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Preisgeldgefälle im Tischtennis
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Preisgeldgefälle im Tischtennis Großverdiener und Kleinhandwerker Von Rahul Nelson 09. Januar 2009 An diesem Mittwoch hat sich Timo Boll wieder einmal nach China aufgemacht. Der Weltranglistenvierte greift zwar nicht nach Weltranglistenpunkten, aber die Reise nach Changsha lohnt sich auch so für den 27 Jahre alten Profi. Er nimmt am Tournament of Champions teil, einem von zahllosen hochdotierten Preisgeld-Turnieren, die es seit einigen Jahren im Tischtennis gibt. Zu der mit 250.000 Dollar dotierten Veranstaltung wurden nur acht Spieler eingeladen, darunter der Olympiasieger (Ma Lin, China), der Weltmeister (Wang Liqin, China) und der Gewinner des World Cups (Wang Hao, China). Boll weiß das Geld zu schätzen, doch für ihn kommt es auf ein paar Tausender mehr oder weniger nicht an. „Wahrscheinlich wurde im Tischtennis noch nie so viel verdient wie jetzt“, sagt der Hesse. Wie viel der Sieger in Changsha bekommt, wusste er bei seinem Abflug am Mittwoch nicht so genau. „So um die 40.000“, schätzte er. Tatsächlich sind es 45.000 Dollar, zudem 24.000 für den Zweiten, 13.000 für die beiden Halbfinalisten und jeweils 7500 für jene vier Viertelfinalisten, die keine Partie gewinnen. „Vasen habe ich wirklich genug“ Das sind Summen, von denen die Weltklasse noch vor wenigen Jahren nur träumen konnte. Der deutsche Rekordnationalspieler Jörg Roßkopf erinnert sich: „Wir haben bis Ende der achtziger Jahre noch Blumentöpfe, Pokale und Medaillen gewonnen. Es gab kein Preisgeld.“ Der Engländer Desmond Douglas, vor 30 Jahren einer der besten Spieler der Welt, kommentierte die Prämiengestaltung bei internationalen Turnieren seinerzeit mit einem Kopfschütteln: „Vasen habe ich wirklich genug.“ Dann, nach den Weltmeisterschaften 1989 in Dortmund, wo Roßkopf mit Steffen Fetzner sensationell den Titel im Doppel gewann, begann eine Entwicklung. Statt Blumenvasen gab es Preisgelder, zunächst spärlich, doch mittlerweile stetig steigend. Die höchstdotierten Turniere der Pro Tour werden 2009 in Qatar und Kuweit stattfinden, wo es jeweils um 300.000 Dollar geht. Insgesamt werden bei den 17 Pro-Tour-Turnieren mehr als 2,5 Millionen Dollar ausgeschüttet, und etliche Einladungsturniere kommen dazu. An die großen Fleischtöpfe kommen nur einige wenige Stars Roßkopf, heute Assistenztrainer des Deutschen Tischtennis-Bundes, schätzt: „Wenn Timo gut spielt, kann er in einem Jahr 400.000 oder 500.000 an Preisgeldern gewinnen.“ Zusammen mit den Einnahmen aus Sponsorenverträgen und dem Verein können die besten Tischtennisspieler der Welt heute zu Einkommensmillionären werden. Doch an die großen Fleischtöpfe kommen nur einige wenige Stars. „Die ersten zehn oder zwölf der Welt verdienen gutes Geld, aber eben nur ein elitärer Kreis“, sagt Roßkopf.“ Und die meisten aus diesem Kreis stammen aus China, jenem Land, das im Tischtennis seit Jahren eine erdrückende Übermacht darstellt. Roßkopf überschlägt: „Die Chinesen stecken sich wahrscheinlich 70 Prozent der Preisgelder ein.“ Und er folgert: „Der chinesische Verband wird praktisch vom Weltverband finanziert.“ Seine Forderung: Der Weltverband International Table Tennis Federation (ITTF) sollte daran etwas ändern, indem er das Preisgeld bei der Pro Tour auf mehr Akteure verteilt. Man dürfe nicht vergessen, dass auch junge Spieler bei der Pro Tour starten müssen, um nach vorn zu kommen. Die aber haben kaum eine Chance, bei solchen Starts ihre Reise- und Hotelkosten zu decken. Matthias Vatheuer, Generalsekretär des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB), erklärt: „Das System funktioniert zurzeit nur, weil die nationalen Verbände, wie der DTTB, den Großteil der internationalen Starts ihrer Spieler finanzieren.“ Gewachsene Konkurrenz aus dem Ausland Die Mehrzahl der Profis ist zum Überleben auf die Einnahmen von Vereinsseite angewiesen. Die Deutsche Tischtennis Liga sieht sich zwar einer gewachsenen Konkurrenz aus dem Ausland gegenüber, weil mittlerweile auch in etlichen anderen Ligen viel Geld zu verdienen ist, so in Frankreich, Russland, Spanien und Belgien. Eine Entwicklung wie im Tennis, wo die ATP der Bundesliga fast jegliche Bedeutung genommen hat, müssen die deutschen Vereine aber noch nicht fürchten. „Die Pro Tour reicht nicht aus, um allein davon zu leben“, sagt Boll, „nur für einige Spitzenleute.“ Zu denen zählt der 27-Jährige, versteht sich. Doch den meisten sei ein sicheres Grundgehalt wichtiger als das Risiko, auf die Pro Tour zu setzen, zumal angesichts der chinesischen Dominanz. „Ein Timo Boll könnte sich das schenken“, bestätigt Jörg Roßkopf. „Aber ein garantiertes Einkommen von 200.000 im Jahr nehmen er oder ein Vladimir Samsonov in Spanien auch gern mit.“ Im Grunde, befindet der 39 Jahre alte Rekordnationalspieler, sei Geld genug im Tischtennissport, es müsse nur anders verteilt werden. Für Weltmeister Wang Liqin spiele es keine Rolle, ob er für einen Turniersieg 50.000 oder 42.000 Dollar bekomme. Roßkopf plädiert dafür, beispielsweise die 8000 Dollar Differenz auf die acht unterlegenen Achtelfinalisten zu verteilen. Und Wang Liqin könnte man ja vielleicht mit einer Blumenvase trösten. Text: F.A.Z. Bildmaterial: dpa |
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AW: Preisgeldgefälle im Tischtennis
interresanter beitrag..
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AW: Preisgeldgefälle im Tischtennis
super beitrag. es ist immer wieder interessant etwas über die andere seite des tischtennis lesen.
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