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Stammtisch Hier könnt Ihr über "Gott und die Welt", Politik, Fernsehen, Bücher, Musik und alles was Euch sonst interessiert diskutieren. Plaudern in lockerer Atmosphäre ;-) |
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Themen-Optionen |
#1
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Winnenden - Post scriptum
weil hier der Amoklauf vom März ja ausgiebigst diskutiert wurde hier mal aktuelle Erkenntnisse, ein halbes Jahr danach:
http://www.spiegel.de/panorama/justi...648555,00.html http://de.wikipedia.org/wiki/Bipolare_St%C3%B6rung Hammer, wie hier ein Rädchen ins andere gegriffen hat und es zur Katastrophe kam. Jeder kann also sein Schärfchen dazu beitragen, Risikopersonen zu erkennen und zu helfen, dass sowas weniger wahrscheinlich vorkommt! Hundertprozentig vermeiden wird man es freilich nie können...
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www.guntt.de Geändert von tarantino (12.09.2009 um 13:03 Uhr) Grund: diskuttiert -->diskutiert @AT: ;-) |
#2
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AW: Winnenden - Post scriptum
Nachher sind wie immer alle gescheiter, gemobbte Kinder gibt es en masse, Du kannst zwar ein Amokläuferprofil erstellen, tust damit aber der Masse unrecht. Du stigmatisierst damit die Introvertierten, Verschüchterten,die nicht alle das "Killergen" haben. Es gibt Dinge die man nicht ändern kann. Wenn die "kritische Masse", der kritsche Moment erreicht ist, ist meist niemand da, der abfedern könnte, und auch noch das Zeug dazu hat. Du wirst solches niemals aufhalten, wir müßten Millionen unter Beobachtung stellen, für 3 die durchknallen. Wir täten besser daran den Kindern allgemein mehr Aufmerksamkeit zu schenken, ihnen Wert und Wertgefühl zu geben. Dazu ist Zeitaufwand erforderlich, hier liegt die Wurzel allen Übels. Kiinder alleine zu lassen, und ihnen unkontrolliert Zugang zu gewähren, zu Inhalten (Spiele und mehr) die Ihrer Entwicklung nicht angemessen sind (und das ist bereits Fernsehkonsum von mehr als einer Stunde am Tag) fördert "dramatische" Karrieren. Schickt sie in die Vereine, völlig egal was sie tun, Hauptsache sie tun etwas gemeinsam mit anderen, unter Aufsicht und bestenfalls Anleitung eines "tauglichen" Erwachsenen. Den Eltern und Lehrern wird einst für unsere Zeit ein katastrophales Zeugnis gestellt werden, es ist ein Jammer was ich allerorten beobachten kann (muss). Nach außen hin werden die kleenen begluckt, nach innen vereinsamen sie, weil der Mama (und auch dem Papa) alles andere wichtiger ist, weil die Eltern schon "vergnügungssüchtig" sind, ständig im Job auf Achse, auf Partys, beim Kaffetrinken, in der Bar, sonstwo, aber nicht da wie sie hingehören, nämlich an der Seite ihrer Pennäler.
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wer braucht schon eine Signatur |
#3
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AW: Winnenden - Post scriptum
Einverstanden mit alles was Du über unsere Jugend schreibst (das hatten wir ja an manch' anderer Stelle auch schon).
Der konkrete Fall jedoch ist was ganz anderes. Ich finde es skandalös, wenn ein Minderjähriger in einem psychiatrischen Gespräch Mordlust (wohl gemerkt nicht Suizidgedanken) formuliert und das nicht Grund genug ist, den Jungen entweder zu observieren oder zumindest einer ausführlichen Psychoanalyse zu unterziehen. Wenn ich mir die ganze Sicherheitsdiskussion (mit Schäubles Vorschläge) im Wahlkampf ansehe wird mir ganz wummig im Kopf dabei. Der Junge war also schwer psychisch erkrankt (Bipolarität/manische Depressionen ist/sind übrigens sogar vererbbar) und keiner hat's Ernst genommen; alle weg gesehen, bestimmt auch aus Stolz, ein stinkreicher Sohn eines Industriellen kann ja nicht psychisch krank sein. Da half dann auch die soziale Einbindung in den Sportverein herzlich wenig. Hier haben sich eine ganze Reihe Leute (und ich meine nicht nur seine Eltern) schwer schuldhaft verhalten, und zwar im Sinne von unterlassener Hilfeleistung. Es ist doch eigentlich schon auffällig genug, dass ein schlauer Kerl in nur einem einzigen Gespräch Mordlust thematisiert und zwar dem ersten, nachher nicht wieder. Und die Eltern wissen Ihn in der Psychiatrie, schenken Egoshooter und gehen Minition einkaufen mit Ihm. Das ist richtig krass und treibt mir Zornesröte ins Gesicht. Aber von den wirklich wichtigen Dingen in diesem Fall, und dass die Steigbügelhalter zur Rechenschaft gezogen werden müssen, hört man in den Medien mal wieder herzlich wenig!!! Dieser Amoklauf wäre bei entsprechender Sorgfalt auf jeden Fall zu vermeiden gewesen, und da unterscheiden sich wohl unsere Meinungen, Wolfi.
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#4
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AW: Winnenden - Post scriptum
Danke!
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Wer sich an das Absurde gewöhnt hat, findet sich in unserer Zeit gut zurecht. (Eugene Ionesco) |
#5
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AW: Winnenden - Post scriptum
Zitat:
http://www.spiegel.de/panorama/justi...649692,00.html
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Geh, scheiß di ned ooh... |
#6
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AW: Winnenden - Post scriptum
und einmal mehr jemand in psychiatrischer Behandlung... Es ist für mich einfach unbegreiflich und diesmal sogar "direkt" vor der Haustür:
http://www.br-online.de/studio-frank...3171576666.xml
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#7
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Über den Spiegel-Link oben bin ich soeben auf den dort genannten Ernst August Wagner gestoßen, der bereits 1913 im Schwäbischen sein Unwesen trieb. Offensichtlich eine deutlich vielschichtigere Amokläufer- persönlichkeit als dieser verwirrte Tim K. Da lohnt sich das googeln in meinen Augen allemal. Der Fall Wagner wurde demnach bis heute zum vielgefragten Studienobjekt verschiedener Fakultäten: Jurísten, Medi- ziner, Psychologen und Soziologen. Fernerhin... Zitat:
andere böse Triebe, jenseits von Amok-Ambitionen. Auch hier kann die Fachliteratur helfen, potenzielle Unholde früher zu erkennen: http://www.amazon.de/gp/product/0313...6804421_snp_dp |
#8
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AW: Winnenden - Post scriptum
einen sehr interessanten Beitrag zum Thema Amok sowie Trittbrettfahrer und Berichterstattung über Amokläufe in den Medien" gibt es hier:
http://www.heise.de/tp/r4/html/resul...4/24173/1.html Demnach ist die Berichterstattung in den allermeisten Fällen grob fahrlässig, und das aus Quotengründen auch noch zwangsläufig.
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#9
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AW: Winnenden - Post scriptum
Zitat:
Zitat:
Zitat:
1. Bin ich froh, dass durch die Geschehnisse bislang niemand zu Tode gekommen ist und hoffe, dass das in Lebensgefahr schwebende Mädchen wieder gesund wird - wobei "gesund" unter solchen Umständen wohl nie wieder zu erreichen sein dürfte; körperlich vielleicht, seelisch auf keinen Fall. 2. Hoffe ich, dass auch der Amokläufer wieder körperlich gesund wird und sich nicht noch irgendwann durch Suizid aus dem Staub macht. Denn DANN kann so ein Typ endlich mal als Negativbeispiel dienen für potenzielle Nachahmungstäter. Nämlich als armselig gescheiterte Existenz, die in den betreffenden Kreisen nicht heroisiert werden kann. Im Gegenteil - das schürt die Angst, selbst mit ähnlichen Vorhaben zu scheitern und anschließend endgültig als völlig unfähig zu gelten!
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"Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen." George Orwell (1903-50), eigtl. Eric Arthur Blair, engl. Schriftsteller. |
#10
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AW: Winnenden - Post scriptum
Zitat:
Da bin ich mal völlig anderer Meinung, Olaf. Diese sogannnten, geplanten Amokläufe sehen auf den ersten Blick vielleicht wie nüchtern und sachlich durchgeführte Aktion mit einem Sinn und Ziel aus, Das sind sie aber nicht. Letztlich ist nicht das Resultat, z.B. als Held dazustehen, oder sich selbt "Wert" zu geben, Auslöser für derartiges, vielmehr ist es ein Hilferuf, ein Aufschrei einer gequälten Seele, wodurch auch immer sich diese armen Seelen sich geschunden gefühlt hatten. Es steht sicher nicht nicht im Vordergrund Erfolg zu haben, denn der ist von vorneherein ausgeschlossen, egal ob nun ein Amokläufer seine Tat überlebt oder dabei umkommt. Auch der eigene Tod ist nicht das Ziel er wird lediglich "billigend" in Kauf genommen, Ziel ist eine "innere Befreiung", die anders nicht erreicht werden kann. Ziel ist wohl auch eine Art Rache die aber nicht wirklich zielgerichtet ist, denn sonst müßten diese Leute ihr Elternhaus auslöschen, die die Hauptverantwortung tragen für solches, denen es nie gelungen ist eine urspünglich gesunde Seele (denn mit einer solchen kommen wir alle zur Welt) gesund zu erhalten. Die Spuren die sich durch katastrophale Leistungen wie Liebesentzug, in zarte Kinderseelen eingraben sind beinahe unauslöschlich, und führen bei Auftreten weiterer "Negativ - und Frustrationserlebnisse" gepaart mit Dominanz des Elternhauses in eine Unausweichlichkeitsproblematik. Die Leute stehen emotional an der Wand, und finden kein Ventil. Die Schule und die Klassenkameraden sind nicht die eigentlichen "Feinde", vielmehr ein Substitut, für als übermächtig erlebte Eltern, gegen die man keine Gegenwehr findet. Denke es bringt keinerlei Abschreckung wenn ein Amokläufer überlebt und als "Würstchen", das es faktisch, ist offengelegt wird. Die Leute spüren sehr wohl wie wenig Bedeutung sie haben, gerade das ist es aber was sie antreibt, echter oder empfundener "Unwert", gerade davon möchten sie sich doch befreien, können das nicht ertragen. Was soll es bringen ihnen gescheiterte "Kollegen" vor Augen zu halten. Deutlich besser wäre der Weg den Menschen ihren Wert völlig klar und offen aufzuzeigen, und gemeinsam mit Ihnen Ziele zu finden, oder falsch gesetzte Ziele zu korrigieren, zu hinterfragen. Dazu müßte man sie aber rechtzeitig erkennen, das unterbleibt weil wir alle unsere Augen verschliessen vor dem Anblick der Gepeinigten und Entgleisten. Ich sehe jeden Tag tickende Zeitbomben durch unsere Straßen laufen, das sind nicht nur Heranwachsende, für mich ist es beinahe ein Wunder, daß nicht nochmehr passiert. Viele sind dem Alltag nicht mehr gewachsen, dem zunehmenden Tempo, finden keine Orientierung mehr, sind plan - und hilflos, vegetieren vor sich hin, können nicht Schritt halten mit den rasanten Entwicklugen unserer Zeit, erleben die Ellenbogengesellschaft als feindlich und kalt, fühlen sich ausgeschlossen. Mir geht es nicht anders, viele Entwicklungen sind mir auf Basis meine Intellekts verständlich, seelisch aber nur schwer verkraftbar. Nun vernichte ich deswegen nicht gleich eine ganzen Straßenzug, sondern suche und finde "Kompensation", dies aber bleibt bei Amokläufern aus. Ihnen aufzuzeigen welch enorme Vielfalt und Freude im Leben zu finden ist, gerade in den kleinesten Dingen ist der Schlüssel. Wer sich nicht mehr freuen kann über ein im Herbst vom Baum fallendes Blatt, über ein Rehkitz im Kornfeld, wer das gar nicht mehr zu entdecken vermag, ist nah dran am seelischen Bankrott. Es fehlt an Nähe zu unserem Ursprung, wir haben uns zu weit von der Natur entfernt, das hat man lange schon erkannt, aber was wird in der Realität getan um zurückzufinden. Die Kinder sitzen im Matheunterricht und kapieren nichts, statt ihnen praktisch aufzuzeigen wie das Leben funktioniert knallen wir ihnen die Köpfe voll mit Scheiße die keine Mensch braucht. Für die Masse würde es spielend reichen die Grundrechenarten zu erlernen, und einigermassen zu sprechen und zu schreiben, man sollte bereits in der dritten Klasse anfangen zu filtern wo jemands Interessen und Stärken liegen, und individuller förden. Weshalb zwinge ich Kinder 10 Jahre lang zum Pythagoras, wenn sie doch viel besser Bäume fällen könnten Äcker anlegen, Tiere halten und pflegen oder was weiß ich. Bringt Null dieser Druck, ist für viele nicht geeignet. Gib ihnen rechtzeitig Sinn und wenn es Hof kehren ist oder Bürstenbinden, und du wirst kaum solche Erscheinungen erleben. Wenn jemand rechtzeitig weiß was er kann bekommt er auch Gelegenheit im Elternhaus seinen Wert zu zeigen, notfalls dem dominanten Papa, der als Manager ne Kanone ist, aber zu ungeschickt nen Nagel in die Wind zu schlagen, aufzuzeigen wo dessen Grenzen liegen. Selbst etwas ausüben zu können was ein anderer nicht so gut kann ergint Sinn. Wir sind häufig falsch eingesetzt, die größte Frustrationsquelle (von der mangelnden Liebe mal abgesehen) die ich kenne. Das ist ein echtes Problem in unserer Gesellschaft, nur die Nr. 1 zählt, nur der Vielverdiener ist was wert, die Putze wird nicht mehr geschätzt, der Bauer schief angeguckt, der Mauerer als notorischer Säufer abgestempelt, der Busfahrer als Depp der nix anderes kan., Alles Käse, ich könnte keinen Acker bestellen, meine Tiere würden im Stall verrecken, ich ahbe höchsten Respekt vor einem bauern, ich ziehe meinen Hut vor dem Handwerker der mein Hausbgebhaut hat. Ich danke der Putze die meinen Dreck wegräumt schenke ihr ein freundliches Wort oder ein aufmerksames Gespräch, das ist ist was allerorten fehlt. So nun bin ich ganz schön ausgeschweift und auch vom ursprünglichen post abgekommen, aber es gehört dazu, sicdh damit zu beschäftigen woran es fehlt. Wenn ich alleine hier im Forum diese Bedeutungsgeilheit (und ich bin keinen Deut besser) erlebe, hallo, ich weiß mehr als Du, ich kann besser rechtschreiben, spiele ne Liga höher als du, habe berucflichmehr erreicht als du, kakcke was soll das. Kein Peter Igel, oder Wolfgang Lettenbauer sind auch nur einen Deut besser als andere hier nur weil sie zu Besserverdienenden gehören, kein Olaf ist besser weil er schlauer formulieren kann, dafür gehen uns vielleicht die Balkonpflanzen ein weil wir zu doof sind sie im richtigen Takt zu giessen. Scheiß Wettbewerb, und ich verfluche ihn nicht weil ich ihn verlieren könnte, davor ist mir nicht bange, sondern mir ist bange vor denen die ihn "verlieren". Was soll die bescheuerte Schwanzaneinanderlegerei, wie beknackt sind wior eigentlich, und dann wundern wir uns über Amokläufe von denen die nicht in der Lage sind mit uns zu "konkurrieren". Doof sind wir, nicht die Amokläufer. Wir sind schuld weil wir sie nicht tragen, weil wir sie im Stich lassen, in ihrer Scheiße sitzen lassen. Wir wenden uns ab (me too) mit abfuckten Sprüchen wie "Jeder ist seines Glückes Schmied" (@Stefan, das ist eine Selbstanklage), was nicht unrichtig ist, aber eben gefühllos und kalt. Wir entschuldigen uns weil wir ja keine Zeit haben uns um andere zu kümmern denen es schlechter geht, wir helfen niemanden mehr über die Starße öffen niemand die Türe, tragen keine Einkaufstüten zum Wagen oder gar nach Hause. Denn jeder ist ja seines Glückes Schmied, wir bemerken gar nichtmehr wie wir seelisch verkümmern. Was mal früher selbstveständlich war, wenn ich sehe wie sich der Nachbar abquält mit dem of kehren, ihm einfach den Besen abzunehmen, das ist völlig untergegangen. Traurige neue Welt. Ich hasse sie, obwohl ich ein Profiteur bin. Bin ichs wirklich ? Weiß nicht. ICH BITTE AUSDRÜCKLICH UM NACHSICHT WEGEN DER VIELEN RECHTSCHREIBFEHLER UND VERTIPPER; MEINE SEKRETÄRIN HAT URLAUB
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wer braucht schon eine Signatur Geändert von Abwehrtitan (19.09.2009 um 11:50 Uhr) |
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