Fazit Grass D.Tecs 1.2 von einem KN-Umsteiger - TT-NEWS Tischtennis Forum

ksg9-sebastian · #1 06.10.2009, 09:33

Hallo,

ich glaub das Thema ist für andere auch interessant, deshalb mal ein Fazit meinerseits vom Umstieg auf den Grass D.Tecs 1.2.

Vorgeschichte:

Spielstärke Kreisliga vorne (Bezirk Ludwigsburg)

Bisheriges Material:
Holz TSP Balsa 6.5
VH Tibhar Roxxon 450 (2.0 und max)
RH Kokutaku 119, FS 840, FS 563-1, SpinPips u.s.w.
Spielstil: Vorhand sehr offensiv am Tisch und aus Halbdistanz, Rückhand flippen, blocken, ab und an auch Halbdistanz, ab und zu Schnittwechsel/Unterschnitt und Störspiel

Da ich schon länger mein RH-Spiel auch auf lange Abwehr und Störspiel am Tisch "erweitern" , jedoch nicht die Offensivqualitäten einer KN verlieren wollte habe ich mich entschieden den Tibhar Grass D.Tecs in 1.2mm (rot) zu testen.

Hier nun das Fazit nach mehreren Stunden Training.

Schupfen:
Im Verhältnis zu KN ungewohnt, öfters kommen auch Türme und leichte Fehler dabei raus. Wenn man sich dran gewohnt hat kann man aber sehr schön variieren - Druckschupf, sehr kurz, lang, mit Schnitt, schnittlos, alles sehr schön möglich.
Vor allem die Möglichkeiten bei der Platzierung/Länge der Bälle hat mich wirklich überrascht und lässt sich im Spiel gefährlich einsetzen.

Abwehr tischnah:
Abstechen am Tisch ist sehr schwer, liegt wohl aber auch viel daran dass ich das noch nie gespielt hab. Mit der Zeit gewöhnt man sich daran dass man extrem viel mit dem Handgelenk machen muss (im Vergleich zur KN). Dann kommen die Bälle auch halbwegs konstant und gefährlich. Um den Ball aber effektiv einzusetzen ist (zumindest für mich, bzw Umsteiger) extrem viel Training notwendig.

Abwehr tischfern:
Ein absoluter Traum! Aus der Halbdistanz ein Abwehrspiel aufzuziehen ist mit dem Belag wirklich ein Traum. Extrem gute Kontrolle, die Bälle haben dermaßen viel Unterschnitt, es sind wirklich "verrückte" Winkel möglich.
Grade als Linkshänder hat es sich bewährt auf einen diagonal gespielten Topspin mit einem aggresiven, flaschen, extrem diagonalen US-Ball zu antworten. Der Ball treibt extrem raus und springt direkt hinter dem Netz auf.
Das ist wirklich einer der Paradebälle des Belags.
Spielt der Gegner mit mehr Tempo ist es schon etwas schwieriger und Ballgefühl und sehr gute (!!) Beinarbeit ist gefragt.
Merke: Steht man schlecht zum Ball hilft einem der Belag auch nicht mehr!

Konter/Block:
Konter- und Blockbälle stören unangenehm. Die Kontrolle ist fantastisch bei beiden Schlägen. Es lässt sich sehr gut variieren - presst man den Ball bekommt er unangenehmen Unterschnitt und trotzdem gutes Tempo. Spielt man "klassich" Konter/Block haben die Bälle sehr wenig/gar keinen Überschnitt.
Das Problem mit KN dass es (je nach Belag) schwieriger ist einen sehr weichen, tempolosen Topspin zu blocken konnte ich mit dem Belag nicht feststellen. Wirklich eine klasse SIcherheit. Und der Belag lässt sich ähnlich spielen wie ein NI/KN.

Flip:
Flips lassen sich auf tote Bälle sehr kontrolliert und gefählich spielen. Die Platzierung ist auch klasse. Allerdings müssen die Bälle gut gespielt sein da die Bälle nicht so extrem gefählich sind. Gegner mit guter Beinarbeit kloppen einem die Flips oft um die Nase.

NoppenTop:
Konnte ich noch nicht so viel spielen. Hier ist aber im Vergleich zur KN (und zu NI noch mehr) eine Korrektur des Schlägerwinkels nötig. "Schlagspins" sind einfacher zu spielen als wirkliche Topspins. Durch die geringere Griffigkeit dürfte das mit dem Belag auch schwer zu bewerkstelligen sein.

Schuss:
Gegen Topspins perfekt. Kontrolliert, gefährlich und die Bälle haben einen sehr unangenehmen Störeffekt.

Allgemeines Fazit:
Durch die vielen Möglichkeiten kann man Gegner schon zur Verzweiflung bringen. Stellt sich der Gegner auf Abwehr ein geht man an den Tisch und greift voll an.
Spielt der Gegner luschige Tops um Fehler in der Abwehr zu provozieren blockt man in einfach aus.
Aggresives Block/Spinspiel am Tisch ist auch möglich.

Ich werde erstmal bei dem Belag bleiben.
Hoffe ich konnte ein paar Leuten helfen.

Gruß Sebastian

powerpaul · #2 06.10.2009, 09:56

Interessant, der Belag ist bei mir auch im Hinterkopf vermerkt.

Eine Frage, wie lange hast du für den Umstieg gebraucht (also, bis du einigermaßen damit umgehen konntest)? Hast du deine Spielstärke gehalten, verbessert oder gemindert?
Spielt er sich weich? Wie ist das Tempo im Vergleich zum 563-1?

mfg, der Don

Shrike · #3 06.10.2009, 11:14

Schöner Bericht der die Erfahrungen, die ich bisher mit dem Belag machen konnte, bestätigt.

Demnächst werde ich den Belag wohl auf einem Maze Passion ausprobieren. Auf dem Primo funktionierte er schon sehr gut, mal sehen was ein faserverstärktes Holz bringt.

powerpaul · #4 06.10.2009, 12:00

Wie würdet ihr den Belag tempomäßig einstufen? Gerade im Vergleich zum 563-1 oder änlichen MLN?

Könnte der Grass D.Tecs auch auf meinem Hino-Carbon funktionieren?

ksg9-sebastian · #5 06.10.2009, 13:40

Hi,

Spielstärke u.s.w. kann ich noch nicht wirklich beurteilen. Allerdings hat sich meine Bilanz generel bei Umstieg auf andere (M)LN/KN-Beläge nie sonderlich verändert.
Tempomäßig würde ich ihn etwas langsamer als den 563 einstufen.

powerpaul · #6 06.10.2009, 14:06

Prima, danke für die Einschätzungen. Ist er vom Spielgefühl dem 563-1 änlich? Damit meine ich primär den Ballabsprungwinkel, daneben ob die "gewohnten" Bälle ohne GROßE Umstellung spielbar sind.

mfg, der Don

ksg9-sebastian · #7 06.10.2009, 16:14

Also ich bin sehr schnell mit dem Belag zurecht gekommen.
Blockbälle kamen sicherer, Schupfbälle nicht ganz so sicher.
Spin/Flip muss man den Schlägerwinkel etwas anpassen.

Spielgefühl würd ich mal sagen ähnlich.

powerpaul · #8 06.10.2009, 17:01

Danke für die Antworten, ich glaube, ich werde mir den Rasen mal genauer ansehen....

Allerdings bin ich mir noch unschlüssig, ich spiele ein Blockspiel á la Deng Yaping, ob der Belag dazu passt. Ich blocke fast nur mit der RH, ab und zu mal ein Schnittball/"Stechball" und/oder ein Erföffnungspin, selten der Schuss....
Kannst du da eine Einschätzung geben?

Noppenkasper · #9 06.10.2009, 20:18

Hört sich alles nicht schlecht an. Ich werde wohl nicht an einen Test des Dtec´s in ox nicht vorbeikommen

mfg

ksg9-sebastian · #10 07.10.2009, 09:35

@powerpaul: Ich habe mit der Rückhand auch zu 99% Block gespielt und komme gut mit dem Belag zu recht da er einfach noch ein paar Varianten bietet (Druckschupf, Flip, lange Abwehr).

Ich würde einfach mal zum Test raten.

@Noppenkasper: Wie sich das Ding in ox spielt weiß ich nicht. Was ich so gelesen hab soll aber die lange Abwehr (wie halt bei allen LN ohne Schwamm) "gewöhnungsbedürftig" sein..