Wiedereinsteiger versucht das Material zu verstehen

[Chris040]

Hallo zusammen!

Ich habe mich hier schon ein wenig im Forum umgeschaut und gemerkt, dass es hier auch den einen oder anderen TT-Wiedereinsteiger gibt. Der Mix aus diesen und dem geballten Wissen anderer, lässt mich hoffen, dass ich hier Hilfe bekommen könnte, damit ich besser verstehe, was es alles an Hölzern und Belägen gibt und wann was sinnvoll bzw. sinnfrei ist

Ich hatte nun ca 25 Jahre TT Pause (von gelendlichem Spielen im Garten oder Urlaub mal abgesehen) und bin per Zufall vor einigen Monaten wieder darauf gestoßen. Und es macht jedes Mal mehr Spaß.
So viel, dass ich mir nun einen eigenen Schläger zulegen möchte.

Ich hatte das Glück bis jetzt 3 Schläger ausprobieren zu können.

1. GEWO PS Blast Carbon 2x Return Pro; 2mm
2. GEWO PS Blast Power mit 2x Thunderball; 1.8mm
3. GEWO 575 mit Codexx 52 und 54; jeweils 2mm

Nach ein paar Min Eingewöhnungsphase gefiel mir die 3. Variante mit Abstand am Besten.

Da der Kauf des Materials für mich einen relativ hohen finanziellen Aufwand darstellt, versuche ich das Risiko eines Fehlkaufs zu minimieren. Ich fing also an mich mittels Foren, Youtube und Co zu informieren.
Doch je mehr ich mich versuchte einzulesen, desto verwirrender wurde es.

Ich hatte mir folgende 3 Hölzer als potentielle Kandidaten ausgesucht:
1. Yasaka Ma Lin Soft Carbon
2. Yasaka Ma Lin Carbon
3. Stiga Infinity VPS V Diamond Touch

Meine Tendenz geht zu dem 3. Holz, gefolgt von dem 1., da ich immer wieder gelesen habe, dass ein zu schnelles Holz am Anfang für mehr Frust als Lust sorgen kann.

Hölzer ohne Carbon, sollten mehr Kontrolle und Spielgefühl bieten sowie Spin/Loop freundlicher sein.
(Korrigiert mich gerne.. bin relativ sicher, dass ich bei 50% der Dinge, die ich gelesen habe, Dinge in einen Topf werfe, die nicht in einen Topf geworfen werden dürfen).

Nun las ich in User-Ratings, dass das Off Carbon Holz (lt. User rating) mehr Kontrolle hat, als das weichere Off- Carbon Holz.
Und wie kommt es, dass bei dem Stiga Holz so enorme Unterschiede zwischen dem Hersteller und dem User Rating bestehen? Kontrolle 70 vs 89?

Daher stellt sich mir die Frage, wie schwer die Herstellerangaben bei der Kaufentscheidung zu gewichten sind.
Geht es nach dem User Rating könnte ich ja zu dem Ma Lin Carbon greifen und damit mehr Speed, Consistency und sogar mehr Control haben. Die Soft Variante ist danach in allen Belangen unterlegen und könnte direkt von der Liste gestrichen werden. (?)
Das Stiga Holz ist danach auch nur etwas besser. Kostet aber fast 50% mehr.


Ich hoffe, dass der Text hier nicht zu lang und wild ist. Aber das Thema beschäftigt mich nun schon eine Weile und ich komme alleine zu keinem anständigen Ergebnis.
Evtl. hat hier ja jmd (als Einsteiger) Erfahrungen mit dem Infinity und den Ma Lin's machen können und kann mir da einen Schubs in die eine oder andere Richtung geben. (Die Beläge werden dann ggf nochmal ein anderes Topic )



BG,
Chris

[derTTT]

Ich hatte ebenfalls 25 Jahre Pause und stand vor dem gleichen Problem. Ich habe es zwar durch Internetrecherchen gelöst und dann das gekauft, was mir sinnvoll erschien, weiß aber bis heute nicht, ob das nun die richige Lösung war. Inzwischen habe ich mir einen Testkoffer bestellt und spiele anderes Material, was sich aber doch in gewisser Weise ähnelt.
Heute würde ich es anders machen: Geh in einen Shop, der auch berät und bei dem du ausprobieren kannst. Auch wenn der Schläger am Ende ein paar Euro teurer ist, als im Internet, wird sich das wohl lohnen. Als ich vor der Entscheidung stand, wusste ich nichts von so einem Shop. Inzwischen bin ich schlauer!

[w_W_]

Gibt es irgendwo einen Verein in Deiner Nähe,
wo Du einfach mal so vorbei schauen, spielen,
deren Schläger ausprobieren und Infos von ...
aktiven Anwendern ... einsammeln kannst?

Vielleicht hilft Dir der "Material- Papst" des Vereins weiter ?

[appelgrenfan]

Willkommen im Forum! Du solltest vorweg zumindest diese beiden Frage beantworten, so dass eine Empfehlung halbwegs sinnvoll werden kann.
1. Wie gut hast du vor 25 Jahren gespielt? Eine ganz grobe Angabe zur Liga reicht schon, falls du im Spielbetrieb gespielt hast.
2. Was hast du vor? Willst du (wieder?) im Verein spielen? Ambitioniert, richtig durchzustarten oder eher gelegentliches Spielen?

Zu deine Fragen: Vergiss die Werte der Hersteller. Die waren immer schon schwierig. Jetzt haben manche Hersteller aber noch die Werte von vor 40 Jahren, andere aktuelle Werte, so dass da gar nichts mehr zusammen passt. Denn seither wurde die Bälle zweimal geändert, bei den Belägen gibt’s eine komplett neue Technologie, so dass das was damals Off war, heute eher Allround ist.

Dummerweise sind auch Nutzerangaben schwierig, weil du nie weißt, welchen Tischtennishintergrund ein Nutzer hat. Ein Profi, der mit sehr schnellen Carbonhölzern spielt, wird ein normales Off-Carbonholz als recht kontrolliert einstufen, während mir das definitiv zu hart und schnell wäre.
Und es gibt beim Tischtennismaterial kein besser oder schlechter. Es gibt nur Material, das besser oder schlechter zu deinem Spiel passt.

Noch eine Anmerkung zu den von dir getesteten und jetzt angedachten Schlägern. Die kommen mir allesamt sehr hart (Carbonhölzer plus Schwammhärte über 50°!) vor. Das würde mich völlig überfordern. Und als ich vor zehn Jahren nach langer Pause wieder angefangen habe, hätte ich mich damit erst recht zerlegt.
(Ich kenne das Material aber nicht aus eigenen Tests, deshalb diese Einschätzung bitte mir Vorsicht genießen.)

Zu guter letzt noch ein Standardtipp für Wiedereinsteiger. Der Betreiber dieses Forums hat einen eigenen Shop mit finanziell sehr spannenden Kombiangeboten: https://www.tt-shop.net/index.php?cPath=25
Das Tibhar Aurus und Holz 1 Paket kostet etwa nur 90,- und ist eine Kombi, mit der du dich sehr gut entwickeln kannst. (Aber auch das ist wieder davon abhängig, wie du meine Fragen von oben beantworten würdest.)
Und bei dem Shop kannst du dich i.Ü. auch telefonisch beraten lassen. Es gibt hier Threads von Leuten, die das gemacht haben und sehr zufrieden damit sind.

[Levinhero]

1. und bester Tipp, verschiedene Schläger von Vereinskameraden probieren um zumindest die Richtung zu erkennen was einem liegt und danach nachkaufen

2. Tipp laden um die Ecke beraten testen kaufen

3. Forum, hier gibt es maximal die 08/15 empfehlungen, 5 schichtiges all+off - holz und leichtspieltensoren, alles andere wäre ohnhehin unseriös

4. kauf dir erstmal chinafertigschläger mit palio extreme spin oder 729 fx oder andere gute für 25 euro und lerne erstmal die grundschlagarten wieder.

5. kauf blind im internet und hoffe das es passt.

also ich habe alle 5 punkte durchgemacht und wirklich genützt haben nur 4 und 1.

[User 605956]

Ich hab vor 2 Jahren im Sommer auch zaghaft nach über 20 Jahren Pause wieder angefangen und mir dann vor etwas mehr als einem Jahr dann auch wieder einen "richtigen" Schläger zusammengestellt und häufiger gespielt.

Das Material war:
Donic Persson Powerallround
Xiom Vega Intro 2mm
Nittaku Factive 1,8mm

Meine erste Änderung: Stiga Infinity VPS gekauft und die Beläge draufgeklebt. Hat mir nicht gefallen, da das Grundtempo höher war. Aber das Persson Powerallround spiele ich immer noch. Bei den Belägen auf der Vorhand das Upgrade zum Xiom Vega Pro gemacht für mehr Spaß bei den Topspins und Rückhand.. naja, Andro GTT 45 weils den in pink gab und ich die Farbkombi mag

Ich kann nur für mich sagen: die 08/15-Empfehlung, die Levinhero meint, hat bei mir sehr gut geklappt.

Die Beratung im Shop muss übrigens nicht unbedingt toll sein. Ich hab meinen Schläger im Laden geholt, aber dann noch basierend auf den Empfehlungen hier. Konnte vor Ort einen fertigen Schläger testen. Der war allerdings etwas interessant zusammengestellt. Off-Holz und 2 China-Beläge. Nicht unbedingt schlecht, aber da ich derzeit keine Vereinsinfrastruktur und so um mich herum habe, habe ich die Empfehlungen hier genommen, weil man einfach mehr Input/Vergleiche hat bei bekannten Belägen.

Der andere Laden hier vor Ort bietet übrigens quasi jedem Einsteiger den gleichen Schläger an: andro Inizio als Holz und 2x den andro Good als Belag. Ist sicherlich nicht grundsätzlich falsch, aber individuelle Beratung ist das halt auch nicht