhand klappt es schon ganz gut.

Ist es prinzipiell besser, um diese Technik zu erlernen, mit langsamerem Equipment zu üben?

Welche Trainingstipps könnt ihr mir dazu noch geben. Vorübungen etc.

Danke und schönen Sonntag.

[ttarc]

Extra langsames Material würde ich alleine zum Üben nicht nehmen. Generell etwas runter schalten kann aber durchaus sinnvoll sein, da das schwierige meistens nicht die Übungen sind. Die funktionieren, je nach Übung etc., nach relativ kurzer Zeit auch mit dem schnellsten Material, sondern die Anwendung der Techniken in den realen Situationen.

[M3rlin]

Die Übung sich den Ball auf dem Tisch zurollen zu lassen und dann am Tischende anzuziehen ist hier sehr hilfreich.

[ppplayer]

Ok erstmal vielen Dank.

Ich dachte das mit langsamerem Equipment der Ball länger am Schläger bzw. Gummi bleibt und somit das Aufziehen erleichtert, oder irre ich mich da?

[M3rlin]

Die Geschwindigkeit deines Spielmaterials sollte sowieso zu Dir passen und prinzipiell einen Topspin ermöglichen. Daher ist es nicht sinnvoll extra einen Trainingsbelag zu wählen. Wichtiger ist im Kopf zu haben nicht sofort Granaten zu ziehen sondern so oft wie möglich kontrolliert den Ball langsam auf den Tisch zu ziehen. Es geht hauptsächlich um das Muskelgedächtnis. Mehr spin und speed kommt später von ganz alleine wenn der Bewegungsablauf im Unterbewusstsein ist. Daher macht auch Balleimer hier viel Sinn, da umso mehr erfolgreiche Ballkontakte umso besser.

[M3rlin]

Vielleicht hilft dir das weiter. Wenn du das Thema mit dem Balltreffpunkt verstanden hast wird vieles deutlich einfacher und sicherer. Leider nur in englisch.

[Kämpfer17]

Was bringt die ein langsames Def Holz mit flachem Ballabsprung? Wichtig ist, insbesondere für den Anfang, ein Holz mit hohem Ballabsprung und gutem Sweet spot zu besitzen. Außerdem würde ich auf Versiegelungen verzichten. Joola Holzversiegelung mit einer Schicht ist aber ok.

[ppplayer]

Zitat von Kämpfer17

Wichtig ist, insbesondere für den Anfang, ein Holz mit hohem Ballabsprung und gutem Sweet spot zu besitzen.

Ok das klingt logisch. Woran erkenne ich allerdings das das Holz einen hohen Ballabsprung und Sweetspot besitzt?

Spiele im Moment das Donic Waldner Exclusive AR+ mit Xiom Vega Europe df

[radeberger]

Gute Frage, hab ich mich auch schon gefragt ... kann im Bezug auf das Holz meiner Meinung nach nur mit der Ballkontaktzeit gleich gesetzt werde, da so der Ball länger mit dem Belag verhaftet bleibt. Hauptsächlich wird der Ballabspung aber denke ich durch den Aufbau des Belags (Noppengeometrie, Schwamm) bestimmt.

Ich denke man könnte es so erklären:
weiches dickes Außenfunier, weicher Ballanschlag > längere Ballkontaktzeit > höherer Ballabsprung
hartes dickes Außenfunier, harter Ballanschlag > kürzere Ballkontaktzeit < niedrigerer Ballabsprung

flexibles Holz( Schläger biegt sich beim Auftreffen des Balls leicht nach hinten, federt, Katapulteffekt) > längere Ballkontaktzeit > höherer Ballabsprung
steifes Holz > kurze Ballkontaktzeit > niedriger Ballabsprung

Gibt dann auch noch Mischformen die dann dazwischen liegen ... flexibles Holz, mit harten aber dünnem Außenfunier und dickem flexiblen Innenfunier damit es biegsam leibt, Hölzer mit dickem hartem Außenfunier sind konstruktionsbedingt steif ... ist so die typische Allround bis Off- Klasse für indirektes Rotationsspiel. Im Off und Off+ Bereich haben sie dann noch Arylate Kevlar oder Zylon drinne um die Elastizität zu erhöhen. Für größeren Sweetspot ist auch Carbon mit dabei da liegen die Fasern dann aber im 45 Grad Winkel verschränkt zur Griffachse und nicht parallel zur Griffachse typischer Vertreter ist das Stiga Carbonardo 145.

Der Gegenpart ist das Stiga Carbonardo 190 hier liegen die Fasern parrallel zur Griffachse und machen das Holz steif. Wenn amn die das Holz nen bisschen langsamer machen bzw. die Ballkontaktzeit erhöhen will legt man ein dickes Hinoki Außenfunier über das Carbon. Je weiter innen das Carbon liegt um so flexibler wird das Holz dann wieder.

Auch viele Klebeschichten machen ein Holz steif, deshalb sind 7 schichtige Hölzer meist steifer als 5 schichtige.

Aber wenn du es genau wissen willst, musste die Holzbauer fragen.

[ttarc]

Ich hätte es noch etwas weiter vereinfacht:
Höchster Ballabsprung: 5-schichtige Vollhölzer, dann 7-schichtige Vollhölzer und dann Carbon-Hölzer. Also grob von flexibler zu weniger flexibel/steif. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel. Nötig zum Lernen ist der hohe Absprung nicht, da ist der gesamte Bewegungsablauf, die Beinarbeit/Stellung zum Ball, Balltreffpunkt und -Kontakt deutlich wichtiger.
Guter/großer Sweetspot wie häufig bei Carbon-Hölzern ist für's Erlernen/Festigen der Technik mMn eher kontraproduktiv, da dieser zwar in einigen Situationen hilfreich ist, aber eben auch Fehler überdeckt.
Oder noch kürzer: Das Waldner Exclusive AR+ ist vom Aufbau ein sehr klassisches Holz (Limba, Limba, Ayous, Limba, Limba laut Donic) und reicht vollkommen aus.