Kann man begabten deutschen Nachwuchsspielern noch zu einer Profikarriere raten?

[Michael Frey]

In meiner Ausländerregel-Diskussion mit Jürgen hat Jürgen die Frage aufgeworfen, ob man deutschen Nachwuchsspielern noch zu einer Profikarriere raten könne.
Nun, in der derzeitigen Situation sicherlich nicht, vernünftiger wäre es die Ausbildung in den Vordergrund zu stellen. Warum? Die Anzahl des Kapitals, das in die Finanzierung von TT-Profis fliesst, ist sehr begrenzt. Richtig gut verdienen im TT doch nur die Top 10-Spieler, alle anderen verdienen nur solange gut, wie sie oben mithalten können. Ausländer aus China oder Osteuropa sind weniger kostenintensiv (gemesssen am Spielniveau). Zudem ist der Profijob keinesfalls ein sicherer Arbeitsplatz (vgl. die vielen Vereinspleiten der letzten Jahre), verlangt viel Mobiliät. Zudem fehlt es vielen Vereinen an adäquaten Trainingsvoraussetzungen. Und nach der Profikarriere fallen solche Leute dann ins Loch, machen einen TT-Shop auf (was sich sicherlich auch nicht sonderlich lohnt) oder werden Trainer.
Die Sportart ist derzeit nicht in der Lage, sich vollprofessionell (wie etwa Fußball) zu entwickeln. Daher ist das Risiko, das junge deutsche Spieler mit einer Profikarriere eingehen, zu hoch. Es haben ja auch nur wenige wirklich geschafft, in die Weltspitze (und damit an die Fleischtöpfe) vorzudringen.

[Tobias]

Naja, sind die Fleischtöpfe wirklich soo fett dass man sich von diesen auch ernähren kann?

Okay, der J-O.Waldner hat ein Angebot über 500.000 DM pro Saison von Kalmar bekommen. Das ist wirklich ein ganzer Haufen. Aber ich denke doch, dass das eine Ausnahme ist, oder?

Du hast da sicherlich bessere Informationen!

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Gruß aus München
Tobias Stursberg
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Mitglied im Club
der anonymen Kleber

[Freddie]

Also ich kann nur sagen, Ausbildung sollte generell Vorrang haben. Soviel Kohle kannst du im TT nie verdienen, um damit einen ruhigen Lebensabend zu verbringen. Und auch TT-Trainer werden, solange unser Sport ein Schattendasein führt, nicht viele benötigt.


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Freddie,
mit Skol und einem Cheerio
macht Tischtennis mein Leben froh.

Ich kann Freddie bezüglich der Ausbildung nur zustimmen. Allerdings werden mit Sicherheit viele TT-Trainer benötigt, die Vereine "kaufen" aber lieber schnell noch eine Nr.1, als langfristig Aufbauarbeit zu leisten.

Jürgen


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[Diese Nachricht wurde von BT-Tobi am 28-03-2000 editiert.]

[charlies]

Als Tischtennisprofi startet man nicht in sein TT Leben, man wächst hinein. Aber es gibt oft einen Tag der Entscheidung, an dem sich die Wege bestimmen. Wenn man richtig will, und natürlich die entsprechenden Grundlagen hat, kann man einen Platz unter den Top 10 in Deutschland erreichen. Zu keiner Zeit aber, hat ein Platz unter den TOP 10 ausgereicht, ein sorgenfreies Leben danach zu haben. Es gibt bis jetzt nur Rossi, Speedy und Pit, die Ihr Geld gut angelegt haben und davon Leben können. Und nur Rossi hat mehr als "ausgesorgt". Ein Superspieler für damalige deutsche Verhältnisse wie Peter Stellwag ist Zahnarzt.
Ergo: Auf dem Bein TT steht man sehr wacklig.


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[DrDom]

Hallo Zusammen!

Ich stell mich auch hinten an und übernehme eure Meinung! Allerdings möchte ich noch zwei Dinge anfügen:

Schaut euch Timo Boll an, man munkelt der gute kriegt etwas über 100 TDM im Jahr, er ist jung und gut, aber eben auch der einzige richtig interessant in Deutschland. Schröder , Keinert und Konsorten sind zwar gut, aber eben nicht die Knaller!

Schaut euch auch mal die sehr guten Damen an, die machen das alle Halbtags, der rest wird gearbeitet!

Dominik

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