Antitop im Schüleralter?

[Angus]

ich habe einen Schüler (13 Jahre), der so seine schwierigkeiten beim Rückhandspiel hat. er bringt einfach keine konter- und topspinbewegung hin bzw. verfällt umgehend zurück in seinen garten- und schulhoftischtennisstil, sobald ich ihm den rücken kehre. aus dieser erfolglosigkeit heraus, jeder ball in seine rückhand ist zu nahezu 95% ein punkt für den gegener, resigniert er langsam und hat keien richtige lust mehr.

nun habe ich mir gedacht, dass es vielleicht sinnvoller ist sein spielstil zu belassen (ein großer star wird er voraussichtlich eh nicht) sondern daran zu arbeiten, dass er wieder spass hat und so vielleicht länger bei der stange bleibt! also habe ich ihm einen meiner testschläger mit anti gegeben und siehe da die abstecher und unterschnittschläge, die er spielt kommen und sind nochdazu gar nicht so ungefährlich.

nun zu den fragen:

1. haltet ihr es für ok einen so jungen spieler schon mit material zu bestücken?

2. wie kann ich ihm das vertrauen wieder geben, dass er mit dem neuen material eifriger trainiert?

3. welche übungen gibt es speziell für anti-spieler, bzw. wo kann ich als trainer die grundlagen eines solchen spiels lernen (ich habe nur erfahrungen im spiel gegen anti)?

für eure ratschläge wäre ich dankbar. also antis an die tasten!

gruß angus

[jimih1981]

grundsätzlich halte ich garnicht davon. Wenn keine vernünftige technik vorhanden ist. wenn allerdings bestimmte bewegungsmuster bei nem jugenspieler zu starken problemen führen und er mit anderem material besser dran wäre weil das eher seiner veranlagung entgegen kommt. warum nicht.

[Angus]

ich bin der meinung, das der weg über den anti ihm neuen mut geben kann. misserfolge in der liga sind auf dauer nicht wirklich gut und wenn seine kameraden schneller besser werden ist das auch nicht sehr motivierend. offensichtlich ist er kein mainstream-spieler und so muss eben von beginn an ein anderer, individuellerer weg her.
die von mir bisher geforderten anpassungen seiner technik fallen ihm einfach sehr schwer, denn er hat bereits mehrere jahre auf schulhöfen und im garten diese eigenwillige technik entwickelt. die kerzen, mit durchaus nicht wenig unterschnitt, die er mit seinem abstechen auf konter erzeugt, sind dort auch sehr wirksam, aber sobald ihm ein gegener mit schussqualitäten gegenübersteht, bekommt er auch in der 3. nachwuchskreisliga die bälle gnadenlos um die ohren! Oberschnittbälle auf ihn sind dann ganz der todesstoß, denn die gehen immer meilenweit drüber hinaus.
seine art zu schlagen passt einfach besser auf den anti und die änderungen seiner technik, die er sich erarbeiten muss, sind somit weniger groß. erste versuche (2 trainingstage) zeigen auch deutlich, dass er mehr bälleund auch deutlich flacher zurückspielen kann.

also nochmals zu meinen fragen (siehe oben!) wer kann noch weiterhelfen!

angus

[klugscheisser]

Ich habe das auch schon in wenigen Einzelfällen gemacht, schon um diesen Spieler beim Tischtennis zu halten. Nach etwa einem Jahr war dann auch die Angst vor der Rückhand weg und er konnte wieder auf einen kontrollierten ormal-Belag umsteigen. Wurde kein Riese, aber er blieb bei uns

[jimih1981]

is halt ne steinplattentechnik. also klar denke das mit dem anti ist der richtige weg. man muss nur rausfinden mit welchem am besten gibt ja durchaus unterschiedliche. zumindestens auf der vorhand sollte es schon möglich sein offensiv zu agieren. evtl. kann man es ja auch mit dem anti versuchen. block mit dem anti. evtl. auch mal damit angreifen. also denke für ein erfolgreiches spiel zumindestens wenn ein mal eine etwas höhere spielklasse sein soll, muss man schon offensiv agieren können.

[klugscheisser]

Kannst natürlich langsame KN oder auch eine OX-LN ausprobieren oder halt einen langsamen, gut kontrollierbaren NI-Belag. Ein wenig Ballgefühl braucht er aber immer immer. "Material" in solchen Fällen hat eher eine moralisch-seleische als eine physikalisch-sportliche Bedeutung (Maskottchen sollen ja auch manchmal helfen)

Wichtig ist, dass er sich von dir betreut und beraten fühlt. Durch den Belag-Wechsel ist er auch gezwungen, sich mit den Besonderheiten der RH-Technik vertraut zu machen und mit 13 lernt er doch wahnsinnig schnell

[lupo2001]

Einer meiner Mannschaftskameraden spielt auch schon seit seiner Jugend Material. Bei ihm hat die Rückhand auch nicht funktioniert, bis ihm jemand LN auf die RH geklebt hat. Mittlerweile spielt er in unserer Ersten an 1. Manchmal kann es durchaus von Vorteil sein, wenn man schon im Jugendalter den Umgang mit Material lernt. Wer weiss, vielleicht steckt ein kleiner Noppengott in ihm.

[jimih1981]

kenn da auch einen der einser von meinem verein wo ich mit tt angefangen hab. der hatt auch lange noppen aber der kann wenn er dreht auch nen rückhandtopspin.

[Youkai]

Ich hab damals auch ein Jahr lang Anti gespielt weil ich nicht eine einzige annahme bekommen hab, selbst wen nix drin war is der mir weggeflogen als hätt der gegner ne Bundesliga reife angabe gemacht XD

ihrgendwan hab ich mir dan von bekannten mal die schläger genommen und so just vor fun damit gegen die kinder und gemerkt das es auf einmal mit normalem material auch ganz gut gind ... dan hab ichs ne zeit mit norm. material bei mir versucht und war aufeinmal von einem der schlechteren im verein zu einem der besten geworden ...

also kann schon wirklich einiges bringen ... aber an trainingsmöglichkeiten wüsst ich nur jemanden dahin zu stellen der hammer angaben drauf hat weil selbst mit dem anti geht der ball wen genug drin is noch leicht auf den schnitt ein (zwar nicht viel aber mit dem bisschen kann man gut lehrnen)

[jakemessi]

Ich finde das o.k. !

der könnte durchaus erfolgreich spielen.

Im Jugendbereich , weil keiner der Gegner auf material eingestellt ist und später, da er auf das material eingestellt ist.