Aufwandsentschädigungen in unteren Spielklassen - TT-NEWS Tischtennis Forum

Funktionär · #1 06.06.2002, 08:07

Hallo,

wir haben seit kurzer Zeit die Freigabe der Abteilung, für Spieler in gewissem Rahmen Aufwandsentschädigungen zu zahlen.
Da wir mit unserer Erstvertretung in der Landesliga spielen, ist dies offensichtlich auch marktüblich, um Neuzugänge zu erhalten.

Wer kann uns mal ein paar Hausnummern geben, was man für die Landesliga so zu zahlen hat, um echte Verstärkungen zu holen?

Wie macht Ihr das? Macht Ihr Verträge? Wenn ja, wie sehen die aus? Wie lange laufen die? Kann man Ablösesummen festschreiben, obwohl in der WO eine Regelung enthalten ist?

Wäre schön, wenn ich da möglichst viele Infos bekomme.

Gruss,

der Funktionär

Thorsten Kleinert · #2 06.06.2002, 08:30

Erstmal was grundsätzliches: Immer wenn es um Geld oder einen Geldwerten Vorteil geht, sollte man dieses schriftlich festmachen, auch wenn es im Ernstfall wenig hilft. Kein Spieler würde seine zugesagten Geldern per Gericht einklagen, jedenfalls nicht in diesen Klassen oder Summen. Trotzdem sollte ein Vertrag geschlossen werden. Ablösesummen sind rechtlich nicht haltbar und dürfen nicht vereinbart werden. Dafür haben wir Abschnitte in den WO`s. Für einen Spieler der in der Landesliga ca 90% seiner Spiele gewinnt kann man mit 200 - 300 Euro pro Monat spekulieren. Wichtig dabei, für 10 Monate den Vertrag abschließen (August - Mai) denn man will den Spieler ja nicht für die Sommerferien bezahlen, in denen er nicht in der Halle steht. Weiterhin sollte der Spieler verpflichtet werden, zumindest 1x pro Woche am gemeinsamen Training teilzunehmen. Beim 1. Vertrag immer für eine Saison abschließen, um zu sehen, ob der Spieler überhaupt zu Euch paßt. Danach kann man über eine längerfristige Vereinbarung verhandeln.

Sunstar · #3 06.06.2002, 10:49

@T.K.: Wie viel zahlt ihr denn

Also ich denke, mit der Hälfte ist es auch getan. Aber es kommt natürlich darauf an, wie gut der Spieler und wie hoch der Marktwert ist. Aber in der Landesliga halte ich 1500 Euro für einen guten Spieler, der um die 13:5 spielt, für angebracht. Es gibt natürlich auch Spieler im Kreis Hannover, die für eine knapp bessere Bilanz fast das dreifache verlangen in der gleichen Klasse

In NRW haben ja viele Vereine auch meistens mehr Geld, evtl. könnt ihr wirklich 3000 Euro für einen absolut gestanden Regionalligaspieler aufbringen. Wie Thorsten es aber bereits sagte, müsst ihr darauf achten, dass man sich erstmal beschnuppert, denn es gibt auch Fälle, in denen die Leistung 1a ist, aber du den Spieler/Menschen in die Tonne werfen kannst.

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Thorsten Kleinert · #4 06.06.2002, 12:31

@sunstar: es geht hier garnicht um uns, da wir ja kein Geld haben. Im WTTV, ich habe ja 4 Jahre dort gespielt, ist der Preis für einen 18:2 Spieler halt so hoch. Es gibt Spieler die es Wert sind und welche, die es nicht sind. Natürlich gibt es auch im WTTV Spieler die erheblich mehr verlangen für diese Klasse. Die Vereine müssen wissen ob sie die Preistreiberei mitmachen. Tun sie es nicht, müssen die Spieler irgendwann erkennen, daß es weniger gibt. Übrigens habt auch Ihr ja einen Finanzplan, der diverse Summen ausschüttet, oder

Funktionär · #5 06.06.2002, 13:07

Also ich verstehe, das jetzt so, dass wir ausschliesslich über das vordere Paarkreuz reden.

Ein Spieler, der ausgeglichen spielt, würde uns also so etwa 1000 Euro kosten, oder sehe ich das falsch.
Dann steigen die Ausgaben mit der Bilanz, die der Spieler bringt.

Wie sieht es in der Mitte aus? Zahlt man da noch nicht?

Ggf. bauen wir auch zur Rückrunde den einen oder anderen richtig guten Jugendlichen ein. Wie bezahlt man die? Eigentlich dürfen wir da ja mit Geld nicht ran.
Tut es da auch eine Versorgung mit Material?

Schwieriges Thema, wie ich finde.

Sunstar · #6 06.06.2002, 13:35

@all: Frankreich-Uruguay ist ja wohl ein hässliches Kloppspiel, gehört zwar nicht hier hin, frustiert mich aber.

@T.K.: War doch auch nur überspitzt gemeint, obwohl Peter bestimmt nicht nur für 12 Kästen bei Euch spielt

@Funktionär: In der Mitte würd ich mit 30% weniger bei einer hoch positiv veranschlagten Bilanz ansetzen. Jugendliche kriegen im Grunde keine hohen Summen, was meiner Meinung auch richtig ist. Evtl. kann man denen Trainingslehrgänge und/oder Material bezahlen, wobei das auch schon ein großes finanzielles Entgegenkommen ist.

Christian Henrich · #7 06.06.2002, 15:39

Hi!

"Aufwandsentschädigungen"...

Zahlen die Spieler davon auch Steuern/SV-Beiträge, oder wie setzen sich evtl. steuer- und sv-frei belassene "Aufwandsentschädigungen" zusammen, dass sie Prüfungen von FA/BfA/LVA standhalten? Sind die Spieler alle nebenbei noch Trainer (=Übungsleiter) bei euch?

Christian

Wilson · #8 06.06.2002, 15:48

Rein als Spieler darf man meines Wissens unterhalb des Profigeschehens nichts bekommen. Somit auch keine Verträge, Steuern usw.
Ist also illegal und kann nur schwarz gemacht werden was es dem verein sehr schwer macht.

Anders sieht es aus wenn der Spieler ein Amt (zB Trainer) und sei es nur Pro forma inne hat.
Dann kann man diesen Spieler vertraglich binden und auch entschädigen
Die normale Aufwandsentschädigung wie ich sie kenne in unteren klassen läuft über ein hochdomensioniertes Fahrgeld dass auch für's Training gilt (zB 60 Cent/KM).

Bei uns spielen alle Spieler umsonst
Auch unser Spitzenspieler.
Unsere neue Nummer 2 bekommt ein monatliches gehalt da er als Trainer eingetragen ist und somit auch einen Vertrag hat.
Alle anderen Spieler spielen umsonst!
Übrigens auch Landesliga.

Tischtennisler · #9 06.06.2002, 18:48

Ich find die Diskussion hier schon irgendwie komisch! Ein etwas besserer Landesligaspieler ist doch nicht mehr wie ein besserer Hobbyspieler, sorry, aber das muß doch mal gesagt werden. Und wir geben keinem Hobbyspieler Geld, bei uns zahlen die Spieler im übrigen auch mehr Beitrag wie die fördernde Mitglieder. Ach so, wir spielen Verbandsliga! Und wenn wir die Klasse ohne Geld nicht mehr halten können, dann trinken wir eine Klasse tiefer mindestens genauso viel Bier nach dem Training und nach dem Wettkampf. Es sind nicht die Spieler schuld, dass der Sport (nicht nur Tischtennis) immer mehr dazu verkommt, dass abkassiert wird. Es sind die Funktionäre schuld, die das mitmachen und den Geldbeutel aufmachen.

Red · #10 06.06.2002, 19:07

Wenn ich mich recht erinnere, war BaWü-Landesliga etwas höher als Kreisklasse, richtig? Das sorgt natürlich für Verwirrung, weil Landesliga in manchen Bundesländern die 6.höchste Klasse ist.