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Technik - Taktik - Training - Vorsätze und Zielerreichung Hier könnt Ihr Fragen und Tipps rund um die Themen Technik, Taktik und Training loswerden. Spieler und Trainer können hier Erfahrungen austauschen und Trainingswillige von ihren alltäglichen Problemen und Zielen berichten. |
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Themen-Optionen |
#1
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Anfängertraining:Topspinmodell contra Kontermodell!
Hallo Trainerkollegen!
Mich würde mal interessieren mit welchen Modell ihr Euer Anfängertraining beginnt. Vielleicht habt ihr positive oder negative Erfahrungen mit dem einen oder anderen Modell gemacht. Vielleicht dazu noch eine These: "Es ist besser bei Anfängern mit dem Vorhand-Konter statt mit dem VH Topspin zu beginnen, da sie meist noch nicht über die Größe verfügen,um den Anfängertopsin(nach Lehrbuch) spielen zu können." Der Konter ist daher als Einstieg besser geeignet - ausserdem ist der Ball besser zu kontrollieren!etc." Gruß Perser |
#2
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Für "echte" Anfänger sind beide Schlagarten zu schnell - außerdem ist mit den Schlägern über die Anfänger typischerweise verfügen sowieso kein richtiger Topspin möglich
Also: Schupfen ! Durch die längere Kontaktzeit zwischen Schläger und Ball ist die "Rückmeldung" einfacher warzunehmen, und die längere Flugzeit des Balles vereinfacht die Beinarbeit. Logische Erweiterung ist denn der Eröffungstopspin und der Block bzw. die Schnittabwehr - hier ist dann der Zeitpunkt erreicht auf einen qualitativ guten Allroundschläger umzusteigen. Allerdings sollte der Trainer hier genauer hinsehen - es kann sein das sich hier bereits eine deutliche Anlage des Spielers zu bestimmtem Material / Spielsystem zeigt - ich habe ~2 Jahre "verschwendet" weil man mir immer zu 1,5mm Belägen geraten hat - mit denen ich nie ein "offenes" Spiel hinbekommen habe. Erst "eigensinnige" Experimente haben mich zu 2,0mm Chinabelägen geführt, mit denen ich eine gewisse Sicherheit im Spiel erreichte - und das obwohl doch die Beläge mit höchstens der 1/2 Kontrolle gewertet sind Ein paar Stolperfallen gibt es dabei schon .. Anfänger neigen zu defensivem/passivem Spiel einfach aus Unsicherheit - das macht sie noch nicht zu "geborenen Abwehrspielern" .. auch sind manche Holz-/Belagkombinationen schlicht zu schwer für einen Jugendlichen - insbesondere bei schnellen Ballwechseln sind ihm dann keine "sauberen" Schläge möglich .. Schaffen die Anfänger dann, aus einem Schupfspiel mit Eröffnungstopspin ins offenen Spiel überzugehen ohne das der Ballwechsel mit einem leichten Fehler endet, ist es Zeit Konter und Schuß hinzuzufügen . Was dagegen passiert wenn man mit Konterspiel beginnt, kann ich gerade mit unserern (jugendlichen) Anfängern beobachten: solange sie zwanglos offen spielen können. ist die Fehlerzahl gering .. allerdings sind kaum "saubere" Schläge zu beobachten .. da wird geschoben und gerupft und mit wildesten Verrenkungen gespielt. Sobald allerdings ernsthaft gespielt wird hagelt es Fehler - Aufschläge und -annahmen werden versiebt, dann folgt endloses Schupfspiel, das entweder in einem einfache Fehler oder durch einen verschlagenen Eöffnungstopspin/Schuß endet - alles kein Wunder weil ja genau diese Schläge/Schöagfolgen nicht geübt sind ! alles m.E., natürlich .. Stefan |
#3
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Schupfen zu Anfang??? Mich graust es immer ein wenig vor dem Schupfmodell, das muß ich hier mal ganz offen sagen.
Das Schupfmodell, wie es Arralen dargestellt hat, führt meistens dazu, dass die Kinder zu Beginn im unteren Bereich relativ erfolgreich sein, ganz einfach, weil sie ihren Gegnern an Sicherheit überlegen sind. Aber das hat auch seinen Preis und der ist nicht zu unterschätzen!!! Die Kinder haben Erfolg und werden nun auch in den folgenden Jahren versuchen mit Schupfen zu gewinnen, dann wird es rechts und links bei ihnen nur noch einschlagen, weil die anderen immer sicherer werden. Diese Spieler stellen sich dann zu spät auf das Angriffsspiel um, die anderen sind ihnen dann oft schon voraus. Wenn sie es überhaupt schaffen sich umzustellen. Und richtig gut Abwehren fällt natürlich auch schwer, denn wo kein Angreifer in der Trainingsgruppe, da ist auch keine Abwehr. ----- Ich persönlich habe da mein ganz eigenes Modell entwickelt, dass ich für recht geeignet halte. Also VH-Konter und RH-Konter sind schon wichtig, allein schon mal um Übungen zu spielen mit den Älteren. Das führt nicht zu irgendwelchen Verrenkungen, ich denke, wenn man die Technik am Balleimer intensiv trainiert, dann ist da überhaupt kein Problem und Balleimertraining ist sehr, sehr und nochmal sehr wichtig! Besonders zu Anfang, damit die Techniken sich automatisieren und sich keine Fehler automatisieren. Denn die später wieder rauszukriegen, ist furchtbar schwer. Nach den beiden Konterarten (die ich auch schon mit Beinarbeit verbinde) führe ich noch zwei Schlagarten ein: RH-Schupf und VH-Topspin auf leichten Unterschnitt. Damit haben die Kinder ausreichend Techniken um erfolgreich zu spielen. Mit dem VH-Spinball können sie eröffnen, notfalls mit dem RH-Schupf den Ball im Spiel halten und mit den beiden Kondertechniken können sie weiterspielen. Den Schupf trainiere ich bewußt am wenigsten mit ihnen! Nur in Kombination mit anderen Schlägen, weil gute Schupfer dazu neigen nicht anzugreifen! Zu dem Zitat mit Topspin und Konter: Also es kommt natürlich auf die Größe des Spielers an. Habe schon einen Drittklässler gehabt, der so groß war wie meine 13jährigen. Da ist der Topspin kein Problem. Aber bei dem normalen Grundschüler ist Topspin auf Überschnitt (Konter, Block) schwer, wegen der Größe, das ist wohl richtig. Beim VH-Topspin auf Schnitt ist es denk ich ein wenig anders, da die Bewegung mehr von unten ausgeht. |
#4
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Topspin / Konter-Modell
Ich fange bei meinen Zwergen mit dem Kontern an, da sie es sich am einfachsten vorstellen können (Ohrfeige) und auch am schnellsten erfolgselebnisse haben beim zurückspielen etc. Danach lasse ich sie Schupfen, um gegen potentielle Gegner, die auch den Ball nur rüberspielen, Punkte zu erzielen. Bisher bin ich damit ganz gut gefahren. |
#5
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Also, für mich steht total außer Frage, dass das T_Modell, das einzig richtige und wahre ist. Schließlich sollte man doch, wenn man Kinder ausbildet das moderne TT-spiel im Auge behalten. Hier fällt einem doch eindeutig auf, dass der T- vorallem der VHT die bedeutenste Rolle einnimmt. Dagegen sch und K sind bestimmt nicht mehr als "wichtigste" Schläge zu definieren. Um genau zu sein, es sollten nur kurze Bälle geschupft werden, Konter mit der Vh bei Shakehandspielern überflüssig, da es den VhT als viel effizientere Waffe gibt, Spieler die RHK spielen gleichen damit nur ihr RHT- Defizit aus. Ich habe bis jetzt noch nie ein Problem gehabt einem Spieler (natürlich bei dem ein oder anderen etwas mühseliger) zumindest die Grobform eines VHT beizubringen und ich behaupte auch, dass ich das mit jedem Spieler schaffe, wenn er es will. Demnach empfehle ich das WTTV_Modell.
Zu Körperproblemen etc.: Nach dem WTTV-Modell werden die einzelnen Schläge zuerst in ihrer Grobform gelehrt und dann immer wieder weiter verbessert. Übrigens noch ein weiteres Argument für den T- gegen die anderen Modelle, es ist erwiesen, dass Spieler in der entscheidenen Phase sich auf ihren sicheren Schlag verlassen, welches heißt dass Spieler die mit sch angefangen haben, probieren durch den sch ihren Erfolg zufinden, dagegen Spieler die mit T begonnen haben, in die dominante, aktive Lage gelangen und somit bessere Chancen auf einen Punktgewinn haben. Nochmal abschließend: Die Grundausbildung von Spielern sollte immer zukunftsorientiert sein, kurzweiliger Erfolg heißt noch lange nicht Erfolg in der Zukunft. Wer gerne mal einen Spieler besser noch eine Spielerin auf Verbandsebene haben möchte, lehrt ihr zu schupfen, gibt ihr am besten noch lange Noppen und zeigt ihr wie man schießt. Dieses System wird jedoch um so älter die Spieler werden einfach erfolglos werden. Nur wer über starke Ts verfügt kann gut werden. Natürlich gibt es Ausnahmen, jedoch sind dies reine Ausnahmen und nicht mehr. |
#6
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Anfängermodell
Wenn ich mir eure Beiträge so durchlese, kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Bei euch wird der Spieler nicht mehr als Individuum gesehen, sondern nur noch als Objekt.
Wer Kinder in ein Anfängernodell preßt, "vergewaltigt" sie. Ich will damit sagen, daß jedes Kind ein individuelle Bewegungspotential besitzt. Dieses muß geschult und gefördert werden. Dann kristalisieren sich auch individuelle Stärken heraus, die zu einer späteren Spielweise führen, die der Spieler beherrschen kann. Daher schule ich im Anfängerbereich auf unterschiedliche Arten frontale und tangentiale Bewegungen, die zu den späteren Grundschlägen hinführen. So lassen sich frühzeitig individuelle Begabungen erkennen. |
#7
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Zitat:
Aber um auch auf die anderen Einwände einzugehen - ein Ballwechsel beginnt immer mit Aufschlag-Rückschlag-"Drittschlag". Versagt ein Spieler schon beim kurzen Aufschlag bzw. Rückschlag, und kann er geschupfte "Drittschläge" mit starkem Unterschnitt nicht Topspin spielen weil er immer nur "offen" trainiert hat. wird er das Spiel auf eine sehr frustrierende Art & Weise verlieren, nämlich durch endlose leichte Fehler. Und es ist völliger Quatsch das die Jugendlichen mit ihrem sichersten Schlag den Punkt suchen - sie versuchen mit sicheren Schlägen keinen Fehler zu machen ! (Ausnahmen bestätigen ... - insbesondere wenn ihnen ihr Trainer einbleut alles und jedes zu ziehen..) Außderm habe ich keinesfalls gemeint man sollte nur Schupfen trainieren, sondern erst Schupfen bis sich Ballgefühl und Beinarbeit herausgebildet haben und dann zum Topspin übergehen - ein Schupf/Spin-Modell sozusagen. Außerdem ist genau an dieser Stelle ein Wechsel vom "(Billig)-Fertigschläger" zum "richtigen Material" angesagt, nicht vorher, denn wenn der Anfänger nicht bis hierhin durchhält, wäre es glatte Verschwendung, und auch nicht später, denn dann würde das mangelhafte Material die Entwicklung behindern.. ("Richtiges Material" kann hier immernoch ein Fertigschläger sein, allerdings in der Preisklasse von 25..40 EUR) Denn genau an dieser Stelle zeigt sich schon ob der Spieler den nötigen Drang nach vorne hat für ein reines Angriffsspiel, oder ob er zu anderen Spielsystemen neigt - und man sollte nicht alle zu frischklebenden Topspinangreifern machen, nur weil dies gerade modern ist - mit der nächsten Regeländerung oder Belagentwicklung kann sich dieser Trend schon wieder umkehren .. S. |
#8
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Etwas als "völligen Quatsch" zu bezeichnen, wenn man keine Ahnung hat ist natürlich sehr einfach und außerdem ziemlich respektlos. Etwas mit "Kopf-schütteln" zu kommentieren und in Zusammenhang mit TT von "Vergewaltigen" zu sprechen ist für mich nicht akzeptabel und auch völlig deplatziert.
Es geht in der entschedienen Phase, bei dem was ich meinte eben nicht mehr darum einen Punkt zu machen sondern darum, dass der Gegner den Punkt nicht macht. Und dieses Verhalten führt zu einer defensiven Spielhaltung bei entscheidenen Bällen. Der Spieler, der den sch am besten- als erstes gelernt hat wird sich meist darauf verlassen wollen und genau dies ist falsch. Dass du nicht nur den sch deinen Spieler vermitteln willst ist mir auch klar, jedoch bin ich mir nicht so sicher ob du weißt, das in dem von mir angesprochenen WTTV-Modell alle Schläge in mehreren Zyklen geschult und wieder durchlaufen werden. Dieses Modell hat sich bewehrt, dein sch-Modell auch, jedoch vor 20 Jahren. TT hat sich verändert! Vielleicht haben wir bei der Grundausbildung unterschiedliche Gewichtungen, ich jedenfalls möchte jedem Spieler die Möglichkeit geben so gut wie möglich zu werden- auch ein Abwehrspieler, der Erfolg haben will muss die Angriffschläge beherrschen- die modernen Abwehrspieler spielen immer wenn sie können Angriff! Übrigens, die Anfänger möchte ich sehen, die alle Auschläge oder die mesiten schaffen kurz zu legen, oder es chaffen weitesgehend gute kurze Aufschläge zu machen, deshalb wird ein Anfänger der VHT kann seinen Schlag fast immer anwenden können, aber wie gesagt, die anderen Schläge werden ja nicht vernachlässigt! Dem zweiten Beitrag gebe ich in sofern Recht, dass man natürlich individuell auf die Spieler eingehen muss, keine Frage, jedoch gibt es diese Modelle die für das Gros an Spielern umsetzbar sind. Willst du die Verallgemeinerung von sportspezifischen Gesetzmäßigkeiten, hier tt-spezifisch anzweifeln, Sporttheorie als hinfällig darstellen? Übrigens nochmal zu den Modellen: Soweit ich weiß, werde gerne berichtigt, werden in den Verbänden des DTTB nur noch Konter- und T-Modelle gelehrt, hier jedoch überwiegt das T-Modell. Weder Chinesen, noch Schweden, etc. schulen sch zuerst! |
#9
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Aus meiner Erfahrung heraus hat sich das Kontermodell als das in den meisten Fällen geeignete Modell herauskristallisiert. Manschmal kann man zum Topspinmodell greifen. Vom Schupfmodell nehme ich in der Regel Abstand, würde es aber nicht völlig ausschließen!
Da man nach der methodischen Reihe vom Einfachen zum Schwierigen gehen solte bietet sich der Weg an: ohne Rotation, dann mit Rotation. Ausserdem lassen sich im VH-Konter Grundlagen schaffen für den VHT. Bspweise: Gewichtsverlagerung, BTP, Hüftrotation. Auch von der RH-K Technik zur RHT Technik kann man einige Dinge übertragen! Man sollte nicht die Zeit damit verschwenden, den Kindern erstmal Schupfen beizubringen, um ihnen dieses dann in mühevoller Arbeit wieder abzugewöhnen. Mit dieser ZEit kann man besseres anfangen. |
#10
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Zitat:
Und zum Thema des "Punkt suchen / Fehlervermeidens" hier meine Beobachtung aus unserem letzten Jugend-Ranglisten.Turnier: Ein Spieler, ca. 11 Jahre, ca. 1 Jahr Spielerfahrung, spielt im "freien Spiel" hervorragend Topspinangriff mit Friendship 2,0 auf Power X-5 Holz. Er hat da auch keine Probleme aus kurz-kurz Spiel in den Angriff zu kommen - aber die Jugendlichen eröffnen in Training zu 90% mit langen, schnellen Oberschnitt"einwürfen", um sofort ins offene Spiel mit Konter- und Topspinbällen überzugehen. Was passiert nun im Ranglistenspiel gegen bekannte Gegner (seine Trainingspartner) ? Er kann kurze U-Schnitt Aufschläge nicht retournieren, beginnt endlos zu schupfen und verliert natürlich, weil weder sein Material noch sein Training für solches Spiel geeignet sind. Zitat:
Und erst ab diesem Punkt möchte ich die Spieler ernsthaft um Punkte spielen lassen - und dann werden sie auch die Sicherheit haben nicht nur Schupf zu spielen sondern im entsprechenden Augenblick in den Angriff überzugehen (hoffe ich). Und falls ein Spieler nun nicht (oder noch nicht) die psychologischen Vorraussetzungen hat einen Punkt erzwingen zu wollen, werde ich ihm kein Topspinspiel aufzwingen, sondern ihn nach kräften unterstützen, mit Block oder Unterschnitt erfolgreich zu sein. Meist gewinnt er dabei genügend Sicherheit (Selbstsicherheit als auch Ballgefühl), um sich dann immernoch das offensive Spiel zu erschließen. Aber an diesem Punkt sind es dann alles keien Anfänger mehr ... Stefan |
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