Gefühl für tangentialen Balltreffpunkt entwickeln

[supertoppi]

Hallo,
kennt jemand von Euch eine geschickte Übung um Gefühl für den tangentialen Balltreffpunkt für Überschnitt zu entwickeln?
Unterschnitt ist ja relativ einfach, da ja die Rückmeldung unmittelbar erfolgt. Je nachdem wie schnell der Ball zurückgesprungen kommt, umso mehr Schnitt war drin. Flugrichtung des Balles ist entgegengesetz zum Schnitt. Das geht auch ganz einfach alleine zu üben.

Aber beim Überschnitt sind ja Flugrichtung und Schnitt in die gleiche Richtung. Da fällt mir irgendwie keine geschickte Übung ein, sowohl zum Bewegungsablauf, als auch für die Schnittrückmeldung.

Mir geht es hier nicht um irgendeinen realistischen Bezug zu einem realen Schlag, sondern nur darum, mit möglichst maximaler Geschwindigkeit den Ball minimalst zu streifen.

Habt Ihr da irgendwelche Ideen/Erfahrungen?

[martin_hb]

Schlage den Ball mit Topspin gegen eine Wand, Bande, ... Der Ball sollte an der Wand bleiben.

[RHmonster]

TSP Spinrad

[Cheftrainer]

Das Spinrad kann ganz am Beginn des Techniklernens stehen. Dafür ist es ein gutes Trainingsmittel.

Das Problem in der Praxis ist aber die Anpassung an den ankommenden Ball. Hier hilft nur ein sehr differenziertes Training (variable Topspins auf variable Ausgangsituationen. mal Spin, mal Tempo, mal früh mal spät auf Bälle mit unterschiedlicher Rotation, Länge).

Das Gefühl wann man den Ball gut getroffen hat (Rückmeldung) kann man nur schwer trainieren. Zu Beginn ist vielleicht ein weicherer Schwamm sinnvoll, da er tendenziell mehr Rückmeldung bietet. Wenn der Spieler dann technisch besser ist kann er ja immer noch zu einem Belag der einen schnelleren (härteren) Schwamm hat wechseln.

Auf jeden Fall ist das auch eine schwer zu trainierende "Fähigkeit". Manche können es einfach bessere als andere. In gewissen Grenzen kann man es aber zumindest ein bisschen wie oben beschrieben trainieren!

[supertoppi]

so schwer finde ich das trainieren, zumindest beim unterschnitt, gar nicht. jedesmal, wenn ich meinem gegenüber dem ball gebe, versuche ich, so viel unterschnitt in den ball zu bringen, dass der ball nicht von der platte springt und ich nicht wie ein idiot bei der rübergabe aussehe ;-). das funktioniert immer besser.
nur beim überschnitt wirkt das ganze schnell unhöflich, da der ball ja für meinen gegenüber viel schwieriger zu fangen ist.

[Cheftrainer]

Zitat von supertoppi

...versuche ich, so viel unterschnitt in den ball zu bringen, dass der ball nicht von der platte springt
...

...nur beim überschnitt wirkt das ganze schnell unhöflich, da der ball ja für meinen gegenüber viel schwieriger zu fangen ist.

1. Mehr Unterschnitt bedeutet, dass der Ball etwas höher steigt da ein Teil des Spins in eine Bewegungskomponente nach oben umgewandelt wird.

2. Wieso sollte Dein Gegenüber den Ball fangen wollen ^^

[xxxJugendTrainerxxx]

Da fallen mir jetzt spontan mal 2 Übungen ein, die sowas schulen

1. Spieler soll mit flacher falscher waagerechter Hand den Ball halten, quasi wie beim Aufschlag. Ellenbogen liegt auf dem Tisch als Stütze. Dann soll der Spieler mit dem Schläger versuchen den Ball schnell nach vorne zu beschleunigen. Er ist in dieser Situation quasi gezwungen ÜBER den Ball (tangential) zu schlagen, da er sonst gegen seine Hand haut. Variation durch Höhe, wo er die Hand hält.

2. Netz abbauen. Dann rollst du deinem Spieler den Ball erstmal ganz langsam zu. Wenn der Ball an die Grundlinienkante kommt muss er ihn spielen. Vorsicht ist dabei natürlich geboten, zwingt aber deinen Spieler wieder, den Ball tangential zu treffen.

MfG

[Egbertschlick]

Hört sich gut an.

Sag mal, wieviel verletzte Hände bzw. Schläger gibts denn so bei dir im Training.

[gondor]

@Jugendtrainer: das sind doch mal zwei echte coole Übungen!! Theoretisch hören die sich sehr gut an, hast Du die auch mal praktisch ausprobiert?

@Cheftrainer: Warum mein Gegner/Partner den Ball fangen soll, kann ich Dir erklären. Ich kann auch so während der Sätze, bzw. zwischen den Ballwechseln, wenn mein Gegner Aufschlag hat, meinen Balltreffpunkt optimieren. MIr ist schon klar, dass das ja keine richtigen Schläge sind. Aber versuche doch mal mit maximaler Geschwindigkeit den Ball tangential zu treffen. Wenn einem das das erste Mal wirklich gelingt, spürt man sofort, dass das jetzt etwas ganz besonderes war. Und darum geht es mir im ersten Schritt: Einmal wirklich das Gefühl zu haben, den Ball nur hauchdünn berührt zu haben und trotzdem maximale Energie übertragen zu haben.
(An die Windsurfer unter Euch: Das Gefühl ist zu vergleichen, wenn Ihr das erste Mal ins gleiten kommt und nicht mehr durch das Wasser fahrt)
Mit diesem Wissen/Gefühl weiß ich jetzt, dass ich eigentlich noch gar nichts kann und noch meilenweit von soetwas wie einem tangentialen Balltreffpunkt beim TS oder US entfernt bin (spiele seit 20 Jahren Bezirksliga).

[Stanglnator]

Kann man nicht einfach einen Ball verschiedenfarbig anmalen um die Rotation zu "sehen". Das spielen auf ein Returnbrett ist auch eine gute Methode um die Auswirkungen zu sehen.