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#1
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Was haltet ihr von dem Weg in den Orwell-Überwachungsstaat ?
Hallo, das ist zwar kein Politik-Forum aber ich denke mal hier in der "Kneipe" bin ich damit richtig.
Wir ihr sicher alle wisst ( oder solltet ) haben unsere Politiker ( in allen westlichen Ländern ) in den letzten Jahren Gesetzte verabschiedet, die immer mehr Überwachung beinhalten und sind dabei immer härte Gesetze zu entwerfen. In den 80ern gab es mal ne Volkszählung mit anonymisierter Erhebung welche vom Datenschutzproblem der reinste Kinderkram gegen das war was heuter so passiert. Da wären: Vorratsdatenspeicherung, Online-Durchsuchung (Bundestrojaner), biometrische Pässe mit RFID-Funkchips, elektronische Gesundheitskarte, Fluggastdatenweitergabe an die USA, Überwachung durch Mautkameras, das neue BKA-Gesetzt , nach dem u.A. auch in Wohnungen Unverdächtiger heimlich Kameras angebracht werden dürfen ( z.B. wenn im Wohnumfeld ein Terrorverdächtiger existiert etc), und einiges mehr. Damals zur Volkszählung gab es in Berlin-Kreuzberg z.B. nicht eine einzige Häuserwand die nicht ohne einen Boykottaufruf dazu beschmiert war. Es gab große Demos und Krawallen deshalb, inklusive brennenden Autos und sogar Supermärkten. Aber heute wo "1984" nachträglich Wirklichkeit zu werden droht, gibt es außerhalb des Internets kaum Proteste . Bei Heise-Online sind die meisten Kommentare dazu zwar voller Wut und Ablehnung aber wenn ich Leute außerhalb der IT darauf anspreche sagen die meist " Ich habe nichts zu verbergen " falls Sie das überhaupt wissen, so wussten vor ca. 2 Jahren die meisten noch gar nichts von der Vorratsdatenspeicherung und heute weiß auch nur eine Minderheit etwas davon, dass in den Personalausweis nächstes Jahr nicht nur biometrische Daten rein kommen sollen, sondern auch RFID-Chips. Ja, kaum jemand weiß überhaupt was mit dem Begriff RFID überhaupt etwas anzufangen. Ich wundere mich über die Ignoranz ( oder gar die Begrüßung ) der meisten Leute dieser Problematik. Hier möchte ich von euch mal wissen wie ihr dazu steht. Ich hoffe auf einen rege Diskussion. Gruß, Merkur Geändert von Merkur (24.04.2008 um 00:53 Uhr) |
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#2
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AW: Was haltet ihr von dem Weg in den den Orwell-Überwachungsstaat ?
Geschickt schleichend eingefädelt. Und funktioniert dank weitgehender Entpolitisierung und Individualisierung umso besser.
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#3
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AW: Was haltet ihr von dem Weg in den den Orwell-Überwachungsstaat ?
Zitat:
Deshalb hier ein zugegebener Maßen (möglicherweise?) etwas konstruiertes Beispiel, von dem ich nicht unbedingt behaupten möchte, dass es so bereits stattgefunden hat :Tischtennisspieler A kann Tischtennisspieler B nicht richtig leiden, weil er a) gegen ihn immer verliert und b) weil dieser ja so komische Ansichten hat ![]() Zufällig hat A aber eine vertrauliche (haupt- oder nebenamtliche) berufliche Stellung in einer Organisation, vielleicht im Verfassungsschutz, BND oder ä.(schließlich gibt es ja Tausende solcher Mitarbeiter - die naturgemäß niemand kennt - mit den gewissen Möglichkeiten auch in der BRD, natürlich nicht so viele wie in der DDR...). A hat auch Zugang zu den ("vertraulichen") gespeicherten Daten, die es ja bald über jeden in unserem Lande geben wird, wenn dies nicht schon vielleicht längst der Fall ist...(es müssen auch immer mehr "Mitarbeiter" eingestellt werden, um diese Datenflut auch nur einigermaßen auszuwerten!) Damit möchte ich nicht unterstellen, dass alle dieser offiziellen oder auch inoffiziellen Mitarbeiter, die die Möglichkeit haben, an sensible Daten qua Amt heranzukommen, der Versuchung auch erliegen, in den Daten ihres persönlichen Bekanntenkreises mal etwas herumzustöbern... ![]() (Aber komisch und weltfremd wär´s natürlich schon, wenn dem nicht so wäre!) Ich selbst habe zwar auch nichts zu verbergen, vor allem nicht einer neutralen und objektiven Instanz gegenüber. Da die in der Wirklichkeit aber kaum oder so gut wie nicht vorkommt, weil überall Menschen "am Werk" sind mit all ihren persönlichen Schwächen und auch Bösartigkeiten, bin ich strikt der Meinung, dass man dem sogenannten "Überwachungsstaat" gegenüber äußerste Vorsicht walten lassen müsste, denn den ganzen schönen Sprüchen von Schäuble und Co. kann man nicht trauen - das sagt einem der gesunde Menschenverstand und das lehrt auch der Gang der Geschichte, nicht nur bei uns, sondern überall auf der Welt! (Weil die Menschen, zumindest fast alle, bestimmten Versuchungen einfach nicht widerstehen können..) Dagegen kann TT-Spieler A TT-Spieler XY hervorragend leiden und kommt auch bestens mit ihm aus usw., jeder kann sich ja nun selbst ausmalen, wie es weitergehen könnte bzw. schon immer weitergegangen ist...
Geändert von cloud 9 (24.04.2008 um 18:12 Uhr) |
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#4
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AW: Was haltet ihr von dem Weg in den den Orwell-Überwachungsstaat ?
Frage:
Oft wird ja argumentiert, das unser Leben durch die Ueberwachung deutlich sicherer wird, stimmt das aber? |
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#5
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AW: Was haltet ihr von dem Weg in den den Orwell-Überwachungsstaat ?
Zitat:
Tja, das ist genau die richtige Frage. VDS und "Bundestrojaner" sind auf jeden Fall durch Schwer-Kriminelle oder gar Terroristen sehr leicht zu umgehen, so dass ich speziell das Argument Terrorabwehr für eine dreiste Lüge halte. Als ob es keine Firewalls und Antvirenscanner etc. gibt. Will man ganz sicher gehen, dann schliesst man den Rechner auf dem man die Terrorpläne ver und entschlüsselt gar nicht erst ans Internet an, das weiß doch heute jeder kleine Junge, scheinbar aber nicht die "Experten" aus dem Innenministerium. Atta und co. sind in die USA mit ganz normalen Pässen eingereist unter ihren Namen, biometrische Pässe mit RFID hätten da nichts dran geändert, selbst wenn die OV zu 9/11 stimmen sollte, was ich aber nicht glaube. Hier wird ganz offensichtlich Terrorangst benutzt um Orwellsche Maßnahmen einzuführen die ganz anderen Zwecken dienen sollen als den der offiziell genannten. Merkur |
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#6
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AW: Was haltet ihr von dem Weg in den den Orwell-Überwachungsstaat ?
@Merkur: So einen Unsinn, den du schreibst, habe ich selten gelesen.
Mit Firewall und Virenscanner blockiere oder filtere ich "eingehenden" Datentransfer. Das wird auf der Empfängerseite angewendet. Dies hat überhaupt nichts mit einer Überwachung zu tun. Ich muss mich also, um eine Nachricht abzuhören, zwischen Sender und Empfänger einklinken, wofür es sicherlich genügend technische Möglichkeiten gibt. Aber deine angeblichen Kleinkinderweisheiten bieten hierfür offensichtlich keinen Schutz, da dann schon längst alles abgehört wurde, also nachdem deine o.g. angeblichen Schutzmechanismen (Nach Rücksprache male ich dir auch ein Weg-/Zeitdiagramm dazu) . Wenn ich nun einen Rechner gar nicht an ein Netzwerk anschliesse, brauche ich natürlich trivialerweise keine der o.g. Schutzmechanismen wie Firewall und Virenscanner. Aber somit kann ich auch keine Nachricht weitervermitteln. Daher kann ich dann den Plan, den ich zur Niederschrift gebracht und auf dem Rechner gespeichert habe, lediglich nachlesen, falls ich es etwas vergesslich sein sollte. Eine Alternative wäre natürlich ein Stick, auf dem man den Plan speichert und per Post verschickt. Dann greift deine Strategie mit Firewall und Virenscanner nicht, aber ich bin mir sicher, dass du auch hierfür ein Lösung finden wirst. |
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#7
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AW: Was haltet ihr von dem Weg in den den Orwell-Überwachungsstaat ?
Paßt zum Abbau der Grundrechte:
Neues Versammlungsgesetz der Bayerischen Staatsregierung. |
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#8
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AW: Was haltet ihr von dem Weg in den den Orwell-Überwachungsstaat ?
Zitat:
Du meinst, man müsse sich zwischen Sender und Empfänger einklinken, nicht wahr? Das kann man sich ungefähr so vorstellen: A und B stehen auf'm Fussballplatz im jeweils anderen 16er und brüllen sich was zu. Das können beide verstehen (so es dann ruhig ist), es kann aber auch jeder der Anwesenden, so er der verwendeten Sprache mächtig ist, 'ab'hören. Verwendet A nun aber entweder einen zuvor vereinbarten Code oder bedient sich eines verläßlichen Kuriers, wird die Sache ungleich schwerer. Da man ja nun davon ausgehen kann, dass das organisierte Verbrechen durchaus in der Lage ist, sich frei zugängliche sichere Kryptographie-Software zu besorgen, und man ferner davon ausgehen muss, dass das Otto-Normalverbraucher eben nicht tut, kann man Merkur voll und ganz zustimmen. Die ganzen Aktionen für den Kampf gegen die organisierte Kriminalität Augenwischerei, wie von unzähligen Experten längst angemahnt. Und lieber Herr Loser, merkur hat auch recht mit seinem Hinweis auf 'Bundestrojaner' et al. Wozu gibt's die denn? Unter welchem Vorwand werden die denn installiert? Und der Verweis auf Firewall und Virenscanner hat sehr wohl in diesem Zusammenhang was mit Überwachung zu tun, nämlich mit der Möglichkeit eine solche ggfs. zu verhindern. Spionage - auch staatlicherseits - betrifft doch in aller Regel manifestierte Daten (Termine, Kontobewegungen, Adressen, Pläne etc.). Trojaner sind bspw. auch dazu da, gewisse 'Aktivitäten' wie das Senden von Nachrichten zu protokollieren... Geändert von stefan.s (29.04.2008 um 11:42 Uhr) |
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#9
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AW: Was haltet ihr von dem Weg in den den Orwell-Überwachungsstaat ?
Ehrlich gesagt finde ich den Titel des Themas ziemlich schlecht gewaehlt, klingt so als ob es eigentlich keinen Grund gebe zu ueberwachen. Zumal ein Grossteil der Ueberwachung und Speicherung von Daten von privaten Firmen ausgeht und nicht vom boesen Innenminister.
Vielleicht sollte man mal sich ueberlegen, was der Hauptgrund und die urspruengliche Legitimation fuer die Ueberwachung ist. Ist nicht einer der Hauptgruende die Bedrohung durch muslimische Terroristen? |
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#10
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AW: Was haltet ihr von dem Weg in den den Orwell-Überwachungsstaat ?
Zitat:
Ist das ein guter Grund? Sind die gewünschten Resultate zu erwarten? Genau darum geht es hier doch: dass solche Gründe gerne ins Spiel gebracht werden um Andere, welche nicht so leicht zu verkaufen sind, zu verdecken... |
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