Vorhandtopspin provozieren?

[El Bandolero]

Hola muchachos:
Die neue Saison hat ja praktisch schon angefangen und da geht einmem ja so das eine oder andere durch den Kopf (was man vielleicht in der neuen Saison anders machen könnte (machen sollte) oder was man "neu" in das eigene Spiel einbauen könnte. Jetzt aber direkt zum Thema:
Als Defensiv-Allrounder (Betriebssport, mittleres Niveau) spiele ich viel mit mehr oder weniger viel Unterschnitt (auch bei den Aufschlägen) und viel in die gegnerische Rückhand. Da wird dann auch häufig geschupft und bei den passenden Bällen greife ich dann überfallartig an und versuche den Punkt zu machen. Werde ich selbst - z.B. durch agressives Topspin-Spiel - nach hinten gedrückt spiele ich Schnittabwehr und gewinne diese Duelle auch nicht so ganz selten; in meiner Spielklasse sind die Angreifer selten in der Lage einen Topspin mehr als 2-oder 3mal zu ziehen. Bei meiner letzten Lehrgangs--Teilnahme in der andro-TT-Schule Borussia Düsseldorf wurde im Rahmen der Aufschlag-Übungen von einem der Trainer mal darauf hingewiesen, daß es vorkommen kann das der Aufschlag auch mal lang in die Vorhand kommen kann um den Rückschläger zum Vorhand-Topsin "zu ermutigen". Da meine Schnittabwehr nicht schlecht ist bin ich am überlegen ob ich bei meinen Spielen gegen Angreifer einfach mal diese Aufschlagvariante einsetzen sollte. Bisher habe ich lange Aufschläge weitgehend vermieden.
Was meinen die "Füchse aus dem Forum" zu dieser taktischen Variante? Gracias für alle konstruktiven Beiträge.
Mein Material : Liang ge Liang Holz mit VH TSP Triple Spin Chop; RH Tibhar VariSpin 1,2mm.

[Sven]

Das provozieren von Angriffen im 'richtigen' Moment gehört i.A. zu den Möglichkeiten eines Abwehrspielers.

In meinem Spielsystem nutze ich diese Möglichkeit auch oft (1. Landesklasse Brandenburg, Mitte). Hierbei stellt die Variante dies schon mit dem Aufschlag zu versuchen IMHO die problematischste dar, da der Gegner bei der Aufschlagannahme oft recht gut zum Topspin steht und du meist recht nah am Tisch agierst.

Als Mittel sollte man diese Variante aber auf alle Fälle in sein Training einbauen, da jeder erfolgreich einsetzbare Variante dein Spiel gefährlicher und somit i.A. erfolgreicher macht.

Tschau

Sven

[Chris_tt]

Als Variante ist das eigentlich immer ein effektives Mittel. Man sollte es halt gegen gute Angreifer wirklich nur als Überraschung einsetzen, da man sonst in der Regel alles um die Ohren geknallt bekommt. 1 starker Aufschlag bringt dich eh nicht weiter, wichtig ist vor allem, dass man viele Varianten drauf hat und diese dann überlegt abwechselt.

[Carter 78]

Du kannst ja auch einen Aufschlag kurz spielen und wenn der Angreifer zurückschupft, dann kannst du ihm gleich lang in die weite Vorhand anschupfen oder in die Mitte lang, so dass er ein bisschen laufen muss und zwar sicherlich anziehen wird, aber eben den Topspin nicht mit vollem Power ziehen kann.

[madmatt]

Der tip von Carter ist gut, er funktioniert auch direkt als aufschlag, entweder als überrraschender schneller rollaufschlag, cross vorhand-vorhand oder wie unten näher beschrieben, halblang ohne schnitt in die mitte, aus vh oder rh.

Die variante 'schnittlose halblange aufschläge fast in den wechselpunkt hinein' (ellenbogen) habe ich als besonders effektiv kennen gelernt, zumindest gegen einen angreifer, dessen technik nicht so überrragend, aber die risikobereitschaft/agressivität hoch ist. Von der länge sollte der ball direkt hinter dem gegnerischen tischende (maximal eine handbreite länger) herunterfallen.

Da der ball ohne rotation ankommt, ist es viel schwieriger als bei ein wenig unterschnitt, topspins überhaupt auf die platte zu bringen, oft gerät der versuch eine handbreit zu weit. Die platzierung des aufschlags und der deswegen beim retournierer notwendige seitwärtsschritt tun ein übriges dazu, den ball nicht zeitoptimal zu treffen. Sollte der rückschläger (evtl. nach einigen misserfolgen) doch defensiv spielen wollen, ist das recht hohe tempo eines halblangen balls auch nicht einfach zu kontrollieren (flach zu halten) und könnte dir im gegenzug angriffsmöglichkeiten bieten. Kommen die spins wirklich an, sind sie oft nicht so rotationsreich wie ein ball der auf unterschnitt gezogen wird, das heißt deine abwehrmöglichkeiten dagegen sollten noch relativ gut sein.
Sollte dein gegner als konsequenz darauf seine aufschlagannahmepostion nach hinten verschieben, werden dadurch natürlich deine kurzen aufschläge (und auch der schnelle aufschlag cross) gefährlicher. Das heißt, jeder aufschlagvariante sollte ein prüfender blick auf die stellung des gegners vorausgehen - aber das ist eh eine grundvoraussetzung für erfolgreiches aufschlagspiel.

Vor einigen jahren hat mich mit solch halblangen aufschlägen im wechsel mit kurzen ein sehr 'erfahrener' gegenspieler mal außerordentlich geärgert. Habe fast alles über die platte gezogen und mich die ganze zeit gefragt, warum mein ts nicht funktioniert. Im anschluss habe ich nach eingehender analyse meiner deutlichen niederlage intensiv spin auf schnittlose bälle trainiert, empfinde es aber immer noch als ziemlich anspruchsvoll, die anzugreifen. Am ehesten ginge wohl noch durchzukontern, aber das habe ich irgendwie nicht im programm bei der aufschlagannahme. Als angreifer läuft es für mich doch meist auf kurz zurücklegen(65%)/scharfer langer schupf(10%)/anziehen(20%)/flip(5%) heraus - die zahlen sind natürlich je nach gegner und aufschlagqualität leicht variierend. Je länger, desto topspin .
Spieler wie ich sind ideale opfer für die oben beschriebene variante, da muss ich immer höllisch aufpassen.

gruß
madmatt

[Qobble]

also ich spiele zwar keine schnittabwehr oder ähnliches aber wenn ich in ein (langweiliges) Schupfspiel gelange, spiele ich oft in die rückhand und dann ma en kurzen in die vorhand oder länger. kommt alles auf den gegner drauf an.
wie gut kann er auf keinen schnitt ziehen/viel schnitt.
das nutze ich oft wenn ich den faden beim spiel verlier da ich eigentlich ein offensives spiel habe, jedoch gibt es so tage da geht gar nix.
wenn der gegner offensiv orientiert ist und keine gute rückhand hat sind vile dann überhastet mit der vorhand.
d.h. das der gegner irgendwann wenn er nicht die ruhe behält einen schwierigen ball versucht zu umlaufen oder wenn der ball in der vorhand landet ihn direkt zum punkt zu verwandel.
da bin ich dann wieder beim thema^^.jetzt muss man wissen was der gegner nicht so gut kann.möglichwerweise einen mittellangen ohne/mit schnitt oder einen langen schnelle mit oder ohne. das kommt auf den gegner an.
jedoch ist es bei einigen gegnern doch besser sie einfach kurz zu halten und die eigen chance zu ergreifen.
das problem ist mal wieder die individualität
mfg