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Technik - Taktik - Training - Vorsätze und Zielerreichung Hier könnt Ihr Fragen und Tipps rund um die Themen Technik, Taktik und Training loswerden. Spieler und Trainer können hier Erfahrungen austauschen und Trainingswillige von ihren alltäglichen Problemen und Zielen berichten. |
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Themen-Optionen |
#1
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Das "magische" Auge, oder "Wie erkennt ihr den Schnitt?"
Hallo Leute,
angeregt durch den TV-Beitrag zu Bolls Möglichkeit den Effet des Gegners anhand des Ballstempels zu erkennen, möchte ich ein paar Erfahrungen rein holen. Laut dem Beitrag hat Timo die Möglichkeit die Rotationsrichtung des Balles auch noch bei sehr hohen Geschwindigkeiten wahrzunehmen, um so seinen Schlag an den Ball zu adaptieren. Ich selbst habe dabei ein etwas anderes System. Ich beobachte die Schlagbewegung des Gegners, wodurch die Richtung des Effets schon einmal vorgegeben ist. Die Intensität des Effets schätze ich wiederum durch das Geräusch des Balles beim gegnerischen Schlag ein. Beide Systeme haben meiner Meinung nach sowohl Vor- als auch Nachteile: Die akustische Wahrnehmung ermöglicht eine sehr viel frühere Informationsaufnahme (beim Schlag, nicht erst während dem Rückflug). Somit lässt sich länger nach einem optimalen Rückschlag suchen, während man zeitgleich den Laufweg des Gegners beobachten kann, schließlich braucht man nicht mehr so lange auf den Ball achten. Nachteilig ist hierbei jedoch, dass das akustische System auf einfache Weise ausgehebelt werden kann. Während sich in der Flugbahn des Balles keine Hindernisse befinden werden (optische Wahrnehmung also stets möglich) lässt sich das akustische System durch klatschende Zuschauer, am Nebentisch spielende Spieler etc. aushebeln. Des Weiteren wird die akustische Wahrnehmung durch unterschiedliche Materialien des Gegners (Noppen!) verfälscht. Bisher kenne ich von folgenden Spielern das verwendete Verfahren: optische Wahrnehmung: - Boll akustische Wahrnehmung: - Rosskopf - Karakasevic - ich Was habt ihr für Erfahrungen in diesem Bereich gemacht? Welche Sinne setzt ihr ein? Habt ihr von einem ins andere System umgeschult? PS: Der Link zum TV-Beitrag: http://www.planetopia.de/archiv/2008...3_auswahl.html
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CLTSZLCCLTS |
#2
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AW: Das "magische" Auge, oder "Wie erkennt ihr den Schnitt?"
Es wird immer eine Kombination aller Informationsquellen sein. Aus Schlagbewegung und Geschwindigkeit lässt sich einiges ableiten, dann kommt das Treffgeräusch, die Flugkurve des Balls, die Erfahrung aus ähnlichen Schlägen des Gegeners, ....
Ich glaube nicht, das sich irgendein Spitzenspieler auf nur eine Informationsquelle beschränkt. Und trotzdem gelingt es anderen Spitzenspielern immer wieder, sie über den tatsächlichen Drall zu täuschen. |
#3
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AW: Das "magische" Auge, oder "Wie erkennt ihr den Schnitt?"
ka ahnung wohl eher optisch weil akustisch is das ja sehr unterschiedlich. akustisch könnte man mal probieren inwiefern sich ein unterschnittaufschlag anders anhört als ein überschnitaufschlag hab da bisher nicht drauf geachtet. zwischen schuss und topspin ist glaube ich schon ein unterschied.
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#4
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AW: Das "magische" Auge, oder "Wie erkennt ihr den Schnitt?"
Zitat:
Wenn eine Informationsquelle fehlt sinkt die Leistungsfähigkeit deutlich. Wenn Boll beispielsweise mit Walkman spielen würde wäre er deutlich schlechter da auch er aufgrund der Akkustik einiges (unbewusst) steuert. Gerade das Gehör ist besonders wichtig. Aus diesem Grund habe ich allergrößten Respekt vor den Leistungen eines Thomas Keinath, der trotz seiner Hörbehinderung derzeit um die 75 in der WR belegt. Hier wäre es interessant gewesen welche Spielstärke er hätte, wenn er diese Hörbehinderung nie gehabt hätte. Aber dies alles sind nur Spekulationen. Sicher ist aber, dass jeder versucht so viele Informationen wie möglich zu sammeln. Wenn eine andere Halle beispielsweise etwas anders "klingt" ist das schon eine minimale Einschränkung die sich auf die Leistungsfähigkeit auswirken kann. Insofern nutzt auch Boll das Gehör und die Bewegungen des Gegners (wie jeder eben). Er nutzt es nur besser als andere. Zudem hat er dieses so genannte "magische Auge". Das heisst nicht, dass Boll sich nur auf ein Informationskanal verlässt. Das bedeutet nur, dass er mehr Informationen als andere zur Verfügung hat. Aus diesem Grund wird er (was die Antizipationsfähigkeit betrifft) im gleichen Atemzug wie J.O. Waldner oder beispielsweise Jürgen Klinsmann genannt (Quelle weiß ich nicht mehr, aber in einem Fachbuch war das mal erwähnt), die auch Meister dieses Fachs sind/waren! [edit] @Ludwig: Du hattest bereits alles Wesentliche gesagt! Hatte es "überlesen" (mir fehlt wohl das magische Auge ^^)! Geändert von Cheftrainer (26.11.2008 um 10:30 Uhr) |
#5
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AW: Das "magische" Auge, oder "Wie erkennt ihr den Schnitt?"
gibt es dieses "magische auge" wirklich?
ich glaube nicht, dass uns-timo tatsächlich den stempel verfolgen kann, wenn extremer spin gespielt wird und der ball dazu hart geschlagen wurde. das ist eher ein "werbe-gag" in meinen augen, um heldenfiguren zu schaffen. wenn er dies tatsächlich könnte, würde er keine returns verhauen. doch das mach er desöfteren. oder auch schupfduelle nicht verlieren, aber gegen wang hao sieht er immer schlecht aus im kurz-kurz spiel, weil dieser wahrscheinlich den schnitt beim schupf stark varriert. gruß |
#6
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AW: Das "magische" Auge, oder "Wie erkennt ihr den Schnitt?"
Mit dem "magischen Auge" muss man ja nicht nur den Ball ansehen, man könnte ja auch besonders gut die Schlagbewegungen der Gegner erkennen.
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#7
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AW: Das "magische" Auge, oder "Wie erkennt ihr den Schnitt?"
Wenn Timo Boll das "magische Auge" hätte, dann hätte er vermutlich beim Pokalfinale gegen Frank Müller den Satz nicht verloren.
Ich kann aber nicht mehr sagen, wann dies war. Ich vermute auch, dass Timo ebenso wie die meisten Spieler alle Informationen nutzt, die ihm zur Verfügung stehen.
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Kann man überhaupt von "Leben" sprechen, wo kein Vergnügen ist? (Erasmus von Rotterdam) |
#8
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AW: Das "magische" Auge, oder "Wie erkennt ihr den Schnitt?"
Zitat:
Das dynamische Sehen von Timo ist wissenschaftlich nachgewiesen. (ja das gibt es wirklich). Und Returns verhaut er nicht weil er so schlecht sieht, sondern weil sogar er mal er falsch reagiert, die Bewegung schlecht ausführt, zu viel Risiko geht, nervös ist oder weil der Gegener ihn überrascht. |
#9
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AW: Das "magische" Auge, oder "Wie erkennt ihr den Schnitt?"
NACHTRAG: @FOOTSTEPS, Du warst schneller
Ersteinmal KLASSE THREAD! Und Danke für die Reportage. Also, das mit dem Anschneiden und erkennen des Schnittes und auch allgemein im Spiel die Einschätzung der Ballbewegung ist zur Zeit eines meiner größten Probleme. Oft hau ich einfach daneben, oder erkenne einfach die Angabenschnitte nicht. Das frustriert. Mich fasziniert es, dass es Augen gibt, die da einfach anders reagieren und arbeiten - es tröstet mich fast, denn ich erkenne den Ball und welche Richtung er hat, leider sehr sehr oft erst dann, wenn er über dem Netz ist, Die Aussage, dass das "Magische Auge" auch die Bewegungen des Gegeners im Blick hat leuchtet mir total ein. Das dann kombinieren ist die Kunst in dem Ganzen. Ich denke nicht, dass man pauschal sagen kann, wenn Timo das hätte, hätte er gewinnen müssen, denn im Spiel selbst kommen ja die Bewegungen und die Motorik zum Einsatz, und wenn da in der Kommunikation ziwschen Auge und Motorik schief geht, ist automatisch der Fehler vorprogrammiert. Beispiel: Ein stark unterschnittenner Ball kommt auf mich zu. Ich nehme den Unterschnitt wahr, und weiß, JETZT kann ich volle Kanne Topspin gegenziehen. Tja, und der Ball kommt (auch in angemessener Geschwindigkeit) und vor der kelle bleibt er einfach in der Luft stehen und tropft an der Kelle ab. Meine Augen haben alles korrekt gesehen, hatten ein Bild von der Situation, aber der Grad des Schnittes ist einfach nicht sichtbar - der Ball wird schlagartig langsamer und verändert seine Flugbahn. ICH LIEBE SOLCHE BÄLLE - auch, wenn der Punkt an den Gegner geht, denn soetwas muss man ersteinmal spielen können *g* . Ich denke, darum hat Timo sicher auch verloren, denn ALLES kann man einfach nicht sehen und einschätzen. Er ist ja auch nur ein Mensch - wenn auch mit besonderer Begabung. Auf jeden Fall hab ich kappiert, dass ich meine Augen diesbezüglich trainieren kann. WER KENNT VON EUCH EIGENTLICH DEN TUNNELBLICK, von dem Tiom am Anfang der Reportage spricht? Ich kenne ihn nicht.
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Holz: Andro Kinetic Suprime ALL+ Beläge: VH: Donic F3 Big Slam 1,8mm RH: Butterfliege Tackiness-D 1,7mm |
#10
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AW: Das "magische" Auge, oder "Wie erkennt ihr den Schnitt?"
Zitat:
Mit "Tunnelblick" beschreibt man einen Zustand indem man alles andere (irrelevante) ausblenden kann. Also Zuschauer, Lärm usw. Es ist also eher die Fähigkeit sich auf etwas absolut zu konzentrieren. Ähnlich gelagert ist der "Flow-Zustand" von dem auch hin und wieder mal die Rede ist. Beides hat nichts mit dem "magischen Auge" zu tun! |
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