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Stammtisch Hier könnt Ihr über "Gott und die Welt", Politik, Fernsehen, Bücher, Musik und alles was Euch sonst interessiert diskutieren. Plaudern in lockerer Atmosphäre ;-) |
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#1
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Atomkraft
Ich habe vernommen, dass Deutschland morgen 3 Atomkraftwerke vom Netz nimmt und nächstes Jahr dann die letzen drei verbliebenen AKWs dran sind.
Ich frage mich in diesem Zusammenhang: Müssen dafür in anderen Ländern wie etwa Frankreich neue AKWs gebaut werden, um D´s Strombedarf ausreichend zu decken? Was mich schon länger beschäftigt und es passt in diesem Zusammenhang: Elektroautos sollen umweltfreundlicher sein, als Diesel, Benzin etc. Der Anteil der Elektroautos ist in D aber heute noch eher gering und soll aber stark ausgebaut werden, bis es nur noch Elektroautos gibt. Das heißt, der Strombedarf wird bald enorm, wirklich enorm ansteigen. Wo soll der ganze Öko-Strom dann herkommen? Ich bin ganz eindeutig gegen Atomstrom, aber komme hier auf meine Eingangsfrage zurück... |
#2
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AW: Atomkraft
Abwarten. Bei den E-Autos wird aktuell bei der Anzahl und Beliebtheit sehr viel verfälscht.
Wer kauft die Dinger? Unternehmer und Selbstständige als "Steuersparmodell" mit Lademöglichkeit in der Firma. Der Markt ist schon gut gesättigt. Ist es kein Hybrid hat man in der Regel noch einen oder mehrere Verbrenner für Privat. Q7, X6 und GLE sind da sehr beliebt, gerne als RS, M oder AMG. Die zweite Gruppe sind die "Hausfrauen-Zweitwagen-Solardach" Nutzer. Auch da ist der Markt schon gut bedient. In GB haben sie mit denen jetzt schon Probleme, weil die tendenziell alle gleichzeitig laden.. Die dritte und stärkste Gruppe ist aktuell die Öffentliche Hand. Alleine hier hat die Stadtverwaltung dieses Jahr mehr als 10 E-Karren angeschafft. Das ist faktisch staatlich und politisch verordnet und eine massive Subvention. Letztere pushen auch die Zulassungsstatistik. Dazu kommen noch die Tageszulassungen der Hersteller. Das machen sie mit allen Modellen, die sie gerne an den Mann bringen wollen. Aktuell halt E-Autos, vorher die neuesten Verbrenner. Fazit: die Nachfrage ist erheblich geringer als vorgegaukelt wird. Dementsprechend dauert es auch noch, bis das für die Strommenge zum Problem wird. Viel kritischer ist es bei der Netzbelastung. Überspitzt gesagt springt im Trafohäuschen die Sicherung raus wenn 5 Nachbarn gleichzeitig schnelladen. Das viel größere Problem ist die Digitalisierung. "Online" inkl. der ganzen Clouds wird schon in 5 Jahren der größte Verbraucher sein. Aber zu der Ausgangsfrage: Natürlich wird der Strom dann importiert. Das juckt die Grünen nicht, genausowenig, wie sie die Bedingungen beim Rohstoffabbau für E-Autos in Afrika interessieren. Man braucht für Deutschland eine gute Bilanz, damit man der eigenen Klientel gute Ergebnisse präsentieren kann. Schei..en auf die anderen Länder, was da passiert juckt nicht. Laut den Grünen wird das Weltklima ja in Deutschland gerettet. Und wenn dann alle Verbrenner in Afrika noch 20 Jahre laufen, alle Aluhütten, Stahlwerke etc. woanders produzieren und dort das Doppelte an Dreck in die Luft blasen, egal, Deutschland hat dann 0,0 CO2. Zwar 3 Mio Arbeitslose mehr, Strompreise von 500 Euro im Monat, aber egal, hier wird die Welt gerettet... |
#3
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AW: Atomkraft
Guter Beitrag. Musste ein paar Mal lachen.
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#4
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AW: Atomkraft
Zitat:
Aktuell gibt es bei den Elektroautos das Problem, dass hier in Deutschland quasi die falschen E-Autos gepusht werden. E-SUV braucht kein Mensch und die Bilanz fällt da auch eher nicht positiv aus. Gut gemeint, aber nach derzeitigem Stand ökologisch falsch umgesetzt. Deutsche Autobauer machen das nach meinem Eindruck eher nicht gut, bzw. fokussieren zumindest öffentlich zu sehr auf das falsche Segment. Der Strombedarf steigt auch ganz enorm in vielen anderen - IMHO fragwürdigen - Bereichen des Lebens... Wer alles digital und fernsteuerbar haben will (vom Kühlschrank bis zu Rolläden etc.) und in allen Bereichen die Digitalisierung vorantreiben möchte, wird den Strombedarf erhöhen. In vielen Regionen wird bereits (zu) viel Ökostrom erzeugt, d. h. punktuell ist die Produktion über dem Bedarf. Es scheitert nach meinem Eindruck eher noch an sinnvollen Speichermedien und Möglichkeiten, den Strom in die anderen Regionen zu bringen, die weniger selber produzieren. Es wird dann auch von Deutschland zu bestimmten Zeiten sehr viel Strom in die europäischen Netze geliefert, was von anderen Seiten kritisiert wird. |
#5
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AW: Atomkraft
Der Atomstromanteil lag in letzter Zeit bei ca. 10% udn Deutschland war bei Strom Nettoexporteur bisher, kein sonderlich grosses Problem.
Und neue Atomkraftwerke baut man nicht ebenso mal schnell auf ( vom Abbau und der Lagerung ganz zu schweigen), da gegt es viel schneller diese 10% recht schnell regenerativ zu erneueren. Thema wurde aber schon mehrfahc und ausführlich im thread zum Klimawandel behandelt.
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Ej im-ta fey de-ja ee |
#6
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AW: Atomkraft
Zitat:
Erstens sind die 10 % falsch, es sind doch 12,5 %, zweitens sind auch die anderen fossilen Brennstoffe zu ersetzen, 18,6 % Steinkohle, + Braunkohle + Öl + Erdgas = 56 % Atom + fossile Brennstoffe. Geplant bis 2050!!?? Drittens darf man nicht übersehen das der Bedarf um ein Vielfaches steigen wird, nicht alleine wegen des E-Autos, sondern auch wegen der KI, der fortschreitenden Digitalisierung usw. ... das wird man niemals mit Wind & Co substituieren können. Es wird eher so sein das wir für unsere Sturheit und den Fehler aus 2011 bitte zahlen werden, Mir ist das egal, ich schüre dann Holz und erzeuge Strom mit einer Photovoltaikanlage, nebst Wärmepumpe, Stromspeicher & Co. Aber, das alles können sich vllt. 10 % der Bürger leisten, die anderen werden massive Probleme bekommen das zu zahlen. Man wird sich Energie noch vom Maul absparen müssen, Es ließe sich nur mit Atomkraft lösen, und nein, ich übersehe die Probleme der strahlenden Reste, und deren Lagerung, nicht.
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wer braucht schon eine Signatur |
#7
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AW: Atomkraft
Zitat:
(Ich zweifle irgendwie, dass die Technologie dann überhaupt diese Verbreitung gefunden hätte... aber was weiß ich schon...) |
#8
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AW: Atomkraft
Zitat:
Selbst ohen die tausende Jahre Entsorgungsproblematik und Kosten , ist Atomstrom schon en ganze Weile teurerer als grüner Strom.
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Ej im-ta fey de-ja ee |
#9
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AW: Atomkraft
Du bist der Zeit hinterher ...
https://www.br.de/nachrichten/wirtsc...kennen,SqKNkGF Zitat:
Zudem bitte ich um Nachweise das Atomstrom teuerer ist als Strom z.b. Wind.
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wer braucht schon eine Signatur |
#10
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AW: Atomkraft
Zitat:
Ein paar Punkte in diesem Zusammenhang: Infolge dieser Preissteigerungen bei diversen Kraftwerksprojekten wird die betriebswirtschaftliche Rentabilität der Kernenergie daher bereits seit einigen Jahren insbesondere in liberalisierten Märkten infrage gestellt und mehrere Kraftwerksprojekte beendet. Der Neubau von Kernkraftwerken beschränkt sich aktuell daher weitestgehend auf Staaten, in denen staatliche Betreiber das Risiko der Projekte tragen. ... Die relative Wettbewerbsfähigkeit der Kernenergie ist schwer zu bestimmen, da kaum valide Vergleichsdaten vorliegen und auch historische Daten kein klares Bild vermitteln. Dazu kommt, dass die Kernenergie weltweit in allen Nutzerländern von staatlicher Seite sehr umfangreich gefördert wurde,[128][130] diese Subventionen flossen auf verschiedenen Wegen und waren teilweise in technischen Details versteckt, wobei nach Uekötter insbesondere die Vermischung mit der militärischen Nutzung der Kernenergie wichtig war. Es sei jedoch sicher, dass die Kernenergienutzung ohne die massiven staatlichen Hilfen *keine Chance* gehabt habe. ... Ausweislich einer Analyse der Hertie School of Governance zu Großprojekten in Deutschland fielen beim Bau von Offshore-Windparks deutlich weniger Mehrkosten an als bei den historisch errichteten Atomkraftwerken. Fallstudien zum Bau von acht Offshore-Windparks und sechs Atomkraftwerken zeigten, dass bei Windparks trotz erheblicher Planungsrisiken deutliche Lerneffekte zu verzeichnen waren; in der Folge waren die Mehrkosten der Offshore-Windparks um 20 % höher als ursprünglich veranschlagt, bei den Atomkraftwerken jedoch dreimal höher. Lerneffekte konnten dabei im Fall der Atomkraftwerke nicht festgestellt werden.[140] Eine weitere Studie kam 2010 zu dem Ergebnis, dass die Gesamtkosten für Solarstrom unterhalb der Stromgestehungskosten aus neuen Kernkraftwerken lägen. Eventuell anfallende Kosten für die Speicherung des Solarstroms und die erforderliche Regelleistung wurden dabei allerdings nicht berücksichtigt.[141] Geändert von User 597698 (31.12.2021 um 13:35 Uhr) |
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