|
|||||||
| Stammtisch Hier könnt Ihr über "Gott und die Welt", Politik, Fernsehen, Bücher, Musik und alles was Euch sonst interessiert diskutieren. Plaudern in lockerer Atmosphäre ;-) |
![]() |
|
|
Themen-Optionen |
|
#1
|
||||
|
||||
|
War 'n bisschen viel den Tag...
Wer mal irgendwie vom Tag übermannt wurde, kann sich gerne hier outen. Ist keine Schande! Es gibt so Tage...
Mein Tag (gestern) war so ziemlich Oberscheiße! Bin schon was gewohnt, aber der Tag war echt Kacke. Nicht existenziell, aber irgendwie ziemlich zum Abgewöhnen. Wem es noch so geht oder ging, der darf sich hier gerne entsprechend auskotzen. Welcome to your life!
__________________
"Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen." George Orwell (1903-50), eigtl. Eric Arthur Blair, engl. Schriftsteller. |
|
#2
|
||||
|
||||
|
AW: War 'n bisschen viel den Tag...
Schau mal da
__________________
In der Retrospektive ist jeder allwissend. |
|
#3
|
||||
|
||||
|
AW: War 'n bisschen viel den Tag...
Zitat:
__________________
"Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen." George Orwell (1903-50), eigtl. Eric Arthur Blair, engl. Schriftsteller. |
|
#4
|
|||
|
|||
|
AW: War 'n bisschen viel den Tag...
...jetzt haette ich beinahe 'was hier reingeschrieben. Schliesslich kann ich diesbezueglich prima mitreden, gelle? Aber lieber nicht....
Kopf hoch Olaf, mein Motto momentan: Lieber in "Dire Straits" als "All your love in vain".
Geändert von Tony_Iommi (10.10.2009 um 18:46 Uhr) |
|
#5
|
||||
|
||||
|
AW: War 'n bisschen viel den Tag...
Zitat:
__________________
"Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen." George Orwell (1903-50), eigtl. Eric Arthur Blair, engl. Schriftsteller. |
|
#6
|
|||
|
|||
|
AW: War 'n bisschen viel den Tag...
Naja, immer schwierig, solche Dinge miteinander zu vergleichen. Was mich aber gleichermassen verbluefft wie verwirrt ist, dass es tatsaechlich Leute gibt, die mit der Art und Weise wie wir mit unserer Situation umgehen, Probleme zu haben scheinen. Als ob wir kein Recht haetten, uns ueber uns selbst lustig zu machen, etc.. Aber gut, vielleicht interpretiere ich auch zuviel in die Reaktionen anderer hinein.
Mein Tag war durchwachsen. Habe die mir verschriebene Ration an Painkillern kurzerhand und eigenmaechtig auf 50% reduziert, und bekam dafuer dann prompt die Quittung. Jetzt bin ich aber ganz artig und schlucke alle 4 Stunden brav zwei dieser Teufelspillen. Mit vernachlaessigbaren Side-Effects: blurry vision, dizziness, nausea, constipation and slight chance of heart attack.
|
|
#7
|
|||
|
|||
|
AW: War 'n bisschen viel den Tag...
In der Hoffnung, dass auch einige andere hier mal von Niederschlaegen, Pein und Qual berichten, hier die Zusammenfassung meines Tagesablaufs vom 8. Oktober, 2009 - dem Tag meiner Cystoscopy. Ich nehme mal an, ihr wisst was das ist, aber falls nicht, hier meine unwissenschaftliche Erklaerung:
Cystoscopy: Eine Prozedur, bei der ein duenner, teleskop-artiger Schlauch, welcher am Ende mit einer Kamera ausgestattet ist, durch den Harnleiter in die Gallenblase eingefuehrt wird. Schoen, gell? ![]() Also, am Morgen des besagten Tages hatte ich leichte Kopfschmerzen. Wahrscheinlich war ich leicht dehydriert. Meine Frau brachte ich raus nach Fair Lawn in die Praxis meines Urologen. Wenn man hier in den Staaten einen Arzt besucht, muss man IMMER einen Haufen Formulare ausfuellen. Im Prinzip verstaendlich, wenn man bedenkt, dass manche nur darauf aus sind, den Onkel Doktor vor den Kadi zu ziehen und finanziell zu melken, sollte ihm auch nur ein klitze-kleiner Fehler unterlaufen. Mit den Papieren entbindet man somit den behandelnden Arzt von aller Haftung, falls was schief gehen sollte und bei etwas groesseren Eingriffen, so wie dem meinigen, teilt man ihm auch gleich per einem Formular mit, wie man den entsorgt werden will - nur fuer den Fall der Faelle. Da ich mir diesbezueglich noch unschluessig war, schrieb ich einfach einen kurzes Statement nieder, im Falle meines Ablebens, meine Frau diesbezueglich zu konsultieren. Schien mir am pragmatischsten. ![]() Also, ausnahmsweise musste ich nicht drei Stunden warten, sondern wurde recht schnell in's Backoffice gerufen. Tina, Dr. Howhannesian's Assistentin, befahl mir mich meiner Klamotten zu entledigen und mich ordnungsgemaess fuer den bevorstehenden Eingriff zu bekleiden - also das typische "Gown", Haarnetz (was bei mir allerdings vollkommen ueberfluessig ist und nichts anderes als Materialverschwendung darstellt) und pull-over socks. Danach durfte ich in einem komfortablen Sessel platznehmen und mit Tina nett plaudern, waehrend sie mir mit viel Geschick einen intravenoesen Zugang legte. Zwei weitere Schwestern gesellten sich noch dazu und wir hatten viel Spass. Dummerweise kam dann aber der Anaesthesist reingeplatz und wir mussten unser Kaffeekraenzchen beenden. Nachdem ich dann zum vierten Mal an diesem Tag die gleichen Fragen alle erneut richtig beantwortet hatte, kam der Doc hoechstpersoenlich vorbei um nach dem Rechten zu sehen. Fachmaennisch erklaerte er mir dann am Monitor, wo genau mein Tumor sitzt und was er er heute mit dem Eingriff abchecken wolle. Danach ging alles recht schnell. Die maennliche Krankenschwester Sal holte mich ab und fuehrte mich in den OP. Als ich mich auf den Tisch gelegt hatte, musste ich verbluefft feststellen, dass die Dinger ganz wider Erwarten doch recht gemuetlich sind. 20 Sekunden spaeter war ich im Land der Traeume. Als ich aufwachte, war ich verdammt durstig und musste gaaaanz dringend fuer kleine Jungs. Tina aber wollte, dass ich noch ein bisschen liegen bleibe, brachte mir aber ein Glas eiskaltes Wasser. Kurz darauf kam Dr. Howhannesian vorbei und meinte mit einem Laecheln im Gesicht, dass alles klar sei - kein Krebs in Blase und Harnleiter, sodern nur wie erwartet, in der Niere. Allerdings habe er mir einen "Stent" (keine Ahnung, wie das auf Deutsch heisst - vielleicht Schlauchstueck, oder so..) einsetzen muessen. "Egal", dachte ich mir, "was soll's". Dann durfte ich aufstehen, meiner Frau "Hi" sagen und endlich auf die Toilette gehen. Nicht ohne von einer anderen nun mich begleitenden Schwester, vorgewarnt zu werden: "it's gonna burn like hell, it's gonna be a little gory and the stent might hurt you." Beruhigend und maennlich-gelassen winkte ich ab - so schlimm wird's schon nicht werden. Denkste Puppe - es war noch viel schlimmer. Stellt Euch einfach vor, ihr habt einen Liter Feuerzeugbenzin gesoffen und muesst nun Pipi machen. Sobald das Pipi rauskommt, zuendet jemand ein Streichholz an und entflammt die Ausscheidung. Das tut dann weh - sehr weh. Und blutet ganz doll und man pinkelt kleine Fleischstueckchen. Darueberhinaus dann noch ein stechender Schmerz in der linken Niere, verursacht durch diesen Stent. Und als ich endlich fertig war mit der Pinklerei, musste ich schon wieder pinkeln. Die Krankenschwester meinte, dass waere nun ein Dauerzustand fuer die naechsten drei Tage. Dann ging's nach Hause. Mein Befinden wurde mit jedem Schlagloch und jeder Kurve schlimmer. Dummerweise hatten wir die Schmerztabletten noch nicht zur Hand und das Narkotikum der Anaesthesie begann stetig nachzulassen. Zuhause angekommen ging ich auf's Klo und meine Frau machte sich auf den Weg in die naechste Pharmacy. So, spaetenstens jetzt wurde mir klar, dass irgendwo ein Fehler im Ablauf der ganzen Geschichte gemacht worden war. Aber nun war es zu spaet: ich MUSSTE auf's Klo und ich wusste, was mir bevorstehen wuerde - diesemal allerdings ganz ohne den lindernden Effekt der Schmerzmittel. Tja, war richtig schoen - ich hab Sternchen gesehen, schwarze Sternchen. Wenn der Urin durch die Niere in den Stent und dann in den Harnleiter lief, war das so, als ob mir jemand mit einem Mixer in den Innereien rumruehrte, waehrend mir eine andere Person auf dem Brustkorb zu sitzen schien. Mit anderen Worten: es tat sehr weh. Nun bin ich zugegebenermassen kein "tough guy", aber eines kann ich Euch versichern, das haut den staerksten Typen um, da kann mir jeder erzaehlen was er will. Als ich dann endlich die Painkiller im Haus hatte, schluckte ich ganz streng alle vier Stunden, zwei von den Dingern. Die vielen Gaenge zur Toilette waren trotzdem die Hoelle, der Schmerz hielt jedes Mal fuer 15 Minuten an, wurde dann aber schnell besser und war phasenweise gar nicht mehr praesent. Also, das war mein Tag, der 8. Oktober diesen Jahres. ![]() Hier alles etwas detaillierter und in einer Sprache, in der ich mich besser auszudruecken verstehe: http://www.mykidneycancer.com/my-kin...log/cystoscopy Geändert von Tony_Iommi (23.10.2009 um 22:49 Uhr) |
|
#8
|
|||
|
|||
|
AW: War 'n bisschen viel den Tag...
Zitat:
Kann Dir gut nachfühlen, man sagt immer Zahnschmerzen sind schlimm, ich habe mir während des Scheißens Zahnschmerzen gewunschen, als Ersatz, ich hab ihn angefleht, den da oben "Bitte, bitte ich nimm die Zahnschmerzen, laß mich tauschen, ich jammere auch nie wieder bei Zahnschmerzen". Alles was sich im inneren des Bauches ist grausam, dazu hatte ich noch permanent Schiß, wenn ich zu stark presse, platzt mir der Bauch auf, das hatte ich zwei Wochen vorher, und mußte nochmal ins Krankenhaus, auch das vergesse ich nicht. Stehe morgens auf, alles naß, denke "Heiliger Strohsack was ist das denn", sehe an mir runter, fehlen da drei Klammern am Bauch und die ganze Sauerei ist rausgelaufen. Fix ins Auto mit Handtüchern um den bauch, dann Notaufnahme, sagt der zu mir: " So, das müssen wir jetzt sauber machen, ich kann sie narkotisieren, dann müssen einen Tag dableiben, oder sie halten das 3 - 4 Minuten so aus. Ganz Cowboy hab ich geknirscht "Mach Junge", hab mich an das Bettchen gekrallt. Aus, ich dachte der steckt mit seinen Fingern in meinem Hirn, das hat gestochen bis in die Birne hoch, als er fertig war sagte er, "Hatte langen keinen mehr der keine Narkose will, geht doch, oder ?". Hätte ich alleine stehen können, hätte ich ihm seine Instrumente in den Arsch gerammt. Also, denk Dir nix, alles wird wieder gut, das beruhigt sich, man lernt auch was dazu über sich. Schmerz ist ein überragender Lehrmeister, Du siehst Deine Grenzen ganz klar, man wird bescheidener. Drück Dir weiterhin die Daumen. Liebe Grüße Wolfgang
__________________
lustige Zeiten für Despoten
|
|
#9
|
|||
|
|||
|
AW: War 'n bisschen viel den Tag...
Zitat:
|
|
#10
|
|||
|
|||
|
AW: War 'n bisschen viel den Tag...
Zitat:
__________________
lustige Zeiten für Despoten
|
![]() |
| Lesezeichen |
|
|
Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 01:12 Uhr.








