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Technik - Taktik - Training - Vorsätze und Zielerreichung Hier könnt Ihr Fragen und Tipps rund um die Themen Technik, Taktik und Training loswerden. Spieler und Trainer können hier Erfahrungen austauschen und Trainingswillige von ihren alltäglichen Problemen und Zielen berichten.

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  #1  
Alt 13.11.2007, 18:33
Benutzerbild von Flöte
Flöte Flöte ist offline
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Flöte ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
Unsicherheiten im Spiel - Umstellung des Spielsystems?

Hallihallo,

also bevor ich loslege muss ich erstmal meine Ausgangsposition darstellen.

- ich spiele in der Bezirksliga und eigentlich auch ganz passabel (Mitte ausgeglichen).

- spiele eigentlich nur Top, RH wie VH und eigentlch auch ziemlich sicher, aber leider fast nur im Training, im Spiel habe ich oft ein "weiches Händchen". Hab ich das nicht, mal so mal so, spiele ich eigentlich ne Klasse besser und verliere so gut wie nie. Doch leider in 3 von 4 Spielen ists scheiße.

- wenn ich ein "weiches Händchen" hab spiel ich eigentlich immer aus der Halbdistanz Abwehr und zieh dann gegen oder konter aus, alsogewinne nur weil ich keine Fehler mache.

- jetzt kam ich auf die Idee aus der Not eine Tugend zu machen und Abwehr zu spielen. (RH. Noppen VH: Schnittabwehr und Top) Im Training spiel ich das schon lange hin und wieder und zwar auch richtig gut. Also damit meine ich das ich unserem Verein kaum was verliere. UND Abwehren macht viel mehr Spaß!!!!!!!!!!!!!!!!!

- Ach ja, bitte keine Tipps mit mehr Training - kann kein Tarining mehr sehen, bekomme das Porblem einfach nicht in den Griff - hab bestimmt ne weiche Birne.

Gruß Flöte
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  #2  
Alt 13.11.2007, 18:46
Picot Picot ist offline
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Picot ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Unsicherheiten im Spiel - Umstellung des Spielsystems?

Zitat:
Zitat von Flöte Beitrag anzeigen

- jetzt kam ich auf die Idee aus der Not eine Tugend zu machen und Abwehr zu spielen. (RH. Noppen VH: Schnittabwehr und Top) Im Training spiel ich das schon lange hin und wieder und zwar auch richtig gut. Also damit meine ich das ich unserem Verein kaum was verliere. UND Abwehren macht viel mehr Spaß!!!!!!!!!!!!!!!!!
Ein Versuch ist es doch allemal wert. Ich finde, der letzte Satz von Dir sagt einiges aus: Wenn Dir die Abwehr Spaß macht und du mit deinem Angriffsspiel seit längerem nicht mehr glücklich bist, dann bringt eine Umstellung des Spielsystems Dir zumindest die Freude an Deinem Sport wieder.
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  #3  
Alt 13.11.2007, 19:19
Tony_Iommi Tony_Iommi ist offline
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Tony_Iommi ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Unsicherheiten im Spiel - Umstellung des Spielsystems?

Ich denke nicht, dass eine Umstellung des Spielsystems Deine Unsicherheiten im Spiel beseitigen werden. Wahrscheinlich wird sogar Gegenteiliges eintreten. Die Abwehrerrei im Training und Punktspiel sind zweierlei Geschichten - klar, im Training macht das Spass und die Sache laeuft gut - aber waehrend eines Punktspiels bist Du einem ganz anderen psychischen Druck ausgesetzt.

Das erfolgreiche Umstellen auf Abwehr ist ein langer und steiniger Prozess. Vielleicht lehne ich mich etwas weit aus dem Fenster, aber ich wage zu behaupten, dass man erst nach einigen Jahren die Sache richtig in den Griff bekommt.

Das ist die eine Geschichte - die andere betrifft Deine Unsicherheit. Mir ging es viele viele Jahre genauso. Manchmal bekommt man sie in den Griff, oft aber eben nicht. Was mich immer am Meisten frustriert hatte war meine Unfaehigkeit, mein eigentliches Leistungspotential waehrend eines Punktspiels (oder Turnier) voll oder annaehernd voll, abzurufen. Man weiss was man kann - z. B. im Training - kriegt es dann aber waehrend des Spiels nicht auf die Reihe.
Ich glaube nicht, dass es diesbezueglich ein Generalrezept gibt - jeder Mensch ist anders. Ich kann Dir aber verraten, was mir sehr geholfen hat, diese Unsicherheit abzulegen.
Vor ca. einem Jahr spielte ich hier in den Staaten ein Turnier. In den Vorrunden war ich wieder mal so gehemmt ob meiner Unsicherheit, dass ich keinen einzigen vernuenftigen Abwehrball zu Stande brachte. Ich hatte wieder einmal richtig gehend Angst davor, den Ball mit der RH zu spielen. Als Konsequenz blieb ich also am Tisch und griff an - mehr schlecht als recht aber irgendwie hat's halt in der Round Robin noch gereicht. In der ersten Zwischenrunde dann ein Asiate, Penholder mit kurzer Noppe auf der VH. Ich habe gegen diesen Spielertyp im Training schon tausend Male gespielt gehabt. Diese Spieler spielen natuerlich gerne gegen Abwehr und klar, als Abwehrer steht man da schon oft vor einem grosseren Problem. Aber egal, ich wusste wie ich zu spielen hatte. Eigentlich wusste ich es. Allerdings bekam ich kein Bein auf den Boden und wurde demontiert. Ich war fuerchterlich sauer, wusste ich doch was zu tun ist, konnte aber mein Zitterhaendchen nicht in den Griff bekommen.

Ab diesem Zeitpunkt beschloss ich, dass mir fortan ALLES gleichgueltig sein muss. Natuerlich will ich gewinnen, aber wenn's nicht klappt: scheiss-egal!!
Ich lieg' im Ersten 2:9 hinten: scheiss-egal, ich spiele meinen Stiefel weiter (was natuerlich nicht heisst, dass man blind weiterbolzen soll!). Drei Netz- oder Kantenbaelle gegen mich in Folge: spielt keine Rolle, ich werde versuchen, den naechsten Netz/kantenball noch zu erreichen.
Der Spielstand ist mir voellig egal. Ob's nun 11:5 oder 1:10 steht, ich verschwende einfach keine Gedanken daran.

Einen Monat spaeter stand dann das naechste Turnier auf dem Programm. Wie hier in den Staaten leider ueblich, hatte ich wieder keine Gelegenheit mich einzuspielen und musste kalt gegen einen juengen hochmotivierten und warmgespielten jungen Spieler (der zudem deutlich underrated war) ran. Erster Satz, ich hab' Aufschlag: zu lang -> Punkt fuer ihn. Dann macht er noch vier weitere Punkte in Folge, es steht 5:0 fuer ihn. Prima Start wieder mal! Diesmal allerdings zwang ich mich bereits vor Spielbeginn dazu, die Sache locker, ja gleichgueltig, anzugehen und einfach - komme was mag - mein Ding durchzuziehen. Der erste Satz endete 11:8 fuer mich. In den Folgesaetze machte er insgesamt noch fuenf Punkte. Zwei Stunden und viele Gegner spaeter stand ich im Finale der "2150" (Landes-/Verbandsliga) und schlussendlich gewann ich das Turnier.

Klingt alles ein bisschen nach schwuelstiger Ami-Erfolgsstory, ich weiss. Ist aber egal, mir hat diese bewusste "Gleichgueltigkeit" sehr geholfen. Klar verliere ich nach wie vor noch Spiele, aber eben deutlich weniger aufgrund der Unsicherheit.

Also, versuch's mal. Wenn's klappt schuldest Du mir mein eben durch die Schreiberrei entgangenes Mittagessen.
Viel Erfolg!
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  #4  
Alt 14.11.2007, 06:21
El Bandolero El Bandolero ist offline
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El Bandolero ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Unsicherheiten im Spiel - Umstellung des Spielsystems?

Hola Flöte, buenos dias muchachos:
...und abwehren macht viel mehr Spaß!!!
Dem kann ich prinzipiell zwar zustimmen aber wenn es nicht gelingt mit variablem Defensiv-Spiel dem Angriff "die Spitze abzubrechen" und man vielmehr nur die Topspin-Wellen mit Kern-Schuß über sich "ergehen" lassen muß, läßt der Spaß gelegentlich auch deutlich nach und man fragt sich "was mache ich hier überhaupt?"
Wie auch immer: wenn Dir Abwehr Spaß macht solltest Du es ruhig ausprobieren; wenn Du sowohl VH als auch RH-Topspin beherrschst geht Dein "neues Spiel" ja nach meiner Einschätzung in Richtung "Defensiv-Allround". Mit dieser Spielweise mit (möglicherweise) einer Mischung aus Ballonabwehr, Schnittabwehr, sicherem Schupf und dazu Angriffsschläge als "Störbälle" kannst Du ganz sicher zu einem sehr unangenehmen - weil schwer zu spielenden Gegner - mutieren. Also , meiner Meinung nach spricht nichts dagegen diesen Versuch zu starten; Du solltest Dir aber Zeit geben dieses Spiel ("Dein Spiel") zu finden. Auf diesem Weg wird es sicherlich auch Rückschläge geben.
Zum Material stellt sich mir die Frage ob es auf der RH (bei Defensiv-Allround) wirklich Noppe (Kurznoppe, Langnoppe?) sein muß. Dein "neues Spiel" kannst Du möglicherweise auch mit Dünn-Schwamm-Innenbelag auf der RH gut spielen.
Entgegen meiner Meinung hat Toni Iommi ja von der Umstellung abgeraten. Da bin ich zwar anderer Meinung - ansonsten hat Toni aber einige nützliche Hinweise gegeben die man sicherlich auch mal bei sich selbst ausprobieren kann. Un saludo a todos. El Bandolero.
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  #5  
Alt 14.11.2007, 14:09
Tony_Iommi Tony_Iommi ist offline
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Tony_Iommi ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Unsicherheiten im Spiel - Umstellung des Spielsystems?

Zitat:
Zitat von El Bandolero Beitrag anzeigen
Entgegen meiner Meinung hat Toni Iommi ja von der Umstellung abgeraten.
Das ist ein Missverstaendnis! Ich begruesse es sogar geradezu, wenn ein junger Mann endlich den richtigen Weg gefunden hat, dem teuflischen Angriffspiel entsagt und ab sofort auf dem tugendlichen Pfad der Abwehrer wandert .
Aber ganz im Ernst: keinesfalls will ich Dir vom Umstieg auf Abwehr abraten. Allerdings glaube ich eben nicht, dass Du dadurch zwangslaeufig Dein Problem mit der Unsicherheit auf Dauer in den Griff bekommen wirst. Das waere ein Trugschluss.
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  #6  
Alt 14.11.2007, 15:56
mil mil ist offline
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AW: Unsicherheiten im Spiel - Umstellung des Spielsystems?

Hallo,

ich versuche, dir taktishe Varianten zu geben, wie du den Spiel gestalte kannst. Über diese Varianten diskutiere ich gerne...

Du bist ein Beidseitiger Topspinspieler? Was ist das eigentlich? Ich stelle mir da Halbdistanzspiel vor, wo man mit beiden Seiten Druck macht. Wie soll man aber Druck machen und voll draufhauen, wenn man sich nicht traut? Das mutiert dann zur Ballonabwer oder US-Abwehr.

Variante 1: (finde ich am vernünftesten)

RH-lastiges Spiel am Tisch mit kurzen Bewegungen, topspinorientiert:

1. RH-Aufchlag in RH mit variablem Spin
2. Ball kommt i.d.R. zurück in RH
3. Flip und in RH-RH Ballwechsel mit kurzen Bewegungen kommen (Topspin da du ja Topspinspieler bist, Konter als Variation) und Punkt machen. Eventuel will sich der Gegner befreien und spielt einen einfachen Ball in deine VH - Punkt machen. Bei hohen Bällen umlaufen.

Hauptidee dahinter: wenig Bewegung notwendig, und ich bin fest davon überzeugt, je mehr sich ein Angreifer bewegen muss, desto mehr Fehler, zumindest bei den Nichtprofis. Wenn du ein beidseitiger Topspienspieler bist, dann denke ich, dass du einen besseren RH-TS hast als andere aber eine weniger druckvollen VH-TS als andere. Weiterer Aspekt: der erste Ball kommt häufig in deine RH, also du stehst schon vorher richtig.

Positon zum Tisch: Tischnah
Hauptnachtel: gegen gute Abwehrer

Variante 2:

Eine Seite "opfern", unm die andere zu Fördern. Es ist unheimlich schwer, mit beiden Seiten sicher und druckvoll Topspin zu spielen, sicher Eröffnen, Dagegenziehen...

Viele kleben sich z.B. einen F3 auf die RH. Tempo ist zwar mässig, aber man hat jede Menge Spin und es ist schwer, einen Topspin zu verschlagen... VH dann etwas hartes, um Druck zu machen.

Aufschlag aus der Tischmitte (mit VH und RH möglich) und aus der RH mit VH
Du Spielst mit beiden Seiten Topspin, mit einer auf Tempo, mit der anderen aud den Spin ausgelegt.

Position zw. Tisch Halbdistanz, in die Abwehr kann man auf mal gegen.

Variante 3:

RH-TS opfern.

RH hart ausgelegt, für Block/Konter/Schupf
VH eher weicher, um alles anzuziehen.

Position: Nahe am Tisch

Nachteil: viel umlaufen, wenn man schon mit einer Seite zieht, dann müssen die TS sicher und hart kommen, keine schwächen in der VH-Eröffnung erlaubt.
Das RH-Gekontere ist immer noch möglich als Alternative, das ganze Spiel zu Umlaufen ist ja psyhisch anstrengend.

Variante 4: Abwehr

Halte ich für wenig sinvoll, macht zwar gegen weiche Topspinspieler viel spass, gegen Spezialiten und Abwehrer ist es jedoch ein langer weg und viel umlaufen für VH-TS ist angesagt.

So, mehr fällt mir im Moment nicht ein.

Wie gesagt, diskutiere gerne über die Möglichkeiten.

MfG, Mil
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  #7  
Alt 14.11.2007, 16:46
Benutzerbild von Flöte
Flöte Flöte ist offline
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Flöte ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Unsicherheiten im Spiel - Umstellung des Spielsystems?

Zitat:
Zitat von mil Beitrag anzeigen
Hallo,
Variante 1: (finde ich am vernünftesten)

RH-lastiges Spiel am Tisch mit kurzen Bewegungen, topspinorientiert:

1. RH-Aufchlag in RH mit variablem Spin
2. Ball kommt i.d.R. zurück in RH
3. Flip und in RH-RH Ballwechsel mit kurzen Bewegungen kommen (Topspin da du ja Topspinspieler bist, Konter als Variation) und Punkt machen. Eventuel will sich der Gegner befreien und spielt einen einfachen Ball in deine VH - Punkt machen. Bei hohen Bällen umlaufen.

Hauptidee dahinter: wenig Bewegung notwendig, und ich bin fest davon überzeugt, je mehr sich ein Angreifer bewegen muss, desto mehr Fehler, zumindest bei den Nichtprofis. Wenn du ein beidseitiger Topspienspieler bist, dann denke ich, dass du einen besseren RH-TS hast als andere aber eine weniger druckvollen VH-TS als andere. Weiterer Aspekt: der erste Ball kommt häufig in deine RH, also du stehst schon vorher richtig.

Positon zum Tisch: Tischnah
Hauptnachtel: gegen gute Abwehrer
MfG, Mil
Erstmal Vielen vielen Dank für eure Tipps!!!!!!!!!!!!!

Vor allem in diesen Zeilen finde ich viel richtiges!

Werde jetzt erstmal meine Saison so wie jetzt zu ende spielen und dabei Variante 1 versuchen umzusetzen. Nach der Saison dann...mal gucken.

Nochmals DANKE!

Gruß Flöte
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