Todesfall in der Abteilung - wie damit umgehen

[alba]

Heute las ich, dass ein Ex-Spieler unseres Vereins (sein Bruder spielt noch bei uns) im Alter von nur 32 Jahren verstorben ist. Wie geht Ihr in Euren Vereinen mit solchen traurigen Ereignissen um?
Ist es überhaupt ein Thema? Wie schnell geht Ihr zur Tagesordnung über?
Wie zeigt Ihr Euer Mitgefühl? Ich denke, es ist ein Unterschied, ob ein Mensch in einem "normalen" Alter stirbt oder ein noch sehr junger.
Wäre schön, wenn Ihr auch zu diesem etwas außergewöhnlichen und oft tabuisierten Thema etwas schreibt.

[Frank Schmidt]

Ich weiß von einem Fall, wo letzte Saison jemand mit einem Herzinfarkt an der Platte tot umgekippt ist.
Der Spielbetrieb des Vereins wurde für 2 Wochen offiziell nach Antrag an den Verband unterbrochen weil natürlich keiner mehr an Tischtennis denken konnte.

Außerdem ist mir auch ein Fall aus der letzten Saison bekannt, bei dem ein 19jähriger bei einem Autounfall tödlich verunglückte.
Der Verein hat daraufhin einen großen Nachruf in sämtliche Vereinsorgane drucken lassen und auch auf seiner Homepage veröffentlicht.
Außerdem gab es auf der Homepage auch ein Kondolenzbuch. Hört sich vielleicht blöd an jetzt, aber das fand ich richtig klasse. Da haben binnen 2 Wochen über 300 Leute reingeschrieben und zum Teil echt herzerweichende Dinge wie selbst geschriebene Gedichte und alles mögliche. Ich glaube, dieses Buch zu lesen, hat den Verwandten, Freunden und Mannschaftskollegen wieder ein wenig Mut gegeben, dass das Leben weiter gehen muss.

Auf jeden Fall sollte man aber meiner Meinung nach beim nächsten möglichen Spiel mit Trauerflor auflaufen und im Gedenken an den Verstorbenen eine Schweigeminute einlegen.

[Tansincos]

Bei uns in Hessen gibt es auch des öfteren mal Nachrufe in der offiziellen Verbandszeitschrift "Plopp". Finde ich auch eine gute Idee!

[Jaskula]

Ich denke, bei diesem Thema sollte man im Einvernehmen mit der Familie des Verstorbenen handeln.
Vor 4 Jahren ist ein Jugendlicher von uns bei einer Klassenfahrt durch einen tragischen Unfall ums Leben gekommen. Er war gerade 16 Jahre alt.
Wir waren natürlich bei der Beerdigung zahlreich vertreten, haben in Absprache mit seiner Mutter Nachrufe in Zeitungen und unserem Vereinsheft verfasst und Ihr Abzüge aller Fotos von ihm zur Verfügung gestellt.
Beim ersten Punktspiel jeder Mannschaft wurde eine Schweigeminute eingelegt. Der Spielbetrieb ruhte zu der Zeit sowieso (war im Juni), sonst hätten wir bestimmt Verlegung aller Spiele beantragt.

Zwei Jahre vorher ist ein Spieler unserer Gastmannschaft während des Spiels umgekippt, herzinfarkt und bei uns in der halle verstorben. Hier waren wir so geschockt, daß wir die beiden nächsten Spiele verlegt haben. Bei der Beerdigung waren auch Leute von uns anwesend, aber den Rest hat sein verein gemacht.

Viel tun kann man nicht, aber beides vergessen diejenigen, die dabei waren und die Personen kannten sowieso nie.

[Aufschlaggott (2)]

Ich denke die Vorschläge, die hier kamen, sind alle sehr brauchbar. Aber es ist doch sehr "Typenabhängig".

Ich habe mal selber für mich nachgedacht und ich muss für mich sagen, wenn ich sterben würde, dann bin ich überhaupt nicht dafür, dass deshalb der Spielbetrieb eingestellt wird.

Das mit der Schweigeminute und ein Nachruf in der Verbandszeitschrift finde ich sehr gut.

Zum Glück ist es in unserer Abteilung noch nicht passiert, dass ein junger Mensch gestorben ist.

[Pommes 2]

Bei uns ist letztes Jahr ein 57 Jahre junger Spieler einer schweren Krankheit erlegen. Er war über 30 Jahre im Verein, ein richtiges Original. Damals hielt unser Vorstand eine Rede am Grab, wir nahmen fast vollzählig (sogar viele ehemalige Spieler waren dort) an der Beerdigung teil. Nachruf vom Vereinist glaub ich selbstverständlich.

Beim ersten Punktspiel hielten wir eine Schweigeminute.

Heute gibt es immer wieder Situationen, bei denen wir von Ihm sprechen, meist sind das fröhliche Anläße, die er mit seiner Art selbst oft hervorrief.