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  #1  
Alt 03.04.2002, 08:44
D.G. D.G. ist offline
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Gäb-Interview: "Regeln zerstören die Ballwechsel"

DIE WELT VOM 3.4.2002:

Ex-Präsident Gäb kritisiert Weltverband und lobt deutsches Tischtennis

Zagreb - Seine Stimme im Sport hat Gewicht. Hans-Wilhelm Gäb (66), Ex-Aufsichtsratschef der Adam Opel AG und früher Präsident des Deutschen Tischtennis-Bundes und der Europäischen Tischtennis-Union ist nach langer Krankheitspause in die Öffentlichkeit zurückgekehrt. Der DTTB-Ehrenpräsident mischt wieder mit, wenn es darum geht, seine Sportart nach vorne zu bringen wie er WELT-Mitarbeiter René Adler bei der Europameisterschaft in Zagreb verriet.

DIE WELT: Herr Gäb, die deutschen Frauen haben Silber gewonnen, und die Männer stehen im Finale gegen Schweden (gestern nach Redaktionsschluss) Wie bewerten Sie den EM-Auftakt?

Hans-Wilhelm Gäb: Das ist ein gutes Ergebnis, weil beide Mannschaften gegenüber den Vorjahren geschwächt sind. Die Männer müssen ohne den verletzten Jörg Roßkopf auskommen, bei den Frauen haben seit der EM in Bremen vor zwei Jahren drei Weltklassespielerinnen aufgehört. Diese Platzierungen sind das Signal für die Öffentlichkeit: Der deutsche Tischtennissport gehört zur europäischen Elite.

DIE WELT: Trotz der Erfolge führt Tischtennis in der Öffentlichkeit ein Schattendasein. Woran liegt das?

Gäb: Der Weltverband erlaubt Regeln, die den Ballwechsel zerstören, beispielsweise verdeckte Trickaufschläge, deren Rotation der Gegner nicht lesen kann. Das ist eine Pervertierung. Die Folge sind vermeintlich leichte Fehler, selbst zwischen Weltklassespielern, die der normale Zuschauer nicht versteht und die das Spiel ständig unterbrechen. Das gibt es in keiner anderen globalen Ballsportart, hier müssen die Funktionäre endlich handeln.

DIE WELT: Aber hier in Zagreb soll doch eine neue Aufschlagregel beschlossen werden.

Gäb: Es gibt mehrere Vorschläge, aber die gehen möglicherweise nicht weit genug. Es müsste wohl eine radikale Änderung geben. Beispielsweise einen offenen Rollaufschlag, nach dem sich automatisch attraktivere Ballwechsel entwickeln. Dann hat das Publikum sein Spektakel, und dann kann Tischtennis alle seine phantastischen, athletischen und kreativen Elemente zeigen.

DIE WELT: Was halten Sie von den kürzeren Sätzen bis 11, die es seit dieser Saison gibt?

Gäb: Das ist sehr positiv. Es ist weitaus spannender geworden. Es gibt keinen Satz mehr, in dem man als Zuschauer Langeweile hat. Das ist die beste Regeländerung, die gemacht worden ist.

DIE WELT: Sogar Deutschlands Hoffnungsträger Timo Boll befürchtet, dass seine Erfolge verschlafen werden könnten, wenn es um die Außenwirkung der Sportart geht. Gibt es im Profisport Tischtennis auf der Ebene der Funktionäre zu viele Amateure?

Gäb: Eine Sportart, die zu wenig öffentliche Bedeutung hat, hat sicherlich Schwierigkeiten, hochklassige Funktionäre anzuziehen. Wir haben den Durchbruch trotz der Erfolge von Jörg Roßkopf und Nicole Struse seit 1989 nicht geschafft. Aber, wie gesagt, dieses unglaublich schnelle Spiel muss transparenter und verständlicher werden. Dann kommt auch öffentliche Anerkennung, dann kommt das Fernsehen, und dann kommen auch Sponsoren.
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  #2  
Alt 03.04.2002, 09:01
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ich glaube der Sportkamerad war jetzt doch schon zu lange aus dem Geschäft. Die Aussage nur noch offene Rollaufschläge, damit das Volk seinen Spaß hat, ist schon nicht mehr revolutionär sondern eher schw So nimmt man dem gesamten Sport seine Individualität.
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  #3  
Alt 03.04.2002, 09:53
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@Thorsten

Ich finde die Aussage des Herrn Gäb zutreffend. Es ging in der Frage schließlich um Öffentlichkeitswirkung. Und in diesem Zusammenhang ist alles, was nicht äußerst transparent und nachvollziehbar ist, hinderlich. Von daher wäre sein BEISPIEL eines offenen Rollaufschlags sicherlich das Einfachste. Für die Öffenltichkeitswirkung ist die Individualität nicht entscheidend. Oder siehst du bei den Skispringern bei jedem seinen individuellen Sprungstil??

Grüße, Downspin
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  #4  
Alt 03.04.2002, 10:01
Benutzerbild von Tansincos
Tansincos Tansincos ist offline
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Regeln

Ich finde eigentlich, daß die jetzt geplanten Regeln das Spiel schon ziemlich attraktiv machen. Abgesehen davon ist TT zum Teil auch jetzt schon sehr interessant, siehe das EM-Finale gestern.
Die Idee mit den Rollaufschlägen ist wahnwitz. Da würde man gegen Waldner bei eignem Aufschlag im ganzen Spiel vielleicht 2 Punkte machen, der würde einem jeden Rollaufschlag um die Ohren schießen. Unverdeckt reicht schon.

Das einzige, was man meiner Meinung nach wirklich ändern müßte sind die Beläge - entweder man führt eine maximale Dicke ein oder man verbietet das Kleben oder irgendsowas, jedenfalls müßte das Spiel ein bißchen, aber nur ein bißchen, langsamer werden.
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  #5  
Alt 03.04.2002, 10:24
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Re: Regeln

Zitat:
Original geschrieben von Tansincos
Ich finde eigentlich, daß die jetzt geplanten Regeln das Spiel schon ziemlich attraktiv machen. Abgesehen davon ist TT zum Teil auch jetzt schon sehr interessant, siehe das EM-Finale gestern.
Die Idee mit den Rollaufschlägen ist wahnwitz. Da würde man gegen Waldner bei eignem Aufschlag im ganzen Spiel vielleicht 2 Punkte machen, der würde einem jeden Rollaufschlag um die Ohren schießen. Unverdeckt reicht schon.

Das einzige, was man meiner Meinung nach wirklich ändern müßte sind die Beläge - entweder man führt eine maximale Dicke ein oder man verbietet das Kleben oder irgendsowas, jedenfalls müßte das Spiel ein bißchen, aber nur ein bißchen, langsamer werden.

Ich bin zwar kein Frischkleber, aber trotzdem gegen das Frischklebeverbot. Woe soll man denn kontrollieren ob der Schläger frischgeklebt ist oder nicht? Dann kann ja jeder sagen, dass man die Beläge ausgetauscht hat oder dass sie sich vom Holz gelöst haben. Eine maximale Dicke für Beläge gibt es soviel ich weiß, bereits. Man könnte diese Dicke vielleicht noch auf 2mm oder so reduzieren.
Nur noch einen Rollaufschlag zu erlauben, halte ich für schwachsinnig. Wenn man das Verdecken verbietet, reicht das schon, dann müsste der Rückschläger den Ball eigentlich zurückbringen. Wenn man Tischtennis transparenter machen will, müsste man eigentlich den ganzen Unter-, Seiten- und auch Oberschnitt verbieten und nur noch mit einem Brett ohne Beläge gegen den Ball schlagen, womit sich mit Sicherheit kein TT-Spieler anfreunden könnte. Eine bessere Idee hab ich aber auch nicht.
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  #6  
Alt 03.04.2002, 11:27
User 765 User 765 ist offline
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Also erst mal finde ich es eine ziemlich Anmaßung und Frechheit, einen Hans-Wilhelm Gäb, der für mich zu den wichtigsten Männern im deutschen Tischtennis gehört, als verkalkt darzustellen.
Der Mann hat sein ganzes Leben dem Tischtennissport gewidmet und ohne ihn wäre das deutsche Tischtennis heute nicht da, wo es jetzt ist. Vermutlich hat sich ein Hans-Wilhelm Gäb in seinem Leben schon mehr Gedanken über unsere Sportart gemacht, als es die meisten von uns überhaupt jemals tun werden.

Die Idee die hinter der Sache mit dem Rollaufschlag steck finde ich sehr gut - alleine die Umsetzung wird so nicht möglich sein. Es kann ja keiner kontrollieren, ob jetzt auch wirklich kein Schnitt oder Drall in dem Aufschlag war.

Nehmt doch nur mal das Spiel Boll gegen Hakansson vom gestrigen Mannschaftsfinale. Da hat der Hakansson 70% der Aufschläge von Timo überhaupt nicht bekommen. Ist ja schön, dass die Aufschläge so gut waren, aber Spaß gemacht, zuzuschauen, hat es mir dadurch nicht.
Das ist ungefähr so, als würden im Tennis alle Aufschläge wie Goran Ivanisevic machen. Da gehts dann auch immer nur: BUMM - Punkt. Oder findet ihr das dann etwa interessant???
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  #7  
Alt 03.04.2002, 11:53
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Schindler2 Schindler2 ist offline
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Blödsinn hoch 9!!!!!!!!!!

Was wäre Tischtennís ohne Aufschlagkünstler wie Waldner???:confused:

Stellt euch mal Waldner vor wenn er nur Rollaufschläge machen
müsste!!!

Da hätte doch keine Sau Tischtennis im Fernsehen sehen wollen!!!

Wär lange Ballwechsel unbedingt sehen will, der soll
ins Feíbad gehen!! Dort gibt es nur Rollaufschläge


P.S. Stellt euch mal vor man dürfte nur!!! Rollaufschläge machen,
dann hätten die Rückschläger leichtes spiel!!!
Wenn z.B. Boll gegen Wang Liqin einen Rollaufschlag mach kriegt
er die Bälle um die Ohren geschossen!!!!


MfG

Schindler

Geändert von Schindler2 (03.04.2002 um 11:55 Uhr)
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  #8  
Alt 03.04.2002, 12:02
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Zitat:
Original geschrieben von Frank Schmidt



Das ist ungefähr so, als würden im Tennis alle Aufschläge wie Goran Ivanisevic machen. Da gehts dann auch immer nur: BUMM - Punkt. Oder findet ihr das dann etwa interessant???

Es gibt im Tischtennis ziemlich wenige richtig gute Aufschläger!!

Es gibt vielleicht in den Top 100 10 Aufschlagspezialisten
die relativ viele direkte Punkte machen und damit gut
ins spiel kommen (wie z.B. Waldner, Liu Guoliang, Wang Liqin, boll.....)

Der Rest machen kaum direkte Punkte!!!(wie z.B. Gruijc, Crisan,
Nilson..........)


MfG

Schindler
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  #9  
Alt 03.04.2002, 12:24
Volkmar Volkmar ist offline
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Das Problem ist nicht der Schnitt im Aufschlag, sondern dass der Schnitt beim verdeckten 2-Phasen-VH-Aufschlag nicht oder kaum zu erkennen ist. Ein guter Spieler kann einen guten Aufschlag zurückspielen, wenn er sieht, was der Aufschläger mit dem Ball macht. Die ITTF hat dem ja durch die geänderte Aufschlagregel Rechnung getragen, es wird aber wohl an der Umsetzung - sprich den Schiedsrichtern - hapern.

Gruß, Volkmar
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  #10  
Alt 03.04.2002, 13:05
Thorsten Kleinert Thorsten Kleinert ist offline
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Zitat:
Original geschrieben von Downspin
@Thorsten

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Grüße, Downspin
@downspin: da Herr Gäb in dem Artikel das Spektakel für die Zuschauer herausgestellt hat und wie so viele Funktionäre vor ihm auch mal wieder die Basis vergessen, denn die spielen ja nun auch TT, muß man darauf einfach reagieren. Mit Skispringen hat keine Ballsportart etwas gemein. Den Vergleich kann man kaum anbringen wenn es um Individualität eines Einzelsportlers geht.
Du kannst es aber nur zur Probe beim nächsten Spiel gegen Dortmund (falls die nicht aufsteigen) gegen Qi versuchen. Einfach mal nen Rückhandroller in die Vorhand, da haben die Zuschauer dann ihr Spektakel und Du kannst Deine phantastischen, kreativen und athletischen Fähigkeiten ausspielen wenn Du den Ball holst (nicht bös gemeint). Vielmehr sollten die Funktionäre diese aus-der-hand-Aufschläger oder die nach-hinten-gegen-den-schläger-Aufschlagspieler in ihren Möglichkeiten beschneiden in dem die Ballwurfhöhe auf 50cm Mindesthöhe festgelegt wird. Dann haben auch die Breitensportler in den unteren Klassen wieder etwas mehr vom Spiel. Denn dort gibt es keine Oberschiris die eingreifen könnten.

@FS: dein vorauseilender Gehorsam gegenüber irgendwelchen Funktionären spricht mal wieder Bände. Natürlich ist Herr Gäb eine Ikone in Sachen TT. Nur muß deshalb trotzdem nicht alles richtig sein was so ein Mensch von sich gibt.
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