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Technik - Taktik - Training - Vorsätze und Zielerreichung Hier könnt Ihr Fragen und Tipps rund um die Themen Technik, Taktik und Training loswerden. Spieler und Trainer können hier Erfahrungen austauschen und Trainingswillige von ihren alltäglichen Problemen und Zielen berichten. |
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Themen-Optionen |
#1
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Gleichbleibende Neigung des Schlägers oder anpassen?
Hallo!
Es geht um folgenden Sachverhalt: Ein Trainer sagte kürzlich zu mir: Egal wie der Ball kommt, auf den du ziehen möchtest, ob mit US oder mit ÜS, die Neigung des Schlägers bleibt gleich, du änderst nur die Bewegung. Nach oben oder mehr nach vorne. Bisher habe ich eigentlich immer intuitiv die Schlägerneigung verändert und immer unterschiedlich geschlagen. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, einen US-Ball mit dem gleichen Schlägerwinkel zu spielen wie einen Überschnittball. Aber ich sehe das eine gleichbleibende Schlägerneigung viele Vorteile hat. Wie seht ihr das? In meiner "Jugend" hat man mir im Training erklärt, bei Unterschnitt, den Schläger aufmachen. Ist das heute anders weil der Sport schneller geworden ist und man nicht mehr die Zeit hat ständig die Neigung zu korrigieren? Oder spielt man mit dem gleichbleibenden Winkel in höheren Klassen? Oder ist das alles Quatsch und man ändert doch die Neigung des Schlägers? Also ändert ihr die Neigung oder spielt ihr alle Topspins mit gleicher Neigung. Bei den Antworten bitte eure Spielklasse dazuschreiben. |
#2
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AW: Gleichbleibende Neigung des Schlägers oder anpassen?
Meiner Meinung nach sollte die Schlagfläche so geneigt sein wie die Bewegungsebene des Arms. Zum Beispiel glaube ich nicht, das es zu einem vernünftigen Resultat führt, wenn der Schläger fast paralell zur Tischfläche steht, der Arm aber gegen Unterschnitt steil nach oben saust. Oder wenn der Schläger etwa rechtwinklig zu Platte steht, kannst du vielleich mit einer Armbewegung nach vorn einen Konter/Schmetter spielen, ein Topspin dürfte aber unmöglich sein. Also immer die gleiche Neigung ist wohl nicht sehr sinnvoll.
Eventuell hast du aber deinen Trainer missverstanden und er hat dir geraten, den Schläger beim Topspin gegen Unterschnitt und Arm geht nach oben mehr zu schliessen, weil du bei deinen Korrekturen zu weit korrigierst du bei diesem Schlag den Schläger schon offen nach oben führst (Schläger wie beim Unterschnitt gehalten) ? Das der Schläger beim Topspin gegen Unterschnitt leicht geöffnet anstatt leicht geschlossen ist, sieht man manchmal bei Anfängern. Eine Variante der Technikkorrektur ist dann die Überkompensation, also die Anweisung, den Schläger stark zu schliesen. Dabei muß der Trainer natürlich aufpassen, das er das wieder zurücknimmt, wenn die gewünschte Haltung beim Schlag tatsächlich erreicht ist und nicht der eine Fehler durch einen anderen ersetzt wird. |
#3
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AW: Gleichbleibende Neigung des Schlägers oder anpassen?
Die Schlagebene (und damit auch die Neigung des Schlägers) muss sich auf jeden Ball anpassen. Bei extremen Überschnitt (Gegenspin) muss man den Ball sehr weit oben (flache Schlagebene) treffen. Im Gegensatz dazu wird ein stark unterschnittener Ball dichter am Äquator (steile Schlagebene) getroffen.
Gute Spieler mit entsprechender Beschleunigung können zwar auch recht weit oben treffen, aber sicher nicht so weit oben wie in der Gegenspin-Situation. Insofern sind die Aussagen einfach nur Unsinn oder falsch verstanden worden. Vielleicht hat er ja gemeint, dass die Neigung sich während eines Schlages nicht mehr ändert. Das trifft zumindest eher zu. Wobei bei bestimmten Techniken (beispielsweise Schnittabwehr) dies auch wieder falsch wäre! |
#4
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AW: Gleichbleibende Neigung des Schlägers oder anpassen?
@Cheftrainer: Innerhalb eines Schlages die Neigung zu verändern macht nur Sinn, wenn entweder eine Korrektur des Schlages notwendig ist oder man eine Finte spielen möchte. Warum sollte das bei Schnittabwehr anders sein?
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#5
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AW: Gleichbleibende Neigung des Schlägers oder anpassen?
Ich zitiere aus dem DTTB Techniklehrbuch (neueste Ausgabe, Auflage 3) bei VH-Abwehr:
Ausholphase: ... das Schlägerblatt ist mehr oder weniger stark geöffnet ... Ausschwungphase: .. Der Schläger endet mit offenem bis fast waagrecht stehendem Schlägerblatt ... =================================================================== Ola Einarsson hat (lange vor der Techniklehrbuchreihe) dazu mal folgendes während einer B-Trainer Ausbildung gesagt: Die Bewegung ähnelt einem schräg liegendem D. Der Schlag ist leicht gekrümmt, die Rückführung auf dem kürzesten Weg. Am Beginn der Bewegung ist der Schläger in Brust/Kopfhöhe leicht geöffnet. Am Ende zeigt er mit der Kante Richtung Tisch und ist stark geöffnet. Ola Einnarsson war vor seiner Trainertätigkeit schwedischer Meister der Jugend als Abwehrspieler. Natürlich war das eher eine Beschreibung seines Abwehrspiels, aber wie man an dem DTTB Lehrbuch sieht, hat sich das nicht groß angepasst! Geändert von Cheftrainer (30.05.2008 um 14:15 Uhr) |
#6
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AW: Gleichbleibende Neigung des Schlägers oder anpassen?
Nur weil es im Lehrplan steht, muss es ja nicht richtig sein.
Ich habe bereits dargestellt, welche Gründe es geben kann eine Veränderung der Schlagebene während des Schlages durchzuführen. Warum sollte denn ein Abwehrspieler keine Schlagebene, sondern eine Schlagkurve spielen? Physikalisch nicht besonders sinnvoll, wenn er dem Ball viel Rotation mitgeben will... für Finten: ideal! |
#7
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AW: Gleichbleibende Neigung des Schlägers oder anpassen?
Ist halt eine konsistente Bewegung, bei der man den Ball nicht an einem bestimmten Punkt treffen muss. Je höher der Schläger ist, desto steiler ist die Schlagebene.
In der Praxis machen es aber viele Abwehrer so. Ausschwung immer mit offenem Schläger Richtung Tisch. Vielleicht geht es auch darum, dass man sicherstellen will, dass die Hauptbewegungsrichtung nach vorne zum Tisch ist. Im Prinzip sind bei solchen Bewegungsleitbildern ja auch Erfahrungswerte eingeflossen. In der Praxis findet man oft eine derartige Bewegung. Rein biomechanisch wüsste ich jetzt auf Anhieb nicht viele Argumente für diese "Krümmung". |
#8
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AW: Gleichbleibende Neigung des Schlägers oder anpassen?
Ich habe mir diese "Krümmung" immer mit den Spielereien mancher Tennis- oder TT-Spieler erklärt.
So beobachtet man häufiger, dass ein Ball gerade nach oben geschlagen wird, und im Fall zunächst mit dem Schlägerblatt senkrecht zum Boden anvisiert wird. Anschließend wird der Schläger in einer kreisförmigen Bewegung nach unten geführt. Insgesamt lässt sich auf diese Weise ein hoher Ball mit dem Schläger auffangen, ohne dass er erneug auftippt. Übertragen auf die Schnittabwehr kann man den gegnerischen Topspin auf diese Weise leichter abbremsen?!
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#9
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AW: Gleichbleibende Neigung des Schlägers oder anpassen?
ein trainer (a-lizenz) hat mir mal beim balleimer eine übung gemacht, bei der ich einen ball mit der rh geschupft hab und dann einen mit der vh auf unterschnitt gezogen hab und zwar sollte ich dabei den selben winkel haben wie beim schupfball (nur eben den körper drehen für vh, usw). hat funktioniert, man musste da aber schon ziemlich nach vorne ziehen und nicht nach oben, was ja auch mehr sinn macht. generell stimme ich dem 'Cheftrainer' zu, wenn er sagt, dass man auf ÜS nen andren (geschlosseneren) winkel braucht als beim topspin auf US. ich denke außerdem, dass man den schläger weiter schließen sollte, wenn man mehr nach vorne zieht udn einen schnelleren topspin erreichen will.
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#10
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AW: Gleichbleibende Neigung des Schlägers oder anpassen?
@Cheftrainer: Genau. Biomechanisch gibts dafür keinen Grund. Fürs Techniktraining kann sich Dein Bild lohnen. Ich persönlich denke aber, dass der Abwehrspieler so mehr Möglichkeiten hat bezüglich Finten und... was mir gerade einfällt, schon während des Schlages wieder zurück in die Neutralstellung ist. Bei seinen langen Bewegungen macht die "Schleife" da viel Sinn.
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