Vereinsübergreifende Trainingsgruppen

[Angus]

Mich verfolgt seit geraumer Zeit die Idee solcher Trainingsgruppen. Ständig hört man von Profivereinen und Ihren Trainingsgruppen, die nicht nur durch eigene Spieler sondern eben auch durch Aktive anderer Clubs verstärkt werden. Dabei steht meiner Kenntnis nach vor allem der Gedanke im Vordergrund, eine ausgewogene Gruppe zusammenzustellen und möglich alle oder zumindest viele Spielsystem aufzubieten.

Liese sich dieses System nicht auch auf kleinere Vereine übertragen?
Mir schweben eine regionale Trainingsgruppe im Nachwuchsbereich mit vereinsintern ausgesuchten, leistungsorientiert trainierenden Spielern sowie eine Gruppe von aktiven Erwachsenen mit Interesse am Systemtraining und fokusiertem Interesse an der Verbesserung bestimmter Leistungsbereiche vor.

1. Idee:
3 Vereine mit Nachwuchsarbeit stellen jeweils 4 Spieler und einen Trainer für 14-tägig abgehaltene Trainingseinheiten mit regelmäßigem Ortswechsel

2. Idee:
Wir bieten als Verein in regelmäßigem Abstand eine offene Trainingseinheit mit vorheriger Absprache der Trainingsschwerpunkte an und laden hin und wieder auswärtige Trainer dazu ein. Finanzierung der Trainer und Hallenmiete über eine Art Sammenkasse, in die jeder teilnehmende Spieler einer Trainingseinheit einen festen Betrag einzahlt.

Die Vorteile liegen auf der Hand.
- Kleine Vereine mit mäßiger bis katastrophaler Trainingsbeteiligung können Ihr Training aufwerten.
- Die Spieler bekommen andere Trainingspartner mit anderen Spielsystemen als die sonst gewohnten und bereits verinnerlichten!
- In Zeiten noch schlechterer Trainingsbeteiligung (z.B. dem sich nähernden Ende der Wettkampfsaison) können für die Eifrigen bessere (oder überhaupt) Trainingsabende angeboten werden.

Was haltet Ihr von der Idee?
Welche Beispiele oder ähnliche Ansätze sind euch bekannt/ gibt es in Eurem Umfeld?
Welche Grundkonzepte (Trainingsinhalte, Trainingsorte, Finanzierung, Versicherung) liegen vor?

Für Antworten aller Art außer "Gute Idee!" "Kenn ich nicht" oder sonstige inhaltsfreie Bemerkungen, bedanke ich mich schon jetzt.

An die Tasten, fertig, los!

Andre Schultz, TSV Schillingsfürst.

[hellboy]

Die Sache mit der Versicherung würde mich auch interessieren, vor allem wenn es nicht über ein KLZ läuft sondern zwischen den Vereinen direkt, ohne einen Dachverein darüber. Hatte sowas in einer "kleinen Runde" auch geplant, erstmal einen wöchentlichen Trainingstermin für C/B-Schüler von 3-5 Vereinen. Wir sind im HTTV Bezirk Nord schon seit ewiger Zeit der schwächste Kreis im männlichen Schülerbereich. Mittlerweile gibt es wieder einige hoffnungsvolle Spieler im C/B-Schülerbereich, das Problem ist nur, dass hier jeder sein eigenes Süppchen kocht, anstatt miteinander zu arbeiten werden die Ellenbogen ausgefahren, "man ist ja Konkurrent".

Ein Beispiel wo sowas schon sehr erfolgreich praktiziert wird ist der TTC ALL5 Kassel (Konzept):

Auszug:

Die 5 Vereine teilen sich diesen Trainer zu gleichen Teilen von Montag bis Freitag. Die bezahlte Arbeitszeit liegt täglich zwischen 14:00 Uhr und 22:00 Uhr . In jedem Verein werden 3 Leistungsgruppen gebildet:

1. Anfänger
2. Schüler
3. Jugend

Die talentiertesten Spieler der Kooperation können bei jedem anderen Verein in der jeweiligen Gruppe am Training teilnehmen und somit bis zu 5 Trainingseinheiten je Woche absolvieren. (...)

Es werden 2 Verträge abgeschlossen:

1. Ein ausführlich beschriebener Arbeitsvertrag
2. Ein Kooperationsvertrag, wo jeder der 5 Vereine sich verpflichtet für zunächst 3 Jahre, mit der Option für viele weitere Jahre, an diesem Projekt teilzunehmen.

2 mal jährlich (Sommer- und Winterferien) veranstalten wir ein Trainingslager auf der Jugendburg Sensenstein o.ä., wobei jeder Verein seine größten Talente teilnehmen lassen darf. Dort wird dann eine Woche lang täglich bis zu 3 Trainingseinheiten intensiv trainiert. Darüber hinaus wird das Zusammengehörigkeitsgefühl entwickelt und verstärkt. Der Spaßfaktor wird auch hier eine große Rolle spielen

Für dieses einmalige Projekt benötigen wir neben finanzieller Unterstützung natürlich auch die Unterstützung von weiteren ehrenamtlich Tätigen, wie z.B. die Eltern der Jugendlichen, die mit in das Boot genommen werden sollen.

Wir erwarten im Jugendbereich eine ½- jährliche Steigerung der Neueinsteiger / Anfänger von mindestens 10% gegenüber dem heutigen Mitgliederbestand.

Jährlich soll sich die Spielstärke aller Nachwuchsspieler steigern. Nach 2 Jahren sollen wenigstens die z.Zt. schon vorhandenen Talente mindestens in die Bezirksendrangliste kommen und dort einen der vorderen Plätze belegen um sich für die Hessische Vorrangliste zu qualifizieren.

Nach 3 Jahren sollen sie bei den Hessischen Endranglisten einen vorderen Platz belegen.

Wenn wir eine langfristige Finanzierung finden und das Projekt mehr als 5 Jahre laufen könnte, ist sogar bei den ganz großen Talenten und ehrgeizigen Teilnehmern mit einer Teilnahme an den Südwestdeutschen bis zu den Deutschen Meisterschaften zu rechnen.

Diese 5 Jahre sind nun mittlerweile schon rum und der Erfolg gibt ihnen recht.

[Eddies Amigos]

Mit dem Thema habe ich mcih selbst nie beschäftigt, da wir mehr als genug Jugendliche im Verein sind. Aber für Verein mit eher wenig Nachwuchs ist sowas natürlich eine Überlegung wird. Prinzipiell ist es ja immer praktisch, wenn man die Gelegenheit nutzen kann, auch gegen unbekannte Spieler zu spielen/trainieren oder eine Vielfalt an solchen Möglichkeiten hat. Der einzige Haken an der Sach ist für mich, dass man es fahrtechnisch irgendwie auf die Reihe bekommen muss, auch wirklich zu den anderen Vereinen hinkommen zu können, wobei da mMn viel von der Bereitschaft der Eltern abhängt, die Kinder zu fahren.

[Fastest115]

Es gibt sowas ähnliche Professionell gemacht. zb in Kassel. Da teilen sich 5 Vereine einen mittlerweile so viel ich weiß 1,5 Profitrainer. Modell (immer etwas abweichend) Jeder verein stellt zb einen Tag 8 Stunden von 14-22 Uhr eine Halle. Der Trainer fährt dahin und gbt da training. 4 Gruppen von Anfänger bis Profi immer 2 Stunden. Alle Spieler die daran teil nehmen zahlen einen Sonderbeitrag. rest zahlt verein und ggf Zuschüsse vom Arbeitsamt usw. Dafür kann jeder des Projekts jeden Tag in den anderen Gruppen trainieren. Hat Kollege ja schon beschrieben . Aber das ist natürlich viel aufwendiger als das was du meinst (einmal alle 14 Tage.)

Ähnliches haben wir im Jugendbereich mal als Kreiskadertraining gehabt alle 2 oder 4 Wochen sonntag nachmittags. Jeder der hinkam zahlte 2 oder 3 Euro (oder noch DM weiß nicht mehr) große Halle 12 Tische 2 Gruppen a 20 Kids. 2 Trainer + ein Balleimer. Wurde vom kreis organisiert.

generell kann man sowas natürlich auch privat von einem oder mehreren verein organisieren. Hatte an sowas auch schonmal gedacht...

Im Jugendbereich meist noch machbar im herrenbereich ist das Problem erstmal genug leute zu finden die regelmäßig systematisch trainieren wollen und auch entsprechede Hallenkapazitäten dafür frei zu machen. weil bei kleinen hallen wird es schon schwierig weil da ja auch zu dem verein evtl noch 6 Leute kommen die nur so spielen wollen. Bei großen Hallen natürlich grundsaätzlich möglich. Alternativ für sowas ne zeit nehmen die frei ist und sonst nicht genutzt wird zb Sonntag nachmittag oder so.

Versicherungstechnisch ist das natürlich ne Sache. Am geschicktesten wäre die teilnehmer an dem Projekt zahlen alles oder nen teil als vereinsbeitrag bei dem verein ein wo das Training stattfindet. dann ist man da Mitglied und versichert. Spielberechtigung kann ja woanders bleiben. Der beitrag fließt dann voll(durchlaufender Posten) oder großteils an den Trainer oder in sonstige Projektkosten.

Finanziereung. Man muß halt gucken: was für kosten entstehen (Trainer, Bälle ggf "miete" für Raum und Tische- manche müssen ja auch Hallennutzungsgebühren zahlen). auf wieviele wird das verteilt? wer zahlt wenn mal statt 12 leute nur 4 kommen usw...

[Chris_tt]

http://www.tim-projekt.de/