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Der Verband Lob und Kritik gegenüber dem Bayerischen Tischtennis-Verband |
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Interview BTTV-Präsident Wagner zur German-Open und Regeländerungen
Im Kurier las ich folgenden Artikel, der glaube ich für alle Tischtennisfreunde hier im Forum interessant ist:
"Tischtennis ist spannender geworden" BTTV-Präsident Claus Wagner begrüßt die Regeländerungen / German Open wichtigste Veranstaltung seit 1969 TISCHTENNIS Für Claus Wagner, den Präsidenten des Bayerischen Tischtennis-Verbandes (BTTV), sind die German Open von Donnerstag bis Sonntag in der Bayreuther Oberfrankenhalle die bedeutendste Tischtennis-Veranstaltung, die im Bereich des BTTV seit den Weltmeisterschaften 1969 in München ausgetragen wurden. Im Gespräch mit KURIER-Redakteur Reiner Goeritz verteidigte Wagner auch die vor allem von der Basis immer wieder geäußerte Kritik an den Regeländerungen. Vielmehr sei der Tischtennissport dadurch "für die Beobachter sehr viel spannender und interessanter geworden". KURIER: Welchen Stellenwert haben für Sie die German Open? Wagner: Die German Open sind aus meiner Sicht die bedeutendste TT-Veranstaltung, die seit den Weltmeisterschaften 1969 in München im Bereich des Bayerischen Tischtennis-Verbandes ausgerichtet wird. Natürlich waren auch die Internationalen Deutschen Meisterschaften 1974 in München, das 1980 ebenfalls in München ausgetragene Europe TOP 12 und vor allem die fünf Veranstaltungen im Rahmen des European Nations Cup - 1991 und 1992 in München, 1994, 1996 und 1998 in Bayreuth - hochkarätige Wettbewerbe, aber auf Grund der Entwicklung und des internationalen Ansehens der weltweiten ProTour-Serie mit ihren zwölf Aufeinandertreffen der Weltspitze im Tischtennis in vier Kontinenten ist dies schon ein absoluter Höhepunkt des Tischtennissportes für Bayern. Wir sind deshalb auch sehr dankbar, dass sich die Stadt Bayreuth um die Ausrichtung dieses Ereignisses beworben hat und damit die Reihe großartiger TT-Wettbewerbe fortsetzt. KURIER: Wer sind für Sie die Favoriten und was erwarten Sie von den deutschen Startern? Wagner: Zunächst einmal bin ich ein bisschen enttäuscht, dass nicht so viele asiatische Spitzenspielerinnen und Spitzenspieler in Bayreuth antreten, wie dies angekündigt war, auch wenn es dafür sicherlich wichtige Gründe gibt. So trifft sich zunächst einmal die gesamte europäische Spitze - und die Zuschauer werden manchen Akteur wiedersehen, den sie vom ENC kennen. Wie eng es zugeht in den Wettkämpfen der europäischen Asse untereinander, haben wir in Bayreuth oft genug erlebt. Da ist jede Vorhersage ein Pokerspiel, zumal ja die wenigen japanischen und chinesischen Spielerinnen und Spieler sicherlich alles daransetzen, in die Phalanx der Europäer einzudringen. Die spielerische Fähigkeit dazu hat nicht nur Ma Wenge, der ja schon ein Turnier der ProTour-Serie gewonnen hat; jeder Starter aus Asien gehört der Weltklasse an. Von den Deutschen hat zuletzt Timo Boll mit seinem Sieg bei den Brazilian Open bewiesen, dass er inzwischen ganz vorne mitmischen kann; vor heimischer Kulisse wird er sicher stark auftrumpfen. Jörg Rosskopf schließlich traue ich alles zu; der kann an guten Tagen gegen jeden Spieler der Welt gewinnen und in Bayreuth hatte er schon oft gute Tage. Auch ihm hilft die Unterstützung des Publikums enorm. Bei den Damen ist es vor allem Olga Nemes, der ich auf Grund der langjährigen Erfahrung einiges zutraue. Für alle drei genannten Akteure gilt, dass sie sich gerne für das ProTour-Finale im Januar in China qualifizieren wollen - und dafür kann man hier wichtige Punkte sammeln. Vielleicht gelingt es auch dem einen oder anderen Nachwuchstalent, einmal für eine Überraschung zu sorgen und einen unerwarteten Sieg zu landen, so wie dies zum Beispiel der für Düsseldorf spielende Oberpfälzer Bastian Steger bei einigen Topveranstaltungen zuletzt bewiesen hat. KURIER: Mit Katharina Schneider (TV Ochsenfurt) und Andreas Ball (TTKWürzburg) sind auch zwei bayerische Vertreter am Start. Was trauen Sie ihnen zu? Wagner: Für Katharina und Andreas geht es zunächst einmal darum zu lernen. Es ist doch eine tolle Gelegenheit, sich in den Gruppenspielen mit Weltklassespielern messen zu dürfen - auch wenn man in der Regel vielleicht meist zweiter Sieger bleiben wird. Die neue Zählweise hilft ihnen vielleicht dabei, den einen oder anderen Teilerfolg einzuheimsen. Ein Vordringen ins Hauptfeld wäre für mich schon fast eine Sensation. Wir freuen uns natürlich, dass die intensive und engagierte Nachwuchsförderung, die der BTTV in den letzten Jahren betrieben hat, mit dieser Nominierung eine Honorierung findet. Wir hatten noch gehofft, dass mit Benjamin Rösner (Würzburger Hofbräu 96) der letztjährige Europameister mit der Schülermannschaft ebenfalls nominiert wird, aber das hat nicht ganz geklappt. Möglicherweise hat er noch eine Chance, im U-21-Wettbewerb zu starten, der ja erst am Samstag beginnt und in dem er dann bestimmt auch Katharina und Andreas begegnen würde. Mit dem inzwischen der Jugend entwachsenen Europameisterschaftsteilnehmer Felix Bindhammer (TV Hilpoltstein) haben wir noch ein weiteres Nachwuchstalent, das wir gerne im U-21-Wettbewerb sehen würden. KURIER: Der Kartenvorverkauf in Bayreuth läuft bisher erheblich besser als beim European Nations Cup in den Jahren 1994, 1996 und 1998, obwohl auch diese Veranstaltungen stets gut besucht waren. Wie viele Zuschauer müssen kommen, damit Sie zufrieden sind? Wagner: Auf die genaue Zuschauerzahl kommt es im Grunde nicht an, obwohl es natürlich schon aus finanziellen Gründen wichtig ist, ein ausverkauftes Haus zu haben. Ein solches Ereignis verlangt schon riesige Investitionen. Viel wichtiger aber ist, dass die Halle möglichst oft und möglichst lange voll ist, damit der Funke überspringt von den Wettkämpfern auf die Zuschauer und umgekehrt und damit die Atmosphäre geschaffen wird, in der echter Spitzensport möglich ist und allen Beteiligten Spaß macht. Über das große Zuschauerinteresse freue ich mich natürlich sehr, zumal ich darin auch ein positives Ergebnis der vielen Informationen sehe, die wir von Seiten des BTTV an unsere Mitgliedsvereine weitergeleitet haben. Wir haben gelernt, dass man permanent werben muss, damit eine Sache nicht in Vergessenheit gerät, und deshalb haben wir unsere Werbemaßnahmen gegenüber dem ENC noch weiter intensiviert. Wir wollten einfach allen Interessenten Gelegenheit geben, ein solches Ereignis "live" zu erleben und der Weltspitze vor der Haustür auch persönlich zu begegnen. Schließlich hat eine solche Veranstaltung auch Vorbild- und Werbecharakter für unseren Sport. KURIER: Am Qualifikationstag, dem Donnerstag, laden der DTTB und der BTTV zu einem Tag der Schulen ein. Was versprechen Sie sich von dieser Aktion? Wagner: Wichtigstes Ziel dieser Aktion ist es natürlich, Kinder und Jugendliche für den Tischtennissport zu begeistern. Wem ein Sport gefällt, der bekommt auch Lust, ihn selbst zu betreiben - und wer hier die Dynamik, die Rasanz und die Spannung erlebt, die der kleine Ball aus Zelluloid verursacht, der möchte es vielleicht selbst einmal probieren. Sicherlich können die Vereine aus Bayreuth und Umgebung Nachwuchs gut gebrauchen, zumal der Weg zum Tischtennissport für die Kinder sehr viel schwieriger geworden ist als noch vor einigen Jahren. Als es noch den differenzierten Sportunterricht in vollem Umfang gab, da stand Tischtennis in vielen Schulen auf dem Stundenplan; die Schulsportwettkämpfe im Tischtennis erfreuten sich großer Beliebtheit und hatten einen riesigen Zulauf. Das hat sich leider völlig verändert - zum Nachteil der Jugend und zum Nachteil der Vereine. Für die arbeitende Bevölkerung ist der Donnerstag als Besuchstag der German Open oft nicht so leicht zu realisieren. Schüler tun sich da von der Zeit her schon leichter, nicht jedoch aus Sicht ihrer Finanzen. Deshalb bot sich eine solche Aktion fast zwingend an. KURIER: Der Tischtennissport ist in den letzten Monaten vor allem wegen der Regeländerungen immer wieder im Gespräch gewesen. Besonders an der Basis hat es viele kritische Stimmen gegeben. Was halten Sie von den größeren Bällen, der neuen Zählweise und der geplanten Änderung der Aufschlagsregel? Wagner: Sie müssen diese Veränderungen im Regelsystem als ein Paket sehen, das geschnürt wurde, um den Tischtennissport interessanter zu machen. Viele Jahre lang hat man über unterschiedlichste Maßnahmen diskutiert - zum Beispiel über Ballgröße, Ballgewicht, Netzhöhe, Tischgröße, Schlägerbeläge, Frischkleben, Aufschlag, Zählweise usw. Man hat viele Dinge ausprobiert und wieder verworfen. Was die Zählweise betrifft, so kam der Vorschlag, nur noch bis elf zu zählen, um mehr Entscheidungssituationen zu haben, mehr Spannung zu erzeugen und die Mannschaftswettkämpfe zu verkürzen, bereits vor elf Jahren vom BTTV-Ehrenpräsidenten Rudi Gruber; und er wurde verworfen. In der Folgezeit wurden zahlreiche Versuche gemacht, bei verschiedenen Veranstaltungen auf unterschiedliche Art zu zählen. Bei den Weltmeisterschaften in Osaka im April hat nun die ITTF, die für die internationalen TT-Regeln zuständig ist und in der jedes Mitgliedsland eine Stimme hat, mit großer Mehrheit diese Regeländerung getroffen. Hier konnte nicht jeder einzelne Tischtennisspieler gefragt werden, ebenso wie bei der Verabschiedung neuer Gesetze nicht jeder Bürger befragt werden kann. Internationale Regeln werden in allen Sportarten von internationalen Gremien getroffen; hierfür gibt es in der jüngsten Vergangenheit genügend Beispiele. Wenn man eine Sportart bleiben möchte, die internationales Ansehen hat, kann man sich nur anschließen. Was ich echt kritisiere - und in den Gremien auf Bundesebene schon lautstark getan habe, ist der Zeitfaktor. Es gab praktisch keine Übergangszeit, sondern alle mussten sich von heute auf morgen umstellen. Diese überfallartige Einführung ist nicht richtig - aber es wäre für das Ansehen unseres Sportes noch schädlicher gewesen, wenn wir in den verschiedenen Ligen nach unterschiedlicher Zählweise gespielt hätten. Ich kritisiere ebenfalls, dass nicht alle Veränderungen gleichzeitig eingeführt wurden, um damit den Paketcharakter der Maßnahmen aufzuzeigen. Ich verstehe nicht, dass die geänderte Aufschlagregel nicht sofort eingeführt wurde. Seit langem bemängelt man die Aufschläge, aber bisher gelang es auf Grund des Widerstandes vor allem der Chinesen nicht, eine Regeländerung zu verwirklichen. Dies ist nun gelungen, wurde aber auf Antrag der Chinesen noch um ein Jahr verzögert, obwohl die neue Regel schon jetzt wichtig wäre. KURIER: Hat der BTTV wegen der Regeländerungen Mitglieder verloren? Wagner: Das lässt sich nur schwer sagen. Mitglieder des bayerischen Verbandes sind die Vereine, die Tischtennis wettkampfmäßig betreiben. Ein Verein wird sich wohl kaum wegen veränderten Regeln zurückziehen. Da muss es wohl schon andere Gründe geben, denn leider nimmt die Zahl der Mitgliedsvereine seit Jahren leicht ab; häufig auch durch Fusionen. Einzelne Spieler haben schon angekündigt, dass sie wegen der neuen Regeln aufhören, obwohl ich das eigentlich nicht ganz verstehen kann. Immer, wenn man etwas aufgeben muss, was man lange Zeit getan und für richtig gehalten hat, fällt dies schwer - egal ob es sich um Essgewohnheiten, Rechtschreibung oder Spielregeln handelt. Überall und immer aber gibt es ständige Veränderungen, weil etwas bewegt und erreicht werden soll. Ob das immer gut ist, kann jederzeit angezweifelt werden; ein echtes Ergebnis wird man erst sehr viel später bekommen. Ich kenne inzwischen jedoch eine Reihe von Spielerinnen und Spielern, die zunächst lauthals Kritik an der neuen Zählweise geübt haben, ohne ihre Auswirkungen zu kennen - und die sicher vor allem im Hinblick auf die fehlende Gewöhnungszeit Recht hatten - und die inzwischen erkannt haben, dass die neue Herausforderung auch viele Chancen bietet. Ich kann nur alle Spielerinnen und Spieler bitten, dies auch so zu sehen. Die Zuschauer tun dies sowieso, denn bei allen bisherigen Veranstaltungen, die ich besucht habe, war man sich einig, dass Tischtennis für Beobachter sehr viel spannender und interessanter geworden ist. |
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Ist ja interessant, TT-Zuschauer, dass gerade Du dieses Interview gefunden hast. In welchem "Kurier" ist es denn abgedruckt? Im Wiener oder im Berliner? Im Hilpoltsteiner leider nicht. Aber das könnten wir ja noch auf die Schnelle organisieren. Bitte dringend um Antwort.
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Wie nicht anders zu erwarten schon wieder Polemik. Aber ich gebe Dir einen Tip: Suche http://paperball.fireball.de/ auf und gib den Suchbegriff "Tischtennis" ein, dann erhältst Du brandaktuelle Zeitungs-Veröffentlichungen aus ganz Deutschland. Als "alter Tischtennishase" müsstest Du dies eigentlich wissen?
Geändert von TT-Zuschauer (17.10.2001 um 10:07 Uhr) |
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Re: Interview BTTV-Präsident Wagner zur German-Open und Regeländerungen
Zitat:
Die ITTF ist zwar "Schuld" an den Regeländerungen, aber der Beschluss ist auch mit der Stimme des DTTB getroffen worden. ALso muss der DTTB doch dafür gewesen sein, er hätte ja auch dagegen stimmen können. Dass die ITTF in Osaka keine Volksabstimmung machen konnte ist schon klar, nur unserer Vertreter (der DTTB) hätte sich im Vorfeld - wie auch immer - etwas mehr über die Stimmung an der Basis informieren können (und nicht nur über ein paar Turniere, die die Masse der TT-Spieler bestenfalls aus der Zeitung kennt). Wie man seine Interessen durchsetzt, haben die Chinesen demonstriert: Auf Antrag der Chinesen wurde die Änderung der Aufschlagregel um ein Jahr verzögert. Komisch, die hatten in der Vollversammlung doch auch nur eine Stimme. Hubert |
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Um euer unsinniges Gezanke zu beenden:
Es dürfte wohl der Nordbayrische Kurier gemeint sein. So nennt sich schließlich die Bayreuther Zeitung. |
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Erfolgreiche Katharina Schneider
Ist ja ganz toll, dass Katharina Schneider bei der German Open in die Hauptrunde vorgestoßen ist, während beispielsweise Meyerhöfer, Stumper und G. Rohr dies nicht gelang. Darauf ganz sie ganz besonders stolz sein.
In ein ganz anderes Licht stellt dies im Nachhinein ihre Aufgabe und damit Annullierung der 1:4-Niederlage gegen Angelina Gürz beim Bay.RLT am 7.10. , wie damals zu hören war wegen eines angebrochenen Zehens. Diesen Arzt würde ich auch gerne kennenlernen, der eine solch wundersame Heilung bewirken kann, dass man schon 6 Tage später wieder in der Zweiten Bundesliga und nun auch in Bayreuth antreten kann. Oder gönnte Schneider in Altenkunstadt einfach nicht ihrer jüngeren Konkurrentin die Punkte in der Joola-Rangliste? Ich habe nur laut nachgedacht. |
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@Nachdenker
entweder kann ich nicht mehr lesen:confused: oder du. Katharina hat es nicht geschafft sich in die Hauptrunde zu spielen. Tschuldigung!!!:o :o Habe nur auf die Tabelle geschaut . Geändert von Fan (19.10.2001 um 06:55 Uhr) |
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Katharina Schneider hat sich als Lucky Looser (Gruppenzweite) fuers Hauptfeld qualifiziert
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Hallo Nachdenker,
sehr geschickt, mit der Namensähnlichkeit. Wechselst Du jetzt nicht die Seiten? Oder betrachtest Du männliche und weibliche Spieler aus verschiedenen Perspektiven? Wo bleibt die Fairness, die Du so gerne heranziehst? Die, die sich bei den Männern verletzten sind faire Sportler, die, die sich bei den Frauen verletzten, gönnen den Gewinnerinnen keine Ranglistenpunkte. Vielleicht solltest Du selbst über Fairness nachdenken. Meiner Meinung nach ist die Katharina Schneider in Bezug auf Fairness Andreas Ball gleichzustellen. Aber wie gesagt, nur Gedanken. |
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Lautdenker,
ich will jetzt hier nicht mit Dir einen Privatdisput über Deine mir unverständlichen Unterstellungen führen. Aber Du scheinst mich mit jemand zu verwechseln. Schicke mir doch ein Mail. Dann können wir das privat klären. Geändert von Nachdenker (19.10.2001 um 17:39 Uhr) |
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